26.01.2012 | #1 |
FilzerIn +
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Iglu-Höhle
Hallo ihr Lieben,
ich muss mich in den nächsten Tagen mal wieder an ein Großobjekt wagen und bin noch etwas ängstlich, ob das alles so gut klappt... Ich hoffe, dass ihr mir mit guten Ratschlägen und etwas Motivation weiterhelfen könnt... Also: Es soll am Ende eine Art Kaninchenbau dabei rauskommen, sodass ich als Form eine Art Iglu anstrebe. Das Objekt wird aus Karakul gefilzt. So weit so gut. Ich hab jetzt eine Filzprobe gemacht und hab mich sehr gewundert, wie wenig die Wolle schrumpfte... Ich hatte ein Ausgangsmaß von 23cm und bin jetzt bei 16cm bei einem Gewicht von 30g in vier dünnen Lagen ausgelegt (Schrumpfgrad ca. 30%). Müsste die Wolle mehr schrumpfen? Ist sie noch nicht fertig gewalkt? Außerdem bin ich mir unsicher, ob die dicke des Filzes für die Stabilität einer Höhle ausreicht. Bei meiner Katzenhöhle (Bergschaf-Merino) ist der Filz zwar nicht so fest, aber viel dicker... Ich hab mal die Oberfläche einer Halbkugel errechnet (7127.5cm2) und würde für diese mit einer Wollmenge von etwa 1200g rechnen bei einer Grundfläche von 55cm (nach dem Filzen). Meint ihr das reicht aus? Was die Form angeht bin ich mir auch noch nicht so sicher... Ich dachte, dass ich eine Kreisschablone mit eckigen Ausbuchtungen mache, die dann zu den Eingängen werden... Ich weiß nicht, ob das verständlich war... Wenn alles gut geht, werd ich morgen mal ein weißes Bergschaf-Iglu fizen, um die Schablonenform zu testen... Meint ihr das könnte klappen? Und dann hab ich noch eine Frage und zwar wollte ich Fasern der Hoppler (satinangorakaninchen) mit einfilzen. Auf dem Probestück hab ich das schon mal gemacht, aber leider sieht man die Fasern kaum... Da sie zuerst nicht halten wollten, hab ich eine hauchdünne Schicht Karakul noch draufgelegt. Habt ihr solche Fasern schon mal verfilzt und gibt es da irgendwelche Tipps? So viele Fragen... Ich würde mich wirklich über Antworten freuen... Ich hab vor so großen Projekten immer Angst, dass es nicht klappt und ich hinterher einen riesigen nassen Wollklops hab... Liebe Grüße und schon mal vielen Dank für eure Unterstützung... Nana |
26.01.2012 | #2 |
AnleiterIn
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Hallo Filzifee,
ich werd mal versuchen Deine Fragen zu beantworten. Bei der Schrumpfung ist bestimmt noch was drin, das wird bei Großobjekten aber äußerst schwierig. Geh also ruhig von 30% aus. Ich würde den Filz aber deutlich dicker legen. Die Höhle soll ja anschließend stehen. Wenn Du keinen Boden einfilzen willst (das würde ich mir bei Kaninchen auch in der Tat sparen) wird die Stabilität noch schwieriger. Dann würde ich eine Art Hutstumpen filzen. Eine Spitzform, mit seitlich Ausbuchtungen, vieleicht unten sogar mit einer Krempe, zur Stabilisierung. Die Kaninchenfasern kenn ich jetzt natürlich nicht. Ich kann Dir nur von Lamahaaren berichten, die ich derzeit einarbeite, mit ebenfalls größeren Schwierigkeiten. Drüberlegen solltest Du allerdings nichts, dann werden die Haare zugedeckt und es bleibt nichts übrig. Versuch mal beim Anfilzen mehr Seife zu nehmen und mit mehr Druck und weniger Bewegung zu arbeiten. Also nicht Reiben sondern Rütteln. Oder spar Dir das Anfilzen und Roll das ganze sofort, das hat den gleichen Effekt und klappt auch ganz gut. Bitte melde Dich, solltest Du noch Fragen haben, ich find's klasse, wenn Du Dich an das Objekt wagst. Du wirst sehen, das wird schon und Frau wächst mit Ihren Aufgaben. Ich bin überzeugt, dass das eine tolle Kaninchenhöhle wird. Lass Dir Zeit und nicht aufgeben. Gut Ding will Weile haben. Viel Erfolg Triluna |
26.01.2012 | #3 |
FilzerIn +
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erster Versuch
Hallo,
