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09.02.2010 | #1 |
FilzerIn
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Figürlich filzen
Jetzt möchte ich gerne mal eine Frage stellen: Wie arbeite ich mich denn beim Nassfilzen an eine Figur heran? D.h. , wie kann ich denn durch immer weiteren Aufbau auf eine Grundform (Kugel o.ä.) erreichen, daß ich dann eine Form meiner Vorstellung erhalte? Immer kleine Fetzen Vlieswolle auflegen und weiterfilzen. Mit Seife oder ohne? Wielange anfilzen, bevor ich weiter auflege? Und wie berechne ich denn hier vorher einen evtl. Schrumpffaktor? Wenn ich nur eine Kugel filze, habe ich ja schon
vorher einen ziemlich unhandlichen, lappenartigen Klumpen Wolle! Stöhn! Viele Frage - und keine Antworten.... Vielleicht habt Ihr ja den einen oder anderen Tip für mich. Vielen Dank schon mal im Voraus! Gruß Sylta |
10.02.2010 | #2 |
FilzerIn
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Aufbautechnik versus Hohlform
Liebe Sylta,
Rotraud Reinhard filzt ihre Tierfiguren in Aufbautechnik. Sie macht eine Kugel und legt Schicht für Schicht Flocken auf. So formt sie den Körper, aber auch die Ohren etc . gleich mit. Ich finde das schwierig, weil man beim Auflegen die Schrumpfung beim Walken gleich mitberechnen muss. Und es dauert lange. Ich habe meinem Sohn einige Tiere aus ihren Büchern nachgefilzt, die sind gut geworden, aber es ist trotzdem nicht "meine" Technik. Die Arbeitsweise lässt sich aber auch auf Skulpturen übertragen. Manche Leute machen ja auch größere Sachen wie z.B. Yoga-Sitzkissen in dieser Technik. Das ergibt wegen des vielen Wassers ein unglaublich schweres Werkstück, das lange trocknen muss. Du brauchst also viiiiiiel Zeit und Geduld und Wolle, hast aber die Möglichkeit, ähnlich wie bei Aufbaukeramik noch viel während des Entstehungsprozesses zu ändern, zu entwickeln - oder sich entwickeln zu lassen. Das ist ziemlich reizvoll, wenn man noch nicht genau weiß, was es werden soll und das Projekt erst während der Arbeit entsteht. Wenn du die Technik lernen willst, enpfehle ich dir eins von Rotraud Reinhards Büchern (z.B. Filzen von Tieren und Figuren). Sie erklärt ganz toll, und die Technik kannst du dann auf deine Skulptur übertragen. Ich selbst mache Figuren immer in Hohlform, stopfe sie dann aus und nähe das Stopfloch zu. So zum Beispiel: Wie du siehst, sind auch Anhängsel wie Locken und Flügel bei dieser Technik kein Problem. Die Zotteln habe ich aufgefilzt, der Schnabel und das Hinterteil waren gleich in die Schablone integriert. Aber man muss eben vorher schon wissen, was wie aussehen soll, weil man die Schablone ja als erstes macht. Du solltest dir also überlegen, worauf es dir ankommt. Für eher intuitives Arbeiten ist die Aufbautechnik besser geeignet, sie dauert länger, ist aber auch meditativer. Wenn du schon eine feste Vorstellung hast, hast du es bei der Hohlform einfacher. Viele Grüße, Sprottte |
Folgende 6 Benutzer sagen Danke zu Sprotte für den nützlichen Beitrag: | LebehausFilz (14.11.2010), Löwenbändiger (15.09.2011), Quirina (24.10.2012), Speerchen (24.08.2011), Susi (22.02.2010), Sylta (10.02.2010) |
10.02.2010 | #3 |
FilzerIn
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Figuren filzen
da muss ich nun erst einmal drüber nachdenken....
Vielen Dank!!!! für Deine ausführliche Antwort! Lieben Gruß Sylta |
15.02.2010 | #4 |
FilzerIn
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Figürlich filzen
Möchte jemand zufällig eines von Rotraud Reinhards Büchern verkaufen, da er deren Inhalt schon verinnerlicht hat?
Gruß Sylta |
08.03.2010 | #5 |
Senior FilzerIn
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Hallo Sylta,
hattest du etwas bestimmtes im Auge für das Figuren filzen? Aufbautechnik ist meines Erachtens eher etwas für sehr kleine Objekte (dauert ewig). Zudem werden die auch richtig fest und starr. Ist für kleine Kinder bestimmt gut, zugleich aber auch wenig kuschelig. Deshalb filze ich "Kuscheltiere" in der Regel mit der Nadel. Da kann ich Details gut erarbeiten, wie Augen, Muster oder so. Wenn sie fertig sind, streichel ich sie mit "dicker" Seifenlauge über. Dabei wird nur die obere Schicht verfilzt und nicht das komplette Tier im Inneren. Dadurch ist es dann noch weich und beweglich, zugleich aber auch umempfindlich. Wollige Grüße Katja |
Folgender Benutzer sagt Danke zu katja für den nützlichen Beitrag: | Susi (09.03.2010) |
10.03.2010 | #6 |
FilzerIn
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Figürlich filzen
Hallo Katja, nein - etwas Bestimmtes hatte ich noch nicht im Sinn. Ich habe mich bisher nur noch nicht an Figuren rangemacht. D.h. im Kleinen habe ich es natürlich auch schon mal probiert. Mit der Nadel z.B. oder aber auch kleine gewickelte Figuren, die ich dann auch nass übergefilzt habe. Aber ich habe so im Hinterkopf halt doch mehr an so größere Exemplare gedacht ( so 20 bis 30 cm), mit denen Kinder spielen oder Erwachsene als Deko verwenden können. Und wenn ich das mit der Nadel machen soll, fehlt mir schon gleich der Mumm. Das dauert!!!! Denke ich mir so..... Und ich bewundere immer all die Figuren, die so im Internet rumschwirren, die in Nasstechnik entstanden sind und frage mich dann halt eben, wie man das macht. Denn ich habe manchmal schon bei kleineren Dingen das Problem, dass auf der ersten bereits angefilzten Schicht nix mehr hält. Aber ich sehe schon, ich muss mich einfach mal an die Aufbautechnik ranwagen...
ABer ich danke Dir auf jeden Fall für Deine Antworten und hilfreichen Tips! Lieben Gruß Sylta |
07.08.2011 | #7 | |
FilzerIn
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Kuscheltiere nadelgefilzt
Zitat:
Dein Beitrag zu Kuscheltieren hat mich sehr interessiert. Du beschreibst, dass Du am Schluß die Oberfläche nur noch mit dicker Seifenlauge bearbeitest und die Tierchen somit noch weich und beweglich bleiben. Ist es dann möglich die Kuscheltiere auch zu waschen (Handwäsche?), sollten Sie bim Spielen etwas dreckig geworden sein oder würden diese somit zu einem unbeweglichen Teil auch innen hart zusammenfilzen. Liebe Grüße, Gitte. |
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