19.04.2013 | #1 |
FilzexpertIn
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Filzhut für den Sommer geeignet?
Hallo,
da ich bis jetzt weder einen Filzhut gemacht, noch jemals einen auf dem Kopf hatte, meine Frage: Ist ein Hut aus Filz für den Sommer geeignet? Oder schwitzt man darunter? Meine Tochter trägt im Sommer gerne Schildmützen, als Schutz vor der Sonne. Früher, als sie noch klein war, hatte sie immer bezaubernde Sommerhüte aus leichtem Baumwollstoff auf. Sie hat ein richtiges "Hutgesicht", ihr steht eigentlich alles. Vor kurzem hat sie den Wunsch geäußert, ich soll ihr einen Sommerhut filzen...Nur bin ich mir absolut nicht sicher, ob das luftig genug für einen heißen Sommertag ist. Habt ihr Erfahrung damit, bevor ich mir die Mühe mache und sie den Hut nie aufzieht. Liebe Grüße von Tanja |
19.04.2013 | #2 |
Senior FilzerIn
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Hallo Tanja!
Die Frage mit der Wärmeentwicklung bei Filz für den Sommer hatte ich auch - allerdings in einem anderen Zusammenhang - gestellt und bekam dann die Antwort, dass die Schafe nicht umsonst im Frühjahr geschoren werden, damit sie nicht schwitzen. Da ist was Wahres dran, aber ich denke, wenn Du den Hut mit nur wenigen Lagen und sehr dünn machst, dafür aber der Stabilität wegen tüchtig walkst, dürfte das nicht zu heiß für Deine Tochter werden. Der Hitzestau am Kopf wäre so bestimmt nicht höher, als bei Baumwoll- oder Leinenhüten. Ganz liebe Grüße Melanie |
19.04.2013 | #3 |
FilzexpertIn
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Hallo Melanie,
danke für die Antwort! Ich habe in meinem Buch gelesen, dass ein Hut nicht mehr wie 80g wiegen solle, da man sonst Kopfschmerzen bekommen könnte. Das ist ziemlich dünn, denke ich. Nur, ob man trotzdem darunter schwitzt weiß ich nicht. Das kann vermutlich nur jemand sagen, der im Sommer schon einmal einen Filzhut aufhatte. Liebe Grüße von Tanja |
19.04.2013 | #4 |
AnleiterIn
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was gut ist gegen die Kälte ist auch gut gegen die Hitze!!
Hallo Balusternchen,
ich bin jetzt nicht so eine berühmte Hutfilzerin, dass ich darauf antworten sollte. Was ich Dir aber sagen kann ist folgendes. In erster Linie hält Wolle warm, weil sie isoliert. Dabei ist es völlig wurscht, ob gegen Kälte oder Wärme. Zudem sollte ein Hut nicht wie eine Mütze großflächig am Kopf aufliegen. Es wird also weniger Gewärmt als mehr beschattet. So gesehen und mit meinen Erfahrungen mit Hutträgern, ist Filz auch für den Sommer geeignet. Ein Hut solle auch tatsächlich nicht mehr als 100g wiegen und ist schon deshalb keine große Belastung. Einen Sommerhut filzen ist aber (finde ich) tatsächlich eine Kust für sich und deshalb würde ich niemals behaupten, ein Filzhut ist was für den Sommer. Zumal mir sogar im strengsten Winter eine Filzmütze zu warm ist. Frieder würde mir hier bestimmt widersprechen, der kann aber auch richtig Hut. viele Grüße Triluna |
20.04.2013 | #5 |
FilzexpertIn
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Danke Triluna! Das hört sich jetzt nicht so an, als müßte ich es unbedingt versuchen. Zumal ich noch nie einen Hut gefilzt habe und mich eigentlich nicht unbedingt ran traue. Es war die Idee meiner Tochter, ich soll ihr einen Hut filzen.