@ Triluna: Vielen Dank schon mal für deine Antwort... Ich hab heute schon mal meine Vorstellung von der Schablone ausprobiert. allerdings nur mit Bergschafwolle, weil ich all meine Karakulwolle für die Höhle behalten will Die Form hat auch schon recht gut geklappt, obwohl ich auch Bedenken habe, ob sich so eine geschlossene Filzhöhle für Kaninchen eignet, aber das kann Melinoliesel, für die ich die Höhle mache, bestimmt besser einschätzen... Also Melanie... Was meinst du? Ich hab mal ein paar Fotos von der Filzprobe und der Höhle gemacht. So ein bisschen sieht man im trockenen Zustand die Faserm doch durchschimmern... Sie waren echt nicht einfach einzuarbeiten. Es sind recht lange seidige Fasern und da es mit reiben nicht geklappt hat, dachte ich so ein Hauch Karakul kann ja nicht schaden (Ich mag die Rolltechnik nicht, weil ich das Gefühl hab, das Ganze nicht im Blick zu haben...) So in etwa stell ich mir die Höhle vor. Ich werd dann bei der "echten" die Eingangslöcher noch etwas länger machen und nach dem Anfilzen ein paar mal umklappen. Ich hoffe, dass die Einstiegslöcher dadurch noch etwas mehr Stabilität bekommen (Ich glaub, ich hab das bei den Spielhöhlen von Triluna gesehen, oder?!). Klappt das? Mit der Wollmenge bin ich auch noch ab Überlegen. Wieviel Wolle pro cm2 habt ihr denn für Katzenhöhlen und Spielhöhlen genommen? Vielen dank für eure Antworten, Nana |
27.01.2012 | #4 |
AnleiterIn
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Das sieht doch recht vielversprechend aus. Sehr schön.
Die Eignung für Kaninchen steigt und fällt mit der Nestreinheit Deines Kaninchens. Meine drei haben ein riesen Gehege und einen doppelstöckigen Stall und bringen es trotzdem fertig regelmäßig Ihr Nest zu versauen. Ich stell mir das sehr unschön vor, wenn die Deine Höhle besudeln. Ständig waschen wirst Du sie nicht wollen und Stroh in die Filzhöhle, ich weiß ja nicht. Bin gespannt, wie Du das lösen kannst. So, und jetzt zur Wollmenge. Ich hab für die letzte Höhle 20g Wolle für 1 dm2 also 100 cm2 genommen. Für eine Höhel in der von Dir gewünschten Größe reicht bestimmt die Hälfte. Viel wichtiger als die Wollmenge ist aber die Schrumpfung. Ausreichend geschrumpft wird auch wenig Wolle schon sehr fest. Die Eingangslöcher umzuschlagen ist eine gute Idee, ich mach am Eingang immer einen Schlauch, den ich dann einrolle. So bleibt die Öffnung immer schön in Form. Viele Grüße Triluna |
07.02.2012 | #5 |
FilzerIn
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Hallo Filzfee,
was macht Dein Projekt Kaninchenbau?? Ich würde mich demnächst auch gerne einmal an die Karakulwolle wagen und verfolge darum mit Interesse Dein Projekt!! Liebe Grüsse seni |
07.02.2012 | #6 |
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Hallo Filzifee,
wie war das nochmal...Deine Filzprobe war in der Auslegegröße 23x23 cm? und im der Fertig Größe 16x16 cm? bei 30g? Dann hast Du einen Schrumpf von etwa 1,44. Jetzt brauchst Du noch das Fertigmaß Deiner Arbeit dann kannst Du das Auslegemaß und die Wollmenge errechnen. Wie willst Du die Form jetzt machen? LG Luna |
10.02.2012 | #7 |
FilzerIn +
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Hallo,
ich hab das Projekt "Kaninchenhöhle" jetzt noch ein bisschen vor mir her geschoben und immer wieder drüber nachgedacht, aber ich glaub, es ist die Zeit gekommen, um endlich mal ein bisschen aktiv zu werden... Ich hab mir jetzt dank der Angaben von Triluna überlegt, dass ich etwa 1500g Wolle für eine Halbkugel mit einer Grundfläche von 55cm (Durchmesser der fertigen Halbkugel) verwenden werde... Dafür hab ich im Moment nicht genug Karakul und hab mir überlegt, dass ich in der Mitte eine Schicht Bergschaf filze... Habt ihr damit schon Erfahrung, wie sich die beiden Wollsorten miteinander verhalten? Sind ja beide etwas gröber und von daher dachte ich, dass