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Alt 19.07.2011   #1
katja
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Standard Sternenschale

Zweifarbige Sternenschalen,
… oder: Wie aus einer flachen Schablone eine dreidimensionale Schüssel entsteht!

Hinweise:
Dies ist nur ein Beispiel. Für kleinere, bzw. größere Schalen braucht es andere Mengen an Wolle. Natürlich kann hier auch Vlies-Wolle genommen werden, geht vielleicht sogar leichter. Aber auch mit Vlies würde ich in kleinen Portionen auslegen und nicht versuchen ein großes Stück auf einmal aufzulegen.
Gotlandwolle ergibt eine recht rustikale Schale, sprich haarig! Das kommt eben davon, wenn man mal was anderes ausprobieren und zeigen will, dass auch unterschiedliche Wollsorten sich gut verfilzen lassen.
Die Schüssel kann natürlich auch in nur einer Farbe, mit Farbverlauf oder mit Motiven geschmückt gearbeitet werden. Entweder legt man die Motive als erstes aus (Motive innen liegend birgt allerdings die Gefahr, dass man irgendwann nicht mehr weiß, auf welcher Seite sie sind) oder außen liegend, bevor man mit dem Filzprozess beginnt (vor Punkt 6).


Material:
  • Wolle ca. 75 g (hier: halb und halb Merino und Gotland im Strang)
  • Kreisrunde Schablone, Ø 26 cm (Tipp: Teller zum Anzeichnen benutzen) aus beweglichem Material
  • 1 Liter warmes Wasser, Seife
  • Handtuch, Luftpolsterfolie, Walkmatte,
  • Scharfe Schere
Zeitaufwand ca. 1,5 Stunden + Trocknungszeit


Anleitung:
Nassfilzarbeitsplatz einrichten, bei mir heißt das: Handtuch unten drunter, Folie- mit Noppen nach oben- drauf, Schablone als oberstes.
  1. Die Wollmengen der beiden Wollen halbieren. Etwa die Hälfte der ersten Wolle auf der Schablone auslegen. Dabei auf gleichmäßige Verteilung achten. Locker vom Strang abreißen und hübsch im Kreis auslegen. Zum Schluss ruhig etwa 2-3 cm über die Schablone hinüber eine dünne Schicht arbeiten, dass wird dann die Verbindung mit der Rückseite. Zu dick ausgelegt entstehen hier hässliche Wülste, die nur schwer wieder zu beseitigen sind.

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  2. Die Wolle mit Seifenlauge nässen und von der Mitte her die Luft herausdrücken. Eventuell eine Folie auflegen, damit die Wolle nicht an den Fingern kleben bleibt. Eingeseifte Hände helfen auch. Die Mitte muss jetzt nicht weiter behandelt werden, sie soll sich ja später noch mit der zweiten Farbe gut verbinden. Dabei die Ränder möglichst trocken lassen.

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  3. Das ganze Paket wird umgedreht. Am einfachsten geht das, wenn noch eine zweite Folie aufgelegt wird und beide Folien gegriffen und umgedreht werden. Die jetzt oben liegende Folie wieder abnehmen. Jetzt sieht man schön den unbearbeiteten Rand. Mit feuchten Seifenhänden diese überstehenden Fasern rund herum fest an dem Schablonenrand entlang zur Mitte streichen.

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  4. Die zweite Hälfte der ersten Wollfarbe auf der Schablone auslegen. Dann weiter wie gehabt. Nässen, platt drücken, umdrehen und überstehende Fasern anstreichen.

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  5. Jetzt kommt die zweite Farbe ins Spiel. Und ansonsten wie bisher. Die Hälfte der zweiten Wollfarbe kommt auf die erste, die andere Hälfte auf die zweite Seite. Es ist die Wiederholung der Schritte 1.-4..

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  6. Erst jetzt, wenn die komplette Wolle um die Schablone liegt, kommt das Eigentliche Filzen. Zittern, streicheln, reiben, klopfen, und dabei immer fester werden. Am Anfang kann es hilfreich sein, eine Folie oder Gardine aufzulegen, so verschiebt sich die Wolle nicht so schnell. Darauf achten zur Mitte hin zu arbeiten.

