05.12.2011 | #1 |
FilzerIn
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Frage zu Filztechniken "Hohlformen"
Hallo zusammen,
ich habe eine Frage zu Katjas Anleitung bezüglich des Filzens einer Hohlform. Code:
Um eine Hohlform zu filzen benötigt man eine Schablone. Diese kann gut aus leeren Tetrapacks oder Luftpolsterfolie geschnitten und manchmal auch öfter benutzt werden. Gut eignet sich Vlieswolle für diese Technik. Die Schablone muss etwa 25% größer als das gewünschte Endprodukt sein, da das Werkstück durch das Walken noch tüchtig schrumpft. Die Schrumpfung hängt nicht zuletzt aber sehr vom persönlichen Einsatz, der Dicke des Werkstücks und der Wolle ab. Wenn es passend sein soll empfiehlt es sich unbedingt ein Probestück anfertigen! In der Regel werden drei Schichten pro Seite ausgelegt. Mehrere dünne Schichten werden besser als eine dicke! Ich freue mich auf eure Antworten!!
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Sonnige Grüße Iris ************************************************** ************************************ Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt Albert Einstein Geändert von Tomako (10.12.2011 um 01:55 Uhr) Grund: Lesbarkeit des "Code-Zitats" verbessert |
10.12.2011 | #2 |
Helferlein
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Mit Sicherheit würde das Einfluß auf das Schrumpfungsverhalten haben.
In Faserrichtung müßte, bei gleichmäßiger Bearbeitung, eine köhere Schrumpfung eintreten als quer zur Faser. Da die Schrumpfung in Faserrichting erfolgt. Auch könnte ich mir vorstellen das bei hoher Beanspruchung die Haltbarkeit z.B. Reißfestigkeit geringer wäre, vorallem bei flächigen Objekten. Möglicherweise wird auch die sichtbare Oberflächenstruktur eine weniger Homgene sein. Am besten Ausprobieren ..an einem 20 cm x 20 cm x 2 cm Vorfilz und dann berichten cu Tomako |
10.12.2011 | #3 |
Senior FilzerIn
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Hallo Irsett,
ich versuche mal eine Antwort. Durch das Kardieren liegen die Fasern schon in eine Richtung und nicht völlig kreuz und quer. Sie sind i.d.R. nicht so lang wie bei Kammzug. Deshalb fällt das nicht so auf. Und quer zu einander ausgelegte Fasern verfilzen anders als solche, die alle in die selbe Richtung liegen. Das machen wir uns ja für gezielte Schrumpfungswünsche (z. B. Rüschenschals) durchaus zu Nutze. Aber hier soll ja alles gleichmäßg verfilzen und schrumpfen. Und nun muss ich ja im zweiten Schritt um die Schablone herum. Jetzt macht sich das schon bemerkbar. Ein dickes Vlies bekomme ich nicht so gut um die Kante. Dann gibt es schnell Wülste. Mir gelingt auch eine gleichmäßigere Dicke des Werkstücks, wenn ich nicht alles aufeinmal lege. Durch das Auslegen der Wolle in dünnen Schichten kommt Luft zwischen die Fasern, sie verbinden sich auf der zweiten Seite besser und finden den Weg in die Schrumpfung leichter. Vielleicht, weil sie nicht schon in gestreckter Form an der ein oder anderen Stelle haken? Sicher geht es auch anders, probiere es aus- wie Tomako schon sagte: Probefilz....- Es hängt am Ende an so vielen Faktoren. Dicke, Wollart, Mensch... Guten Filzerfolg! Katja |
10.12.2011 | #4 |
FilzerIn +
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Ich halte mich, was das auslegen der Wolle angeht, egal ob Vlies oder Band, an das, was ich im Kurs gelernt hab, da hab ich noch nicht rum experimentiert. Also 1. Lage z.b. waagerecht, nächste dann senkrecht usw.
Was ich wohl mache, ist, bei großen Objekten größere Faserstücke nehmen, was im Kurs auch erlaubt wurde. Da ich demnächst Perlen mit einfilzen will und mehrere Lagen Vorfilz brauche, werd ich es mal probieren.
