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11.11.2011 | #1 |
FilzerIn +
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Jacke filzen
Hi!
Ich wurde von einer Bekannten gefragt, eine Jacke für sie zu machen. Die Grundvorstellung und das Schnittmuster sind schon vorhanden. Die Jacke soll mit nach außen gekehrten Nähten genäht werden. Vorstellung: Ein paar Vliese machen, diese Zuschneiden und Nähen. Soweit so gut. Das Problem: Ich möchte gerne eine Jacke machen, die einerseits weich ist, aber andererseit stabil genug. Ich hab schon die Erfahrung gemacht, dass die superfeine Merino von Filzrausch bei zu viel Beanspruchung sich ausdehnt, oder Löcher bekommt. Kann natürlich auch sein, dass ich zu dünn gefilzt habe und dadurch die Löcher resultieren. Welche Wollarten kann ich denn da am besten vermischen? Und sollte man die Jacke mit dünnem Stoff füttern? Ich hoffe, ihr könnt mir helfen. Ich würde meiner Bekannten wirklich gerne eine Freude damit machen. Und die Jacke soll ja ein bisschen halten und nicht direkt nach dem ersten Winter die Form verlieren. Ganu liebe Grüße, Marie |
11.11.2011 | #2 |
FilzerIn +
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Hallo Marie,
mit der superfeinen Merinowolle habe ich noch nicht gearbeitet, aber gefilzt habe ich eine Jacke mit 19 mic Merinowolle in zwei Lagen auf Chiffonseide. Bisher hat die Jacke prima gehalten, also keine Löcher. Aber es kommt ja auf die Beanspruchung an. LG flizfilz |
11.11.2011 | #3 |
Meister-Filzer Filzrausch-Team
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Hallo Marie,
meine Frau trägt seit ca. 10 Jahren eine Jacke aus extra feiner Merinowolle von Filzrausch; sie ist lochfrei und fusselt nicht. Sie ist absulut glücklich damit. Wir haben 400g/qm verwendet bei einer Schrumpfung mit dem Faktor 1,65 in alle Richtungen. Das bedeutet alle Meßpunkte der fertigen Schnittvorlage werden mit dem Faktor 1,65 multipliziert und dann passend geschrumpft. Die Jacke ist als Hohlkörper (Gr. 42) mit ca. 500g Vlieswolle ohne Stoff gefilzt. Ich empfehle immer die Wolle für die Fläche, die ich legen möchte vorher auszuwiegen und mit möglichst maximaler Schrumpfung zu arbeiten. Die Hauptarbeit besteht im gleichmäßigen dünnen Auslegen der Wolle. Wenn die Wolle sehr dünn ausgelegt wird (330g-400g/qm fertig gefilzt) ist sie für Jacken auch noch Anschmiegsam und trotzdem belastbar. Ab ca. 440g/qm finde ich die Jacke dann zu steif. Für eine Jacke wäre mir 330g/qm zu dünn. Mit Stoff arbeite ich bei Jacken aus Kostengründen nicht so gerne. Mensch braucht hier ca. 5-8m Stoff. Da eine Jacke für meinen Geschmack etwas "handfester sein sollte ist Stoff (Nunofilztechnik) nicht unbedingt nötig.
