17.02.2011 | #16 |
FilzerIn +
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Soo, das Projekt ist beendet ... und leider völlig in die Hose gegangen.
Nach meiner Filzprobe habe ich die Wolle schön ausgelegt und ich mich entspannt daran gemacht zu filzen. Leider hatte ich meine Ballbrause vergesser, aber mit den Händen kann man die Wolle ja auch gut nass machen. 3 Stunden habe ich für den ersten Meter gebraucht (Fläche von 1,5m x 1 m ) Dann kam das Umdrehen. Die Wolle hatte sich am Handtuch "festgeklebt" und bleib somit hängen. Erste Löcher konnte ich gott sei dank verstopfen. DAnn kam der zweite Meter an den ich neue Wolle angelegt hatte. Von diesem Zeitpunkt an musste ich ins Badezimmer umziehen, ide Küche bot keinen Platz mehr dafür. Auch war ich auf flüssige Seife umgestiegen, mir kam es so vor, als ob das schneller gehen würde als feste Seife. Nunja, ich filzte und filzte und immer mehr Löcher tauchten auf. Viele davon konnte ich stopfen. Aus meiner Sicht war das Filzen fertig, also legte ich die Wolle in die Badewanne und begann mit dem Walken. Zuerst ganz vorsichtig mit den Händen, später habe ich dann mit den Füßen gewalkt (und den Knien und den Händen ) Die versprochene Hilfe hatte sich bei mir krank gemeldet ... darum habe ich allein gefilzt. Das Ergebnis war ein riesen großer Flicken- und Löcherteppich, bei dem ich einzelne Wollfäden rausziehen konnte, die zwar in sich verfilzt waren, aber nicht die geringste Haftung an der restlichen Wolle aufwiesen. Naja, meine Analyse: Zu viel Wasser und zu viel Ungedult. Und vielleicht habe ich mich ein bisschen überschätzt. Aber ich habe viel gelernt: Der erste Teil bei dem ich mir Zeit gelassen habe, war wesentlich besser. Das Problem ergab sich hauptsächlich da, wo ich neue Wolle ausgelegt hatte. Sollte ich noch mal probieren mir Kleiderstoff zu machen, dann werde ich wahrscheinlich direkt auf Schablone filzen und gegebenfalls etwas zuschneiden. Tja, aber so lernt man eben. Ich bin froh, dass ich es ausprobiert habe und von dem Teil, der einigermaßen löcherfrei ist, werde ich Filze für das Papierschöpfen von meinem Freund fertig machen (hat ja auch immer noch was Gutes ) Sobald ich die Kamera wiederhabe, werde ich auch ein zwei Fotos reinstellen. Bis dahin, ganz liebe Grüße, Marie |
17.02.2011 | #17 |
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Ich finde es toll das du es versucht hast und kann mich so gut in deine Lage versetzen. Das Problem mit dem ungeduldig sein habe ich auch manchmal. Überhaupt bei so großen Stücken. Und wie du schon sagtest. Man lernt sehr viel aus solchen Erfahrungen. Ich freue mich schon auf deine Fotos. Für richtig große Stücke habe ich im Winter leider keinen Platz zum filzen. Aber wenn es wärmer wird versuche ich es einmal auf meiner Terasse. Ich würde mir gerne einmal einen Mantel filzen leider schafft meine Nähmaschine es nicht so dicke Stoffe zu nähen . Das Problem liegt nicht in der Dichte des Materials sondern an der Höhe . Vielleicht nähe ich alles mit der Hand. Oder doch in einem Stück filzen? Mal sehen.
Ich wünsche dir viel Erfolg (und Muskelkraft) für deine nächsten Versuche. lg sos |
17.02.2011 | #18 |
FilzerIn +
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Erst ein mal: HUT AB!
Ich finde es ganz toll, dass Du dieses Projekt gestartet hast und das ganz ohne tatkräftige Hilfe! Solch grosse Projekte erfordern wirklich viel Geduld und auch Erfahrung. Das grösste, was ich bisher zustande gebracht habe, war ein riesiger Shopper aus 1/2 Kilo Merinowolle. Das war schon mega anstrengend. Vielen Dank, dass Du Deine Erfahrungen und Eindrücke mit uns teilst. Ich bin sicher, ein nächster Versuch wird besser! Ich denke, dass man bei jedem Filzstück auch jede Menge lernt, selbst wenn nicht das gewünschte Ergebnis erzielt wird. Für den nächsten Versuch wünsche ich Dir gutes Gelingen und hoffentlich ein paar helfende Hände!
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17.02.2011 | #19 |
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Hallo Marie,
Du warst doch sehr mutig. Ich hätte mir das nicht zugetraut, das Größte waren bei mir 1,40 m x 0,5 m für einen Schal. Schade, daß es nicht geklappt hat. Vielleicht geht es mit Etamine de laine und Bergschaftwolle (ganz dünn ausgelegt) und alles im Bambusrollo gerollt. Da hätte es die Bergschafwolle leicht, sich durch die Struktur des Etamine de laine zu arbeiten. So etwas möchte ich auf jeden Fall einmal ausprobieren. So ein selbstgefilztes Kleid hat schon 'was. Viel Erfolg bei Deinem nächsten Projekt und viele Grüße von Susi |
17.02.2011 | #20 |
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Hallo Marie,
Schade - ich hatte mich schon auf das Bild gefreut. Ich finde es super, dass du von deinen Erfahrungen berichtet hast. Oft lernt man ja durch die Probleme mehr, als durch Erfolge. Hoffentlich findest du eine andere gute Lösung! Liebe Grüße, Anne |
18.02.2011 | #21 |
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Apropos andere Lösung. Ich habe jetzt dank Sprottes Übersetzung das Buch von Charlotte Buch und sie stellt große Bahnen Vorfilz mit dem Wäschetrockner her - vielleicht wäre das ja eine Idee für dich. Da würde der Teil mit der Ungeduld von der Maschine übernommen. Ich bin übernächsten Sonntag auf einem Stoffmarkt und decke mich da mal Synthetikfutterstoff ein, den man dafür braucht - dann kann ich gerne berichten, wie das funktioniert.
