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Alt 05.12.2010   #1
Susi
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Standard Filz und Preisgestaltung

Ich filze gerade den Nikolausstiefel aus dem Buch "Mein Filz-Design" von Ilka Siebel. Ich fing ja mit dem Filzen an, weil ich so viele schöne Dinge sah, die ich aber als recht teuer empfand. Also nahm ich mir vor, ich lerne das Filzmachen selbst. Jetzt, da ich den Stiefel filze, verstehe ich auch, warum man so etwas nicht für 20,- € bekommen kann. Wenn man's nicht selbst macht, kann man nicht verstehen, warum Filzkünstler solche Preise ansetzen............ Da steckt wirklich viel Arbeit drin.

Ich filze weiterhin zum eigenen Vergnügen, denn ich muß schon beruflich den Kunden von meinen Preisen überzeugen. Sonst würde mich das Filzen gar nicht entspannen, wenn ich meine Filzprodukte noch verkaufen müßte.

Viele Grüße
von Susi
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Alt 05.12.2010   #2
Anne
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Hallo Susi,

ich finde, dass du da ein interessantes und schwieriges Thema ansprichst. Ich finde es immer schade, wenn ich sehe, dass Menschen auf Handarbeitsportalen Filzsachen für unglaublich niedrige Preise anbieten - unglaublich niedrig für die Arbeit, die offensichtlich dahinter steht. Ich denke oft, dass das dann Leute sind, die nicht davon leben müssen und sich freuen ihre Sachen zu verkaufen - das ist ja auch irgendwie legitim, aber sie machen die Preise kaputt für Menschen, die davon leben. Ich denke, dass man das bedenken sollte, wenn man selbst Sachen verkauft.
Ich filze selbst als Hobby, aber mein Traum ist es irgendwann einmal an einem richtig schönen Weihnachtsmarkt teil zu nehmen - vielleicht kann ich innerhalb von einigen Jahren genug schöne Dinge dafür filzen. Ich würde dann aber - obwohl ich es zu meiner eigenen Freude mache - auch vernünftige Preise nehmen, weil ich es sonst unfair finden würde, wenn vielleicht an einem Stand ein paar Hütten weiter jemand steht, der das für seinen Lebensunterhalt macht und der nur weil ich ihn ihn gnadenlos unterbiete, nichts verkauft.
Das ist noch ein zweiter Aspekt, den ich wichtig finde. Wenn ich Dinge verkaufen würde, würde es mir auch darum gehen, zu sehen, wie meine Sachen anderen Menschen gefallen. Wenn ich nachher das Gefühl hätte, dass ich nur viel verkauft habe, weil ich billig war, dann bleibt ein schaler Beigeschmack.
Und ein dritter Aspekt ist, dass man mit zu niedrigen Preisen das Filzen an sich entwertet. Die Dinge sind eben die hohen Preise wert, weil viel Kreativität, Zeit und Liebe drin steht - es ist ein Kunsthandwerk und das sollte den Menschen, die Geld dafür ausgeben auch bewusst sein - wenn sie beispielsweise eine billige Tasche kaufen wollen, dann muss sie eben auch nicht aus Filz sein.
Trotzdem weiß ich, dass ich selbst auch Angst hätte, hohe Preise zu nehmen, weil es ja "nur" meine Arbeit ist
Hm, ist jetzt ein halber Roman geworden, aber ich finde das Thema wirklich spannend.
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Alt 05.12.2010   #3
Filzteddy
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Hallöchen Zusammen,

ich finde auch das das ein sehr spannendes Thema ist um darüber zu diskutieren. Denn mir geht es genauso wie Susi ich fasziniere mich auch schon viele Jahre für die wunderschönen Filzdinge die es immer wieder auf verschieden Märkten (Weihnachtsmarkt, Messen etc.) zu kaufen gab. Immer wieder bin ich daran vorbei gelaufen und habe mich, wie ihr total darüber gewundert wieso diese Dinge immer so teuer sind. Aber heute seit dem ich selber mit dem Filzen begonnen habe, verstehe auch ich endlich wieso diese Preise so sind. Und gleichzeitig laufe ich heute an solchen Stände vorüber schaue mir die Dinge an, und bin auch manchmal schockiert, dass vieles doch für extrem billige Preise angeboten wird und im Gegensatz manches extrem teuer. Denn auch ich habe schon davon geträumt vielleicht irgendwann mal einen Teil meiner Arbeit zu verkaufen. Ich denke es ist auch überhaupt nicht einfach abzuschätzen für welchen Preis was zu verkaufen geht, man muss immer Materialkosten, Arbeitszeit und Endprodukt sehen und daraus einen passablen Preis fällen.

@ Anne: ich finde nicht das du so über deine Arbeit denken solltest, von wegen "hohen Preis zu nehmen, es ist ja nur meine Arbeit". Ich denke, so wie ich oben bereits geschrieben habe, dass es für einen selber vielleicht am einfachsten zum abschätzen geht, wieviel man für ein tolles Objekt verlangen kann, anhand der Rechnung. Und bestimmt ist es gleichzeitig auch eine Erfahrung über eine gewissen Zeitraum, wie verkauft sich was für wieviel.

Liebs Grüßle Filzteddy
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Alt 05.12.2010   #4
Marie
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Hi!

