10.02.2016 | #1 |
FilzerIn +
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Geliebte Anfangsstücke/Erstlingswerke ?
Hallo Mädels
Auf der Suche nach einem bestimmten thread bin ich hier in der Plauschecke gelandet und blieb beim thread mit der Frage nach mißratenen Teilen bzw. wie damit zu verfahren ist, hängen.... Ich musste daran denken, daß ich anfangs alle meine Werke für wunderbar hielt Sie sind ohne Frage kreative Teile und dazu noch mit den eigenen Händen aus natürlichem Material entstanden....und natürlich makellos, was allseits von Besuchern bestätigt wurde, die ja vom Filzen keine Ahnung hatten. Ich filzte Schalen, Körbe und Behälter auf Teufel komm raus, von groß bis klein, von Sternenschale, über Windlicht bis zu großen "Schüsseln", auch mehrere Katzenhöhlen, eine in Form eines Tannenbaums, waren dabei, obwohl ich keine Katze mehr habe. Ein großer Korb voller Blüten in verschiedenen Variationen, natürlich mit akurat gerollten Blütenstengeln und Blättern versehen steht schon seit Jahren im Wohnzimmer. Schnüre wurden gefilzt, leider immer fein und eben, nie ungleich oder buckelig. Dann folgten Herzen in diversen Formen und Größen und verschiedenen Materialien. Sogar an langen, ganz feinen Schals habe ich mich nach Anleitung hier im Forum versucht. Und immer wieder meine geliebten Figuren, wie Matroschkas, Hunde, Schafe, Gänse, Hühner, Vögel. An Tropfen und anderen Sachen versuchte ich mich erst später. Es ging oft genug gar nicht so sehr um das fertige Werkstück, sondern mehr um die Tätigkeit des Filzens an sich, die Hantiererei mit der seifigen Lauge und den Wollfasern und wie daraus dann tatsächlich etwas entstand. Hab jetzt weit ausgeholt ....was ich eigentlich sagen wollte ist, daß ich die nicht verschenkten, sondern aufgehobenen Objekte aus den Anfängen einer kritischen Prüfung unterzogen habe und lange nicht mehr alle makellos oder behaltenswert finde. Wegwerfen wollte ich keins der Werkstücke, aber schlecht gefilztes aus nicht richtig eingeschätzter Wolle oder Fähigkeit, nahm ich auseinander und verfilzte es erneut, bevorzugt in größeren Objekten. Genauso verfuhr ich mit etlichen Schalen + Co, die mir einfach nicht mehr zum hinstellen gefielen. Total ausgefranste große Blüten, die ich eine Weile toll fand, lassen sich prima wieder mitfilzen und aus mehreren offenen Blüten, vorausgesetzt, sie sind dünn und fein gefilzt, kann man gefüllte Blüten herstellen, indem man sie etwas verkleinert, übereinander legt und in der Mitte zusammen filzt. Teile, die ich inzwischen einfach nur noch schlecht finde, auch nicht zum tragen gekommene Prototypen von Figuren, verwahre ich nicht weiter, sondern zerschneide sie in kleine Stücke. Entweder verwende ich sie noch zum einfilzen als Struktur auf Oberflächen oder zum ausstopfen. Was ich mit einem ganzen Arm voll wunderbar stabil gefilzter langer Blütenstengel mache, weiß ich noch nicht, aber die werden verwahrt...ebenso die allererste allein gefilzte Schale, mit Wulst versteht sich, behalte ich. Nachdem ich meinen Filzschrank dahingehend durchgeforstet habe, vieles bereits wie eben beschrieben wieder verwenden konnte, gibt es wieder freien Platz und kann neue Wolle bestellen Habt Ihr noch alle Eure Erstlingswerke oder auch das ein oder andere Stück "aufgeräumt" ?
