30.08.2010 | #1 |
Senior FilzerIn
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Wollplüsch
Ich bin beim Lesen in Gunilla Paetau Sjöbergs Buch über "Echten Wollplüsch" gestolpert. Hat das schon jemand ausprobiert? Ich würde so etwas gern einmal mit Gotlandlocken ausprobieren. Als Vegetarier trage ich doch keinen Pelz. Aber Kunstpelz selbst herstellen, wäre schon eine feine Sache.
Mit 18 Jahren habe ich mir einen recht teuren Wollmantel mit Kunstpelzverbrämung gekauft, den ich erst 10 Jahre später schweren Herzens zur Altkleidersammlung gab. Und was sind Wollstapel? Sehr ratlos grüßt Susi |
31.08.2010 | #2 | |
Helferlein
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Hi Susi
Zitat:
Die Beurteilung der Stapel ist eine der grundlegenden Möglichkeiten der Wollbeurteilung. Die Stapel werden zum einen direkt am Schaf beurteilt, in dem man flach mit beiden Händen die Wolle seitlich auseinander drückt. Jetzt kann man die Stapellänge einschätzen, kann etwas über die Kräuselung und vorallem auch die Gleichmäßigkeit der Stapel aussagen, sowie die Verschmutzung der Wolle bzw. über diverse Wollfehler und sonstige Qualitätsmerkmale wie z.B. den Wollschweiß. Ein guter Wollprüfer kann so die Wolle schon ziemlich genau taxieren. Das heißt das er nicht nur die Feinheit der Wolle relativ genau einschätzen kann, sondern auch den Reinwollgehalt. Letzteres bedeutet die Menge an Wolle in % die nach dem gesamten Säuberungsvorgang übrig bleibt. 60-70% bei Feinwollen sind schon sehr gute Werte. Das gleiche passiert später auch noch wenn das Schaf geschoren und stichprobenartig die Vliese beurteilt werden müssen, bzw. die Vliese sortiert werden müssen, oder wenn Wollhändler einen Eindruck von den Wollballen (den sog. Lots) bekommen möchten. Obwohl heute viel mit Messgeräten gearbeitet wird ist die reine Sichtprüfung und die Eindrücke über das Sichanfühlen der Wolle -> die Griffigkeit noch lange nicht passe. hoffe das hilft dir etwas weiter cu Tomako |
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11.11.2010 | #3 |
FilzerIn
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@ Tomako: Wollte eigentlich auch einfach Danke sagen, weiß aber nicht, wie das geht. Nun bin ich aber auch schon ein Stück weiter bezüglich meines Echthaarfilzens...
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12.11.2010 | #4 |
Helferlein
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12.11.2010 | #5 |
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@tomako: ah, verstehe... und stimmt: das bildchen war nicht da. na dann werde ich mich mal doch trauen, hier aktiver zu werden. Hab vielen Dank, Claudia
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19.11.2010 | #6 |
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Hallo Susi,
hast Du das denn jetzt schon mal ausprobiert? Also den Wollplüsch? Denn das reizt mich auch noch sehr (mein Haarproblem bei den Puppen...) und ich wäre sehr neugierig auf Deine Erfahrungen. Liebe Grüße, Claudia |
21.11.2010 | #7 | |
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Zitat:
Hallo Claudia, nein, leider noch nicht. Ich muß mich beruflich endlich voranbringen, damit ich bei Filzrausch endlich 'mal den langersehnten Großeinkauf tätigen kann. Da habe ich leider sehr wenig Zeit, aber viel Streß. Viele Grüße von Susi |
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06.10.2011 | #8 |
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Hallo!
