11.01.2017 | #1 |
FilzerIn
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Vlies bunt färben
Liebe WissensträgerInnen,
ich habe eine Frage: Ich besitze ein zwei Filzkleider und einen langen Filzrock aus einer kleinen Schneiderei. Beim Rock selbst bin ich mir ganz sicher, denn da habe ich das Vlies im ungefilzten Zustand, dass das Vlies bunt eingefäbrt war. Ich habe euch ein paar Bilder von einem der Kleider angehängt (trag ich gerade, darum ging das Fotografieren in der Mittagspause ). Ich glaube, dass auch hier größere Vliesstücke schon vielfärbig gefärbt wurden, und nicht durch einzelne Farben ein so toller Übergang geschafft wurde. Wie gesagt, bei Rock hab ich mir das Vlies, dass rot blau grün gefärbt war, selber ausgesucht. Nun zur Frage: WIE? Wie schafft man Farbverläufe im Vlies? Ich habe mich jetzt über z.B. Farben von Ash..d schlau gemacht, mit der Anleitung kann ich mir aber nicht vorstellen, dass ein Vliesfleck mehrfärbig mit schönen Übergängen gefärbt werden kann. Habt ihr da eine Idee für mich? Zur Not könnte ich zur Schneiderei auch gehen und fragen, könnte mir aber vorstellen, dass sie nicht viel Freude haben, wenn sie Workflows ausplaudern sollen und so dann Kundschaft verlieren. Denn früher hätte ich den grünen Wickelrock wahrscheinlich bei ihnen machen lassen. Bin mal gespannt, auf eure Antworten, LG Viki |
11.01.2017 | #2 |
Senior FilzerIn
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Du könntest es mit Auftropfen probieren - zumindest funktionniert das bei kleineren Vliesstücken recht gut. Also eine Farbe auftropfen (mit breitem Pinsel oder Ähnlichem) und dann die andere Farbe hinein verlaufen lassen. Allerdings werden die Übergänge wahrscheinlich deutlicher abgesetzt sein als auf Deinen Fotos.
Aber Nora weiß da sicher besser Bescheid!
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Wer Schreibfehler findet, darf sie verfilzen, verweben und verspinnen! |
11.01.2017 | #3 |
FilzerIn
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Auftropfen
Hallo Filzröschen,
danke für den Tipp. Ich dachte allerdings, dass das Vlies dann "gekocht" werden muss, damit sich die Farbe festigt. Glaubst, wird das dann ein "Einheitsbrei" weils wieder voll verrinnt und sich vermischt? LG viki |
11.01.2017 | #4 |
FilzexpertIn
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Also kochen muss die Farbe nicht.
Ich hab so einen großen Einmachtopf, den stelle ich auf 70 Grad. Je nach Hersteller der Farbe lasse ich das Färbegut 70 bis 90 Minuten sibbern. Für Farbverläufe gehe ich folgendermaßen vor: Ich beginne mit der hellsten Farbe, hänge das Filzteil mittels Kochlöffel ( den ich oben quer über den Topf lege ) so weit in den Topf wie ich in dieser Farbe färben will. Danach etwas auskühlen lassen, ausspülen und weiter geht es mit der nächsten Farbe. Die Verläufe werden wunderbar. Du musst aber damit rechnen dass sich die Farbe etwas hoch saugt. Also immer ein paar cm weniger einhängen als gefärbt werden soll, weil die Farbe sicher ein paar cm nach oben wandert wenn sich der Filz mit dem Farbwasser ansaugt |
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11.01.2017 | #5 |
FilzerIn
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Boah, das dauert dann für 5 Farben den halben Tag! Das wird ein Urlaubsprojekt . Aber danke für die Tipps, jetzt weiss ich, wie ich es probieren werde.
Lg Viki |
11.01.2017 | #6 |
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Für kleine Sachen kannst Du auch zwei Töpfe gleichzeitig aufstellen mit verschiedenen Farben.
Eine Seite Filz in den einen Topf tauchen, die andere Seite in den Zweiten Topf. Aber das gibt eine Mega Sauerei Hab ich schon probiert und dabei mindestens 10 Küchentücher versaut. Es geht halt schneller und der Effekt ist der Gleiche |
12.01.2017 | #7 |
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Ich färbe inzwischen einen Großteil meiner Sachen im Ofen. Es gibt beim großen Schweden so große Ofenbräter aus Metall. Die sind ca 5cm hoch, das klappt super. Ich hab mir inzwischen richtig richtig stabile Alufolie bestellt, die ich als Deckel drüber mache, damit die Feuchtigkeit auch auf den Sachen bleibt.
