25.05.2013 | #1 |
Senior FilzerIn
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Heidi, Heida, mein Zackelschaf ist da!!!
Hallo Ihr Lieben!
Heute morgen kam meine Zackelschaf-Rohwolle mit der Post. Ich bin hellauf begeistert von den langen Zotteln - es ist ja auch meine erste Rohwolle, die ich in Händen halte. UND sie ist spitzenmäßig sauber, keine Kötteln und auch keine Heu/Grasreste, soweit ich gesehen habe, das ist echt SUPERKLASSE!!!! Jetzt meine Frage an die Rohwoll-Experten: wie muss ich nun mit der Wolle umgehen? Ich habe sie gleich nach Erhalt mal ausgepackt und im Garten auf dem Gartentisch zum Lüften ausgebreitet, wie Triluna mir das schon geraten hatte. Eben habe ich sie wieder zusammengerollt und zurück ins Paket gesteckt, schließlich will ich sie nicht über Nacht bei evtl. Unwettern draußen lassen, aber irgendwie kommt es mir vor, als wäre die Wolle ein klein wenig feucht - ist das normal? Und das Fett in der Wolle ist ja echt enorm, das spürt man total an den Händen, das ist lustig! Wie verarbeite ich die Wolle denn jetzt? Lege ich die einfach als Deckschicht auf z. B. Bergschaf-Vlies auf und filze sie ganz normal oder wie funktioniert das Ganze? Verkleben/verfilzen die Zotteln nachher miteinander oder bleiben sie so schön strubbelig? Filzt die Rohwolle schnell oder eher langsam? Ihr seht, ich habe Fragen über Fragen an Euch - mir mir wird es nie langweilig. Mein lieber Göga findet die Wolle übrigens auch totaaaaaaal schön - nur den Geruch findet er so mittelmäßig. Mir macht's nix aus, dass es hier nun nach Schäfchen "duftet" - der Geruch erinnert mich auch irgendwie an feuchtes Heu. Hier mal ein Foto meiner Wollpracht: es sind je ein schwarzes und graues Vlies, Gewicht ca. 3,4kg. LG Mel |
25.05.2013 | #2 |
FilzexpertIn
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Das sieht toll aus. Aber ich kann dir leider nicht helfen, Zackelschaf habe ich noch nicht gefilzt. Ich würde mir einfach mal ein wenig Wolle nehmen und testen. Ist ja auch abhängig davon, welchen Effekt du mit der Wolle haben möchtest.
Die meisten Rohwollen die ich bisher gefilzt habe, die hab ich mir auf eine kleine Bergschaf-Unterlage aufgelegt. Bergschaf weiss immer, dass es gefälligst filzen soll und es spricht den anderen Wollen ins Gewissen :-) Liebe Grüße Andrea |
25.05.2013 | #3 |
FilzerIn +
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Zackelschaf filzt sehr gut. Ich würde das Ganze erstmal sortieren: in ganze Vliesstücke, lange Zotteln, Unterfell. Wenn Du nur mit der Zackelschafwolle filzen willst, dann würde ich das kürzere Unterfell als Grundlage benutzen und die Zotteln dann als Gestaltungsmittel. Wenn Du nicht sortierst und das Ganze gemischt verfilzt, werden sich wahrscheinlich die langen Haare mit der Unterwolle verbinden, dann ist natürlich der Effekt der langen Zotteln nicht mehr so gegeben. Ich lege zur Sicherheit Folie unter die langen Haare oder filze sie nur am Rand an.
LG fenchurch |
27.05.2013 | #4 |
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Vielen Dank erstmal für Eure Antworten - ich probiere mich einfach mal durch und gebe Bescheid.
