14.12.2016 | #1 |
FilzerIn
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Spinnweb-Schal - brauche dringend Hilfe
Hallo ihr Lieben,
oh man, Weihnachten kommt wieder so urplötzlich und ich hab fast noch keine Geschenke... Auf der Suche nach Inspiration hab ich das Forum durchsucht und bin bei den Spinnweb-Schals hängen geblieben. Mönsch, die sind ja toll und wären genau das Richtige für meine Mutter und meine Schwiegermutter! Leider hab ich keine "Total-Anfänger-geeignete" Anleitung gefunden. Kann mir da jemand kurz auf die Sprünge helfen, bitte? Fragen, die beim lesen aufgetaucht sind: - Wie lang und breit legt ihr aus? - Der Kammzug bleibt quasi, wie er ist und wird nur auseinandergezogen, also einlagig und nur Fasern in Längsrichtung? Oder legt ihr kreuz und quer, aber sehr dünn? - Ich hab gelesen, daß manche ihre aufgewickelten Schals zum Fertigwalken in den Wäschetrockner werfen? -Wenn ich Seide mit einmischen will, lege ich da einfach die Seidenfasern mit auf die ausgelegte Wolle oder kardiert/kämmt ihr vorher die Mischung? Ich check jetzt mal meine Wollbestände, ob da überhaupt was schaltaugliches dabei ist... Ich hoffe, ihr könnt mir noch helfen, viel Zeit hab ich ja nicht mehr... LG, Schwarznase |
16.12.2016 | #2 |
FilzerIn +
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Hallo Schwarznase, bei dieser Art wird die Wolle nur in Längsrichtung gelegt .
Du kannst einen Strang nehmen, ihn ausziehen in der Länge und in der Breite. Du kannst aber auch Wolle aus dem Strang ziehen und diese dünn, auch nur in die Längsrichtung, dachziegelmäßig auslegen. Die Länge und Breite beim auslegen sind bei mir ca. 40cm breit und ca.2.5 m lang. Mach am besten ne kleine Probe, so kannst du deine Wunschlänge berechnen. Gutes Gelingen!
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Grüßle Doris |
16.12.2016 | #3 |
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auf youtube habe ich es mal gesehen, wie eine Frau einen melierten Strang nur in der Breite auffächert/ aufzieht mithilfe eines Kammes. Ich schau mal ob ich es wiederfinde.
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16.12.2016 | #4 |
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https://m.youtube.com/watch?v=pm_g-BKKKas. Das ist zwar nicht das Video was ich meinte, aber das Prinzip ist gleich.Bei mir konnte ich es jetzt nicht richtig sehen, weil das Internet gerade mal wieder schlecht ist, es war abgehakt. Ich vermute trotzdem, dass du siehst wie es gemeint ist.
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16.12.2016 | #5 |
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Herzlichsten Dank für eure Hilfe!
Ich hab gestern mal beherzt angefangen. BFL-Kammzug ausgelegt und aufgefächert, ein paar Strähnchen Tencel für den Glitzer-Effekt aufgelegt (alles natur-weiß) und dann angefangen zu filzen und zu walken. Das Tencel war in nassen Zustand gar nicht mehr zu sehen und ich dachte schon, die Mühe wäre für die Katz gewesen, aber trocken glänzt es jetzt ganz toll und ist immer noch sehr dezent, so wie ich es wollte. Auslegen mußte ich in Eetappen udn hab den angefilzten Teil auf einer abgeschnittenen Schwimmnudel aufgerollt. Mit dem Ergebnis bin ich recht zufrieden, hab aber einige Erfahrungen für den nächsten Schal mitgenommen: - Kammzüge sind erstaunlich verdreht, auch wenn sie schön gerade aussehen Dadurch lagen doch einige Strähnchen leicht schräg, was dann beim Schrumpfen blöd läuft. Also werde ich beim nächsten Schal peinlichst darauf achten, daß die Fasern wirklich parallel liegen. - Ich hab mich nicht getraut, die Fasern wirklich gaaanz weit auseinanderzuziehen. Da werde ich beim nächsten Mal mutiger sein, damit der Schal noch luftiger wird - Die Ränder sind gar nicht so einfach gerade hinzubekommen. Hab zwar das Fliegennetz umgeschlagen, um eine möglichst gerade Kante zu bekommen, hat aber nur suboptimal funktioniert. So, jetzt mache ich mich mal ans Werk für Schal Nr. 2 und dann muß noch eine Katzenhöhle in Birnenform aus Schwarznasenwolle her. Das Weihnachten auch immer so plötzlich kommen muß... Fotos schaffe ich erst nach Weihnachten einzustellen. Momentan ist der Tag echt durchgetaktet LG, Schwarznase |
16.12.2016 | #6 |
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das klingt aber doch sehr gut.
