05.07.2012 | #1 |
Senior FilzerIn
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Schlapphut, der wirklich schlapp ist...
Hallihallo,
da wollte ich mir einen Hut für heisse, sonnige Tage filzen, also kühle Farben rausgesucht und auf meiner "Standardschablone" hauchdünn 2 Lagen Kapmerino weiß und ca 1,5 Lagen Filzrausch extrafein und ein bisschen Seide. Die Schablone mißt 76 cm, der Hut jetzt 46 cm - hoch ist er ca 13 cm - Markus hat mir die Schrumpfung ausgerechnet - 40%. Also habe ich wohl die maximale Schrumpfung erreicht ? Mein Problem jetzt - der Schlapphut ist wirklich ein Schlapphut - ich hätte aber gerne, das die Krempe nicht als Schleier wirkt - sprich - sie soll schon so bleiben, wie auf dem 1. Foto ! Kann ich das durch nochmehr walken erzielen ?? Und warum fusselt bei mir im Moment jede Wolle wie verrückt ? Habe ich zu doll gewalkt ? Hier sah es aus, wie beim Schneegestöber - überall flogen weiße Fusseln rum, die blaue Wolle ist relativ brav geblieben - aber auch auf dem Hut sieht man - Fussel 2tes Bild.... Meint Ihr - wenn ich den Hut so trocknen lasse (3tes Bild) das die Krempe dann oben bleibt ? Getreu nach dem Motto, Filz behält die Form in der er trocknet ??? Ganz lieben Gruß und danke für evtuelle Tips Elke |
05.07.2012 | #2 |
Senior FilzerIn
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Vielleicht sollte man die Krempe mit dem Dampfbügeleisen und viel Dampf bügeln.
Viele Grüße von Susi |
05.07.2012 | #3 |
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Hallo Elke,
ich hab die Tage ein "Hutbuch" gelesen, da stand drin, dass der Filz mit "irgendwas" bepinselt würde zum versteifen. Leider hab ich das Buch auf der Arbeit gelassen, und ich habe morgen frei, so dass ich erst am Montag nachlesen kann was dazu genommen worden ist. Das tu ich aber gerne, wenn sich bis Montag niemand gemeldet hat der das Buch hat und nachschauen könnte. Davon abgesehen frage ich mich, ob man mit Merinowolle wohl so was "standhaftes" hinbekommen kann. Liebe Grüße Andrea |
05.07.2012 | #4 |
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Danke Euch beiden erstmal...
@andrea :Ja, ich hatte auch mal ein Buch hier - da stand auch was von Schellack - hmmm, habe ich nicht da, noch nichtmal Wäschesteif @susi meinst Du jetzt ? Also im noch ziemlich nassen Zustand ? Oder wenn er trocken ist ? Lieben Gruß Elke |
05.07.2012 | #5 |
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Hallo,
es gibt direkt Hut-Appretur, um Hüte zu versteifen. Die wird mit einem Pinsel aufgetragen. Ich hab die Appretur bei Wolle Traub gekauft. LG fenchurch |
05.07.2012 | #6 |
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Hallo,
das klingt für mich grade "vertrauter" als das "Schellack", wahrscheinlich wars das was im Buche stand. Liebe Grüße Andrea |
05.07.2012 | #7 |
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Hier sind interessante Beiträge zum Thema:
http://www.filzrausch.net/forum/show...hlight=steifen und da:http://www.filzrausch.net/forum/show...hlight=steifen Viele Grüße von Susi |
05.07.2012 | #8 |
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Danke susi, fürs raussuchen !
Liest sich ja sehr interessant - vielleicht besorge ich uns mal so etliche Liter und streiche den Keller damit Wenns denn dann wasserfest ist .... Da bleibt dann bestimmt noch was für den Hut über. Vorerst werde ich (morgen) nochmal die Krempe walken, dann dampfbügeln und dann mal sehen... Ich glaube , das die Krempe einfach zu breit ist oder der Filz dann doch zu dünn - beim Rollen hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, das ich hauchdünne Crepes in der Hand habe - also ein Nichts, wenn ich an die grobmotorischen Katzenschalen denke........ Ganz lieben Gruß und Danke nochmal an Alle ! Elke Ach so - Schellack wurde in dem Buch "Hut und Putz" erwähnt - aber das hatte ich vor Monaten aus der Stadtbücherei ausgeliehen ..... |
06.07.2012 | #9 |
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Hallo Ekle,
ich habe ca. vier Jahre gebraucht um zu verstehen warum eine Krempe wirklich stehen bleibt und warum sie schlappig ist. Auch in meinen Hutkursen, die ich leite habe ich durch die Anleitung für andere Menschen eine Menge verstanden und gelernt. Unsere extra feine Wolle im Vlies und die Kapwolle sind kurzfaserige Wollen. Ich empfehle mittlerweile die Mischung von langfaserigen Kammzügen aus nicht ganz so feinen Wollen(z.B. Merinowolle, sehr fein im Band oder Bergschafwolle, mittelfein im Band) und unserer extra feinen Wolle im Vlies. Die Wolle der Kammzügen lege ich sehr genau in mindestens 3 unterschiedlichen Faserrichtungen aus; beim Vlies ist mir die Faserrichtung egal. Ich lege insgesamt mindestens 5 Lagen (2x Vlies und 3x Kammzug) sehr gleichmäßig und dünn. Für das Legen brauche ich ca. eine Stunde. Die langfaserigen Kammzüge verhalten sich wie Rohre und die kurfaserige Vlieswolle verhält sich wie der Sand zwischen den Rohren, der die Dichte bringt. Beides zusammen bringt Stabilität. Außerdem walke ich den Außenrand der Krempe mehr als den Innenbereich. Dadurch erhält die Krempe ebenfalls deutlich mehr Stabilität. Besonders für breitkrempige Hüte ist Stabilität der Krempe besonders wichtig.
