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12.11.2009 | #1 |
FilzerIn +
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Hausschuhe
Hallo liebe Fiilzbegeisterten,
hier kommt meine erste Frage im Forum. ich habe in einem Kurs 'mal Hausschuhe ( Bergschafwolle) gefilzt, glaube aber, dass es wahrscheinlich auf eine andere Art einfacher ist. So habe ich es gelernt........ Schablone machen, Bergschafwolle auslegen, in der Mitte der Wollflaeche mit Seife anfilzen bis eine gefilzte Flaeche entstanden ist die etwas groesser ist als die Schablone. Wolle von aussen ueber den Rand nach innen legen, sorgen dass alles gleichmaessig dick ist, evtl. ueberfluessige Wolle wegzupfen, filzen mit Wasser und Seife, Raender gut mitfilzen, regelmaessig umdrehen, wenn alles einigermassen verfilzt ist, anfangen mit walken. Wenn die Puschen schon etwas geschrumpft sind, aufschneiden, Schablone entfernen und walken, bis die gute Groesse erreicht ist. Letztendlich am Fuss in Form filzen. In einem Filzbuch habe ich gelesen, dass die Schablone mit lagen Vlieswolle umwickelt wird und dann nass gemacht wird. Nun frage ich mich natuerlich, ob das einfacher ist. Ich denke, dass das unheimlich schnell schiebt und evtl auch reisst. Habe es aber noch nicht probiert. Andererseits denke ich, dass das Resultat gleichmaessiger wird, da man dann nicht diesen 'Berg' Wolle nach dem umdrehen der Schablone hat. Habt Ihr vielleicht einen Tip, der mich auf den richtigen Weg bringt? Ich bin nicht unbedingt auf der Suche nach gratis Filzstunden hier im Forum. Ich habe selbst ein Atelier und begreife, dass nicht jeder seine Geheimnisse gratis in's Forum setzt. Nur habe ich hier in der Naehe noch niemanden gefunden, der Schuhe so schoen filzt, dass ich damit zufrieden sein koennte. Bin Perfektionist! Vielleicht gibt es auch ein gutes Buch, wo hauptsaechlich Hausschuhe beschrieben werden?? Wuerde ich dann direkt bestellen. Kreative Gruesse, Verena |
12.11.2009 | #2 |
AnleiterIn
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Hallo Verena,
wir helfen Dir gerne weiter und beim Hausschuhefilzen gibt's kaum Geheimnisse. Leider glaube ich auch, dass Du die Technik schon richtig gelernt hast. Mir fällt zumindest keine Erleichterung ein. Was Dir helfen kann, ist eine feinere Wolle, dann werden aber auch die Schuhe feiner. Auch kannst Du mit weniger Schichten arbeiten, das Ergebnis ist dann aber auch dünner. Die Schablone umwickeln halt ist für unpraktikabel und kann mir kaum vorstellen, was das bringen soll. Schuhe sind viiiieeeeel Arbeit und in der Waschmaschine walken ist nur bedingt eine Hilfe. viele Grüße Margit |
12.11.2009 | #3 |
FilzerIn +
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Hallo Verena,
im Grunde ist die von Dir beschriebene vorgehensweise nicht falsch. Umwickeln der Schablone halte ich für kritisch, da Du die Wollverteilung schlecht im Griff hast. Also ich würde so vorgehen: Für zwei Filzpuschen brauchst Du ca. 160 Gramm Wolle. - Aus Vlies Wolle im Schablonenmass auszupfen, dabei immer zwei cm am Rand zugeben - so viele gleichmässige Schichten herstellen, dass Du am Ende für jeden Schuh Vorder- und Rückseite mit je 40 Gramm Wolle hast (2 Schablonen für je einen Schuh). Dafür musst Du jedes Vliess wägen und addieren. - Schablone auf die Arbeitsfläche legen, Wollschichten (40 Gramm) auflegen, nässen, andrücken bis die Wolle vorständig durchnässt ist - alles wenden - Ränder sorgfältig umlegen, ordentlich verarbeiten, Wulste glätten etc. - zweite Wollschicht auflegen, nässen, andrücken... - umdrehen - Ränder sorgfältig umklappen...etc. - gut anfilzen - aufschneiden und Schablone entfernen, walken...etc. Immer parallel arbeiten, damit die Schuhe gleichmässig werden. Es gibt noch ne andere Technik, aber ich muss die Kinder bei der TaMu holen...sorry. Buchtip geb ich Dir auch noch....ich muss los
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12.11.2009 | #4 |
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Na, das ist ja toll. Schon zwei Antworten in so kurzer Zeit.
