30.11.2010 | #31 | |
Senior FilzerIn
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Zitat:
bei mir soll es jetzt auch mal ein Hut werden. Ich habe auch das Buch von Bruno Bujack und möchte gerne die Fragen von Margit noch einmal stellen. Ergänzt noch um die Frage, ob ich nicht statt des Lackes eine Appertur (hoffentlich schreibt man das so) nehmen kann. @Elfenzauber Ich habe gerade erst deine Frage hier gesehen und dass du noch gar keine Antwort bekommen hast. Du hast Recht, dass du erst mal eine Schablone brauchst. Mit der sollte die Endform des Hutes möglich sein, aber das heißt nicht, dass sie genauso aussehen muss. Wenn du beispielsweise eine Krempe umschlagen möchtest, dann wird sie in der Schablone nur doppelt so lang. Du kannst erst mal einen ganze Zeit filzen und walken, bevor es um die genaue Passform geht. Am einfachsten ist es dann glaube ich ich, wenn du eine Hutform hast, die deine Kopfgröße hat. Wenn du aber erst mal ausprobieren möchtest, dann würde ich mir eine Form suchen, die sich deiner Kopfgröße annähert (Ball, Schüssel etc) und erst mal damit arbeiten. Dann vielleicht eine Duschhaube aufsetzen, anprobieren, weiterwalken und wieder anprobieren. So kannst du dich dann auch annähern. Wichtig ist dann, dass du beim Trocknen den Hut passend ausstopfst, damit er die Form behält. Grüße, Anne |
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30.11.2010 | #32 |
AnleiterIn
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Hallo Anne,
Du meinst sicher Appretur, ich kann mir das zwar vorstellen, hab aber keine Ahnung ob das geht und was das bringt. Ich bin von meinen bisherigen Versuchen den Filz zu steifen nicht begeistert. Entweder die Steifigkeit war zu fest, dann bekommt der Filz bei Benutzung Knicke oder man bemerkt nix davon. Ich lass das inzwischen ganz und mach Hüte aus Filz, die eben sind wie Hüte aus Filz, knautschbar. Ich hätte da noch einen Tip, was die Hutform angeht. Wer nur mal einen einzigen Hut oder Mütze für sich selbst machen möchte, kann sich mit einer einfachen Möglichkeit behelfen: Frau nehme Montageschaum aus dem Baumarkt (eine Flasche mit 500ml ergibt ein Schaumvolumen von ca. 12 l und kostet 3€) Einfach auf eine Pappe einen Berg schäumen (mit wasser besprühen ist meist notwendig, Anleitung beachten) und trocknen lassen. Dauert etwa 24 Stunden. Wenn das Zeug trocken ist läßt es sich mit einem Sägemesser oder einer Säge gut bearbeiten. Die entsprechende Hutform ausschnitzen und anschließend mit Klebeband überziehen, die Oberfläche bröselt sonst. Für einen Hexenhut hab ich einen Kegel aus Papier hergestellt und ebenfalls mit Montageschaum ausgefüllt. Der Kegel braucht am schluss nur noch auf die richtige Länge abgeschnitten zu werden. Eine Hutform, die so hergestellt ist hält zwar nicht ewig und ist ökologisch bestimmt nicht einwandfrei, sie ist aber bezahlbar und erfüllt Ihren Zweck. viele Grüße Triluna |
30.11.2010 | #33 |
Senior FilzerIn
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Hallo Triluna,
stimmt - so heißt das - ich probiere das mal auf einem Lappen aus - ich möchte halt schon, dass der Hut noch natürlich nach Filz aussieht - vielleicht steige ich auch eher auf eine Art Mütze um - da passt dann Knautschbarkeit auch besser zu. Deine Idee zur Hutform klingt super - ich habe mir gerade überlegt, dass man dann ja vielleicht sogar mit stabiler Alufolie die Kopfform abformen könnte und dann mit dem Schaum füllen. Dann muss man anschließend nicht mehr schnibbeln - muss ich bei Gelegenheit mal ausprobieren. Liebe Grüße, Anne |
01.12.2010 | #34 |
Helferlein
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ich würde es mittels Triluna´s Idee auch so ähnlich wie Anne machen.
