30.04.2013 | #1 |
FilzexpertIn
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Gefilztes einfärben
Hallo Zusammen!
Da ich in nächster Zukunft vielleicht selber einen Färbeversuch starten möchte, hab ich mir ein Buch zugelegt. ´´Grundlagen der Pflanzenfärberei auf Wolle´´ von Emil Spränger. Die Beschreibungen sind sehr genau ausgeführt. Nur ist das für mich nicht geeignet, weil alles sehr aufändig herzustellen ist. Außerdem weiss ich ja noch nicht mal wo ich ´´Läuse´´ und all die anderen Materialien herbekommen soll. Kann mir von Euch vielleicht jemand ein Buch empfeheln wo das alles ein bißchen einfacher ist, und man keine offene Feuerstelle und hunderte Gefässe dafür braucht ( Kupferkesse, Emailtrog, Zinnwanne, usw. )? Oder habt Ihr ja vielleicht selber Rezepturen die Ihr verraten würdet? Auf jeden Fall möchte ich nicht die Wolle, sondern das fertige Filzwerk färben. Momentan hab ich eh noch keine Zeit dafür. Aber irgendwann im Sommer würde ich das gerne in Angriff nehmen. Ich danke Euch, GLG, nora |
30.04.2013 | #2 |
FilzerIn +
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Hallo Nora,
Schau doch mal nach unter www.filz-und-faden.de. Dort wird Wollefärben mit Färberpflanzen beschrieben (in ganz tollem türkis). Hast Du's schon mal mit Zwiebelschalen probiert? Wolle habe ich damit zwar noch nicht gefärbt, jedoch letzte Woche ein Seidentuch. Es wurde karamellfarben mit Tendenz nach safrangelb. Vorteil von Zwiebelschalen ist, dass das Gefärbte wasch- und lichtecht ist. GLG, Berny |
30.04.2013 | #3 |
FilzexpertIn
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Danke Dir. Ich hab überhaupt noch nie mit selbst gepanschter Pflanzenfarbe gefärbt.
Nur mit der fertigen Synthetikfarbe ab und zu Kleidung die ich mir bei der Arbeit versaut hab. Wenn ich aber Gefilztes färbe, würde ich das schon gern so natürlich wie möglich machen. Obwohl ich noch fertiges Farbpulver für Textilien zu Hause hab. Vielleicht mach ich davon auch mal so eien Probe-Farbfleck. GLG, nora |
30.04.2013 | #4 |
FilzexpertIn
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Hallo,
Zutaten wie "Läuse" (damit sind bestimmt Koschenille gemeint), findest du beim Wollversand Filzrausch oder Wollknoll. Da hat es alles was das Färberherz begehrt. In meinem Filzbuch wird relativ einfach beschrieben, wie man mit selbstgesammelten Birkenblättern oder Walnussschalen färben kann. Probiert habe ich es aber noch nie, da ich keinen geeigneten Platz dafür habe und ich mir meine neue Küche nicht verflecken möchte. Liebe Grüße von Tanja |
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30.04.2013 | #5 |
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Ich möchte euch an meiner gestrigen Erfahrung teilhaben lassen, die auch mit dem Färben zu tun hat - nur war es nicht gewollt.
Da wir begeisterte Bergsteiger sind und auch hin und wieder klettern gehen, dies den Kindern in letzter Zeit immer mehr Spaß bereitet, haben wir beschlossen, in Zukunft öfters klettern zu gehen. Wir haben die Ausrüstung, was uns noch fehlte war ein Magnesiumsäckchen. Tja, so habe ich uns ein Magnesiumsäckchen gefilzt (innen weiß, und außen in Grüntönen). Dieses habe ich dann noch oben mit einem grünen SToff (alter Kissenbezug) zum Zuschnüren abgeschlossen/draufgenäht. ERst dann habe ich das Ganze im Essigwasser ausgewaschen. Und siehe da, ich musste feststellen, dass der grüne Stoff auf die weiße Wolle abgefärbt hat! Wahrscheinlich wegen der Essigsäure. An den Stellen, wo der nasse Stoff mit dem nassen Filzwerk in Berührung war/ist, sind nun grüne Flecke. Bei mir stört es jetzt nicht wirklich - sobald es getrocknet ist und ich auch noch das andere Band eingezogen habe, stelle ich ein Foto rein. Theoretisch müsste das dann ja auch mit anderen Stoffen deiner Wahl funktionieren!?? LG Carmen |
30.04.2013 | #6 |
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Könnte man fertige Filzstücke denn nicht einfach mit Stoff-Färbemittel (diese Jeansfärbepackungen aus dem Discounter) färben?
Aber hier habe ich noch einen Link zu dem Buch "Färben und Filzen für jedermann" - dort kannst Du sogar ein paar Seiten durchblättern - vielleicht wäre das ja was für Dich? Dort wird auch das Färben mit Pflanzenfarben erwähnt. http://www.jpc.de/jpcng/books/detail...n/hnum/7807811 LG Melanie |
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30.04.2013 | #7 |
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Ich danke Euch.
