23.06.2010 | #1 |
neues Mitglied
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zuwenig gewalkt? Oder ist die Katze schuld?
Hallo Ihr Lieben,
ich bin ganz neu hier. Ich filze jetzt seit ein paar Wochen und es macht mir irrsinnig Spaß. Meist stelle ich Spielzeuge für meine Katzen her, die sind ganz wild auf die Wollprodukte. Zuletzt habe ich jetzt Blumen gefilzt und ein Glöckchen dran genäht, dummerweise fallen mir die Blüten auseinander, wenn die Katzen länger damit spielen. Erst wird die Blüte wieder zu der kreisrundenfläche, aus der sie hergestellt ist, dann wird der Filz immer "dicker" und fluffiger, die Fasern sind nicht mehr so fest miteinander verbunden. Vielleicht kann sich irgendjemand vorstellen was ich meine, mir fehlen heute morgen irgendwie die Worte! Hat jemand eine Idee? Walke ich vielleicht zu wenig? Auch bei meinen Schnüren fangen die Fasern an sich zu lösen, aber die Schnur an sich bleibt wenigstens erhalten und das Katzenspielzeug nicht ewig hält ist ja normal. Ich habe auch schon schöne handgefilzte Liegeplätze und Katzenhöhlen im Internet gesehen. Es muß also doch möglich sein, Filzflächen so haltbar zu machen, das eine Katze sie nicht binnen Stunden zerstören kann. Wie kriegt man das hin? Möchte meine Katzen doch gerne noch mehr verwöhnen und auch mal eine Katzenhöhle herstellen. Allerdings habe ich mich erstmal an einer kleinen Schale versucht, die auch erst gut gelungen aussah, bis eine meiner Katzen sie geklaut hat. Die Form war dann zwar noch erhalten, aber auch hier ist der Filz etwas auseinander gefallen und das schon nach wenigen Stunden "Katzenbenutzung". Ich weiß, es ist eine dumme Frage aber ich stelle sie trotzdem: Wie lange dauert ein Walkprozess ungefähr bei einer Blüte zum Beispiel. Bisher walke ich so: heißes Wasser draufpruschen, dann immer stärker kneten und in Formdrücken, immerwieder heißes Seifenwasser, und kneten, kneten, kneten. Der Kraftaufwand fällt mir allerdings schwer, da ich Rheuma habe. Kann man sich das Walken leichter machen? Ich bin für jeden Tip total dankbar Eure Filzkatze |
01.07.2010 | #2 |
FilzerIn
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Hallo,
ich meine wie lange das dauert hängt von der Wolle ab und auch wie viele Schichten Du verarbeitest. Ich benutze gerne die Rolltechnik mit Handtüchern, dabei verfestigt sich der Filz sehr schön. Wenn was so richtig stabil werden soll, dann stecke ich es zum Schluß sogar noch in die Waschmaschine (in einen Kissenbezug geknöpft). Je nach nachdem was es ist bis 60°C! Das habe ich auch mit der Katzenhöhle gemacht - die ist sehr stabil (wirkt wie ein Schildkrötenpanzer). LG Steff |
01.07.2010 | #3 |
FilzerIn +
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Hallo Filzkatze,
erst einmal herzlich willkommen hier im Forum. Im Prinzip denke ich, dass ein Filz dann fertig gewalkt ist, ween Du selbst zufrieden bist und der Filz fest genug ist fuer den jeweiligen Gebrauch. Ich meine damit ....eine Tasche sollte schon so lange gefilzt werden, bis sie schoen stabil ist und nicht gleich beim ersten Gebrauch auseinander faellt...... Hausschuhe sollten auch nict beim ersten Tragen kaput gehen. Dagegen darf eine filigrane Bluete ein wenig weicher sein. Unter normalen Umstaenden braucht eine Blume ja nicht so viel aus zu halten... Blumen als Katzenspielzeug finde ich eigentlich nicht so praktisch. Eben aus den obigen Gruenden. Katzen bekommen mit ihren Naegeln ja recht viel kaput. Ich wuerde da eher an Baelle denken, die kannst Du ja in der Waschmaschine und dem Trockner sehr fest bekommen !!! Mit dem Rheuma ist das so eine Sache. Filzen ist natuerlich anstrengend fuer die Haende. Einen goldenen