26.11.2013 | #1 |
FilzerIn +
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Bergschaf oder Steinschaf
Hallo,
hat jemand von Euch Erfahrung mit der gefärbten Steinschafwolle von Wollknoll? Ich wollte gern größere Taschen und Shopper filzen und bin immer wieder darauf gestossen, dass dafür Bergschaf gut geeignet ist. Nun bin ich bei meiner Such auch auf Steinschaf gestossen. Weiß jemand vielleicht, ob diese Wolle vergleichbar ist mit Bergschaf? LG fenchurch
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27.11.2013 | #2 |
FilzerIn
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Ich habe schon mit Bergschaf gefilzt und auch schon eine Serie Hausschuhe aus Steinschaf gemacht. Allerdings in einem Naturton. Ich finde, dass sich schon gefärbte Wolle im vergleich zu Naturtönen anders filzt.
Jedenfalls hatte mein graues Steinschafvlies sehr viel längere und auch nicht so sehr gekräuselte Haare. Brauchte beim Walken auch viel mehr Kraft um es zu schrumpfen, schluckt aber genau so viel Seife wie Bergschaf. Ich fand auch, dass Bergschaf sich schneller und besser mit anderer Wolle verbindet, die frisst sich ja durch alles flott durch. Soviel zu meinen Steinschaferfahrungen Walküre |
27.11.2013 | #3 |
FilzexpertIn
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Hallo,
ich habe schon Bergschaf für zwei Taschen verfilzt und finde es sehr gut geeignet um stabile Taschen zu machen. Allerdings sind sie nicht kuschelig wie Merinotaschen, sondern eher rau beim anfassen. Bergschaf filzt gut und schnell und es gibt bei verschiedenen Wollhändlern Bergschafwolle in verschiedenen Naturtönen von weiß, grau bis braun. Oder auch gefärbt, je nach Geschmack oder Zweck. Meine Gartendeko aus Filz ist auch aus Bergschaf und hat prima den Sommer überlebt. Filzrausch hat bunte Bergschaf im Kammzug, die Wollfabrik und das Wollschaf haben bunte Bergschaf als Vlies. Wolle vom Steinschaf-Lamm in schwarz habe ich hier. Allerdings noch nicht ausprobiert. Sie fühlt sich rein vom anfassen her etwas weicher wie die Bergschaf an. Die Lamm-Steinschaf hat 27mic, Bergschaf 29mic. Die graue Steinschaf und die gefärbte haben allerdings 31mic und dürften damit schon ziemlich rau im Griff sein. Irgendjemand hier im Forum hat Steinschaf schon verfilzt und war nicht so begeistert. Ich weiß allerdings nicht mehr wer es war. Vielleicht meldet sich diejenige noch. Ach ja, ich kann bestätigen, dass die Bergschaf sehr hungrig ist und sich gerne durch aufgelegte Vorfilze frisst. Das musst du beim walken bedenken. Was die Steinschaf macht, weiß ich nicht, könnte aber ähnlich sein. Liebe Grüße von Tanja |
27.11.2013 | #4 |
FilzerIn +
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Hallo zusammen,
ich hatte hier schon mal kurz über die Steinschafwolle geschrieben. Verarbeitet habe ich damals die Steinschaf Lammwolle braun/schwarz im Vlies von der Firma Wollknoll um einen Hundemantel herzustellen (Album). Ich suchte damals eine Wolle, die robust istund sich leicht filzen lässt. Im Vergleich zu Bergschafwolle lässt sie sich meines Erachtens schwerer filzen. Nach dem Bewässern dehnt sich die Wolle stark aus und wirkt schwammig. Bergschafwolle fühlt sich dahingegen von Anfang an griffiger an. Bei Steinschafwolle nimmt auch das Walken mehr Zeit in Anspruch. Der Filz fühlt sich recht lange eher fluffig an und man braucht schon recht viel Kraft , um dem Filz die nötige Festigkeit zu geben. Im Vergleich zum Bergschafwollfilz bleibt der Filz aus Steinschafwolle eher geschmeidig.Eine gewisse Standfestigkeit, die man z.B. für Skulpturen/Objekte braucht erreicht man wohl mit Steinschafwolle nicht. Unangenehm empfand ich beim Filzen die langen Grannenhaare, die sich auch beim fertigen Werkstück immer wieder nach außen schieben und unschön abstehen.In der Anfangszeit muss man öfter mit dem Rasierer darübergehen, im Laufe der Zeit lässt das Fusseln nach. Für einen Hundemantel war die Wolle o.k., für Taschen aber würde ich die Bergschafwolle bevorzugen, auch um der Fusslei auf der übrigen Kleidung,die mit der Tasche in Berührung kommt, aus dem Weg zu gehen. Filzrausch hat eine interessante Projektarbeit veröffentlicht, die unter anderem die Filzeigenschaften verschiedener Wollarten untersucht, unter anderem auch die Steinschafwolle. Das Ergebnis kann ich nach meinen Erfahrungen bestätigen. Hier der Link: http://www.filzlexikon.de/fillex/pro...amm.htm#Inhalt Liebe Grüße Berny |
27.11.2013 | #5 |
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Ich habe mal aus der melierten Steinschafwolle von Wolknoll eine Tasche/Beutel gefilzt. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Wolle schlecht gefilzt hätte, aber ich finde sie sehr rauh, fast borstig. Die Tasche (orange/petrol mit Zipfel unten in einem meiner Alben) ist sehr stabil, aber mir ist der Filz zu rauh. Da finde ich Bergschaf angenehmer.
LG, Doro |
28.11.2013 | #6 |
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Danke Ihr Lieben für Eure Antworten. Ich werde mir jetzt Bergschafwolle besorgen. Ein bisschen schade, weil die Farben der Steinschafwolle von Wollknoll so schön sind.
LG fenchurch
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29.11.2013 | #7 |
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Hallo...zufällig wurde meine farbige Steinschafwolle (Wollknoll) in einem Kurs verarbeitet...eine Kursteilnehmerin hat daraus ein Gefäß gefilzt und es war sehr gut zu verfilzen mit toller Standfestigkeit. Nur die langen Fusseln, die waren nicht so schön, aber kann man ja rasieren.
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07.08.2014 | #8 |
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Die Farben von wollknoll sind wirklich sehr schön. Ich habe ein Federmäppchen daraus gemacht. Leider arbeitet sich die Wolle wirklich über den aufgelegten Vorfilz durch. Aber wenn man davon absieht und das Endergebnis rasiert, dann ist das Steinschaf für Federmäppchen wunderbar geeignet. Es filzt total leicht durch bloßes Streicheln mit Seife und ergibt einen sehr haltbaren, kräftigen Filz. Meiner Meinung nach ist es eine gute Wolle für Anfänger. Federmäppchen für die Schule müssen ja auch relativ robust sein und viel aushalten, sollen sie mehrere Jahre halten.
Ich empfehle aber eher, das Objekt fertig zu stellen und dann im Nachhinein darauf zu sticken, also ohne Vorfilz zu arbeiten. Und für den Garten kann ich mir auch Objekte aus dieser Wolle sehr gut vorstellen. Für Taschen hingegen wäre es mir etwas zu kratzig. Geändert von lydiabru (07.08.2014 um 10:37 Uhr) Grund: Rechtschreibfehler |
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