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    Den Rand besonders mit bearbeiten, indem er, zunächst vorsichtig, zwischen den Handflächen gerieben wird.

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    Wenn sich mit spitzen Fingern keine Fasern mehr leicht aus der Fläche ziehen lassen, ist der Filzvorgang beendet. Überschüssiges Wasser lasse ich zwischendurch gerne mal ablaufen. Der Filz soll ja kein Schwimmabzeichen machen. Ich selber neige dazu mit viel Wasser zu beginnen und es dann im Laufe des Filzvorgangs zu reduzieren.
  7. Jetzt wird gerollt. Die Luftpolsterfolie kommt als Mitte aufgerollt mit ins Päckchen. Gut darauf achten, dass alle –wirklich alle- Richtungen gerollt werden. Sonst verschieben sich die Länge und die Breite zu sehr. Auf den Fotos kann man es vielleicht nicht so gut sehen. Aber nach dem ersten Rollvorgang ist aus dem Kreis erstmal ein Oval geworden.

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  8. Durch das Rollen/ Walken schrumpft das Werkstück. Die Schablone hat einen Durchmesser von 26 cm, jetzt sind es nur noch 23 cm. Man sieht auch, dass die Schablone „zu groß geworden“ ist.

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  9. Nun ist der Zeitpunkt zum Aufschneiden und Entfernen der Schablone gekommen. Vielleicht, bevor man die Schere ansetzt, noch mal die Mitte besonders gut bearbeiten, damit sich die beiden Schichten gut verbinden und es schöne, gleichmäßige Zacken gibt. Also, der Moment ist da: Mitte suchen und nicht zu weit aufschneiden. Erstmal reicht ein Kreuzschnitt.

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    Die Schablone greifen und entfernen. Mit der Hand vorsichtig ins Innere fassen und die Kante glätten (falls nötig). Jetzt noch weiter rollen und walken. Ich bin noch nicht fertig. Ohne die Schablone im Inneren geht es weiter. Wieder in alle Richtungen, von vorne und von hinten. Dabei bei jedem Richtungswechsel vorsichtig hineinlangen und eventuell verfilzte Flächen voneinander trennen und das Stück zurechtrücken. Es kann auch helfen Innen/Außen zu wenden, um die andere Seite direkter zu bearbeiten. Wie lange der Walkvorgang wiederholt werden muss hängt sehr von der Wolle, vom persönlichen Einsatz und der eigenen Kraft ab. Ein gutes Zeichen ist, wenn die innere Wolle auch außen zu sehen ist. Dann hat sie sich nämlich wirklich gut mit ihr verfilzt und bildet jetzt eine nahezu unzerstörbare Einheit. Mittlerweile ist das gute Stück noch eine gute Ecke kleiner geworden und misst gerade noch knapp 19 cm im Durchmesser.
  10. Jetzt wird es Zeit den Filz zur Schüssel zu formen. Zunächst schneide ich die restlichen Zipfel. Hier acht an der Zahl.

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    Das ganze mal anders zusammenlegen (alle Zipfel greifen und der Länge nach vorsichtig zusammenlegen) und behutsam walken. Unterhalb der Zipfel reiben, um die Öffnung zu formen. Ins Innere greifen und über die Faust oder einen Tennisball die Schüssel ausformen. Ich gebe zu, leichter gesagt als getan. Und ganz blöd zu fotografieren :0) Auch über eine Vase, Eimer, usw. kann die Schüssel durch weiteres Reiben geformt werden.

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  11. Außen soll die die grüne Wolle sein. So wie man die Schüssel trocknet, so bleibt sie auch. Ich lasse sie gerne über Kopf auf einem Handtuch trocknen, dann stehen die Zipfel schön gerade im Kreis ab. Aber das ist Geschmackssache.

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    Diese Schüssel hat am Ende eine Höhe von 10 cm, misst 16 cm im Durchmesser am „Bauch“ und die Öffnung beträgt 11 cm im Durchmesser.

Geändert von Tomako (20.07.2011 um 02:54 Uhr) Grund: Bilder eingefügt
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