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04.09.2009 | #1 |
FilzerIn +
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Vorfilz ohne Seife herstellen?
So, da sind sie wieder meine 3 Probleme - NEIN - eigentlich ist es nur eines...
Ich habe in einem schlauen Buch über Vorfilz gelesen, Vorfilz an sich ist mir klar und wie ich einen solchen herstelle eigentlich auch, EIGENTLICH... Das erste EIGENTLICH: In diesem Buch steht, dass man Vorfilz, falls er nicht mit Seife hergestellt wurde, unendlich lange ist. Leider steht in diesem schlauen Buch aber nicht drin, wie man Wolle ohne Seife verfilzt (also gar kein soooo schlaues Buch). Oder geht das...und dieser Kelch ging bisher an mir vorüber??? Das zweite EIGENTLICH (ohhh - doch zwei Probleme): Wie fest kann/darf eine Wolle angefilzt sein, dass sie sich noch verbindet? Wie teste ich das während dem anfilzen? Ich danke für eure hilfreichen Antworten!
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05.09.2009 | #2 |
Meister-Filzer Filzrausch-Team
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Hallo Emilie,
ich hoffe Du meinst, dass der Vorfilz ohne Seife unendlich lange haltbar ist. Der Vorfilz ist m.E. dann ein Vorfilz, wenn er nach dem Trocknen zusammenhält und dann ohne Probleme geschnitten werden kann. Vorfilz wird verwendet um bei Mustern bessere und schärfere Konturen zu bekommen. Je länger der Vorfilz bearbeitet wird um so dichter wird er. Das bedeutet die Fasern, die von "Unten" durchkrabbeln haben es schwerer je dichter das Material(Vorfilz) gearbeitet wurde. Je länger aber der Vorfilz gerbeitet wurde desto schlechter lässt er sich mit dem Untergrund verbinden. Je nach Vorliebe kann die Wahrheit hier sicherlich sehr unterschiedlich sein... Du kannst den Vorfilz wenn Du möchtest ganz ohne Seife arbeiten. Ich würde in diesem Fall von Anfang an die Einrollmethode bevorzugen. Auf das Reiben mit den Händen würde ich gänzlich verzichten. Das Reiben mit den Händen/Fingern ist hier sicherlich nicht Ideal, weil das Gleitmittel Seife fehlt. ODER: Du nimmst extra feine Merinowolle im Vlies und verwendest es gleich wie einen Vorfilz. D.h. Du teilst das Vlies in der Dicke in der Du es haben möchtest und schneidest es gleich aus dem Vlies heraus. Das mache ich selber so, weil es mir zu anstrengend ist die ganzen Vorfilze herzustellen und die extra feine Merinowolle so schön kurzfaserig ist. Und für die ganzen Reste von den Vorfilzen habe ich immer keine Verwendung.
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wollige Grüße euer Frieder |
07.09.2009 | #3 |
FilzerIn +
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...ups - habe ich da das entscheidende Wort "haltbar" vergessen!
Danke für Deine ausführliche Erklärung, Frieder. Wie immer eine grosse Hilfe! Dann kann man den Verfilzungsprozess tatsächlich ohne Seife in Gang bringen, konnte ich mir jetzt gar nicht so recht vorstellen. Aha - dann kann man sogar feine Merinowolle direkt als Vorfilz verwenden. Gut zu wissen, das werde ich mal ausprobieren. Sag' mal, wie unterscheiden sich die Wollqualitäten eigentlich? Ich lese oft mittelfein, fein, sehr fein, extrafein...kann das aber gar nicht so recht einsortieren. Bedeutet es, dass sehr feine Qualitäten besonders kurze Fasern haben? Wie unterscheiden sich die Qualitäten, woran macht man das fest? Ich glaub ich brauche etwas Nachhilfe in Sachen Wolle an sich...
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07.09.2009 | #4 |
Meister-Filzer Filzrausch-Team
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Hallo Emilie,
ich denke es ist besser, Du eröffnest einen neuen Beitrag für wollspezifische Fragen. Das ist ein spannendes Thema.
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wollige Grüße euer Frieder |
23.05.2010 | #5 |
FilzerIn
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Vorfilz ohne Seife geht meinen Erfahrungen nach am besten so wie folgt. Man braucht dazu einen großen Topf mit einer durchlöcherten Einlage (wo man sonst zB. Gemüse drin dünsten kann).
1. Synth. Futterstoff (an dem kann die Wolle nicht so leicht anfilzen) ausrollen und Wolle darauf in 2 ganz dünnen Lagen auslegen (Faserrichtung der zwei Lagen rechtwinklig zu einander legen) 2. Den Futterstoff mit der Wolle aufrollen, an den Enden, wo keine Wolle drin ist, fest abinden, in der Mitte nur locker - etwa alle 20 cm. 3. Wasser im Topf zum Kochen bringen (es soll nicht bis zu Einlage reichen) 4. Die Rolle in die durchlöcherte Topfeinlage wie eine Schnecke aufgerollt reintun, wenn das Wasser den Siedepunkt erreicht hat. 5. Deckel drauf und alles 25 Minuten dünsten. 6. Mit Küchenhandschuhen (sehr heiß!) rausnehmen, Rolle öffnen, fertig. Oder man setzt sich mit der Rolle in die Sauna. Oder man kauft ein PVC-Rohr im Baumarkt, schiebt die Rolle da rein und stllt diese irgendwie mit Loch zum Wasser über das kochende Wasser. Das Wesentliche ist eben der heiße Dampf ca. 25 Minuten lang. Viel Spaß!
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27.05.2010 | #6 |
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Uuuuihhh! Hallo Corinna,
das muß ich unbedingt ausprobieren, Du feuchtest die Wolle vorher überhaupt nicht an??? Ohne Seife hat ich immer das Problem, dass ich die Wolle nicht nass gekriegt habe- oder halt nur schwierig. Vielen Dank für den Tip! Toffel |
30.05.2010 | #7 |
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Das:
hat bei mir soo nicht funktioniert, kann sein , dass ich´s 5 Minuten zu kurz drin hatte, aber von verfilzen war auch ansatzweise nichts zu merken. Ich hatte es anschließend 5 Minuten im Wäschetrockner und dann war´s am werden. Mein Hauptproblem, mit dem gleichmäßigen anfeuchten mit ohne Seife wäre aber gelöst, genauso wie durch: Ich hatte gleichzeitig noch ein Probestück nach Charlotte Buch´s Arbeitsheft direkt in den Wäschetrockner und das Ergebnis war. Dass ich zu ungeduldig war bis morgen zu warten , um mir synthetischen Futterstoff zu besorgen.... dass liegt jedenfalls nicht an der Anleitung. Ich habe dadurch eine Nunofilzprobe mit einem Stück Stoff, von dem ich überzeugt war, das da nichts durchs Gewebe dringt. morgen geht´s weiter, ich bin jedenfalls guter hoffnung, dass ich diesen Sommer mit ein paar schönen dünnen Decken weiterkomme, zu dem Thema groooße Flächen, dünn und gleichzeitig kommen sicher noch Fragen von mir. Hat da jemand schon Erfahrung? Ciao derweil Toffel |
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seife, vorfilz |
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