Allerdings anstatt Alufolie würde ich den Hut in ein oder zwei große aber möglichst dünne Müllsäcke packen. Ihn dann wie eine Schüssel auf den Kopf liegend ( vorher die Folie ordentlich im Hutinnenraum anschmiegen ) mit Mo.Schaum füllen. Schließlich dann auf das ganze ein Holzbrett darauf legen und dieses eventuell noch etwas bescheren. So dass, wenn der Schaum sich ausdehnt, er das Brett anheben muß, und sich dadurch auch besser im gesamten Hutinnenraum verteilt weil er sich ja kräftig abstemmen muß. Zudem wird die Schaummasse dadurch auch etwas stabiler. und man/frau hat auch gleich eine gerade Auflegefläche. wenn das so funktioniert wie ich es mir denke cu Tomako |
02.12.2010 | #35 |
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Ich finde, dass wir uns jetzt alle zusammen so ein schönes Konzept überlegt haben, dass das dringend mal jemand ausprobieren sollte
Das Holzbrett ist eine super Idee - in meinem Modell würde der Schaum vermutlich nur gemütlich nach oben wegquellen - man merkt, dass ich nicht allzu praktisch veranlagt bin *hüstel* |
03.12.2010 | #36 |
Helferlein
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Hab mal ein schlaues Buch gewältzt
Fachkunde für das Hutmacher- und Modistengewerbe Fischer, Georg, Österreichischer Gewerbeverlag, Wien, 1983, ISBN 3-85207-840-7 Dort heißt es das Hüte grundsätzlich immer aus Stumpen hergestellt werden Stumpen sind kegelmantelförmige Filzgebilde dessen Größe gewichtsabhängig ist Stumpen (öster.) Stumpe (deut.) la cloche (franz.) body (engl.) Bei den Grundformen wird hauptsächlich unterschieden in Cornet Breite und Höhe meist gleich fast senkerechter Rand (unten) Capline ..breits angeformter Stumpen mit mehr oder minder ausgeprägter Bandstelle (Krempe) Bandeaux .. rechteckigflacher Filzstreifen Platten ...ein kreisrunder vollständig flacher Filz In der Herstellungsart wird hauptsächlich unterschieden in Haarstumpen ...aus Tierhaaren bzw. Mischungen der Haare verschiedener Tiere (zumeist aus oder mit Hasen- bzw. Kanninchenhaaren, die Haare mancher Tierarten filzen eher schlecht so z.B Biber, wird aber wegen des ausgewöhnlichen Griffs bei edlen Hüten oft verwendet) wo bei Haare generell eher schlecht filzen und deswegen erst gebeitzt werden müssen Wollstumpen ... wird aus Wolle und Kämmlingen hergestellt aber nie aus reiner Wolle da sich dadurch keine glatte kurze Decke (Oberfläche) herstellen läßt Kämmlinge nennt man die in der Kammgarnspinnerei abfallenden kurzen Wollhaare. Ersatzweise kann auch Krempelausputz beigemengt werden ( auch Flug genannt) ein Abfallprodukt aus der Wollkämmerei das beim Krempeln entsteht bzw. auch Reißwolle die man durch zerfasern von fertgen aber unbrauchbar gewordenen Wollwaren im Reißwolf gewinnt. wichtig ist die Kurzhaarigkeit der Beimischung. wobei die Mischung mit ausschlaggebend für die Qualität ist Durchsschnittsmengen der Mischingen
Bei der Wollauswahl ist zu unterscheiden ob es ein glatter Filz eine Rauhhaarqualität oder ein Melangestumpen werden soll. ( was immer das heißen soll muß ich erst noch rausfinden) Velourstumpen im wesentlichen wie der Haarstumpen als Material wirden aber die Haare des Wildhases bevorzugt mit einigen besonderen Arbeitsgängen um die Velouroberfläche zuerzeugen. die wesentlichen Arbeitsgänge unterschieden sich in
( fertig ist der Hut ) cu Tomako PS. demnächst mehr zu diesem Thama aus schlauen Büchern |
Folgender Benutzer sagt Danke zu Tomako für den nützlichen Beitrag: | katja (03.12.2010) |
03.12.2010 | #37 |
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Wow - spannend - aber irgendwie passt dann der Hut, den ich machen will nicht rein - ich hoffe, es lässt sich aus reiner Wolle doch etwas fertigen.