Tip kann ich Dir da leider nicht geben. Es braucht eben alles seine Zeit und kostet Kraft. Vielleicht solltest Du ganz persoenlich auf jeden Fall genug Zeit fuer alles nehmen und haeufig mal eine Pause einlegen ...eben mehr auf Deinen Koerper hoeren. An Tagen, wo Du viel Schmerzen hast, keine grossen Projekte in Angriff nehmen. Es gibt da ja auch diese Produkte, wo man schneller mit Filzen koennen sollte. Der Turbofilzer ist so ein Produkt. Ich habe das auch schon probiert. Meines Erachtens geht es nicht schneller als mit heissem Wasser und Seife, ist nur teurer ! Der einzige Vorteil ist, dass Du hinterher nicht mit Essig zu spuelen brauchst. Ich wuensche Dir auf jeden Fall viel Spass hier und beim Filzen zu Hause ! Viele Gruesse, Verena |
01.07.2010 | #4 |
Senior FilzerIn
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Juhufallara,
also in der Therapie würde ich bei Rheumapatienten kein Filzen anbieten, da ja der Kraftaufwand beim Walken kontraindiziert wäre. Aber wenns Dir Spaß macht, mach weiter und versuch den anstrengenden Walkprozess zu erleichtern. Es gibt diesen Turbofilzer, der einiges erleichtert (meine Freundin schwört drauf) oder mit sehr heißem Wasser nochmal vor dem Walken übergießen, und natürlich auch Waschmaschine und Wäschetrockner. Die Sacken sollten aber von der Oberfläche schon gut verbunden sein. Das Durchhalten beim Walken ist bei Kindern auch oft das Problem, deswegen, nimm Dir Zeit und lass es evtl. auch mal liegen. Griaßle Klawuttke |
02.07.2010 | #5 |
Senior FilzerIn
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Und wie sieht es mit einer Walkmaus aus? Muß man dann weniger mit den Fingern reiben? Ich überlege ernsthaft den Kauf einer Walkmaus, um meine Hutkrempe zu walken.
Viele Grüße von Susi |
02.07.2010 | #6 |
Senior FilzerIn
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Hallo Filzkatze,
wie wär´s denn mit werfen zwischendurch? Das ist eine gut Alternative zu der Kneterei. Gibt eine unregelmäßigere Oberfläche als Kneten und Reiben, ist aber eine gute Entlastungsmöglichkeit für Finger und Handgelenke. Aber nochmals zur Festigkeit: Wollen filzen unterschiedlich fest. Es gibt Wolle, da kannst Du Dir die Finger wegwalken und der Filz wird und wird einfach nicht meht fester. Manchmal mag das sogar erwünscht sein. ich habe meine ersten Versuche mit Wolle von einem lokalen Anbieter gemacht, für Nadelfilzen wunderbar, fürs Nassfilzen... , ich hatte ja keinen vergleich und gefilzt hat die auch. später mit dem Merinovlies von Filzrausch, ging es plötzlich mehr als doppelt so schnell!!! Für Katzenspielzeug würde ich jedenfalls eine fest filzende Wolle nehmen und tüchtig in der gegend rumpfeffer, sehr gut bei Aggressionen LG Toffel |
02.07.2010 | #7 |
FilzerIn
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Hallo Filzkatze,
das Flächenfilzen kann man sich angeblich auch mit einem Schwingschleifer erleichtern. Folie auf den Filz, und Vorsicht mit den elektr. Anschlüssen!! Habs schon in mehreren Büchern gelesen, selbst aber noch nie ausprobiert. Wäre vielleicht einen Versuch wert. Sonstiges Katzenspielzeug (Mäuse, Bälle, etc.,...)würde ich einfach immer wieder im Wäschenetz in der Waschmaschine mitwaschen um es wieder zu festigen. Ich glaube nicht, dass so ein Spielzeug länger als 3Tage mit einer neugierigen Katze überleben kann !! LG Andora |
02.07.2010 | #8 |
FilzerIn
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Schleifmaschine
Hallo,