Wahrscheinlich werd ich dann doch erst mit den Textilfarben die ich noch zu Hause habe etwas experimentieren. Den Aufwand und die eventuelle Sauerei mit der Pflanzenfärberei scheue ich dann doch etwas. Außerdem sind fertige Filzsachen ja auch etwas größer und dann sicher sehr umständlich zu färben. Mir ist nur eingefallen, dass ich bei Horst einmal ein Video gesehen hab, wo er ein ferriges Teil einfach in einen großen Kübel mit Farbe getaucht hat. Ganz ohne Hitze und anderen Aufwand. Aber wahrscheinlich war das nur ein Zusammenschnitt wo die restliche Arbeit einfach nicht gezeigt wurde gLG, nora |
01.05.2013 | #8 |
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Hallo Nora,
vielleicht hast Du von Ostern noch Eierfärbetabletten übrig? Mit denen kann man auch ganz super Wolle färben! der Färbesud (mit einem Schuß Essig) sollte lediglich während des Färbeprozesses warm gehalten werden, danach kalt ausspülen, bis das Werkstück nicht mehr ausblutet. Je nachdem, ob man die Färbetablette komplett auflöst, oder mit einem Messer kleine Stückchen abschabt, die dann direkt auf der Wolle liegen bleiben, kann man ganz tolle Effekte erzielen. Es tut mir leid, ich habe nun ewig versucht, ein Foto hochzuladen, anscheinend bin ich zu blöd dazu...es kommt nur ein weißer Bildschirm... Ich hätte Euch gerne einen gefärbten Schalkragen gezeigt. Lg, Petra |
01.05.2013 | #9 |
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Das ist ja eine tolle Idee. genau richtig für mich mit wenig Aufwand.
Vielleicht klappts ja doch noch mit einem Bild. Ich wäre ja soooooooo neugierig. Auf jeden Fall hab ich die ganze Familie und alle Freunde dazu genötigt Zwiebelschalen zu sammeln. Heute hab ich mal im Beipack meiner Textilfarben nachgelesen. Da braucht man nur einen großen Kübel und lauwarmes Wasser wenn man es nicht in der Maschine machen möchte. Das werd ich sicher auch probieren GLG, nora |
01.05.2013 | #10 |
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Also färben mit Pflanzen macht schon viel Spass und muss auch nicht aufwendig sein. Der Stoff oder Filz muss allerdings vorher gebeizt werden. Am einfachsten geht das mit Kaltbeize. Die kann man fertig bestellen. In dieser Kaltbeize wird der Stoff/Filz gebeizt um dann gefärbt zu werden. Fürs Färben braucht man aber schon Wärme und ich glaube auch die Färberei von Horst wird mit Wärme durchgeführt. Er benutzt glaube ich solche Einkochtöpfe zum Färben. Es gibt auch gute Videos bei Y...be zum Thema.
Färbematerial findet man in der Natur (Blätter, Wurzeln), da muss man eigentlich nur sammeln. Oder man nimmt doch die fertigen Säurefarben. LG fenchurch |
01.05.2013 | #11 |
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Wir waren heute auf dem hiesigen Keltenfest. Dort hatte ich durch Zufall ein Gespräch mit einem der dortigen Händler über das Wollefärben gehabt. Er hatte einen riesengroßen Topf mit roter Brühe aus Zwiebelschalen sowie Alaun und seiner selbstgesponnenen Wollfäden drin rumschwimmen und machte mir Mut, es mit Filz zu probieren. Das ergab ein sehr schönes Rot. Er sagte weiter, dass die Wolle in der Farbe einige Stunden "kochen" müsste - das wäre mir dann wahrscheinlich zu zeitaufwändig, da das Filzen ja schon so lange dauert. Aber es war sehr interessant, sowas mal live zu sehen.