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16.12.2016 | #7 |
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Schnecke, das ist genau das Video, nachdem ich dann einfach mal gemacht habe
So, der zweite Versuch hängt zum Trocknen und ist schon um einiges gleichmäßiger geworden. Ausgangsmaterial, Design und Menge waren genau wie beim ersten Versuch. Folgendes habe ich anders gemacht: - Viel mehr Sorgfalt beim Ausziehen des Kammzuges. Dadurch hatte ich keine (oder kaum) schrägen Fasern und die Schrumpfung ist wesentlich gleichmäßiger. - Das Umschlagen des Fliegennetzes am Rand habe ich mir diesmal gespart und gleich darauf geachtet, den Rand ordentlich zu legen. Ganz glatt udn gerade ist er zwar nicht geworden, aber ich finde, das paßt zur Struktur des Schals und ich habe keine doppelte Randdicke. - Nachdem mir Schal Nr. 1 beim Walken bzw. dem anschließenden Werfen in sich an manchen Stellen zusammengefilzt ist und ich das mühsam auseinanderziehen mußte (dabei sind einige größere Löcher entstanden), habe ich diesmal viel länger und sorgfältiger angefilzt. Beim Walken (aufgerollt auf der Schwimmnudel) habe ich nur eine Lage LuPo mit eingerollt, das reichte völlig. Trotz der gleichen Ausgangsmenge sowie Auslegebreite, -länge und Walkzeit (jeweils 50 Mal in beide Richtungen) ist der erste Schal deutlich kürzer geworden als der zweite. Hat jemand eine Idee, woran das liegen könnte? In der Festigkeit sind beide sehr ähnlich. Insgesamt bin ich sehr zufrieden und hoffe, daß sich die Beschenkten auch darüber freuen werden. BFL ist ja arg grenzwertig bei Hautkontakt, aber ich arbeite einfach viel lieber mit europäischer/deutscher Schafwolle als mit Import-Merino aus fragwürdiger Haltung. LG, Schwarznase |
16.12.2016 | #8 |
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Vielleich thast du durch das viel sorgfältigere auslegen bei dem zweiten Schal auch weniger Wolle genommen? Also falls du es dir vorher nicht abgewogen hattest ^_^
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16.12.2016 | #9 |
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Doch, die Kammzüge waren abgewogen. Nach dem Auslegen hatten beide auch die gleiche Länge auf dem Tisch. Größter Unterschied ist, daß ich den ersten (jetzt kürzeren) früher angefangen habe zu walken, den zweiten (längeren) habe ich länger gefilzt. Hätte eigentlich ein umgekehrtes Ergebnis erwartet...
LG, Schwarznase |
16.12.2016 | #10 |
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mir käme nur in den Sinn dass es dünner war ( schrumpft dann mehr zusammen), aber kann ja eigentlich gar nicht, da du ja gleiche Menge gleich breit gezogen hattest.
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17.12.2016 | #11 |
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Möglicherweise hast du beim Walken fester zugepackt? Oft übt man auf die Rolle nicht den gleichen Druck aus. Dass die Kammzüge oft verdreht sind, habe ich auch festgestellt, kann echt lästig sein.
Wenn du keine Australmerino nehmen willst (ganz meine Linie!), versuche Chubut aus Argentinien oder Falkland- und Polwarth-Wolle. Die sind zwar auch nicht gerade von nebenan, aber mulesingfrei und babyweich.