Das Tolle daran ist eben, das gezielte Aufbringen von verschiedenen Farben auf einem Stück, bzw. auf Locken,Kammzüge o.ä. bei der Methode schwimmen die Sachen allerdings nicht im Wasser, sondern man mischt die Farben konzentriert in Essigwasser an und bringt sie da auf, wo man sie haben möchte. Um den Farbübergang hierbei gleichmäßiger/weicher zu gestalten kann man einfach etwas Essigwasser auf den Übergang und schon verschwimmt es. Wenn man alles gleichmäßig haben will sollte man nach der Hälfte der Fixierzeit das Werkstück herumdrehen, sonst wird die untere Seite in der Regel dunkler als die Obere. Daraus können sich aber auch richtig tolle "Batik" effekte ergeben. |
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12.01.2017 | #8 |
FilzerIn
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Backofen ist cool
Liebe(s) Minchen,
danke für den Tipp! auch wenn ich beim großen Schweden kurz auf der Leitung gestanden bin . Hab auf yo...e eine Anleitung gefunden, wo das auch in der Micro geht. Welche Farben nimmst du für´s Backrohr? Diese Säurefarben? Danke, LG Viki |
12.01.2017 | #9 |
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Hallo Viki,
wenn es mit dem färben nicht so klappen will, kannst du auch beim auslegen einen schönen fließenden Verlauf von Farben hin bekommen. Ich hänge mal das Foto von einem kleinen Probelappen an, wo ich einen Farbübergang von blau nach weiß hin geübt habe. Mit ein wenig Übung und etwas mehr Zeit bekommt man das auch noch besser hin. Da wir zur Zeit eine sehr trockene Heizungsluft haben, hatte ich beim hauchzart auslegen des Kammzuges das Problem, dass die Wolle statisch aufgeladen an meinen Händen "kleben" blieb. Ein paar der zarten Haare haben sich sogar in Richtung Nase verirrt. Deshalb habe ich es nach einer Weile aufgegeben den Übergang mit hauchzart gerupften Wollfasern beider Farben zu kaschieren. Aber, es geht! LG Tanja |
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14.01.2017 | #10 |
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@Flauschihexe:
Mikrowellenfärben klappt halt leider nur mit recht kleinen Mengen Im Ofen schaff ich es auf drei Schienen in 1-1,5h über ein Kilo Locken/Kammzug oder ähnliches zu färben. Ich färbe nur mit Säurefarben, die nächsten Färbungen werden fast nur noch mit Filzrauschfarben passieren. Allerdings...nach dem Färben wird der Backofen geputzt. Auch wenn da absolut nix mit dem Ofen selbst in Berührung kommt durch meine gebastelten Aludeckel...Sicher ist Sicher... Das einzige was ich bisher noch in meinen großem Kocher färbe ist Seidenstoff. Mal sehen wann ich das mal genauer mit dem Ofen experimentiere. |
Folgender Benutzer sagt Danke zu Minchen für den nützlichen Beitrag: | Flauschihexe (15.01.2017) |
14.01.2017 | #11 |
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Bei welcher Temperatur färbst Du denn im Ofen? Und ich denke mal die Wolle muss trotzdem eher nass sein?
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15.01.2017 | #12 |
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Ja also wenn man auf die Wolle/Seide drückt muss Wasser/Farbbrühe rauslaufen sonst könnte es passieren das alles an der Form "festbackt" . Da bekommt man mit der Zeit ein Gefühl für. Ich mach die Wolle bei Umluft mit 120-130 Grad.Bei Seide ein bisschen kühler. Die Sachen sind immer eine Stunde drinn, dann wird nochmal kontrolliert und dann mit dem Deckel drauf auskühlen lassen. Falls es dann beim ausspülen doch mal ausblutet gehe ich inzwischen hin und lass vorzugsweise in Essigwasser eingeweichte Seidenartikel darin ruhen. Die ziehen wirklich super die restlichen Farbpigmente aus dem Wasser, dass klappt bei mir auch wenn das Wasser kalt ist. Hinterher wird es dann nochmal verfeinert oder direkt im Ofen fixiert.
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Folgender Benutzer sagt Danke zu Minchen für den nützlichen Beitrag: | nora (15.01.2017) |
15.01.2017 | #13 |
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Direkt im Ofen fixiert heißt vor dem Waschen nochmal erhitzen? Tut mir leid wenn ich so blöd frage, hab absolut keine Ahnung
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16.01.2017 | #14 |
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hihi, kein Thema.
Also: Schritt1: Färbegut in Essigwasser einweichen Schritt 2: Färbegut in der Form platzieren und mit angesetzter Farbe beträufel o.ä. Schritt 3: Deckel aus Alufolie auf die Form packen Schritt 4: Ab in den Ofen und dort fixieren. Schritt 5: In der Form abkühlen lassen und dann normal ausspülen Hoffe damit hatte sich die Frage erklärt? |
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17.01.2017 | #15 |
FilzexpertIn
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hihi, danke sehr. So hatte ich mir das ursprünglich eh gedacht. Aber ich hab öfter mal einen Knoten im Kopf, hihi
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