04.10.2012 | #1 |
FilzerIn
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Wird Wolle "schlecht"
Hallo zusammen,
ich besitze seit 3 Jahren ca verschiedene Wollknäule aber erst seit einem Jahr (und einem ordentlichen Kurs) filze ich öfter. Ich habe das Gefühl das meine ältere Wolle nicht mehr so gut ist. Soll heissen sie ist "strähnig" lässt sich schwerer asbziehen und filzt schlechter mit der anderen Wolle und sich selber zusammen. Gibt es da tricks? Ich filze sie nun immer auf neue und gute Wolle drauf und lege eben neuere Wolle dazwischen (marmorieren) damit "Haftmaterial" dabei ist. Liebe Grüsse Sabine |
09.10.2012 | #2 |
Senior FilzerIn
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Juhufallara,
eigentlich wird Wolle nicht schlecht, hab erst vor kurzem Wollreste von vor 20 Jahren erhalten, trotzdem kommt es natürlich auf die Lagerung an (Wenn Du Motten hast wird sie natürlich kaputt, besser gesagt, aufgefressen) Wenn die Wolle schonmal nass oder feucht war lässt es sich nicht mehr so gut Fasern ziehen, dann gibt es natürlich einfach total unterschiedlich gut filzende Wollen! Griaßle Klawuttke
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09.10.2012 | #3 |
AnleiterIn
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Hallo Samoon,
ich würde mal davon ausgehen, dass es sich um eine andere Wolle handelt, hast Du die Wolle vom selben Lieferanten? Ist es die gleiche Wolle? Such erst mal in der Richtung, Wolle wird eigentlich nicht schlecht, (wie Klawuttke schon sagt, solange sie richtig gelagert ist) viele Grüße Triluna |
09.10.2012 | #4 |
FilzexpertIn
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Hallo Samoon!
Grundsätzlich wird Wolle natürlich nicht schlecht. Wie ja schon geschrieben wurde. Das liegt ganz sicher an der Lagerung. Ich hab auch schon das gleiche Problem gehabt. Hab die Wolle in die Arbeit mitgenommen für Kleinigkeiten wenn ich zwischendurch mal Zeit hab. Wir haben eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Da fängt die Wolle, wenn sie lose rumliegt schon mal an leicht vorzufilzen. Du kannst sie aber trotzdem noch verwenden. Schwierig ist nur das Auszupfen feiner Strähnen, weil sie sich ja ganz toll festhalten. Wenn Du mit ´´guter´´ Wolle mischst ist das optimal. So mach ich das auch. Wäre ja schade um das Material. Ich schätze, dass Deine Wolle auch mal zu viel Luftfeuchtigkeit abgekriegt hat GLG, Nora |
09.10.2012 | #5 |
FilzerIn +
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Hallo,
ich habe auch schon Wolle bekommen, die jahrelang in einer Kiste lag. Die hat sich sehr spröde angefühlt und nicht so gut gefilzt. Ich hab sie dann auch gemischt. Also ich denke, dass man Wolle besser nicht jahrelang rumliegen lässt, sondern nur soviel, wie man in ca. einem Jahr verarbeiten kann. LG fenchurch |
09.10.2012 | #6 |
FilzerIn +
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Also ich hab meine nun auch nach ca.6 Jahren "wiedergefunden".
Alles was ich im Vlies habe ist wie nach dem KAuf, die Strangwolle lässt sich wirklich teilweise schlechter fein auszupfen. Beim Verfilzen hat aber bisher alles gut geklappt, also ich könnte das jetzt nicht bestätigen, daß es schlechter filzt. |
09.10.2012 | #7 |
FilzerIn
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Hallo Zusammen
danke für die Antworten. Ja die Wolle hat Umzüge mitgemacht und viel schiefgelaufene Planschereien... da wurde es sicher auch mal etwas feuchter (oder Luftfeucht) Und nebenbei habe ich alle frische Wolle von Traub und die "alte " ist von einem Atelier. Eine Dame die selber filzt und mir bereit war verschiedene Farben Ihrer Wolle je 100g zu verkaufen. Gestern habe ich mal wieder einen Prototyp zum ausprobieren des von mir verhassten Vorfilzes gemacht(meine Filzwerke und meine Schere liegen im Streit) ... das eine ist hauchfein und das andere (alte) dick wie Haare... Also eindeutig auch unterschiedliche Qualität. Denn die von Traub ist auch schon 1-2 Jahre und wunderschön. Liebe Grüsse Sabine |
10.10.2012 | #8 |
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Hm,
das "Gerücht" dass Wolle schlecht werden kann hält sich aber schon hartnäckig. Ich habe ja neulich eine grössere Menge Fuchsschafwolle gekauft und die Verkäuferin hat darauf bestanden, dass ich unebdingt vor dem bezahlen die Wolle testen möge - weil sie Angst hatte dass die nicht mehr filzt. Die Wolle war nämlich schon fast ein Jahr alt (hatte aber trocken und gut in Bettlaken eingewickelt im Heu gelagert). Ihr habe man gesagt, dass man die Wolle dann nicht mehr nutzen könne. Ich habe sie benutzt (und benutze sie immer noch) und fand jetzt nicht, dass sie schlecht ist. Sie filzt tatsächlich etwas schwierig zusammen, aber das "Problem" habe ich mit der Rohwolle häufiger, und Fuchswolle ist ja eh etwas zögerlich beim anfilzen hatte ich den Eindruck. Mich würde interessieren warum das so behauptet wird. Liebe Grüße Andrea |
10.10.2012 | #9 |
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Ich hatte ja das Problem auch, dass einige Sorten gelagerter Wolle irgendwie nicht mehr filzen.
