02.12.2014 | #1 |
FilzerIn +
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Gerader Abschluß
Hallo,
ich wusste jetzt nicht wie ich das bezeichnen sollte, aber ich gebe mal ein Beispiel. Ich habe jetzt kleine Wichtel nass gefilzt mit Hohlform - so in der Form wie Eierwärmer. Ich schneide also unten dann mit einer Schere auf, ganz gerade und ziehe die Schablone raus, dann filze ich die Kanten nach. Aber jedesmal wird es leicht ausgefranst und auch schief. Was mache ich da falsch, wie bekomme ich denn einen sauberen und geraden Abschluß hin? lg silke |
02.12.2014 | #2 |
FilzexpertIn
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Also, wenn es ausgefranst wird, ist es vielleicht nicht ganz fertig gefilzt, bzw gewalkt.
Wenn das Teil noch nicht ganz fertig ist, kann schon sein dass die Ränder fransig wirken ( etwa wie ´´Blätterteig´´ ), oder sich dann auch noch verformen. Es gibt aber auch Wollen die nicht so ganz geschlossenen Kanten ergeben. Was hast Du denn für Wolle benutzt? Wenn Du nach dem Schneiden mit ausreichend Seife weiter arbeitest, bekommst Du aber die Ränder normaler Weise schön glatt hin. Sollten sie sich noch verziehen, zur Not noch mal etwas schneiden. Aber Du kannst auch ganz ohne Schneiden aus kommen. Wenn Du unten an der Schablone die Wolle über stehen lässt, und bevor Du zu filzen beginnst etwas nass machen und nach oben klappen. So bekommt man schöne kompakte Kanten hin die man nicht mehr schneiden muss. Du musst nur darauf achten dass die Schablone etwas raus schaut damit die Ränder nicht zusammen filzen. GLG, nora |
02.12.2014 | #3 |
FilzexpertIn
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Hallo Silke,
spontan dachte ich genau wie Nora, dass du dein Stück ev. noch nicht ganz fertig gewalkt hast. Normalerweise passiert aber nicht viel, wenn Dekostücke an den Rändern nicht ganz glatt sind. Es sieht eben nicht so schön aus. Gebrauchsgegenstände solltest du aber trozdem gut durchwalken. Es könnte ev. auch an deiner Wolle liegen. In einem meiner schauen Filzbücher steht, dass Kammzug an den Rändern oft ausgefranster wirkt, als Vlies. Da ich fast nur Vlies verwende, kann ich dir nur sagen, dass wenn meine Stücke gut gewalkt sind, die Ränder nicht ausgefranst wirken. Noras Idee mit dem umschlagen um unsaubere Rände zu vermeiden ist eine gute Alternative. Du solltest dabei aber aufpassen, dass die Wolle gleichmäßig dick ausgelegt bzw gleichmäßig dick umgeschlagen wird. Denn dünnere Stellen schrumpfen beim walken mehr, als dickere und so bekommst du wieder einen ungleichmäßigen Rand. Meist gehe ich z.B. bei den Finger- und Handpuppen unten an den Rändern so vor, dass ich erst einmal nur den Filz aufschneide um die Schablone zu entfernen. Dann walke ich gut und erst später, wenn ich fast fertig gewalkt habe, schneide ich den Rand unten ganz gerade. Oft verzieht sich die Wolle nochmals beim walken, gerade wenn nicht völlig gleichmäßig ausgelegt wurde. Manchmal hilft es das walken kurz zu unterbrechen und den Rand immer wieder in Form zu ziehen. Nach dem Walken den Rand gerade schneiden, bei Bedarf ev. die Kanten mit seifigen Fingern gut glätten und danach weiter walken. So sollte der Rand eigentlich gerade und nicht ausgefranst sein. LG Tanja |
02.12.2014 | #4 |
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Hm, das kann natürlich sein, dass es nicht fertig gewalkt ist, obwohl ich das Gefühl habe ich walke mich doof . Es kann wahrscheinlich auch wieder an meiner Wolle liegen, grr. Aber ich schneide schon recht früh die Hohlform auf, imer vor dem walken! Das wird dann das Problem sein, ich walke nie mit Hohlform. Ich benutze normal Merino im Kammzug. Ich probiere es mal mit erst walken dann aufschneiden. Und ja es sieht dann Blätterteigmäßig aus oder wenn ich die Ränder stark bearbeite fransig. Was ich bei Windlichtern oder so gar nicht mal so schlecht finde, aber die Wichtel sollten ja stehen und damit auch einen geraden Abschluß haben.
