26.11.2009 | #1 |
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Wolle verfilzt nicht
Guten Morgen !
Bin neu im Forum und habe direkt eine Frage Ich wollte am Wochenende eine Handytasche filzen. Soweit, sogut. Habe Olivenseife und ziemlich warmes Wasser. Problem: habe die Wolle schön ausgelegt, Wasser drauf, insg. 4 Schichten. Habe sehr sorgfältig gearbeitet. ABER die Wolle hat sich überhaupt nicht verfilzt. Ich konnte jede einzelne Schicht wieder so wegnehmen wie ich sie hingelegt habe. Habe 3 Varianten versucht: - Märchen/Vlieswolle - Vlieswolle - Märchenwolle Bei allen ist es mir gleich ergangen. Kann es an der Wolle liegen ? Die war von einem einzigen Anbieten. Bin ganz doll traurig das es nicht geklappt hat Hat jemand eine Ahnung was ich falsch gemacht habe ?? |
26.11.2009 | #2 |
FilzerIn
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bin ja auch noch neu aber ich versuch es mal.
Die Wolle wird einmal längs und dann quer drüber gelegt und dann wieder längs usw. Wasser sollte heiß sein. Ich nehme das Wasser direkt aus dem Wasserkocher. Dann vorsichtig anfilzen am besten man legt Noppenfolie oben drauf und unter dem ganzen sollte auch Noppenfolie oder gar eine Automatte liegen. Dann vorsichtig anfilzen. Nach einiger Zeit sind die verschiedenen Schichten miteinander verbunden. Ich hoffe ich hab es halbwegs verständlich erklärt.
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es grüßt Sylvia |
26.11.2009 | #3 |
FilzerIn
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Das ist aus der Ferne schwer zu sagen Summie.
Wenn Du die Wolle als Märchenwolle zum Filzen gekauft hast, sollte es eigentlich keine Probleme geben. Da kann ich Dir nur sagen, wie ich vorgehe. Zuerst löse ich ordentlich Seife in sehr heißem Wasser. Dann lege ich Die erste Seite der Schablone mit drei dünnen Schichten aus, von rechts nach links, von oben nach unten und von licks nach rechts. Dann sprühe ich heißes Seifenwasser etwa in Schablonengröße auf. Folie oder Netzstoff drüber und leicht angefilzt. Dann drehe ich das ganze um und streiche die überstehenden Wollränder mit einem Duschpuschel auf die Schablone. Schön an den Rändern entlang, dann wieder Wolle drauf und das gleiche nochmal. Dann kommt die nächste Schicht Wolle drauf. Da kann man gut verschiedene Farben oder Farbtöne nehmen. Wenn die Schichten gut in Form sind, wird mit schön seifigen Händen erst vorsichtig und dann immer stärker gefizt. Die Schablone nehme ich erst raus, wenn das ganze schon recht stabil gefilztr ist. Dann kremple ich um und filze die Innenseite. Kremple wieder um und filze bis das ganze schon eine festere Oberfläche hat. Dann spüle ich es heiß aus und fange an zu walken. Ach was erzähle ich da ewig. Hier ist eine schöne Videoanleitung in mehreren Teilen. So habe ich gerade ein schönes dickes Händytäschchen gemacht. Jetzt kann das Handy ruhig mal runter purzeln. |
26.11.2009 | #4 |
FilzerIn
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Huch teacosy, wir haben uns überschnitten. Hab wieder zu lange geschrieben.
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26.11.2009 | #5 |
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Huhu Summi,
mit pflanzengefärbter Märchenwolle lässt es sich schlecht bis gar nicht filzen. Überhaupt filzt pflanzengefärbte Wolle nicht besonders gut. Meine Vermutung wäre, das es sich evtl um solch eine handelt. Auch gibt es (normale) Wolle, die nicht filzt Ich an deiner Stelle würde das einfach einmal ausprobieren. Ein bisschen Wolle nass machen und mit etwas Seife zu einer kleinen Kugel rollen. Filzt die Kugel, weißt du Bescheid - wenn nicht... auch *zwinkert Versuch es dann nur auch mit beiden Wollen... nciht das die eine filzt... und die andere nicht Wollige Grüße Claudia, die grad eine Kaschmir/Seide/Alpaka Mischung auf die Spinnradspule bringen will und flucht wie ein Rohrspatz (Gut das es kein hörbares Forum gibt *g) |
08.06.2010 | #6 |
FilzerIn
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Liebe Alle!