Grüße, Anne |
18.02.2011 | #22 |
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das klingt jetzt aber interessant. wird die wolle da auch mit seifenwasser befeuchtet, zusammengerollt und gebunden? Und dann ab in den trockner? mein alter trockner hat leider den geist aufgegeben. aber ich brauche unbedingt wieder einen neuen. leider bin ich auch oft furchtbar ungeduldig. vorfilze erstelle ich wirklich nur wenn ich unbedingt etwas ganz genau so hinbekommen möchte wie ich mir das vorstelle. vorfilze kaufen kommt für mich nicht in frage, weil ich die individuell gestaltet haben möchte. aber wenn das mit dem trockner .....
pleas give me more infos thx |
18.02.2011 | #23 |
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HUhu!
Vielen lieben Dank für eure Anteilnahme Große Werkstücke mit dem Trockner filzen klingt sehr interessant, da würde ich auch gerne mehr zu erfahren (vielleicht hilft mir das wirklich weiter) Zu hause liegt noch über ein Kilo Bergschafwolle rum, da ich (gott sei dank) nicht alles verbraucht habe. Synthetikfutterstoff müsste bei uns auch noch rumliegen, meine Oma hat früher ganz viel damit gemacht. Da schließe ich mich sos an: Give me more information Ganz liebe Grüße, Marie |
18.02.2011 | #24 |
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Ich habe das ja selbst noch nicht ausprobiert (nur gelesen)- grundsätzlich beschreibst du, sos, es schon richtig. Ich weiß aber auch noch nicht, wie große Bahnen es sein können, aber da sie auch Mäntel macht....
Vielleicht hilft euch ja auch das pdf von Sprotte weiter Ich melde mich ansonsten gerne noch mal, wenn ich selbst getestet habe. Wenn ich mir überlege, wie leicht so Filz doch Falten beim anfilzen macht, kann ich mir noch nicht so recht vorstellen, wie das wirklich faltenfrei funktionieren kann, aber offenbar ist es wohl möglich! Ich will es am Wochenende mal mit einer Tasche ausprobieren, dann weiß ich mehr. gespannte Grüße, Anne |
19.02.2011 | #25 |
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Das mit dem Versuch am Wochenende wird nichts - mir war nicht klar, wie teuer Synthetikfutter ist - da warte ich doch wie ursprünglich geplant auf den Stoffmarkt! Ich verspreche aber, dass ich noch Bericht erstatte!
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21.02.2011 | #26 |
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Huhu!
Also hier mal ein Foto von meiner Monster-Aktion. Die Wolle ist ausgelegt auf 170cm Breite und 120 cm Länge. Vielleicht könnt ihr erkennen, dass ich die rechte Seite schon fast ganz runter gefilzt hatte, das waren ca. 2 Stunden Arbeit. Aber wenigstens war es warm Ich hatte Fußbodenheizung und Kamin an Ganz liebe Grüße, Marie |
21.02.2011 | #27 |
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puh - sag mal - was sagt eigentlich dein Rücken nach so einer Aktion?
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21.02.2011 | #28 |
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Meinem Rücken ging es soweit sehr gut (bin ja noch jung ) nur meine Knie haben einige blaue Flecke davon getragen.
Naja, für die blauen Flecke hat mein Freund jetzt ganz viele neue Papierschöpf-Filze bekommen Ganz liebe Grüße, Marie |
21.02.2011 | #29 |
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Hrmpf - jetzt fühle ich mich alt....
Schön, dass es noch eine Verwertung gibt! Vielleicht kannst du das ja mal als einen Vorschlag in dem Thread über den Umgang mit misslungenen Werken einstellen - am besten mit einer Anleitung zum Papierschöpfen Liebe Grüße, Anne (uralt) |
21.02.2011 | #30 |
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Hallo Marie,
nach so viel arbeit ist das natürlich bitter... danke für den bericht! dadurch kann ich gleich davon mitlernen. ich habe in diesem thread nochmals etwas zurückgelesen und mir ist noch nicht klar, wie du jetzt welche wolle genommen hast. der beitrag von frieder klang ja sehr praktisch, hast du dir also nochmals andere wolle besorgt oder bist du bei reiner bergschaf geblieben? du hattest sie schließlich schon, nicht wahr. ich habe erst einmal bergschaf und merino für puschen gemischt. da hatte ich schwierigkeiten, dass die wollen sich miteinander verbinden. dadie merino so viel schneller anfilzt, dass ich den druck wohl zu schnell erhöht habe und die bergschaf nicht hinterherkam... aber frieder hatte ja von drübergehauchter bergschaf geschrieben, die merino sollte als die paar bergschaffasern gut miteinbinden können. direkt auf handtüchern zu filzen halte ich aber für schwirig, da ich erwarten würde, dass die wolle festhängt. mein bisher größtes projekt (auslegefläche ca 2,2m auf 2,5m) habe ich auf synthetikfutterstoff ausgelegt, da ich es im trockner angefilzt habe. ansonsten lege ich soetwas auf noppenfolie aus, die ich gleich auch zum anfilzen nutzen und aufrollen kann. da ist die größe der fläche abhängig davon, wie groß die folie ist. filzrausch hat schönbreite noppenfolie im laufenden meter. kann ich nur empfehlen. probierst du es nochmals? lg toffel |
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