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Grüsse gretel |
10.12.2011 | #5 |
AnleiterIn
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Hallo Irsett,
grundsätzlich ist es auch bei Vlieswolle vorteilhaft, kreuzweise auszulegen, auch wenn die Faserrichtung nicht sooo deutlich zu erkennen ist, bei genauem Hinsehen kannst Du sie trotzdem erkennen. Tatsächlich könntest Du auch eine dicke Schicht auslegen, soweit Du auf das kreuzweise auslegen verzichten möchtest. Dann sollte aber diese eine Schicht ganz gleichmäßig sein und das wird sie nicht sein. Beim teilen einer Vlieswollen entstehen Unregelmäßigkeiten, die sich bei mehreren dünnen Schichten wieder egalisieren. Außerdem verfilzt die Wolle schneller, leichter, schöner, wenn die einzelnen Fasern sehr locker aufeinanderliegen. Das ist bei der Vlieswolle, in den Zwischenschichten nicht so, die einzelnen Haare liegen parallel nebeneinander und haben auch nur ein geringes Interesse daran, an diesem Zustand etwas zu ändern. Es wird also umso mehr Arbeit sein, diese Ordnung zu stören und die Wolle zum Verknoten zu bringen. Zuletzt läßt sich eine dicke Schicht schlechter umlegen als einige dünne, weil die Übergänge leichter zu bewerkstelligen sind. Es ist also nicht unmöglich mit nur einer Schicht Wolle zu arbeiten, es ist aber nicht vorteilhaft und wird die Arbeit schlussendlich nicht vereinfachen. viele Grüße Triluna |
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12.12.2011 | #6 |
FilzerIn
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"Bei Vlieswolle liegen die Fasern ja kreuz und quer durcheinander, weshalb man hierbei die Schichten nicht unbedingt quer zueinander auslegen muss"
das dachte ich am Anfang auch und hab mich dann gewundert warum das Filzen mit Vlies so gar net klappt.... eine Anfrage per mail bei diversen Wolllieferanten hat mich dann eines Besseren belehrt die Antworten lauteten übereinstimmend, das auch im Vlies die Wolle in einer Richtung gekämmt wird und seit ich meine Vliese gaaanz vorsichtig lagen- und kreuzweise auslege klappt das mit dem Filzen richtig gut Im Sommer habe ich eine Bankauflage gefilzt und die 2Kilo Vlies waren lang genug um in der Länge mit einer Lage (ohne anstückeln) hinzukommen, quer hatte ich mehrere Bahnen, das Stück ist dann in der Länge deutlich mehr geschrumpft als in der Breite |
16.12.2011 | #7 |
Meister-Filzer Filzrausch-Team
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Hallo,
Vlieswolle wird anders gekämmt als Kammzug. Beim Vlies bleiben die kurzen Fasern erhalten während beim Kammzug alle kurzen Fasern beim Kämmen herausgekämmt werden. Die sogenannten Kämmlinge (kurze Fasern) werden herrausgekämmt und bleiben beim Kammzug übrig. Der Kammzug ist das Material aus dem später Garne in den Kammgarnspinnereien hergestellt werden. Die Faserlänge der Kammzüge beträgt ca. 65-75mm. Deshalb haben wir evtl. bei den kurfaserigen Vlieswollen (Faserlänge: 25-45mm) das Gefühl, dass es keine Faserrichtung gibt. Es gibt aber wirklich ein Faserrichtung. Ihr könnt es testen, wenn Ihr beim Vlies die Wolle mit Daumen und Zeigefinger mit dem "Pinzettengriff" eng nebeneiander greift. Wenn Ihr die Wolle parallel zur Faserrichtung greift geht das Vlies relativ einfach auseinander. Wenn Ihr das Vlies der Faserrichtung zieht ist es deutlich spürbar schwerer möglich. Durch die kurzen Fasern ist das Auslegen mit einer sehr gut filzenden Vlieswolle auch in einer Faserrichtung möglich. - Übrigens ist das mit einem sehr gut filzenden Kammzug auch möglich. Mensch merkt aber bei der Schrumpfung, dass die Wolle in die Faserrichtung mehr einläuft als quer zur Faserrichtung. Auch ist die Stabilität (z.B. Zugfestigkeit) eines Filzes höher, wenn er in viele unterschiedliche Richtungen ausgelegt wird. Die Industrie achtet z.B. sehr genau auf mindestens 3 unterschiedliche Faserrichtungen bei der Herstellung von naßgewalkten Industriefilzen. Die Industre nimmt nur kürzere Fasern für die Filzherstellung. Wenn ich aber z.B. dünne Mützen mit extra feinen Vlieswolle herstelle ignoriere ich i.d.R. die Faserrichtung. Für mich ist es wichtig, dass die Filze fest und dünn sind. Da ich die Mützen gerne zweifarbig herstelle nehme ich gerne zwei sehr dünne Lagen und lege sie dann übereinander. Bei Vlieswolle gibt das ganz tolle Farbeffekte, wenn die unterschiedlichen Farben "durchkrabbeln". Das Auslegen von unterschiedlichen Faserrichtung ist mir zu Aufwendig und halte ich bei den dünnen Mützen nicht für Nötig. Mein Kommentar in meinen Kursen:" man muss die Theorie kennen, um sie in der Praxis zu ignorieren." Die kurzen Fasern filzen so gut und schnell, dass sie die der Länge nach ausgerichteten Fasern sehr gut zusammenfilzen. Bei dicken Filzen lege ich i.d.R. die Vliese in unterschiedlichen Faserrichtungen aus. Allerdings lege ich hier keine haudünnen Lagen sondern schon dickere Lagen. Sonst würde ich mit dem Auslegen ja nieh fertig. Das ist ja das schöne an der Vlieswolle; das Auslegen geht so schnell ...
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wollige Grüße euer Frieder |
Folgender Benutzer sagt Danke zu Frieder für den nützlichen Beitrag: | Hainichenerin (15.05.2013) |
17.12.2011 | #8 | |
FilzerIn
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Zitat:
ich glaube mittlerweile, dass genau das mein Problem bei meiner Katzenhöhle war, wo sich die oberste Lage partout nicht mit der darunterliegen vereinigen wollte. Diese Lage war nämlich ein bißchen dicker und dadurch wahrscheinlich auch etwas ungleichmäßiger als die anderen. Faulheit muss bestaft sein... Bei meinem nächsten größeren Objekt werde ich deshalb die Lagen lieber etwas sorgfältiger auslegen. Die Mühe lohnt sich, vor allem bei so großen Sachen! Vielen Dank also noch mal für den Hinweis!!
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