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wollige Grüße euer Frieder |
06.07.2012 | #10 |
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Guten Morgen Elke!
Ich hab ein ´´Hutbuch´´, in dem steht, dass man die Krempe oft bügeln soll ( im trockenen Zustand). Je öfter man bügelt, umso stabiler wird sie. Das kann ich auch bestätigen. Hab vor ein paar Wochen einen ´´Restehut´´ gefilzt, so quasi als Sonnenhut. Dafür hab ich eine Lage Vlies und 2 Lagen Kammzug verwendet. Die Krempe ist eher größer ausgefallen, weil ich es doch großzügiger mag, und war dann auch etwas schlapp. Immer wenn ich beim Bügeln war, hab ich dann die Krempe auch nochmal gebügelt, und die ist jetzt wirklich sehr stabil geworden. Hab sie sicher 6 oder 7 mal gebügelt. Etwas abkühlen lassen und gleich nochmal drüber.( ohne Dampf) GLG, Nora |
Folgender Benutzer sagt Danke zu nora für den nützlichen Beitrag: | Susi (07.07.2012) |
06.07.2012 | #11 |
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Hallihallo und guten Morgen !
@frieder - vielen Dank für Deine Erklärung Also war ich mit den beiden Vlieslagen auf dem richtigem Weg - aber den Kammzug habe ich falsch ausgelegt....... Ich dachte es mir fast - schon beim Auslegen der Lage - ich habe immer im Kreis ausgelegt, auf dem "Kopf" dicker - aber eben nur in eine Richtung. Und - ich hatte ja beim Walken das Gefühl, das das Merinovlies sich wegrubbelt - also die Standfestigkeit liegt jetzt sozusagen im Garten Naja, mal sehen, was ich da heute noch erreichen kann - ansonsten macht er sich im Herbst bestimmt gut als Türdeko Lieben Gruß Elke P.S. @nora - Danke ! Ich werde heute das Bügeleisen schwingen ! |
06.07.2012 | #12 |
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So - hab gebügelt und gebügelt und gebügelt - hmmmpf ist etwas besser ,aber nicht gut.
Also, die wirklich sehr breite Krempe ein wenig kleiner gemacht - mit der Schere, welch ein Frevel - nix Nochmal nass gemacht und gewalkt, wie in dem einem Thread von susi - also Krempe von aussen nach Innen gewalkt - Hut ist jetzt kleiner, Krempe, naja Hut über Tupperschüsslerand nur an der Kante gewalktbügelt (praktisch ein kleiner Knick vor dem Kopf) und gebügelt, gebügelt,gebügelt...... Es geht jetzt so, aber eigentlich ist der Hut jetzt von der Kopfform zu klein - sprich ein Windstoss und Hut geht fliegen ! Ich habe mal gewogen - in fast trockenem Zustand wiegt das Teilchen knapp 100 g - finde ich ganz gut :-) Dann habe ich bestimmt eine Stunde an dem Hutband gefilzt Das erste Mal, das ich richtiges Nunofilzen probiert habe - also mein T-Shirt mit der Bouretteseide, war ja ein Witz ! Die Wolle wollte so gar nicht durch die Seide krabbeln......... Also, werde ich am WE noch einen neuen Hut probieren - @Frieder - hast Du Vleis und Kammzug abwechselnd gelegt ? Also eine Lage Vlies, eine Lage Kammzug waagerecht ,Vlies, eine Lage Kammzug senkrecht und dann nochmal waagerecht ?? Das wäre dochmal ein "Stützgerüst" :-) Ganz lieben Gruß und dnake für Eure Tips ! Elke |
07.07.2012 | #13 |
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Hallo Elke,
in welcher Reihenfolge Du Vlies und Kammzug legst ist m.E. egal. Die kurfaserige Merinowolle, extra fein im Vlies krabbelt durch alles durch und vermischt sich wunderbar. Für mich ist wichtig, dass der Kammzug sehr genau in unterschiedlichen Faserrichtungen gelegt wird.
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wollige Grüße euer Frieder |
07.07.2012 | #14 |
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Hallo,
Also meine Hüte hab ich als Hohlform gemacht und das ging sehr gut. Als Flachfilz hab ich das noch gar nicht ausprobiert, da in meinem Hutbuch von Bujack auch immer mit Schablone gefilzt wird. Ich stell die nächsten Tage mal ein Bild von meinem ersten Hut ein (mein Gartenhut). Liebe Grüße Barbara
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... die mit der Woll tanzt |
07.07.2012 | #15 |
FilzexpertIn
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habs doch noch schnell gemacht, hier isser:
Die Krempe hält gut, obwohl ich da noch kein Buch hatte, als Form hab ich nach dem filzen eine Tupperschüssel benutzt. Er besteht aus 3 Lagen Merinovlies, innen und außen wollweiß, in der Mitte eine Lage Maigrün, außen hab ich dann maigrüne Maulbeerseide aufgelegt. Liebe Grüße Barbara
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Folgender Benutzer sagt Danke zu Filzundgut für den nützlichen Beitrag: | Keiti (21.03.2013) |
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