Da ich auch gegen das Tragen echter Pelze bin und mein neuestes Filzbuch ebenfalls Wollplüsch erwähnt (auch wenn ich die Beschreibung etwas schwammig finde), hab ich die Sache jetzt einfach mal an einem kleinen Stück, einem dünnen "Pelzkragen", ausprobiert. Verwendet wurde spanische Merinowolle (braun) und braune Wolllocken (die im Übrigen ziemlich durcheinander und recht grob sind - wenn es da feinere Varianten gibt, wird das Ergebnis sicher "pelziger"). Das Ergebnis... naja, sieht nicht unbedingt aus wie Pelz, aber für meine Zwecke (ein eher rustikales Kostüm) wird es reichen. Folgendermaßen bin ich vorgegangen (Verbesserungsvorschläge sehr erwünscht ): Zuerst Wolle in zwei dünnen Schichten auslegen, dann die erste Lage Locken unten drauf. Eine gaaanz dünne Schicht Wolle ganz hinten auf den Ansatz der Locken und eine Lage Klarsichtfolie obendrauf. Dann das Ganze ein Stückchen weiter oben auf der Wollschicht wiederholen (so schuppenartig übereinander wie Dachziegel), bis die ganze Wolllage mit Locken bedeckt ist. Dann in Noppenfolie einrollen, rollen, rollen, rollen und so weiter und so fort... Nach dem Walken sah das Ganze dann auch, als hätten sich sämliche Locken fest mit der Wolle verbunden, also hab ich es nochmal ausgeschlagen (vorher natürlich die Frischhaltefolie entfernen, sonst fliegt die im Garten rum oder in meinem Fall vom Balkon ), so dass es auch ein bisschen trockener wurde - und siehe da! Der Kragen wurde pelziger! Als er dann ganz trocken war, mussten die Locken nochmal ein bisschen voneinander getrennt werden und fertig war das gute Stück. Gefällt mir insgesamt ganz gut, aber ein Pelzmantel wäre schon eine Menge Arbeit. Und wie gesagt, es ist sehr grob und rustikal, richtiger Pelz, auch Plüsch, sieht anders aus. Aber das kann halt auch gut an den Locken liegen, die von vornherein sehr grob waren. Hat da jemand einen guten Tipp, was man sonst noch nehmen könnte, um ein plüschigeres Ergebnis zu erzielen? Liebe Grüße, die Syco |
07.10.2011 | #9 |
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So etwas schwebt mir vor, aber leider bin ich noch nicht so weit:
http://anajskreativestagebuch.blogsp...1_archive.html Viele Grüße von Susi |
07.10.2011 | #10 |
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Hm, das sieht aber aaaaarg viel plüschiger aus als bei mir...
Bei Dir scheinen die Locken auch alle richtig nach oben zu stehen. Bei mir liegen sie ja eher, was den Plüsch-Eindruck noch vermindert. Aber wie kriegst Du die Locken denn so senkrecht auf den Filz drauf? *überfordert guckt* LG, die Syco |
Folgender Benutzer sagt Danke zu Sycorax für den nützlichen Beitrag: | Susi (07.10.2011) |
07.10.2011 | #11 | |
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Zitat:
Hallo Syco, ich wollte eigentlich "Zitieren" anklicken.................... Der Wollplüsch ist nicht von mir. Wenn ich das nur so schön könnte. Aber da möchte ich irgendwann einmal hinkommen. Viele Grüße von Susi |
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07.10.2011 | #12 |
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Hrm, verflixt, und ich hatte schon auf eine prima Anleitung gehofft.
Da heißt es dann einfach weiter probieren... Ich meld mich wieder. |
10.10.2011 | #13 |
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Hey!
Habe vor einiger Zeit aus Rohwollestapeln einen Probepelz gemacht.Der sieht etwa so aus, leider habe ich keine gescheite Kamera, hoffe man erkennt etwas. Habe die Stapel so gelegt wie du beschrieben hast. Auch auf einem dünnen Vorfilz. Habe aber jede Lage sanft mit den Fingern eingefilzt und nicht gerollt. Als alle Stapel angefilzt waren habe ich etwas fester gerieben, auch gegen die aufgelegte Richtung, ich glaube dadurch stehen sie ganz gut aufrecht. Die Stapelspitzen habe ich versucht so wenig wie möglich zu bearbeiten. Immer mal die Locken auseinanderziehen und mal mit dem Boden aufwerfen. Ich denke das alles zusammen half die Locken fluffig zu halten. Aber auf jeden Fall: super aufwendig und fordert alle Konzentration, deshalb habe ich auch kein weiteres, größeres Projekt in der Richtung gemacht, obwohl es so kuschelig ist. LG JP
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Folgender Benutzer sagt Danke zu Discomaus für den nützlichen Beitrag: | Sycorax (10.10.2011) |
10.10.2011 | #14 |
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Ah, das klingt ja gut (wenn auch aaaaaaufwändig ).
Woher bekommt man denn diese Rohwollestapel? Oder ist das das Gleiche wie Wolllocken? Ich kenne mich leider noch nicht so aus. Liebe Grüße! |
10.10.2011 | #15 |
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N Abend!
Also nach deinen Bildern zu urteilen meinen wir das Gleiche. Direkt vom Schäfer geholte Wolle und dann die Locken/Stapel in Reihen abgetrennt. Oben kleben sie etwas zusammen und unten liegen die Haare eher nebeneinander. Weiß nicht wie ich es anders erklären soll.
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