15.07.2012 | #1 |
FilzexpertIn
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Filzen ohne Schablone
Hallo,
ich hatte davon neulich schon mal kurz in dem "Schablonenmaterial-Thread" von meinem Probehut berichtet. Heute hab ich den echten Hut ohne Schablone gefilzt und es hat ganz hervorragend eklappt, ohne Löcher oder ähnliche Unbilden. Eigentlich ist das vielleicht gar nicht so überraschend, aber der Hut ist als vollständig geschlossener Hohlkörper gefilzt worden. Der "Clou" an dem Hut ist, dass ich ihn gerne aus (kratziger) Rohwolle (Skudde) filzen wollte, da mein Freund, für den ich ihn filzte, gerne was wasserdichtes haben wollte. Aber anderseits wollte ich, dass er innen schön weich wäre. Die Wolle habe ich in zwei "Ovale" ausgelegt, ein grösseres und ein kleineres. Ich mach hier noch mal die Bilder von dem "Probehütchen" rein, das hab ich heute nämlich nicht mehr geknipst: Die wurden vorgewalkt und dann das kleinere auf das grössere gelegt, dann vorsichtig weitergewalkt und dann immer ganz vorsichtig die Schichten voneinander getrennt und weitergefilzt. Ab jetzt sind die Bilder vom "echten" Hut: Am Ende der Walkerei sah das Teil dann so aus: Das musste nur noch ineinander gestülpt werden, so dass die Innenschicht also nun weich und flauschig, die aussenschicht kratzig aber wasserabweisend ist. So sah der Hut dann aus: Diese Methode hat drei Vorteile (finde ich). - man braucht keine Schablone (so langsam nervt mich mein Plastikverbrauch auch etwas - man muss kein Loch in den Hut schneiden um die Schablone rauszuholen - dadurch, dass man die innere Schicht einstülpt hat man automatisch eine relativ grade Kante untenrum. So sieht der Hut auf dem Kopf von meiner Tochter aus (die hat die gleiche Hutgrösse wie der Kollege von mir: Mein Probehut hatte ja noch einige Löcher, einfach weil ich etwas hektisch oder schnell geworden war. Heute hab ich zwischendurch mal eine kleine "Trennung" erlebt, die sich aber schnell zunadeln liess und dann brav zusammengefilzt ist. Wichtig ist, dass man relativ ruhig bleibt (ich bin ja eh immer etwas gestresst beim filzen) und dann tuts das schon. Achso, wie erwähnt, die Idee schablonenlos zu filzen war nicht von mir sondern wird als "traditionelle" Methode des Hohlkörperfilzens in der Türkei beschrieben in dem Buch "Filzkunst: Tradition und Experiment" von Marlene Lang. Die Idee mit der weichen und der wetterfesten Hälfte ist aber meine und darauf bin ich schon etwas stolz. Mit einem kleinen bisschen Farbiger Merino oben auf der Rohwolle siehts auch gar nicht mehr soo gruselig aus (obwohl der Effekt nun etwas militant wirken könnte...). Liebe Grüße Andrea |
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