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17.12.2016 | #12 |
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Hallo Schwarznase,
an Spinnwebschals habe ich mich auch schon versucht, war aber mit dem Ergebnis noch nie so ganz zufrieden. Mein Problem ist es auch, dass mir das auseinanderziehen der Kammzüge sehr schwer fällt. Am Ende nach dem walken erhalte ich dann einen schmalen, kurzen Schal (für Kinder aber sehr schön lach!) der dann noch nahezu kompakt gefilzt ist. Also nichts mit "Spinnweb". Außerdem war mein Kammzug auch verdreht, ich hatte auch quer stehende Fasern. Dachte aber, das liegt an mir beim auslegen. Meine Tochter hat sich jedenfalls über einen der Schals gefreut und sie hat ihn ein paar Winter getragen. Wenn mich einmal die Lust packt, dann werde ich einen Versuch mit ganz dünn gerissenem, einfach ausgelegtem und minimal überlappenden Kammzug machen. Man müsste eben sehr dünn auslegen, hauchzart sozusagen und dabei die enorme Schrumpfung berücksichtigen. Anhand einer Filzprobe sollte man das aber in Griff bekommen. Blöd ist für mich nur, dass ich so lange Stücke auf dem Boden im Bad auslegen muss und das tut weder meinem Rücken, noch meinen Knien gut. Deshalb mag ich das filzen von Schals nicht sehr. Liebe Grüße Tanja |
17.12.2016 | #13 |
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Tanja, ich hab auch nicht genug Platz, um einen langen Schal komplett auszulegen. Es ging aber wirklich gut nur ein Stück (ca. 1m, so viel Platz hat meist jeder auf einem Tisch) auszulegen, anzufilzen und dann auf einem Rundholz (ich hab ein Stück Schwimmnudel genommen) aufzurollen. Dann das nächste Stück an das trockene (!) Ende des aufgerollten Stückes weiter anlegen, wieder anfilzen, aufrollen, usw. Man muß nur zwischendurch die ausgelegte breite kontrollieren und sich halbwegs merken, wie dünn man ausgelegt hat, weil einem die Vorlage ja auf der Rolle nicht mehr so ganz vor Augen ist. Und man kann wirklich sehr, sehr dünn auslegen bzw. den Kammzug extrem auseinaderziehen. Ein paar Härchen reichen, um noch einen zusammenhängenden Filz zu erzeugen. Beim Auseinanderfriemeln des Kammzuges habe ich an einem Ende angefangen und dann konsequent alle schräg verläufenden Stränge richtig geordnet. Bis zum anderen Ende mußte ich manche Strähnen teilweise zweimal komplett um den Strang herum wickeln.
Wenn ich nochmal einen mache, werde ich versuchen, den Kammzug noch dünner auszulegen. Der Mut kommt mit der Erfahrung Jetzt filze ich mir gerade einen Wolf an der Katzenhöhle. Die reinste Materialschlacht nach so einem zarten Hauch von Schal Viel Erfolg! LG, Schwarznase |
17.12.2016 | #14 |
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Hallo Schwarznase,
du meinst die "Schriftrollenmethode", so wird sie in einem Filzbuch von mir beschrieben. Ausprobiert habe ich das noch nie. Gerade wegen einem gleichmäßigen Rand habe ich mich das bisher noch nicht getraut. Meinen Terrassentisch kann ich in die Küche holen, allerdings ist er nur 60 oder 70 cm breit. Für meine Bilder ist das ausreichend. Auf meinem Esstisch mag ich nicht filzen, der ist aus Holz und steht auf Parkett. Mir fehlt leider etwas die Geduld einen Kammzug so weit auseinander zu ziehen. Ich habe jedoch schon einmal eine Filzprobe mit dünn ausgerissenem Kammzug (sehr, sehr dünn ausgerissen) gemacht. Im kleinen hat das ganz gut funktioniert, es sollte auch bei einem ganzen Schal gehen. Momentan habe ich das Thema ein wenig auf Eis gelegt, weil ich vor Weihnachten noch so viele andere Projekte umsetzen wollte. Aber vielleicht mache ich mich nächstes Jahr daran, der Winter ist noch lang. :-) Ein großer Kontrast von Spinnwebschal zur Katzenhöhle, lach! Ich wünsche dir viel Erfolg damit! Bekommen wir dann auch ein Bild zu sehen? Ganz-lieb-guck... LG Tanja |
17.12.2016 | #15 |
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Oooooch... ich filze die ganze Zeit auf unserem Esstisch (Eiche) darunter liegt Laminat
Hab den Tisch komplett mit Wachstischdecken abgedeckt, darauf LuPo und obwohl die Katzenhöhle jetzt bestimmt schon 10 Liter Wasser intus hat, tropft überhaupt nichts. Auch der Tisch ist noch trocken. Wenn ich mit einer Seite fertig bin, sauge ich das überschüssige Wasser mit aufgedrückten Handtüchern ab. Bis jetzt klappt es super. Ich arbeite auch nur ein kleinen Etappen und nässe nicht sofort das ganze Filzstück. So hat man noch ganz gut Kontrolle über die Fluten. Außerdem kühlt das zu bearbeitende Stück nicht ganz so schnell aus. Das mit dem Rand beim Schal geht eigentlich ganz gut, wenn man immer so 20-30 cm noch nicht aufrollt, wenn man das neue Stück dranbastelt. Dann hat man zumindest eine kleine Vorlage. Maßband hilft aber auch, um die Breite zu kontrollieren. Ok, ich bin jetzt aber auch nicht so 100%ig, das können andere viel besser als ich. LG, Schwarznase |
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