Weiß zwar nicht, ob wer hier noch hinein sieht, aber zum Thema "Wolle verfilzt nicht" möchte ich was berichten. Falls wer mit dieser Frage noch kommt, vielleicht hilft es... Mir ist das nähmlich auch schon passiert, mit extrafeiner Merino 16 mic. im Band von einem anständigen Fachhändler (daher gehe ich von einer guten Qualität aus). An der Oberfläche waren Fasern klar und deutlich sichrbar, die sich nicht mit dem Rest verbunden hatte (genau wie von Kourty in "Probleme beim Filzen" beschrieben). Sah aus wie Muskelfaser... i gitt!! Nach verzweifelter Forschung meine Erklärung: Es heisst ja, zuerst behutsam auf der Oberfläche streicheln, und nach und nach den Druck steigern. Ist man zu lange behutsam an der Oberfläche, verbinden sich die Fasern an der Oberfläche miteinander, ohne dazu zu kommen, sich mit den weiter unten befindlichen Fasern zu verbinden (da sie nicht oder zu wenig dorthin gedrückt werden). Irgendwo im Forum las ich, je feiner der Faser, desto rascher der Verfilzungsprozess (falls ich mich richtig erinnere)? Besonders bei superfeiner Wolle könnte das viel schneller passieren, als man sonst gewöhnt ist. Bei der Vlieswolle sieht man kaum was vom Faserlauf beim Filzen. Bei der Strangwolle aber doch. Vielleicht irritiert das einen, und läßt ihn in der Glaube, daß nichts angefilzt ist, solange man Faser sieht? Aus dem Grund arbeitet man dann weiterhin behutsam auf der Oberfläche. Nein, man muss nicht warten, bis die Faser sich unerkennbar vereint haben. Dies geschieht erst im etwas kräftieren Stadium! Stellt man beim Filzen das Problem fest, einfach kräftig weiter filzen. Vielleicht ist es noch nicht zu spät! Ich hoffe, meine Beschreibung ist halbwegs verständlich...und freue mich auch auf weitere Meinungen! LG Akixo |
11.06.2010 | #7 |
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Hallo Akixo,
das ist durchaus richtig, ich geh diesem Problem aus dem Wege, indem ich die gesamte Wolle komplett durchnässe, so fällt Sie komplett zusammen und läßt sich leichter anfilzen. Außerdem verwende ich zum Anfilzen meine Filzmatten, siehe Foto. Es handelt sich dabei um einen Feuchtraum Bodenbelag, (Badezimmer, Sauna) der als Rollenware angeboten wird. Hat sich als hervorragende Filzunterlage bewährt. |
Folgender Benutzer sagt Danke zu Triluna für den nützlichen Beitrag: | Susi (12.06.2010) |
11.06.2010 | #8 |
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Hallo Akixo,
das ist durchaus richtig, ich geh diesem Problem aus dem Wege, indem ich die gesamte Wolle komplett durchnässe, so fällt Sie komplett zusammen und läßt sich leichter anfilzen. Außerdem verwende ich zum Anfilzen meine Filzmatten, siehe Foto. Es handelt sich dabei um einen Feuchtraum Bodenbelag, (Badezimmer, Sauna) der als Rollenware angeboten wird. Hat sich als hervorragende Filzunterlage bewährt. Es handelt sich dabei um Gummimatten, die mit Textil verstärkt sind. Zwischen den einzelnen Streifen sind Löcher, dadurch kann die Lauge über die Matte auf das Werkstück gesprüht werden und unten auch wieder abfließen. Viele Grüße Margit |
13.06.2010 | #9 |
FilzerIn
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Hallihallo Margit!!