Ich wollte noch einen Vorschlag meines Mannes für die Hutformnachbildung anfügen. Es gibt ganz dünne Latex Badekappen. Die kann man aufziehen und dann mit Gipsbinden arbeiten, die man um den Kopf wickelt. Die werden dann schön fest und können ausgeschäumt werden. |
03.12.2010 | #38 |
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@Tomako
Du Quell der Weisheit.... Danke für deine ständigen "Besserwissereien" (bitte ganz POSITIV verstehen). Ich finde es wirklich irre, was du da immer wieder aus dem Netz herausfischt. Katja |
03.12.2010 | #39 | |
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Zitat:
Voilà, da ist er. Vielen Dank für die vielen guten Tipps. Genau so habe ich mir meinen Haarstumpen (100 % Bernhardiner) vorgestellt. Er wärmt auch sehr gut. Geformt wurde er über einer alten Plastikschüssel, die fast meinen Kopfumfang hat............ Viele dankbare Grüße von Susi |
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03.12.2010 | #40 |
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super Susi! Davon bin ich noch weit entfernt - ich würde mal sagen, dass mein Erstlingswerk nicht so wirklich gut wird -mal schauen, was sich morgen noch rausholen lässt, aber zumindest kann ich daraus lernen
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03.12.2010 | #41 |
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Hallo Anne,
nicht gleich verzagen, frau glaubt gar nicht, was aus so einem schlabberigen Filzlappen rauszuholen ist. Nur die Geduld solltest Du nicht verlieren, lieber mal weglegen und am nächsten Tag nochmal drangehen. viel Erfolg Triluna Hallo Susi, der Hut ist doch der perfekte Begleiter für diese Tage. schönes Stück viele Grüße Triluna |
04.12.2010 | #42 | |
Helferlein
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Zitat:
..habe es aber tatsächlich aus dem Buch selbst gefischt und leider nicht aus dem Netz cu Tomako |
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04.12.2010 | #43 |
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Dankeschön für Eure Komplimente. Bei diesem Hut habe ich mich angestrengt, da ich nicht so viel Bernhardinerwolle (Langstockhaar) zur Verfügung hatte. Wie Triluna sagt, ist es besser, man macht einen Pause und legt ihn weg. Das habe ich auch gemacht, Anne. Es ist mein vierter Hut.
Das klappt bei Dir bestimmt heute. Du kannst ja gut Hohlformen filzen. Mir hat es sogar richtig Spaß gemacht! Da wünsche ich Dir "gut Filz"! Viele Grüße von Susi |
04.12.2010 | #44 |
Senior FilzerIn
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Halo Susi
Toller Hut, ich seh mich schon alle Plastikschuesseln anprobieren LG Doris |
04.12.2010 | #45 |
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Danke für den Zuspruch! Ich beschäftige mich gleich noch mal damit und betrachte ihn als Lehrstück - ich war leider schon zu früh zu ungeduldig und habe ihn zu früh von der Schablone genommen. Das hatte aber auch damit zu tun, dass mir offenbar die Schablone schon nicht richtig geraten ist. Ich hatte mit der Vorgehensweise von Bujak ziemliche Probleme, zumal ich keinen riesigen Zirkel hatte und die Alternative mit der Schnur nicht so toll war. Statt mir dann eigene Gedanken zu machen (was ich inzwischen gemacht habe), habe ich dann etwas - hm - merkwürdiges als Schablone verwendet...
Beim nächsten Versuch fange ich schon mit mehr Geduld an! Auf jeden Fall kann ich jetzt noch üben, wie ich einen Hut forme - er wird mir halt nur nicht passen sonnige Grüße, Anne |
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filzobjekte, hüte |
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