die Sache mit der Schleifmaschine habe ich probiert. Ich habe Arthrose in den Fingern und wollte mir die Walkerei etwas erleichtern. Für meinen Versuch habe ich die alte Schleifmaschine meines Mannes bekommen, anstelle des Schleifpapiers habe ich eine feste Plastikfolie in der selben Größe eingespannt und dann losgelegt. Mein Fazit: Für Hohlfilzen nicht so gut, für glatte einfache Flächen durchaus nutzbar, dauert allerdings mindestens genauso lange wie das Filzen mit den Händen. Mich hat das Vibrieren und der Krach gestört, den die Maschine macht ( habe Ohrenschützer benutzt). Filzen mit den Händen ist viel authentischer, viel näher dran, gefühlsechter sozusagen! Um meine Hände zu entlasten, lege ich jetzt Pausen ein und filze nicht mehr so viel hintereinander. Gruß lillehuset56 PS. Die Schleifmaschine sollte eine Sicherung haben, die automatisch abschaltet, wenn der Motor Wasserkontakt bekommt! |
03.07.2010 | #9 |
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Hallo,
Am besten sind Baelle, wenn sie ausgefranst sind, schmeisst man sie wieder in die Waschmaschine und man hat neue Baelle. Die Katzen haben soviel Spass damit.... auf jeden Fall die Weibchen.. LG Doris |
04.07.2010 | #10 | |
FilzerIn
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03.08.2010 | #11 |
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Hallo Filzkatze
Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Hast Du es schon mal mit "Rollwalken" versucht? Für das Walken selbst braucht man dann ca. 5-10 Minuten und es ist auch gar nicht so anstrengend. LG Willi |
03.08.2010 | #12 |
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04.08.2010 | #13 |
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Hallo Willi, herzlich willkommen. Wie schön, noch ein filzender Mann! Eine Filzmaus ist ein ovales Stück Holz mit geriffelter Unterseite. Ich habe es bei Filzrausch erstanden, aber so richtig damit umgehen, kann ich noch nicht. Wenn ich Filz mit der Filzmaus walke, lösen sich einzelne Fasern ab. Viele Grüße von Susi |
04.08.2010 | #14 |
Senior FilzerIn
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Hi Susi,
ich wollte mir auch schon so eine Walkmaus besorgen um meinen Puschen damit zu Leibe zu rücken. Vielleicht was drumwickeln was weicher ist. Oder Du scherst das Objekt wenn es getrocknet ist mit dem Rasierer :-).Funktioniert bestens und alle Fusseln sind weg. LG Luna |
06.08.2010 | #15 |
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@gabbro
Vor langer, langer Zeit habe ich ja auch mal meinen ersten Filzkurs besucht. Die Lehrerin benutzte damals auch einen Schwingschleifer zum Filzen. Also funktionieren tut es. Aber man muss gut aufpassen mit dem Wasser... Und ich finde es schwierig die Form nicht aus den Augen zu verlieren. Es bleibt ja nicht aus, dass manche Ecke besser filzt. Außerdem eignet es sich meines Erachtens nur für große flache Flächen, wie Teppiche oder Taschendeckel. Bei Hüten und Puschen wo man /frau dann um die Ecke will und nicht nur plan arbeitet wird es dann echt unhandlich. Aber für die ein oder andere Umsetzung kann es hilfreich sein, z.B. wenn es partout nicht filzen will. Und ein Massagegerät von einem Kaffeeverkäufer hatte sie damals auch ausprobiert! War aber vom Ergebnis nicht so begeistert. Deshalb habe ich diesen Weg nicht weiter verfolgt. Ich bin der Überzeugung, dass beim Anfilzen sowieso nicht zuviel Druck und Kraft aufgewendet werden darf, damit die Fasern gut ineinander finden. Bei der Kombination verschieden gut filzender Wollen kommt es sonst nicht zur gewünschten Verbindung sondern jede Wolle filzt für sich. Deshalb schmeiße ich erst wenn die Hände nicht fester können und das Teil schon nahezu fertig ist meine Sachen in die Maschine, zuppel sie anschließend zurecht und lasse sie trocknen. Fertig. Viel Erfolg! Katja |
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