03.11.2010 | #1 |
FilzerIn
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Muster anfilzen - Wie geht das?
Hallo,
ich habe heute erstmals mit einer extrafeinen Merinowolle im Vlies in Kombination mit superfeiner Merinowolle im Kardenband gefilzt. Das fiel mir sehr viel schwerer als das Filzen mit der sehr groben Karakulwolle. Mein Problem, das aufgelegte Muster wollte lange nicht anfilzen und verrutschte immer wieder, so dass es jetzt nicht rund herum so geworden ist, wie ich geplant hatte. Generell habe ich schon bemerkt, dass mir das Anfilzen von Mustern nicht mühelos gelingt. Gibt es da Tricks? Oder wie macht ihr das, damit nicht alles verrutscht? Komplizierte, detaillierte Muster kann ich mir so gar nicht vorstellen. LG yinka |
03.11.2010 | #2 |
Senior FilzerIn
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Hallo Yinka,
ich pfusche in so einer Situation ein wenig - ich nehme eine Nadel und helfe dem Muster an ein paar Stellen mit wenigen Stichen nach, dann kann ich entspannt anfilzen. Wenn es komplexer wird, finde ich auch Soluvlies ein gutes Hilfsmittel. Das ist ein Material, das sich auflöst, wenn Wasser hinzukommt. Da filze ich dann mit der Nade das Muster vor, lege es dann auf und kann es filzen. Es ist ein klein wenig gewöhnungsbedürftig, weil das Soluvlies beim Auflösen erst mal ein wenig klebrig wird. Eine weitere Methode wäre mit Vorfilzen zu arbeiten - kommt darauf an, was du für Muster machen möchtest - wenn du einen Vorfilz machst und dann ausschneidest, fällt es auch leichter das aufzufilzen. Ich hoffe, da ist etwas für dich dabei Grüße, Anne |
03.11.2010 | #3 |
AnleiterIn
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Wenn das Muster mal verrutscht ist, dann wird's eh schwierig. Sobald eine Relativbewegung zwischen Muster und Trägerwolle stattgefunden hat, dann haben die einzelnen Schichten die Tendent sich untereinander aber nicht miteinander zu verfilzen. (ach gott war das ein technikratisches deutsch) Also sollte das schon von vorneherein verhindert werden. Ich leg deshalb immer auf das fertig gelegte Muster eine Filzmatte (Bambusmatte geht bestimmt auch) und reibe dann über die Matte, dann verschiebe ich nicht versehentlich das Muster.
Und dann gilt beim Anfilzen Hula-Hoop-Tanzen mit den Händen. Wenn Du dir die Körperbewegung beim Hula-Hoop mal vorstellst, dann stellst Du fest, dass der ganze Körper in Bewegung ist, die Füße stehen aber fest auf dem Boden. Auf das Anfilzen übertragen bedeutet das, die Hände und Arme bewegen sich zwar, es findet aber keine Bewegung zwischen Handfläche (Ballen) und Wolle statt. Frau masiert die Wolle quasi ineinander. Viiiiiiieeeeel Seife nicht vergessen. Viel Erfolg Triluna |
04.11.2010 | #4 |
FilzerIn
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Hallo yinka!
Mir hat es auch schon mal passiert, dass das Muster verrutsch hat. Ärgerlich! Meiner Erfahrung nach, helfen drei Sachen dagegen: - die Wolle muss naß sein, aber nicht in Wasser "schwimmen". Zu viel Wasser lässt die Wolle nicht "zusammenkleben" - mehr Seife - Frischhaltefolie auf die Wolle vorsichtig legen. Sie "klebt" zur Wolle und lässt das Muster nicht verrutschen. Wenn du merkst, dass dein Muster schon ziemlich fest eingefilzt ist, kannst du die Folie ruhig entfernen und weiter ohne sie filzen. Viel Erfolg! Liebe Grüße! Kseniya
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04.11.2010 | #5 |
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Ich lege auch immer eine Folie auf die feuchte Wolle und "schubber" erstmal eine Runde.