LG Melanie |
01.05.2013 | #12 |
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Hallo,
mich würde es interessieren, ob Wolle die mehrere Stunden im Färbesud kocht, noch filzt? Ist das nicht der genau der Fall, warum pflanzengefärbte Märchenwolle zum nass filzen nicht gut geeignet ist, sondern nur zum trocken filzen? Steht jedenfalls so im Filzbuch, probiert habe ich es noch nicht. Bei bereits verponnenen Wollfäden ist das eigentlich egal, mit denen wird sowieso nur gestrickt. Da finde ich die Methode mit den Walnussschalen interessant, hier wird zumindest beim 1. Mal kalt eingefärbt. Beim 2. Mal mit 40°C ist bestimmt für die Wolle auch noch OK. http://www.filz-und-faden.de/html/walnussschalen.html Schade, dass es jetzt keine frischen Walnussschalen mehr gibt. Der Braunton auf dem Foto ist sehr schön. Aber Filzrausch bietet z.B. gemahlene Walnussschalen an, wer es probieren möchte. Wobei laut dem obigen Link das färben mit Walnussschalen und deren grüne Hülle wohl nicht zum gleichen Ergebnis führt. Liebe Grüße von Tanja |
02.05.2013 | #13 |
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Jetzt habe ich zwei Tage kein Forum mehr gelesen und wie es der Zufall will vorgestern/gestern mit Pflanzen gefärbt =D
Ich habe mir einige Bücher dazu eingehend durchgelesen und zwei Stück daheim, die mich überzeugt haben. Eines wegen der vielen Rezepturen, es enthält aber in meinen Augen zu wenig Bilder. Ich kann mir oft nicht vorstellen, was da jetzt für ein Grünton oder Braun oder sonst etwas rauskommen soll. Und zwar : Naturfarben auf Wolle und Seide- von Dorothea Fischer Und das andere heißt: Färben mit Pflanzen von Dorit Berger Dieses hat mich von den Bildern der gefärbten Wolle überzeugt. Aber vor allem bei diesem Buch muss ich erwähnen, dass auch mit nicht besonders umweltschonenenden Chemikalien gefärbt wurde. Da mir von meinem Partner(Chemielaborant) teilweise ausführlich erzählt wurde, was unbedenklich ist und was nicht, kann ich dazu raten nur mit Kalialaun, Weinsteinrahm und Eisensulfat zu arbeiten. Den Rest sollte man eigentlich nicht in den Abfluss kippen und vor allem bei Chromkali eigentlich gar nicht mit umgehen ,außer mit Atemmaske. Achso..Und das Buch: Mit Pflanzen färben- ganz natürlich von Eva Jentschura habe ich auch noch. Das ist sehr einfach beschrieben und vor allen der Teil, der sich auf das Grundsätzliche bezieht( Beizen, Färben,entwickeln:wie funktioniert es und was braucht man) finde ich sehr übersichtlich und einfach verständlich. Der hat mich bei den anderen Büchern nicht so überzeugt. Vielleicht auch, weil sie einige Jahre älter sind. Soviel zu den Büchern, jetzt zu meinem ersten Farbversuch. Ich habe eine Schale aus Gotlandflocken und Neuseelandvlies gemacht und ich dachte mir, das ist das idealie fertige Objekt zum testen. Ich habe mich dazu entschieden nur fertige Objekte zu färben, denn ich glaube, dass es einfacher ist. Bei Kammzügen oder ähnlichem, muss man arg darauf aufpassen, dass das Wasser nicht kocht und nicht alles zuviel verfilzt. Das ist mir pers. dann doch etwas zuviel des Guten^^ Die Zutaten habe ich mir schon vor einiger Zeit bei Wollknoll bestellt. Mir fehlte nur ein großer Topf und diesen habe ich am Wochenende auf einem Flohmarkt entdeckt. Ein großer alter Emaille-Topf und der eignet sich hervorragend dafür. Ich habe mich bei der erste Färben für Goldrutenkraut entschieden. Was mich ein wenig verwunderte ist, es kam leider ein grünliches feines Pulver an. Die Pflanze wurde komplett zerkleinert. Da ich die ganze Pampe hinterher nicht ausspülen wollte, kann ich alte Strumpfhosen empfehlen. Außer eine minimale Verschmutzung hat es die ganze Pampe drinne gehalten. Die Goldrute färbte die Schale erst hrm...leicht geblich..Eher son Pippigelb...Eindeutig nicht hübsch..Mit dem Eisensulfat hat es sich dann in ein grün entwickelt So...Hier die Schale vorher: Hier die Schale hinterher: Gefärbt mit Goldrute und weiterentwickelt mit Eisensulfat.Wenn man sich an den grünen Filzstreifen orientiert sieht man, dass es doch recht dunkel geworden ist.Leider sieht es ingesamt ziemlich ausgewaschen aus.Es ist nicht so intensiv geworden, wie ich es mir erwünscht hatte. Also...mein Fazit ist: Es macht Spaß und es ist irgendwie kaum vorstellbar, das die Farbkraft in den Pflanzen steckt. Aber so richtig hat es mich beim ersten Mal mit diesem Versuch noch nicht überzeugt. Ich glaube, trotz Rezepte, ist es schwer vorher abzuschätzen welche Farbe bei raus kommt.Ich glaube da hilft nur, gaaaanz viel experimentieren. Ich habe mir jetzt zum Vergleich Säurefarben von Luvotex bestellt und möchte es damit mal versuchen. Mal schaun bei welchen Möglichkeiten ich bleibe. Ich hoffe ich konnte mit diesem ellenlangen Beitrag ein bisschen weiterhelfen. Wenn du noch Fragen hast versuche ich sie als unerfahrene gerne zu beantworten. Liebe Grüße Yasmin |
02.05.2013 | #14 |
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02.05.2013 | #15 |
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Schau mal hier:
http://www.filzrausch.net/forum/newr...wreply&p=24251 Vielleicht ist da ja was Interessantes bei. Es gibt aber zu dem Thema färben schon dies hier: http://www.filzrausch.net/forum/showthread.php?t=433 |
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