Über das Thema habe ich mir auch schon viele Gedanken gemacht. Ich denke nicht, dass ich irgendwann anfangen werde, meine Sachen zu verkaufen, da gibt es genung Menschen die mit viel besseren Filzsachen ihren Lebensunterhalt verdienen und auch wirklich huaptberuflich filzen. Für mich ist es ein Hobby - ich verschenke meine Sachen lieber an gute Freunde

Trotzdem habe ich mir mal gedanken gemacht, was man für Filzsachen nehmen könnte. Ich weiß gar nicht, was Handwerksmeister für ihre Arbeit bekommen, aber die meisten gehen da auch nach den Stunden die in einem Objekt stecken. Die Materialkosten machen da nur den geringsten Teil aus. Die Leute, die sich mit Handwerk selbst befassen und wissen, wie viel Arbeit und Liebe in einem Objekt steckt, sind auch bereit diesen Preis dafür zu bezahlen. Ich bin da der gleichen Meinung wie Susi. Es geht ja nicht nur um den materiellen sondern auch um den idellen Wert eines Objekts.

Um ehrlich zu sein, bevor ich mit dem Filzen angefangen habe, habe ich mich gefragt, warum so viele schöne Dinge zum Teil soo teuer sind. Jetzt weiß ich es und würde dafür auch das Geld ausgeben. Preise können ja auch flexibel festgelegt werden. Wenn ich sehen würde, dass ein kleines Mädchen mit Glanz in den Augen eine Handpuppe betrachtet und gesagt bekommt, dass sei viel zu teuer, wäre ich warhscheinlich bereit, etwas an dem Preis zu drehen (das gilt natürlich auch für Jungs und Erwachsene, die wirklich gefallen an den Objekten haben) Aber wie gesagt, ich verschenke lieber, da kommt dann auch der Glanz in die Augene

Soo, das soweit zu meiner Meinung, ich bin gespannt auf weitere Reaktionen (sehr spannendes Thema )
ganz liebe Grüße und einen schönen verscheinten Sonntag,
Marie
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Alt 05.12.2010   #5
Susi
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Ja, ich verschenke auch nur, aber Katja hat erwähnt, daß sie tauscht. Das finde ich gut. Da kann ich mich auch bei Freunden für einen Gefallen bedanken, indem ich etwas Schönes filze.

Viele Grüße
von Susi
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Alt 15.12.2010   #6
Emilie
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Spannendes Thema. Damit habe ich mich vor meinem ersten Markt auch lange beschäftigt. Ich filze ja hauptsächlich aus Spass an der Sache, aber auf unseren Dorfmarkt habe ich meinen ersten Stand gehabt. Die Preise habe ich überschlagen, Material, Arbeitsaufwand, Standmiete. Ich fand meine Preise fair, habe aber bei manchen Dingen zu hören bekommen, ich sei viel zu günstig! Vielleicht schätzen die Menschen auf dem Land und gerade hier in der Schweiz Handarbeit doch ein wenig mehr. Wegen keinem einzigen Preis wurde gehandelt oder komisch geschaut. Mich hat es gefreut und in meiner Meinung bestätigt.

Ich rege mich nämlich immer unglaublich über die Menschen auf, die ihre selbst gemachten Werke, sei es nun Filz, Glasperlen, Weidekörbe oder sonstiges zu Spottpreisen verticken. Auch in Zeiten von Geiz ist Geil kann ich das nicht verstehen. Wenn jemand nicht bereit ist, einen Preis X zu bezahlen, dann muss er eben anderswo einkaufen. Man/frau sollte sich doch auch selbst etwas wert sein.

Sicher war ich auch schon auf Ausstellungen, wo für einen (Nadel)gefilzte Figur über 500,00 Euro verlangt wurden. Das ist sie sicher wert - aber wer kauft das? Wenn man aus Stolz verhungert, macht das auch keinen Sinn. Aus diesem Grund sollte man sich auch überlegen was man verkaufen kann und dann auch gezielt solche Ware filzen. Das ist dann kommerzialisiert und hat nichts mehr mit Verwirklichung und Hobby zu tun, aber dafür kann man davon leben (vielleicht).
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Alt 05.12.2010   #7
Triluna
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Hallo Allerseits,

ohhh jeeeeh, da hab Ihr mal ein Thema angeschnitten. Nicht nur, dass es sehr schwierig ist, es ist vor allem unendlich.

Kurz gesagt läßt sich der Preis ganz einfach finden. Angebot und Nachfrage regeln den Prei. Ich geh nun seit ein paar Jahren auf Kunsthandwerkermärkte und hab mir so manches Horn abgestoßen aber auch manch positive Erfahrung gemacht.

Eine Filztasche ist eben nicht so viel wert, wie jede andere, auch nicht so viel wie die von der Konkurrenz. Sie ist so viel wert, wie die Kundschaft bereit ist dafür zu bezahlen. Im Zeitalter von "Geiz ist geil" hat die Kundschaft aber manchmal schon komische Vorstellungen von Wert und Preis und dann heißt es standhaft bleiben. Es führt deshalb kein Weg daran vorbei einen Preis festzulegen, der irgendwie kalkuliert ist. Also Arbeitszeit, Materialpries und sonstige Kosten wie Miete, Wasser, Seife, Strom und vor allem die Standgebühren, die weiß Gott nicht zu unterschätzen sind. Arbeitszeit am Verkaufsstand rechnet ja schon keiner mehr mit, da sonst die Sachen ganz unerschwinglich werden.

Es heißt aber auch, dass ich z.B. Blüten und Schals, für die es ein breites Puplikum gibt ganz anders bewerte wie Handpuppen, die zwar ganz vielen Menschen gefallen, für die aber doch nur wenige eine Verwendung haben. Außerdem klebt mein Herz an den Tierchen und ich geb sie nur ungern an jeden x-beliebigen Menschen. Da hab ich doch noch den Ehrgeiz, dass sie in gute Hände kommen. Eine Erzieherin wird den "tatsächlichen" Preis aber einfach nicht bezahlen können.

Ich könnte jetzt bestimmt noch drei Seiten so weiter philosophieren, zu einem Ergebnis kommen wir da aber nicht.

viele Grüße
Triluna
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