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wollige Grüße euer Frieder |
11.11.2011 | #4 |
Meister-Filzer Filzrausch-Team
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Hallo,
Ihr könnt natürlich auch die 16 mic Wolle im Band für eine Jacke nehmen. Hier würde ich allerdings mit einem Vergrößerungsfaktor von 2,5-3,2 von dem fertigen Jackenschnitt und nicht wie bei der extra feinen Vlieswolle mit einen Vergrößerungsfaktor von 1,65 arbeiten. Die Schrumpfung der 16mic Wolle ist schon sehr außergewöhnlich. Dafür bekommt Ihr allerdings einmalige Filzqualitäten, die auch fusselfrein und stabil sind. Für die Herstellung von einem Schals mit der 16mic Wolle empfehle ich einen Faktor von ca. 2,0. Wir empfehlen für einen löchrigen Schal in der Monofilztechnik mit den Melangenwollen ohne Stoff ca. 72 g. Die fertig gefilzte Länge beträgt dann ca. 1,8m und die Breite ca. 0,35m. Ausgelegt wird der Schal mit ca. 72 g also 3,6mx 0,7m. Das ergibt als Ergebnis einen sehr schönen weichen Schal mit Löchern, der ausreichend fest genug ist. Hallo Marie Ich berechne das Gewicht für das fertige Filzprodukt und nicht für die Größe, die ausgelegt werden soll. Die zweifarbige Jacke meiner Liebsten, die etwas den Gürtel verdeckt (Länge ca. 60cm) hat einen Stehkragen und vorne eine breite Überlappung. Das ergibt bei dieser Jacke (Gr. 42) ca. 1,25qm Fläche bei der fertigen Jacke. Also brauche ich ca. 500 g wenn ich 400 g/qm verwende. Da das gleichmäßige Auslegen mit diesem Gewicht nicht einfach war haben wir bei dieser Jacke noch ca. 50 g zusätzlich verwendet, um die dünnen Stellen nachzubessern.
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wollige Grüße euer Frieder |
12.11.2011 | #5 |
FilzerIn +
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Vielen, vielen Dank für die Antworten
Ich versuche mich an dem Projekt und werde dann mal ein paar Fotos reinstellen. Bin schon ganz gespannt darauf, es auszuprobieren. Ganz liebe Grüße, Marie |
08.08.2016 | #6 |
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Hallo,
ich möchte auch versuchen, mir eine Jacke aus verschieden großen Rechtecken zu machen. Da ich noch keine Erfahrung habe, solch ein großes Projekt im Ganzen anzugehen, dachte ich, das wäre einen Versuch wert. Aus alten Bettlaken habe ich gestern eine unten etwas ausgestellte Jacke als Schnitt genäht. Nun wollte ich einzelnen Rechtecke filzen und später zu einer Jacke zusammennähen. Ich weiß nur nicht, ob ich Kammzug verwende oder wäre Nunofilz dafür besser geeignet? Heute habe ich kleine Probeteile gefilzt- das hat aber nicht bei der Entscheidung geholfen Vielleicht kann mir jemand helfen? Liebe Grüße Ramona |
19.02.2017 | #7 |
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[QUOTE=Frieder;11101]
Wir haben 400g/qm verwendet bei einer Schrumpfung mit dem Faktor 1,65 in alle Richtungen. Das bedeutet alle Meßpunkte der fertigen Schnittvorlage werden mit dem Faktor 1,65 multipliziert und dann passend geschrumpft. Die Jacke ist als Hohlkörper (Gr. 42) mit ca. 500g Vlieswolle ohne Stoff gefilzt. [QUOTE] Guten Morgen, lieber Frieder, kannst du mir den Hohlkörper für eine Jacke erklären? Das hört sich ja spannend an. Danke, Viki |
19.02.2017 | #8 |
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Hallo Viki,
was meinst du mit Hohlkörper? Das ist das gleiche Prinzip wie bei deiner Tasche oder verstehe ich die Frage falsch? Frieder hat dazu genau berechnet wieviel Wolle er dazu benötigt. |
19.02.2017 | #9 |
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Hohlkörperrätsel
Hallo,
System Hohlkörper = Tasche ist mir klar. Nur, wie sieht ein Hohlkörper für eine Jacke aus? Mit Ärmeln dran und so? Das würde dann heissen, ich kann ein Kleid auch als Hohlkörper filzen? Maße nehmen, Faktor dazu, unten offen lassen. Z.b. So ein "Hängerchen", dass man zu einer Leggins trägt? Lg Viki |
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