Danke für die Tipps, lg silke |
02.12.2014 | #5 |
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Kammzug franst aus nachdem er geschnitten wurde, Vlies ist da gnädiger, da hilft auch walken nicht mehr. Aber warum schneidest Du auf? Filze doch gleich mit Öffnung? So kannst Du noch wunderbar den Rand bearbeiten und regulieren. Probiere es einfach mal aus. Ist zwar mit etwas Fingerfertigkeit verbunden, aber die Mühe lohnt sich und Übung macht den Meister.
P.S. Das Blätterteigige ist übrigens ziemlich normal bei Kammzug - Ausnahme die 16 und 18 Micron Merino im Band von Filzrausch, die benehmen sich wirklich fast wie Vlies, kommt aber auch drauf an wie gründlich und mit welcher Technik Du filzt.
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02.12.2014 | #6 |
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Tipp: doppelwandig
Hi Silke,
wenn ich Eierwärmer unten offen filze, dann auch lieber mit Vlies. Manchmal hat man die Farbe aber eben nur in Strangwolle. Da habe ich mir dann die Schablone so groß gemacht, dass man das untere Ende in die eigentliche Form einstülpen kann und so eine doppelwandige Hohlform entsteht.Dann kann man relativ dünn arbeiten, die Form wird trotzdem stabil und der Randabschluss sieht sehr ordentlich aus. Die Schablone einfach durch einen Schnitt im Inneren entfernen und kurz drüber walken. Zu früh solltest du deine Schablone nicht entfernen, erst, wenn du das Gefühl hast der Platz im Inneren der Wolle reicht nicht mehr (also erste Schrumpfung vorhanden). In meinem Fotoalbum findest du diesen Pilz, der durch einstülpen im unteren Teil und überziehen nenne ich das mal im oberen Teil um eine Schablone nass gefilzt wurde. Ich hoffe das Bild hilft dir verstehen.... LG katja |
02.12.2014 | #7 |
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Danke erstmal für eure Antworten, ja mit Vlies komme ich generell glaube ich besser zurecht. Ich glaube ich steh aber noch etwas auf dem Schlauch,
meint ihr das so? : Wenn ich also einen dreieckigen Wichtel mache, nehme ich die Schablone und lege das Vlies so auf, dass der untere Teil der Schablone gar nicht bedeckt ist? Und dann schlage ich die unteren Ränder einfach nach innen ein, statt außen rum, so wie sonst immer? |
02.12.2014 | #8 |
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Also ja und nein.
Die eine Methode ist es die Schablone unten raus gucken zu lassen, dann ist da ja immer offen und muss auch nichts mehr ein- um- oder aufgeschlagen werden. Nur akkurat ausgelegt und gefilzt muss leider immer noch werden.... Was ich als zweiten Vorschlag meinte ist einen doppelwandigen Körper zu filzen, der durch Verlängerung der Schablone nach unten entsteht. Nach dem Entfernen der Schablone wird der untere Teil nach innen eingeschlagen und bildet so den Rand und einen schönen Innenraum. |
02.12.2014 | #9 |
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meine Güte, gar nicht so einfach zu verstehen im Internet.
Okay das erste habe ich verstanden Das zweite, ähm, tja...... doppelwandig? Also dann doch umschlagen? Aber dann erst danach walken |
03.12.2014 | #10 |
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Ich weiß, ich bin bestimmt nicht die Beste im schriftlichen Erklären.
