16.05.2013 | #1 |
FilzerIn
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ph-Wert ermitteln
Hallo
Also so wie ich gelesen habe kann man ja auch mit einem ph-Wert zwischen 1 und 2 gut filzen (Zitrone). Wenn ich also Zitrone ins Wasser gebe, wie kann ich den dann aktuellen ph-Wert (außer mit Teststreifen) ermitteln? Oder vielleicht gibt es da eine Formel, so dass man es immer gleich zubereiten kann? danke vielmals im Voraus für eine Antwort! |
16.05.2013 | #2 |
FilzexpertIn
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Hallo,
zum PH-Wert ermitteln würden mir auch nur Teststreifen einfallen. Die Frage ist, warum möchtest du Zitrone beim filzen zugeben, wenn ich das richtig verstanden habe? Ich bin jetzt keine Experte, aber ich habe das noch nie gehört oder gelesen. Ob es wirklich besser filzt, wenn der PH Wert zwischen 1 und 2 liegt, kann ich nicht sagen. Mit Wasser und Seife filzt es sich jedenfalls prima. Und der Rest hängt sowieso von der Wolle ab, wie schnell sie filzt. Liebe Grüße von Tanja |
16.05.2013 | #3 |
FilzerIn
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Hallo Tania
Ich habe bisher auch immer mit Seife und Wasser gefilzt, habe aber gelesen, dass man auch mit dem ph-Wert "am anderen Ende" also zwischen 1 und 2 sehr gut filzen kann. Der Vorteil ist, dass das Wasser so heiß wie möglich sein kann, wohingegen das Wasser, wenn man mit alkalischer Lösung filzt ja nicht über 45° sein soll, weil sonst die Wollfasern ihre Elastizität verlieren und sie somit nach dem Ausdehen nicht mehr in ihre ursprüngliche Länge zurückgehen. |
17.05.2013 | #4 |
AnleiterIn
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Also das mit dem PH-WErt von 1-2 ist heftig. PH1 ist reiner purer Zitronensaft. Da brauchst Du nix mehr zu messen. Schon reiner Essig hat PH 3. Ich hab das mit Säure Filzen schon gehört, allerdings kenne ich niemanden, der von Hand in Saurem Wasser filzt.
Wenn ich richtig informiert bin, dann belastet die starke Säure die Wolle ebenso, wie heiße Seifenlauge. Außerdem wird durchaus bei mehr als 45°C gefilzt, ohne nennenswerte Nachteile für die Wolle. Über 60°C kannst Du ohnehin nicht mehr filzen, da in dem Bereich die Schmerzgrenze überschritten ist. viele Grüße Triluna |
17.05.2013 | #5 |
FilzerIn
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Liebe Triluna
Danke für dene Antwort. Zitronensaft hat einen ph-Wert von 2,5 (ca.), aber egal und es ist schon klar, dass ich den nicht messen will, sondern die Mischung mit Wasser, um den ph-Wert von 1 bis 2 zu kontrollieren. |
17.05.2013 | #6 | |
FilzerIn
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Zitat:
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17.05.2013 | #7 |
FilzerIn
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Der Vorteil liegt wohl darin, dass man keine Angst haben muss, dass es ZU heiß ist, was ja wie gesagt beim Filzen mit Seife zum Nachteil wird. Aber das mit dem "sauren Filzen" weiß ich auch nur theoretisch. Ich habe es im Buch von Gunilla Paetau Sjöberg gelesen.