Also, das ist doch die Matte, die man in die Wanne (oder Duschkabine) legt, damit man nicht darin ausrutscht, oder? Und bei Dir ist sie am Stelle der "Noppenfolie", sozusagen? So kommt die Frage auf: Ist die noppige (oder irgendwie sonstige) Oberflächenstruktur relevant für Filzprozess? Bisher hatte ich unten sowas in der Art, und auf die Wolle darüber hatte ich aufgeschnittene Einkaufstüte oder Gefrierbeutel (also hauchdünn und glatt). Ich fand diese angenehm, da ich die Wollfaser spüren kann. übrigens: Durchgenässt wird die Wolle auch bei mir immer . Über den Beitrag mit dem Abfluss an der Filzwanne war ich nur verwundert, da ich beim Arbeiten nie wirklich "viel Flüssigkeit, die man abgiessen sollte/ möge" wahrgenommen habe. Ich dachte, vielleicht arbeiten die anderen im schwimmend viel Wasser. Denke, es ist bei mir auch genau so nass, nur ich nehme pausenlos die "überflüssige" Flüssigkeit weg, sodaß in der Wanne kaum Flüssigeit steht. |
13.06.2010 | #10 |
AnleiterIn
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Hallo Akixo,
die Noppige Oberfläche ist zum Anfilzen nicht wirklich wichtig, sie is halt deshalb sehr hilfreich, weil sich die Matter (Folie) nicht auf der Oberfläche festsaugt. Wenn Du eine Einkaufstüte drauflegst, dann bildet sich zwischen Wolle und Folie ein Vakuum. Wenn Du jetzt die Folie wieder abnehmen willst, dann hat sich die Wolle quasi dran festgesaugt und wird mit angehoben. Das kann dazu führen, dass Dein Filzobjekt auseinander gezogen wird. Bei einer noppigen Oberfläche passiert das nicht. Viel wichtiger finde ich aber, dass eine Filzmatte Löcher hat, durch die ich Lauge nachgießen kann oder nochmal mit der Seife drüber gehen kann, wenn ich feststelle es ist zu wenig Seife im Wasser. viele Grüße Margit |
13.06.2010 | #11 |
FilzerIn
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Guten Abend, Margit!
Danke für die Erklärung! Ich dachte eher, wenn die Wolle auf der Noppenfolie klebt, wäre schwierig, sie schön runter zu bekommen, da sie eben Noppen haben. Daher wenn Noppenfolie, hatte ich auch die Rückseite ohne Noppen zur Wolle gedreht. Einkaufstüte ist für größere Stücke, für kleinere Sachen nehme ich Gefrierbeutel. Nach dem giessen lege ich sie darauf, drücke bis die Wolle, Stelle für Stelle, sodaß die Luft nicht eingeschlossen bleibt. Ich hebe die Folie ganz langsam, passe auf, daß keine Wolle mit der Folie mitkommt. Eigentlich geht es recht gut solange die Wolle wirklich durchnässt ist. Sind Faser auf der Folie, stoppe ich mit der Folie, und entweder lege ich die Stelle wieder zurück auf die Wolle und streiche an, oder hebe ich die Faser auf der Folie mit einer vorstechnadel und lege zur Wolle. Danach kann ich die Folie weiter langsam abziehen. Nach der letzten Schicht streiche ich gleich auf der Folie die Wolle an, oder stülpe nun einen Jausensack über die Hand und streiche damit. Das ganze hat den Sinn, 1) daß meine Hand nicht direkt mit (Seifen-)Wasser in Kontakt kommt 2) Folie/ Tüte dünner ist als Gummihandschuh, die ich zu obigen Zweck nehmen könnte, so fühle ich die Wolle mehr 3) die Wollfaser nicht an meine meist raue Fingerspitzen hängen bleiben 4) ich immer das Stück sehen kann Aber gerne würde ich auch mal mit der empfohlene Matte probieren. Vielleicht gefällt es mir! Schönen Abend, Akixo |
14.06.2010 | #12 |
Senior FilzerIn