Ich sehe, dass doch Unterschiede zu meiner erlernten Methode da sind, die die Arbeit wahrscheinlich sehr vereinfachen. Der allergroesste Unterschied ist, dass die Wolle im nassen Zustand um die Raender geschlagen wird und dann weiter gefilzt wird. Dann hat man diesen ganzen Wollberg nicht mehr so und die Seiten sind wahrscheinlich auch besser zu bearbeiten. Danke schon einmal. Ich bin gespannt auf die 'andere' Arbeitsweise, von der Emilie schon etwas angedeutet hat und auch auf den Buch-Tip. Bis spaeter, Verena |
16.11.2009 | #5 |
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Also, da bin ich wieder. Nein - Kinder abholen hat gar net so lange gedauert, aber alles andere. Egal, hier meine zweite Version:
Im Prinzip gehst Du bis zum Auslegen der Wolle genau gleich vor. Unter Deine Arbeitsfläche legst Du Dir aber eine ganz dünne Malerfolie. Die sollte ein gutes Stück grösser als die Schablone sein, sprich Du solltest sie unter die Arbeit legen können und nochmals darüber schlagen können. Du legst also die Schablone auf die Malerfolie, darauf Deine vorbereitete Wolle. Wolle nässen, Folie darüber klappen. Folie nässen, wenig Seife AUF der Folie verteilen. Nun DURCH die Folie das Wasser in die Wolle arbeiten, bis ein Vakuum entsteht. Jetzt die gesamte Arbeit mit der Folie wenden. Folie abnehmen, Ränder umklappen und ordentlich verarbeiten, zweite Wollschicht auflegen, nässen, Folie darüber klappen, Folie nässen und mit Seife benetzen. Wasser in die Wolle einarbeiten, bis das Vakuum entstanden ist. Arbeit wenden, öffnen, Ränder umklappen und sorgfältig verarbeiten. Folie wieder über die Arbeit klappen. Aus einem kleinen Frottetuch einen FESTEN Kern Wickeln. Arbeit MIT Folie auf den Kern wickeln, austretendes Wasser mit Lappen aufnehmen. Gesamte Arbeit in ein kleines Frottetuch wickeln, gut verschnüren, 150 x über Hände und Unterarme rollen. Arbeit auspacken, in Form ziehen, inkl. Folie 1 Minute in die Mikrowelle, auf den Kern wickeln, einpacken, wieder 150x rollen. Die Wolle sollte nun gut angefilzt sein. Arbeit wie gewünscht Wunsch aufschneiden, Schablone entfernen, kurz in sehr heisses geben, einseifen, walken, walken, walken... Ich hoffe es ist alles verständlich. Viel Freude beim filzen. Wegen dem Buch muss ich noch nachschauen.
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Folgender Benutzer sagt Danke zu Emilie für den nützlichen Beitrag: | anuschka (21.11.2009) |
16.11.2009 | #6 |
FilzerIn
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Hallo Emilie,
fasziniert habe ich von Deiner Technik "Mikrowelle" gelesen. Für mich ist das total neu. Machst Du das immer bevor Du rollst, also so ungefähr in der Mitte des Filzprozesses ? Hast Du damit gute Erfahrungen gemacht. Sicher wird damit die zeitintensive Handarbeit verkürzt. Aber, es ist wahrscheinlich wie immer : es gibt zwei Seiten Wo liegt der Haken ? Ich glaube ich werd´s mal versuchen. Herzliche Grüße von Heidrun |
16.11.2009 | #7 |
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@ Emilie
Supertips, Danke ! Ich werde mich in den naechsten Tagen mit beiden Moeglichkeiten auseinandersetzen. Ihr werdet dann noch hoeren, wie es mir ergangen ist mit den Hausschuhen. Ich muss nur noch einen ruhigen Tag zum filzen finden. Im Moment ist hier der Teufel los. @ Heidrun Ich gebrauche die Mikrowelle eigentlich auch regelmaessig bei anderen Filzarbeiten. Wahrend des walkens ab und zu in die Microwelle erspart viel Zeit und heisses Wasser. KJreative Gruesse, Verena |
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