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17.05.2013 | #8 |
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Hallo,
welchen Vorteil soll es haben, wenn das Wasser so heiß ist, dass du Angst haben mußt, dir die Finger zu verbrennen? Du mußt dann ja auch ständig heißes Wasser dazu geben, weil es ja mit der Zeit abkühlt. In letzter Zeit habe ich die Erfahrung gemacht, dass man auch prima mit nicht ganz so heißem Wasser filzen kann. Auch das habe ich aus einem Buch gelernt. Anfangs noch heiß und wenn es dann kälter wird, egal, einfach weiter machen, geht auch und spart noch Wasser und Energie, so nebenbei... So macht jeder seine eigenen Erfahrungen, lernt manches aus Büchern und wenn es gefällt kann es übernommen werden. Vielleicht machst du einfach mal die Erfahrung mit dem sauer filzen und berichtest uns dann? Liebe Grüße von Tanja |
17.05.2013 | #9 |
AnleiterIn
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Sorry Tomta,
wenn Du schon festgestellt hast, dass der Tisch zu niedrig ist, brauchst Du nicht mehr nachzumessen, wie viel Du von den Tischfüßen absägen mußt. PH 2 (Zitronensaft bzw. Essigessenz) gemischt mit PH 7 (Wasser) wird nicht 1 oder 2, da kannst Du messen so viel Du willst. Gunilla Paetau Sjöberg spricht bei den Hutmachern von Schwefelsäure mit einem PH-Wert von -3. viele Grüße Triluna |
17.05.2013 | #10 |
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Ich kenn mich jetzt mit Säure nicht aus, aber ich weiß von manchen Kunden die mit Zitronenwasser auf ihren Haaren rumexperimentiern, dass die einen fürchterlich gelben Stich bekommen.
Da haben wir dann echt Schwierigkeiten den Ton wieder raus zu kriegen. Das wird ja dann bei Wolle auch nicht anders sein GLG nora |
17.05.2013 | #11 |
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@ Trinula
Also der pH - Wert liegt in der Regel im Bereich von 0-14.Alles drunter oder drüber gibt es fast nicht. Mein Partner sprach gerade von einem anderen Wert den du vielleicht meinen könntest(pks-wert), aber ehrlich gesagt steige ich bei dieser Art von Chemie dann doch aus^^ @Tomta Grundsätzlich würde ich sagen, macht es keiner Sinn mit Säuren zu filzen. Die Seife nutzt man ja im Grunde genommen zum einen um die Haarfaser anzugreifen, und sie somit griffiger zu machen und zum andern fluscht es gut Ich drück das jetzt sehr simpel aus. Also wäre es im Grunde genommen, dann sinniger eher ohne etwas zu filzen. Mit genug Reibung klappt das sicherlich auch, wenn auch bestimmt nicht so gut(behaupte ich jetzt frech) Ich pers. würde niemals mit einem ph-Wert von 1-2 an die Haut gehen. Da äzt sich doch alles weg! Das ist hochgradig gefährlich. Diesen Kopfdreher sollte man also lieber zu früh als zu spät wieder vergessen. Im übrigen kann man auch super mit lauwarmen oder gar kaltem Wasser filzen. Es braucht halt nur minimal mehr geduld. Mein Wasser ist nie wirklich heiß(eher zu kalt für die Hände), wenn ich filze und es klappt hervorragend. Geändert von Minchen (17.05.2013 um 21:06 Uhr) Grund: Was angehängt |
18.05.2013 | #12 |
AnleiterIn
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Mninchen Du hattest natürlich Recht, das war der pks-Wert, da die PH Skala da nicht mehr so viel aussagt.
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18.05.2013 | #13 |
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So da muss ich doch meinen Senf dazugeben:
Also Essigessenz hat einen pH von etwa 4,5, drunter geht nicht !!! Mit Zitronensäure kommst du auf etwa ph 3. (erklärung: Organische Säuren dissozieren nur teilweise in Wasser) Solltest du wirklich einen tieferen pH erreichen wollen, brauchst du Salz - oder Schwefelsäure (andere anorganische Säuren sind noch problematischer). Dann aber bitte nur mit Schutzausrüstung (mindst. Handschuhe und Schutzbrille !!!) Ja, ich hab auch etwas gelesen, dass es Leute gibt, die mit Schwefelsäure filzen, aber ich würde es nicht machen (und auf keinen Fall ohne Schutzausrüstung) Zum Hintergrund: ich hab das ganze studiert ... |
Folgender Benutzer sagt Danke zu orkanica für den nützlichen Beitrag: | Minchen (18.05.2013) |
18.05.2013 | #14 |
FilzerIn
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Vielen Dank euch allen, ich glaube ich bleibe besser bei Seife und Wasser...
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19.05.2013 | #15 |
Helferlein
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in diesem Zusammenhang gibt es zwei wichtige Faktoren.