LG Mel |
30.05.2013 | #5 |
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NNNNEEEEEEIIIIINNNNN,
nicht sortieren, nicht wenn Du sie verfilzen willst. Zackelschafwolle eignet sich zum filzen eigentlich nur, weil ein tolles Fell damit zu machen ist. Dazu solltest Du die Wolle möglichst gar nicht anrühren und schon gar nicht trennen. Die langen Zotteln sind wunderbar im Unterfell eingebettet. Das Unterfell verfilzt und hält die Zotteln fest. So entsteht ein Filzfell, das dem ursprünglichen Zackelschafpelz sehr ähnlich ist. Ich nehm immer möglichst zusammenhängende Stücke heraus, breite sie insgesamt aus, zupfe vielleicht noch ein wenig am Umterfell herum, um es gleichmäßiger zu machen und dann filze ich los. Bei Zackelschaf kannst Du sogar auf die Unterschicht verzichten, ich mach trotzdem fast immer eine Lage Merino oder Bergschaf drunter. Beim nass machen tust Du gut daran, nicht mit einer Folie oder einem Stück Stoff drüber zu gehen sondern die Haare zu reiben, als würdest Du Dir die Haare waschen. Mit spitzen Fingern durch die Zotteln hindurch die Unterwolle massieren. Dadurch verfilzt die Wolle schön und die Haare bleiben locker oben liegen. Ist bei Zackelschaf aber gar nicht sooo wichtig, die Haare filzen ohnehin nicht. viel Erfolg Triluna |
Folgende 2 Benutzer sagen Danke zu Triluna für den nützlichen Beitrag: | Minchen (30.05.2013), Mittelalterfan (30.05.2013) |
30.05.2013 | #6 |
FilzerIn +
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ich habe mit Sortieren nicht gemeint, dass man ganze Stücke auseinander zupfen soll. In meiner Lieferung waren ganze Vliesstücke, einzelne lange Haare die am Haaransatz noch Unterwolle hatten und Wolle mit wenigen langen Haaren, wahrscheinlich eher vom Bauch.
Hier mal ein paar Fotos: Bei dieser Mischung fand ich es schon sinnvoll erstmal zu sortieren. LG fenchurch |
30.05.2013 | #7 |
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30.05.2013 | #8 |
Senior FilzerIn
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Hallo Ihr Lieben!
Triluna, Du bist wieder da und hast mir gleich einen riesengroßen Stein vom Herzen genommen, denn das Sortieren der Wolle konnte ich mir nicht so recht vorstellen und wäre daran wohl kläglich gescheitert. Meine Rohwolle ist tatsächlich weitestgehend am Stück - nur am Rand hängen ein paar "lose" Vliesstücke, die ich für meinen Teppich ja abzupfen und für andere Sachen benutzen kann. Sollte ich nach dem Filzen des Teppiches oder auch von anderen Objekten das Ganze evtl. nochmal in die Wama tun, damit das Fett ausgespült wird, oder geht das schon beim Filzen ganz mit raus? Und was tue ich bei nadelgefilzten Tieren, die die Zotteln lediglich als Fell bekommen sollen? Da kann bzw. muss ich ja eigentlich gar nicht nassfilzen, habe dann aber das Problem mit der "wohlduftenden", fettigen Rohwolle. Wenn ich die Zotteln vor dem Aufbringen schon wasche bzw. filze, dann kriege ich die doch gar nicht mehr am Tier festgenadelt, oder habe ich da mal wieder einen Knoten in meiner Leitung! Dein neues Tierchen ist totaaal putzig, ist das ein Igel? Einfach echt schnuckelig! LG Mel |
30.05.2013 | #9 |
Senior FilzerIn
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Super!Danke für die Erklärung Triluna. So ähnlich hab ich es gestern auch gemacht. Aber da werd ich trotzdem noch etwas mehr üben müssen^^
Das mit dem Nadelfilzen hab ich mich auch schon gefragt. Wie stellt man es da denn am geschicktesten an? Ungewaschen würd ich die nämlich nicht unbedingt lassen, außer vielleicht bei Sachen für Draußen. |
30.05.2013 | #10 |
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Hallo MIttelalterfan,
wenn der Schmutz beim Filzen erst mal draußen ist, würde ich das verbleibende Fett möglichst in der Wolle lassen. Die bleibt dann weicher, feuchtigkeitsabweisender, elastischer usw. Ich behandle Filzsachen, die sehr robust sein müssen nach dem Filzen mit Lanolinwollkur, das ist nichts anderes als nachfetten der Wolle. Was die aufgenadelte Wolle angeht, da hab ich leider keine guten Erfahrungen, ungewaschene Wolle ist seeehhhr empfindlich gegen Motten. Die fühlen sich da wie im Paradies. Will heißen, wenn Du die vor dem aufnadeln nicht wäschst, dann wirst Du nicht lange Freude daran haben. Das solltest Du aber vorsichtig machen, dass Dir die Haare nicht durcheinander kommen und nicht schon vor dem aufnadeln verfilzen. viele Grüße Triluna |
Folgender Benutzer sagt Danke zu Triluna für den nützlichen Beitrag: | Mittelalterfan (30.05.2013) |
30.05.2013 | #11 |
AnleiterIn
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Hallo Minchen,
richtig, Locken ungewaschen aufnadeln ist nicht empfehlenswert. Nicht nur wegen des Geruches, vor allem, wegen der Motten. Ich würde die vorher vorsichtig waschen. viele Grüße Triluna |
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