So wird sie wohl bei ihren Schildmützen bleiben müssen, oder ich halte mal Ausschau nach einem Modell aus geflochtenem Papier. So einen hatte sie früher auch und der war sehr leicht und luftig. Einen Hut für den Winter mache ich ihr nicht, da sie immer Probleme mit den Ohren hat und sie immer diese Norwegermützen trägt, die darüber gehen. Bei einem Filzhut/Mütze sehen Ohrenklappen wenig elegant aus, finde ich. Bzw. ich traue es mir nicht zu es so hinzubekommen, dass es gut aussieht. Liebe Grüße von Tanja |
20.04.2013 | #6 |
FilzexpertIn
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Hallo Tanja,
vielleicht ist es eine Alternative, einen Hut oder eine Kappe aus geflochtenem Vorfilz zu machen, da kannst Du dann schon "Luftlöcher" vorprogrammieren - müsste eigentlich gehn. Liebe Grüße Barbara
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... die mit der Woll tanzt |
21.04.2013 | #7 |
Helferlein
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Früher trugen vor allem Männer mit weniger Haaren auf dem Kopf Hüte. Und Frauen weil sie NICHT braun werden wollten, da eine weise / helle Hautfarbe schicker war. Vorallem soll aber ein Hut vor direkter Sonneneinstrahlung im Sommer schützen (Sonnenstich / empfindliche Haut) und auch das Blickfeld etwas beschatten.
Und sehr viele Hüte früher, waren/wurden gefilzt wenn das Ausgangsmaterial vorhanden war. Wie schon erwähnt was vor Kälte schützt schützt auch vor Wärme. Daher werden Schafe auch zu wärmeren Jahreszeiten geschoren. Nicht weil sie schwitzen würden, sondern weil sie frieren würden täte man dies im Winter. cu Tomako |
Folgende 2 Benutzer sagen Danke zu Tomako für den nützlichen Beitrag: | Blausternchen (21.04.2013), Gerlinde (22.04.2013) |
21.04.2013 | #8 |
FilzexpertIn
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Hallo Barbara,
interessante Technik, die du da vorschlägst. Aber wäre ein solcher Hut auch stabil genug, da man bei Hüten ja wegen des Gewichtes eher dünn filzen soll? Liebe Grüße von Tanja |
21.04.2013 | #9 |
FilzexpertIn
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Hallo Tanja,
naja, geflochten heißt ja nicht total löchrig, zu große/viele Löcher könnten die Stabilität schon mindern, aber so kleine Luftlöcher müssten gehn denk ich. Liebe Grüße Barbara
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... die mit der Woll tanzt |
21.04.2013 | #10 |
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Ja klar, soooo große Löcher wie bei einem Gitterschal habe ich mir auch nicht vorgestellt...
Für einen Filzhutanfänger ist es bestimmt nicht leicht umzusetzen. Aber interessant ist die Idee allemal. Eine Anleitung für einen "normalen" Filzhut habe ich in meinem Buch. Ich kann mir aber vorstellen, dass man als Anfänger mit einem sozusagen aus Vorfilz geflochtenen Hut ganz schön an seine Grenzen kommt. Aber vielleicht übernimmt die Idee jemand, der mehr Erfahrung mit Hüten hat und probiert es mal? Liebe Grüße von Tanja |
21.04.2013 | #11 |
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Hallo Tanja!
Ich kann dazu nur sagen, probier es auf jeden Fall. Den allerersten Hut den ich gefilzt hab liebe ich im Sommer. Ich hatte eigentlich gar keine Ahnung und hab den aus lauter Resten zusammengebastelt die ich gerade hatte. Er sollte nur nicht ganz zu knapp sitzen. Ich schwitze darunter gar nicht. Wenn ich im Sommer draußen filze trage ich den immer, und ich empfinde ihn als sehr angenehm ( auch wenn er aussieht als wäre ich gerade irgendwo entsprungen ) GLG, Nora |
Folgender Benutzer sagt Danke zu nora für den nützlichen Beitrag: | Gerlinde (22.04.2013) |
21.04.2013 | #12 |
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Hallo Nora,
echt? Schön zu hören! Vielleicht wage ich es doch, zur Not nimmt sie ihn eben zum Verkleiden spielen... Ich habe weiße Kapmerino hier, die sollte doch für einen Hut geeignet sein, oder? Wie liegt in etwa der Schrumpf bei Kapmerino? Bei Bergschaf und Australmerino habe ich fast 40% geschafft. Liebe Grüße von Tanja |
21.04.2013 | #13 |
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Du kennst mich ja. Mit dem Schrumpf berechnen hab ich es nicht so.
Ich walke einfach so lang weiter bis es passt. Auf jeden Fall ähnlich wie Vlies. Kapmerino hab ich schon mehrmals für Hüte verwendet. Gibt eine schöne, glatte Oberfläche und ist angenehm zu tragen. Allerdings bin ich natürlich jetzt nicht der Oberhutmacher. Die Profis verwenden glaube ich Vlies und Band kombiniert. GLG, nora |
25.04.2013 | #14 |
FilzerIn +
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Das Buch "Hut und Putz" von Josephine Barbe zeigt schöne Hüte aus Filz auch für den Sommer.
LG fenchurch |
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