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Grüsse gretel |
10.02.2016 | #2 |
Senior FilzerIn
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sehr unterhaltsam geschrieben
Ich habe nicht mehr alles oder es teilweise wiederverwertet... Viel schlimmer als lobender Besuch finde ich, wenn der Mann nach Hause kommt und dann zur Ipadhülle sagt:"Die sieht ja gut aus. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mir ja gar keine Hülle für mein Ipad gekauft." War ich vorher soooo schlecht??? |
11.02.2016 | #3 |
AnleiterIn
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Ich gehör in dem Punkt gar nicht zu den Nostalgikern. Ich be war etwas auf, solange es mir gefällt, ich es für verwendbar oder verkaufbar halte und danach wird es ohne jede Sentimentalität weggeworfen. Was sich noch recyceln lässt bekommt eine zweite Chance. Sonst vermüllt mir hier mit den Jahren die Werkstatt und da kommt keine Kreativität mehr auf.
Viele Grüsse Triluna |
11.02.2016 | #4 |
Senior FilzerIn
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Schön geschrieben, Gretel, Deine Filzbiographie!
Mir geht es "gemischt". Ich erinnere mich noch sehr gut daran (ist ja auch erst ca. 1 Jahr her), wie ich leicht verwirrten Freunden superstolz mein allererstes gefilztes Fleckerl gezeigt habe. Ich konnte es einfach nicht fassen, dass die Wollfasern sich tatsächlich verbinden, und mehrfärbig war es auch noch Solche Dinge hebe ich auf, auch Sachen, die ich irgendwann mal fertigstellen möchte. Tatsächlich Missglücktes muss ich entweder sofort weiterverarbeiten oder weggeben, den Anblick ertrage ich sonst nicht. Aber z.B. wurden einige Rohrkrepierer jetzt von meiner Mutter recyclet - sie hat sie Patchwork-förmig auf einen alten Polstersessel genäht... Und oft sind mir Stücke rätselhafterweise beim ersten Versuch besser gelungen als spätere Werke, wie mein Spinnwebschal oder eine kleine Tasche. Wahrscheinlich ist man da noch sehr genau. |
12.02.2016 | #5 |
Senior FilzerIn
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Am Anfang war das für mich ein Hemmschuh, dass ich nicht wusste, was ich sinnvolles filzen könnt, da meine Fähigkeiten für größere Sachen nicht gut genug waren und ich Tand nicht herstellen wollte. Im Moment filze ich aber so wenig, dass ich noch viele auch einfachere Sachen machen könnte (gut Klamotten kann ich sowieso noch nicht, da fehlt mit die Erfahrung). Aber die Zeit hab ich leider nicht. Das dauert auch eher Jahre, bis mein zweiter so selbständig ist, das wieder mehr zeit übrig bleibt.
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13.02.2016 | #6 |
FilzexpertIn
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Hallo Gretel,
mit deiner lustig geschriebenen Beschreibung deiner ersten Filzbegeisterung und all den Werken, die in der ersten Euphorie entstanden sind, hast du mich gerade zum lachen gebracht. Ging es uns nicht allen so? Meine ersten Filzwerke hielt ich für wahre Wunder, das habe ICH gemacht, ich! Wow, dass ich sowas kann... Naja, nüchtern betrachtet finde ich heute auch so manches ganz und gar nicht mehr gelungen. Alles hat eben seine Zeit. Mit dem wegwerfen oder weiter verarbeiten ist es so eine Sache, von einer misratenen Schale trennt es sich leichter, als von einem kleinen Tierchen, das dich dann aus seinen Äuglein anschaut, als möchte es fragen: "Warum willst du mich wegwerfen?" Ne...das kann ich nicht. Die meisten der Tiere gehören auch meiner Tochter und die würde mich steinigen, wenn ich die Tiere wegwerfen würde. Ich habe unten im Keller eine große Kiste, da sind einige meiner Werke aufbewahrt, als Erinnerung sozusagen. Von meiner ersten Schale würde ich mich nicht trennen wollen, auf sie war ich so stolz. Auch wenn ich sie nicht mehr benutze. Es ist aber auch schön, wenn man in einer ruhigen Stunde in der Kiste kramen und in Erinnerungen schwelgen kann. Ein paar Lacher incl. Was ich euch fragen wollte, wie schafft ihr es eigentlich den Filz wieder zu verarbeiten? Fest gewalktes filzt doch nirgends mehr ein? Liebe Grüße Tanja |
13.02.2016 | #7 |
FilzerIn +
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Blausternchen, auch fest gewalktes habe ich wieder verwendet, z.b. in Stücke von 5 x 5 cm zerschneiden und bei größeren Objekten als mittlere Lage auflegen, sodaß eine Lage darunter und eine darüber gelegt wird, am Rand natürlich aufpassen und nur Vlies oder Kammzug auslegen wg. des Überschlags.