Eigentlich ist es ganz einfach. Nicht umschlagen sondern einstülpen. Das, was die Schablone zu lang ist, stopfst du innen in deinen Wichtel hinein. Dadurch hast du einen schönen Rand und auch innen eine Verstärkung. Walken musst du schon bevor du die Schablone rausnimmst- wie gesagt, der Hohlraum muss zu eng für sie werden, dann noch weiter walken, erst kurz vor Schluss bestimmst du wo duch Einstülpen der Rand ist und dann ist auch gut. Siehst du auf dem Pilzfoto (im Album ist das glaube ich größer zu sehen), dass auf dem unteren Bild noch weiß unter dem grün zu sehen ist? Und auf dem oben rechts ist das grün nur gerade über dem Rand. Alles was da nun nicht zu sehen ist, ist nach innen eingestülpt. Vergleichbar mit einem platten Ball vielleicht, der ist dann ja auch so schüsselförmig... Daher habe ich das Prinzip übrigens entliehen. Ich mach für heute Schluss- morgen ist ein neuer Tag. Probier es einfach mal aus oder schlafe eine Nacht darüber. Manchmal ist der Morgen ja schlauer als der Abend. Gute Nacht Katja |
03.12.2014 | #11 |
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Machts net so kompliziert mit doppellagig, einstülpen und und und ...- einfach den Rand sauber anlegen und filzen, funktioniert sowohl mit Vlies als auch mit Kammzug. Das ist reine Übungssache - glaubts mir.
Hier ist mal ein Beispiel http://www.waschkueche.blogspot.de/2...-2-chance.html Gut, der Hase ist jetzt sehr gross, aber ich mache auch andere, kleine Figuren in Hohlformtechnik die ich nicht aufschneide, sondern den Rand bereits offen anlege. Wirklich es ist reine Übung und Geduld. Das Aufschneiden hat auch beim Kammzug den nachteil, dass der unetre rand sich im laufe der Zeit immer mehr aufspreizen kann und somit an Standfestigkeit verliert. Ein von Anfang an in sich geschlossen angelegter Rand ist viel stabiler. Hier, bei den Schätzchen verfahre ich genauso. http://www.waschkueche.blogspot.de/2...nnslieder.html oder er hier https://www.flickr.com/photos/waschk...57624981806014
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04.12.2014 | #12 |
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Ich werde es einfach mal ausprobieren, wenn denn meine Wolle kommt
lg silke |
07.12.2014 | #13 |
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Also, natürlich geht es auch einen vernünftigen Abschluß gerade auszulegen, kein Zweifel.
Aber das doppelwandige hat auch seinen Reiz. Ich mag es sehr gerne, gerade wenn ich 3D Elemente dabei haben möchte. Ich habe jetzt mal am Beispiel meiner Osterhaseneierwärmer aufgezeichnet, wie ich das meine. Die haben nämlich einen ausgestopften Kopf und der verschwindet ganz wunderbar hinter der Doppelwand und wird von ihr getragen. Der Abschlußrand unten ist gerade und rund und sieht einfach gut aus, Unregelmäßigkeiten haben kaum eine Chance aufzufallen und deshalb ist diese Methode gerade für Anfänger gut machbar. Nichts muss geschnitten werden (außer dem Schnitt für das Entfernen der Schablonenfolie, durch den ich dann auch stopfe). Ich hoffe es hilft den Querschnitt zu sehen. Falls nicht einfach mal probieren, es ist keine Zauberei... Ich sehe gerade, dass das Bild sehr klein ist. Mal gucken ob ich das geändert bekomme, sonst im Album. Das geht bestimmt auch mit Weihnachtsmännern! Schönen Advent Katja |
07.12.2014 | #14 |
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Danke, ich glaub ich habe es jetzt kapiert
lg silke |
07.12.2014 | #15 |
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Juchu!
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