1. der pH-Wert (lat. potentia Hydrogenii) der auf einer Skala von 0-14 (sauer-basisch) besagt ob das Gemessene einen eher sauren oder basischen (alkalischen) Charakter aufweist. Wobei pH-Wert von 7 als neutral gilt. zur Messung des pH-wertes gibt es verschiedene Methoden. Die einfachste und gebräuchlichste ist die Bestimmung durch die Reaktion eines Indikatorfarbstoffes Hier bei werden in der Regel Teststreifen verwendet die sich bei Eintauchen in die zu messende Lösung verfärben. Solche pH-Indikatoren sind beispielsweise Lackmus: pH < 4,5 = rot, pH > 8,3 = blau Phenolphthalein: pH < 8,2 = farblos, pH > 10,0 = rot-violett Methylorange pH < 3,1 = rot, pH > 4,4 = gelb Bromthymolblau: pH < 6,0 = gelb, pH > 7,6 = blau ... wobei die Lackmus Teststreifen meines Wissens die gebräuchlichten sind. weiter Messmethoden sind die Potentiometrie sowie die Messung durch Ionensensitive Feldeffekt-Transistoren (frei nach Wikipedia) 2. der isoelektrischer Punkt (Abk. IEP) der besagt bei welchem pH-Wert bestimmte Stoffe mit zwitterionischen Molekülen (z.B. Aminosäuren) ihre größte Stabilität aufweisen. Durchschnittliche pH-Werte einiger gebräuchlicher Lösungen (frei nach Wikipedia) Substanz _________________________________ pH-Wert __________ Art Batteriesäure ............................ < 0 .............. sauer Magensäure (nüchterner Magen) ............ 1,0–1,5 Zitronensaft ..............................2,4 Cola ..................................... 2,0–3,0 Essig .................................... 2,5 Fruchtsaft der Schattenmorelle ........... 2,7 Orangen- und Apfelsaft ................... 3,5 Wein ..................................... 4,0 Saure Milch .............................. 4,5 Wolle .................................... 4,9 Bier ..................................... 4,5–5,0 Saurer Regen ............................. < 5,0 Kaffee ................................... 5,0 Tee ...................................... 5,5 Urin des Menschen ........................ 5,4 Hautoberfläche des Menschen .............. 5,5 Regen (natürlicher Niederschlag) ......... 5,6 Mineralwasser ............................ 6,0 Milch .....................................6,5 Wasser (je nach Härte) ................... 6,0–8,5 ......... sauer bis alkalisch Menschlicher Speichel .................... 6,5–7,4 ......... sauer bis alkalisch Reines Wasser ............................ 7,0 ............. neutral Blut ..................................... 7,4 ............. alkalisch Meerwasser ............................... 7,5–8,4 Seifen (ca.) ............................. 8–10 Pankreassaft (Darmsaft) .................. 8,3 Haushalts-Ammoniak ....................... 11,5 ------------------------------------------------------------------ Daraus ergibt sich das Seifen (bzw. alkalische Mittel) dem ph-Wert der menschlichen Haut weitaus näher sind als z.B. Zironensaft und einen wesentlichen größeren Einfluß auf das Wollkreatin haben. Zu dem liegt liegt der optimale pH-Wert zum Filzen nicht nur zwischen 1-2 sondern auch zwischen 10-11. Milde Oliven-Seifenliegen z.B. haben einem pH-Wert von 8-9. D.h. will man/frau wirklich sauer filzen, muß schon sowas wie Schwefelsäure her um den pH-Wert effektiv ab zusenken, was wiederum gesundheitlich und umwelttechnisch nicht ganz so toll ist. Wurde aber früher z.B. bei den Hutmachern tatsächlich so ähnlich gemacht. Dabei wurden so nette Stoffe wie z.B. Quecksilber, Salpeter, Schwefel~ und Salzsäure eingesetzt. Ich glaube Gunilla Paetau Sjöberg bezieht sich in ihrem Buch auch auf letztere Tatsache. cu Tomako Geändert von Tomako (19.05.2013 um 06:47 Uhr) |
Folgende 2 Benutzer sagen Danke zu Tomako für den nützlichen Beitrag: | Frieder (26.08.2013), Tomta Tumetott (19.06.2013) |
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