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Muskelfaserkater
Hallöle,
also ich arbeite auch gerne auf und unter Noppenfolie, die Fasern verrutschen nicht so stark und liegen nicht im Wasser, falls es mal zu viel war oder die Wolle einfach sehr fettig ist und viel Seifenwasser braucht. Ich nehme sie auch als Schablone für Hohlraumfilz, dann aber in der Regel mit glatter Außenseite, die ist etwas dicker. Um mir mein Werkstück anzugucken nehme ich die ganze Sache eh öfter mal auseinander und gucke und bearbeite die Ränder... Zu der Beschreibung der "Muskelfasern" in einem deiner ersten Beiträge... Du schreibst, du hast Bandwolle-Strangwolle-Kammzug benutzt: Man muss auch gut darauf achten, dass keine Fasern verdreht oder schon in der Aufbewahrung verfilzt sind. Lieber noch mal zupfen, kardieren oder verwerfen. Wenn man die Wolle dann nicht relativ fein auslegt (lieber mehrere ganz dünne Schichten als zwei dicke) kann es erfahrungsgemäß auch gut passieren, das beim Angießen mit der Laufrichtung der Fasern diese bereits verfilzen und nicht wie gewünscht in der Fläche verschwinden. Desweiteren habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht ausgelegte Kammzüge immer quer zur Laufrichtung und sehr vorsichtig, z.B. über die Hand, anzugießen. Das Wasser muss meiner Meinung nach auch gar nicht so heiß sein. Bei den feinen Wollen muss dann entsprechend gestreichelt, gefilzt und gewalkt werden. Weiterhin viel Spaß beim Rumprobieren Katja |
14.06.2010 | #13 |
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Hallo Katja!
Freut mich, Dich zu lesen! An der Noppenfolie mag ich nicht, daß irgendwann wasser in die Noppen kommen. Ich hebe alle Plastik zum Wiederverwerten auf (ausser wirklich kaputt), aber so werden sie ja nie richtig trocken! Aus diesem Grund wollte ich schon mal auf Schaumstoff-Vlies ("Trittschalldämmung") umsteigen, bin mir nicht so sicher, ob die Noppen vielleicht wichtig sind. Strangwolle nochmals kardieren.... Klingt sehr vernünftig und richtig, aber ob ich Geduld dazu habe... Bei den Muskelfasern war ich so richtig stur geworden, sagte mir: So, ich sehe es einfach nicht ein, das lasse ich mir nicht gefallen!! Und filzte mit Gewalt los. ...und es wurde doch noch... Beim Filzen ist für mich wirklich der wichtigste Satz: Gib niemals auf! LG Akixo |
14.06.2010 | #14 |
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Hallo Akixo,
da hast du recht, Noppenfolie wird nie wieder so richtig trocken . Aber irgendwie kann man auf der dann außenliegenden glatten Fläche mit wenig Seifenwasser dann so richtig schön drüber reiben. Da ist noch keine Auto-/Dusch- oder sonstige-Matte mitgekommen... Und zum Schablonen schneiden gibt es auch kaum was besseres, ist es doch dick genug zum Kanten spüren, beweglich genug zum Rollen und flexibel genug es aus einem kleinen Schnitt herauszuziehen. Deshalb wissen bei mir auf der Arbeit und im Freundeskreis alle: auch wenn es noch so lockt : "plöppen" ist verboten und möglichst große Stücke immer für Katja aufbewahren. Dann kann zu öddeliges Zeug auch mal im gelben Sack verschwinden. Und freut mich zu hören, dass die Probleme beim kräftigen Walken verfilzt sind. Weiterhin gutes Gelingen! Katja |
14.06.2010 | #15 |
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stimmt, akixo, niemals aufgeben, so schlimm es auch aussieht
doris |
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