Meine Vermutung ist, dass durch Veränderung der Luftfeuchtigkeit und durch Druck (wenn z.B. Wolle übereinander liegt) irgendwie der Filzprozess in Gang kommt. So ähnlich, wie bei pflanzengefärbter Wolle, die ja auch nicht mehr so gut filzt. Ist nur 'ne Vermutung und durch optimale Lagerung lässt sich das wahrscheinlich verhindern. LG jale |
10.10.2012 | #10 |
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Ja genau, die Lagerung ist der Knackpunkt.
Die Wolle kann nicht´s dafür und wird bei richtiger Lagerung bestimmt nicht schlecht. Aber mir ist es eben passiert, dass ich Wolle mit in der Arbeit hatte. Bei uns ist wirklich sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Ich hatte sie auch nicht richtig eingepackt. Nur lose in einem großen offenen Korb. Da wir ja viel mit Wasser arbeiten, spritzt da dann auch schon mal jemand rein ohne es zu wollen. Sie ist natürlich noch zu brauchen, aber die Bandwolle lässt sich nur noch sehr schwer fein auszupfen. Dass sie jetzt schlechter filzt kann ich nicht sagen. Aber ich mische sie ja auch mit guter Wolle, damit ich mich beim Auszupfen und genauen Auslegen nicht so plagen muß GLG, Nora |
10.10.2012 | #11 |
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Hat jemand mal versucht, Wolle im Backofen bei 40°C zu trocknen ? Das geht nämlich z.B. mit Getreide ganz gut...
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10.10.2012 | #12 |
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Hallo,
ich versuche grade meine Wolle (frisch gewaschenes Schwarzkopf) auf dem Ofen zu trocknen (also Holz-Kohleofen der nur leicht warm ist). Das geht aber gar nicht sehr gut, weil die Wolle so gut isoliert, dass der Teil der unten ist total heiss wird, der Teil der obendrauf liegt nicht mal richtig warm. Das ist so keine gute Methode - bzw. ich muss ziemlich häufig wenden :-) Liebe Grüße Andrea |
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10.10.2012 | #13 |
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Hallo Elmo,
ich glaube, Du hättest deutlich mehr Erfolg, wenn Du zwischen die Wolle und den Ofen ein Gitter mit mindestens 5cm Abstand legen würdest, dann kann die Luft zirkulieren und Du mußt nich so oft wenden. Wärme allein nützt Dir nicht viel, wenn die Luft zwischen Wärmequelle und Wolle nicht zirkulieren kann. viele Grüße Triluna |
Folgender Benutzer sagt Danke zu Triluna für den nützlichen Beitrag: | elmo (10.10.2012) |
10.10.2012 | #14 |
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Dankeschön - ich hab jetzt unser Schuhregal mal kurzzeitig auseinander gebaut und nun kann die Luft unter der Wolle zirkulieren.
Hoffentlich trocknet sie dann auch halbwegs zügig, mein Sohn und ich versuchen grade meinen alten, vollkommen geschrotteten Klavierhocker zum Leben zurück zu erwecken und die Wolle soll als Polsterung dienen. Da ich den Wollteil übernommen habe und er den Holzteil bin ich jetzt etwas "hintendran". Liebe Grüße Andrea |
10.10.2012 | #15 |
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Ich wollte nur kurz berichten: so geht die Trocknerei ziemlich gut von Statten - ist zwar natürlich immer noch nicht alles trocken aber es tuts (man fühlt deutlich wie sie trockner und trockener wird).
Die Wolle liegt nicht auf einem Brett, sondern auf Holzlatten, besser wäre noch so ein Backofenteil gewesen, aber das hab ich von meinem Backofen leider nicht mehr. Liebe Grüße Andrea |
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