es eigentlich ganz gut passen könnte... (Wird nur eine ca.200g Schicht in der Mitte der Lagen sein...) @Luna: Danke für Berechnung des Schrumpfgrads... Ich berechne meinen Schrumpfgrad immer in Prozent. Das sind bei meiner Filzprobe etwa 30%... Aber zur Berechnung hat Triluna ja auch schon einen Beitrag geschrieben/ eine Diskussion angeregt. Da muss ich mich bei zeiten mal reinlesen @seni: Soweit ich das beurteilen kann, filzt die Karakulwolle (in meinem Fall von wollknoll) recht gut... Sie hat zwar etwas gehaart, aber das ist bei gröberer Wolle, denke ich, normal... Bergschaf und Gotland haben bei mir auch immer während des Filzens wie wild gehaart... Ansonsten kann ich Karakul empfehlen filz relativ schnell und hat einen schönen Braunton Liebe Grüße, Nana |
Folgender Benutzer sagt Danke zu filzifee für den nützlichen Beitrag: | seni (26.02.2012) |
10.02.2012 | #8 |
AnleiterIn
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Hallo filzifee,
ich hab diese beiden Wollsorten noch nicht zusammen verfilzt. Wenn Du die Schichten nicht nass machst, vor die andere drüber kommt, seh ich aber keine Probleme. viel Erfolg Triluna |
10.02.2012 | #9 |
Meister-Filzer Filzrausch-Team
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Hallo,
Karakulwollen filzen je nach Qualität und Farbe unterschiedlich. I.d.R. ist eine Karakulwolle aber eine Wolle, die gut bis sehr gut filzt. Die hellbraunen Karakulwollen werden gerne depigmentiert (gebleicht). Darum filzen die hellbraunen Karakulwollen teilweise schlechter als die die dunkelbraunen Wollen. Wir mischen in unsere hellbraunen Karakulwollen auch gerne einen kleinen Teil sehr gut filzender Merinowolle mit ein, um die Filzfähigkeit zu verbessern. Unsere Karakulwolle, schwarzbraungrau "filzt wie der Teufel", hat eine sehr hohe Schrumpfung, ist sehr archaisch und wird hart wie ein Brett. Grundsätzlich haben die Karakulwollen eine sehr lebendige Oberfläche. Wenn das Haarige nach dem Walken stört, dem empfehle ich einen Nassrasierer. Eine Mischung mit Bergschafwolle sollte kein Problem sein. I.d.R. sind Bergschafwollen gut filzende Wollen. Eine gut filzende Bergschafwolle sollte einen groben dichten Filz ergeben, der bei richtiger Verarbeitung anschließend nicht haart. Gotlandwolle (bei Gotlandlammwolle sieht es anders aus) ist eine Wolle die auch sehr gerne nach dem walken haart und haart und ...
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wollige Grüße euer Frieder |
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10.02.2012 | #10 |
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@ Frieder: Danke für den kleinen Wollexkurs... Die unterschiedlichen Wollsorten und ihre Verwendungsgebiete sind echt vielfältig... Ich bin jedes Mal überrascht, wieviele verschiedene Qualitäten die Natur hervorgebracht hat und wie vielfältig man mit dem Rohstoff arbeiten kann...
Ich freu mich eigentlich schon auf das Mammutprojekt... allerdings muss ich mir noch überlegen, wie ich das in der Wohnung bewerkstellige, denn zum draußen filzen ist es irgendwie zu kalt... Besonders beim Durchnässen der Wolle brauch ich immer relativ viel Wasser... Wie macht ihr das denn? Und wieviel Wasser ist eigentlich "normal"? Liebe Grüße, Nana |
26.02.2012 | #11 |
FilzerIn
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Also,ich habe meine Karakulwolle inzwischen da und auch schon probegefilzt,wie Frieder schon schreibt,ein sehr fester Filz (Für mich als "Neuling" sehr überraschend).
Komme um eine Schrumpfprobe wohl nicht herum, da ich annehme (habe Tropfen gefilzt),dass der Schrumpffaktor grösser als 30 0/0 ist. Ach ja, ich habe ein grosses Badezimmer ,daher kann ich auch grössere Objekte in Angriff nehmen,allerdings fehlt mir im Moment etwas die Zeit!! |
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