Im fertig gefilzten Zustand fiel das gar nicht mehr auf. Ich habe auch Teile größer als 5 cm gelassen und für diese Naß-Aufbautechnik als Grundform/Inneres verwendet oder die zerschnittenen Wollteile fest zusammen gedreht, neue Wollfasern aufgelegt und Bälle/Kugeln draus gefilzt...ginge auch für Ostereier. Dann hatte ich mehrere Prototypen von Hunden gefilzt, die sich nicht bewährten. Die fest gewalkten Beine schnitt ich in Würfel bzw. Scheiben und habe sie beim nächsten größeren Korb in der obersten Lage mit verarbeitet, wo sie noch hervorstanden und dem Korb ein gewollt puckeliges Aussehen verschafften. Man findet mit der Zeit auch "Sachen" heraus, die sich verbessern lassen.....ich neige zb dazu, eher zu dick auszulegen und zu fest zu walken, sodaß sich manches nicht mehr so formen läßt, wie beabsichtigt. Mittlerweile fange ich viel früher an mit kontrollieren, wieviel sich die Wolle verbunden hat und bin viel flexibler in der weiteren Bearbeitung geworden. Auch das gehört sicher zum Lernprozeß dazu....Ihr habt bestimmt auch ein paar Beispiele dafür
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Grüsse gretel |
Folgender Benutzer sagt Danke zu gretel für den nützlichen Beitrag: | Blausternchen (16.02.2016) |
15.02.2016 | #8 |
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Das ist aus meinen ersten Kleidungsstücken geworden, es waren 3 Röcke und 2 Oberteile. Die Decke liegt seit Weihnachten auf der Couch und ich freue mich jeden Tag daran. Aber ich habe auch noch so einige Sachen, wo ich noch nicht so recht weiß, was ich damit machen soll... Meine ersten Feen, auch ein paar Sternschalen... ich habe mir sogar schon bei den Osterhasen (die hatten mich im letzten Jahr voll begeistert) überlegt, ob ich sie schon aufstellen soll...
Aber es ist ja schön, man entwickelt sich weiter und so geht einem nicht die Arbeit aus. Lg Silvia |
15.02.2016 | #9 |
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für genau so eine Decke sammle ich auch...deswegen ist es nicht so dramatisch, wenn etwas nicht so gut wirdsondern wahrscheinlich im Unterbewusstsein gewollt
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15.02.2016 | #10 |
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ich habe aber auch schon Teile zerschnitten und auf die Fensterbankplätze der Katze gelegt und das wird gut angenommen.
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16.02.2016 | #11 |
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Jetzt habe ich als Anfängerin ja die Befürchtung, dass ich in 3 Jahren dann auch sehe, wo meine Fehler lagen Ohweh! Aber noch finde ich meine Sachen toll. Natürlich sehe ich, dass ich einige Blumen nicht gut genug gewalkt habe, aber hej, sie sind bunt!
LG Anna |
18.02.2016 | #12 |
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Ja, freu dich nur dran! Es ist ja auch nicht alles allein dadurch schön, dass es handwerklich perfekt gemacht ist.
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Folgender Benutzer sagt Danke zu emmi für den nützlichen Beitrag: | schnecke (19.02.2016) |
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