Zuerst ganz vorsichtig, den Kindern erkläre ich das immer mit dem Vergleich "Vibrationsalarm". Wie hätte man uns das in unserer technisch vorsintflutlichen Kindheit bloß erklärt? Also eine Hand neben die andere legen und sachte bewegen (Trilunas HULAHUPP kommt dem wohl nahe). Gerade gut und schnell filzende Wolle muss ganz vorsichtig angefilzt werden. Sonst filzt sie mit sich selber und nicht mit dem Untergrund. Schon beim Angießen mit dem Wasser muss man vorsichtig sein. Desweiteren nehme ich Seifenlauge und nicht nur Wasser mit seifigen Händen (da ist dann ja auch die Folie zwischen), statt Frischhalte geht auch "Plöppfolie", die auf beiden Seiten kaschiert ist. Da kann man nicht so gut durchgucken, ich weiß. Aber dafür kann ich die wiederverwenden. Einen Vorfilz kann man nass erstellen, für grafische Muster Vlieswolle "ausschneiden" (sonst bitte Wolle immer nur zupfen!!!)oder auch Motive oder Muster mit der Nadel vorfilzen. Nicht zu dick, geht gut in Backförmchen, und Details gleich mit einfilzen. Dann auf die ausgelegte Grundwolle legen und mit Seifenlauge angießen. Mit Folie abdecken und wie oben beschrieben anfilzen. Guck mal in mein Album, da ist ein Schmettling, der nach der "erst nadeln, dann nass filzen" Methode auf einem Täschchen (IM KINDERKURS !) entstanden ist. Nur die Fühler wurden nachträglich aufgenadelt. Ein anderes Beispielsind die Kringel auf der blauen Tasche. Katja |
04.11.2010 | #6 | |
FilzerIn
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Zitat:
Wo bekommt man diesen Soluvlies? Vorfilze werden nur kurz angefilzt oder fest gefilzt? Danke für deine Tipps. LG yinka |
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04.11.2010 | #7 | |
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Zitat:
Sehr schöne Beschreibung mit dem Hulla-Hoop-Tanz, das probiere ich das nächste Mal aus - ich bewege mich eher nur in Linien. LG yinka |
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04.11.2010 | #8 | |
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Zitat:
LG yinka |
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04.11.2010 | #9 | |
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Zitat:
Noppenfolie beidseitig kaschiert? Kenne ich gar nicht. Ich lege immer die Noppen auf den Filz, damit die schon mitarbeiten. Das ist dann aber wohl für das Anfilzen von Mustern kontraproduktiv? Muss ich denn, wenn ich Kardenband nehme, die Wolle für das Muster auch zupfen? Kann ich nicht das Band in Stränge unterteilen und damit das Muster legen? Vielleicht ging das deswegen so schwer? Um Nadeln komme ich nicht drum herum, oder? LG yinka |
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04.11.2010 | #10 |
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@ yinka
AAAAlso... -Nadeln gibt es von fein bis grob. Grobe eignen sich nur für loses Vornadeln. Um nicht ewig sticheln zu müssen sind die mittleren ganz gut. Und für feine Feinheiten sind die Feinen.... Sonst sehen deine Werke nach mittelschwerer Akne aus. Filznadeln haben am Ende kleine Widerhaken, die die Wolle verhaken und somit verdichten. Funktioniert ganz prima. -Plöpp beidseitig kaschiert heißt, dass es keine Pöppel gibt.Die liegen zwischen zwei Folien. Eigentlich nehme ich die zum Schablone schneiden, funktioniert aber auch gut zum Reiben, da etwas stabiler. -Vorfilz nass darf noch nicht gewalkt sein, sonst verbindet sich die Nummer nicht ausreichend (Tipps und Tricks wie anrauen nötig....) -Wenn die Grundfarbe um die Schablone gepackt ist erstmal nicht reiben, Muster auflegen und dann unter Folie reiben. Vielleicht hattest du schon zu weit verfilzt, als du dein Muster aufgelegt hattest. -Kardenband/ Strangwolle zupf ich auch nicht, sondern lege das Muster direkt auf die Wolle. -Meistens ist die Muster-Wolle schon verfilzt, wenn sie nicht mehr anfilzen mag. Da hilft dann tatsächlich nur nähen, nadeln oder noch mal auflegen, wenn die "Unterwolle" noch aufnahmefähig ist. Gerade bei gut filzender Wolle, das Muster möglichst trocken auflegen und die Wolle gemeinsam angießen. Puhh, geschafft.... Irgendwas hilft immer. Katja |
04.11.2010 | #11 |
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Danke für deine Zeit!
Jetzt habe ich aber auch erst mal ausreichend Stoff zum Üben . LG yinka |
05.11.2010 | #12 | |
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Zitat:
Mir hat die Noppenfolie die kleinen weißen Punkte regelrecht weg gedrückt, sodaß ich sie annadeln mußte. Wäre da Frischhaltefolie besser gewesen?? Viele Grüße von Susi |
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05.11.2010 | #13 |
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Hallo Susi,
ja so kleine Punkte sind schwierig. Entweder hinterher aufnadeln, dabei nicht die Wolle vorknödeln, sondern locker auf der Stelle annadeln wo sie hinsoll. Nadeln hat sicher den Vorteil, dass die Punkte weiß bleiben und nicht von der unteren Farbe durchdrungen werden. (mach ich auch so) Oder Vorfilz machen und Punkte ausschneiden und dann nass mit einfilzen. Ich glaube Frischhaltefolie hätte auch nicht besser gewirkt, weil man die lose Wolle nicht so exakt punktförmig auflegen kann. Es gibt übrigens Nadelvlies (z.B. bei der Wollfabrik), ein Material aus dem man hervorragend Muster schneiden oder es als Unterlage für dünne Filzstoffe benutzen kann. Mittlerweile auch in vielen Farben. Da kommt die untere Wolle auch nicht ganz so arg durch und die Punkte bleiben schön. Katja |
Folgender Benutzer sagt Danke zu katja für den nützlichen Beitrag: | Susi (09.11.2010) |
08.11.2010 | #14 | |
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Zitat:
was hier noch garnicht kam für hohlkörperbemusterung- oder hab ichs übersehen?- das ganze teil andersherum "auf links gedreht" filzen:
toffel |
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Folgender Benutzer sagt Danke zu Toffel für den nützlichen Beitrag: | yinka (08.11.2010) |
08.11.2010 | #15 |
Meister-Filzer Filzrausch-Team
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Hallo yinka,
ich nehme am liebsten statt Frischhaltefolie oder Noppenfolie eine Gardine über die ich reibe. Für mich hat das den Vorteil, dass ich ein direktes Gefühl zum Material habe. Mit der Gardine spürt mensch die Menge des Wassers und der Seife. Zufiel Wasser und zufiel Seife ist eher von Nachteil - zu wenig natürlich auch. Du musst ab und an allerdings (besonders bei den extra feinen Wollen) die Gardine wieder ablösen damit Du keinen Nunofilz daraus herstellst.
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wollige Grüße euer Frieder |
Folgender Benutzer sagt Danke zu Frieder für den nützlichen Beitrag: | yinka (08.11.2010) |
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