26.02.2013 | #11 |
Senior FilzerIn
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Hallo Ihr Lieben!
Nach ausführlichem Lesen hier zum Thema Katzenhöhlen habe ich mich auch getraut, eine solche zu filzen. Vergangenes Wochenende war es dann endlich soweit: GöGa hat mir das Gästezimmer zur Filzwerkstatt umgebaut, drei Tapeziertische aufgestellt und ich habe mir den Einkochapparat zwecks ausreichender Nachschubsicherung von heißem Wasser bereitgestellt. Nun konnte es losgehen. Die Arbeit begann um 08.15 Uhr mit dem Auslegen der am Vortag zurechtgeschnittenen Vlieswolle vom Bergschaf. Das Vlies habe ich in der gelieferten Dicke gelassen (also nicht in Schichten auseinandergeteilt wie sonst immer wenn ich mit Vlieswolle arbeite) und dann in dieser Dicke zwei Lagen türkisgrün-meliert sowie zwei Lagen weiß aufgelegt, zwischendrin immer reichlich heißes Seifenwasser drauf (nur im Bereich der Schablone), dann die Luft rausgedrückt, Rand umgelegt, was bei der Dicke der Vliesschichten seeeeeehr schwierig war und dann nochmals vier Lagen auf die Schablone drauf. Insgesamt habe ich für die Schablone mit den Maßen 85cm x 65cm sage und schreibe 2kg Wolle verbraucht! Jetzt hatte ich also einen riesigen Berg vor mir, der mittlerweile mit Unmengen an Wasser getränkt war und sich immer noch nicht überall richtig durchnässt hatte. Also noch mehr Wasser dazu und los ging es mit eingeseiften Händen ans Werk. Nachdem ich die am Vortag gefertigten Blumen und Grashalme aufgebracht hatte ging es los. Ich streichelte und liebkoste den Berg Wolle so lange, bis sich alles schön miteinander verfilzt hatte und war überrascht, wie gut ich ohne vorherige Erfahrungswerte die Blumen und Grashalme festgefilzt bekommen habe, das war nämlich meine Hauptsorge bei diesem Pojekt. Dann musste GöGa zur Hilfe eilen, weil ich das Werkstück alleine gar nicht hätte umdrehen können, so schwer war das Teil vom ganzen Wasser. Nachdem das dann erledigt war, ließ ich erstmal das Wasser wieder rauslaufen, (fast einen ganzen Wäschekorb voll!!!) bevor ich das gesamte Gästezimmer unter Wasser gesetzt hatte. Anschließend kümmerte ich mich um die Unterseite der Katzenhöhle. Nach dem Verfilzen fing ich an das Teil zu walken so gut es ging, schnitt ein Loch hinein, holte die Schablone heraus und machte mich - erneut mit GöGa's Hilfe - ans Werk, die Katzenhöhle auf links zu drehen, damit ich auch dort noch ordentlich filzen und walken konnte. Leider haben sich nicht überall die Vliesschichten miteinander verbunden und nun sieht man im Inneren der Höhle an zwei Stellen die türkisgrüne Außenfarbe und auch am Höhleneingang hat sich an einer Ecke die weiße Innenschicht abgelöst. Wahrscheinlich habe ich doch viel zu viel Wasser genommen oder aufgrund meiner schwindenden Kräfte einfach nicht lange und feste genug gewalkt, keine Ahnung, woran das liegen mag?! Die letzte Möglichkeit, die mir nun noch blieb, war die Waschmaschine. Um 14.00 Uhr verschwand das Teil dann zum Spülen und Schleudern mit einem Schuss Essig darin. Die Höhle kam ausreichend verfestigt wieder raus - geschrumpft ist sie dabei aber nicht. Ich habe sich gleich am Kaminofen auf dem Wäscheständer mit mindestens zwanzig Handtüchern randvoll ausgestopft, trocknen lassen und am nächsten Tag durfte die Katzenbande schon auf Tuchfühlung gehen, was ich Euch auf den angehängten Bildern dokumentiert habe. Ich brauche Euch sicher nicht zu sagen, dass ich an diesem Tag völlig im Eimer war und mit höllischen Rückenschmerzen zu kämpfen hatte. Mittlerweile ist aus der Höhle eine Decke geworden, weil die Herrschaften es wohl schöner finden, auf der Blumenwiese draufzuliegen, statt darin. Schade, hätte ich das gewusst, dann hätte ich ihnen aus den 2kg Wolle locker zwei bis drei Decken filzen können. Katzen haben halt ihren eigenen Kopf. Alles in allem bin ich mit dem Ergebnis recht zufrieden, auch wenn ich immer sehr perfektionistisch veranlagt bin. Aber für's erste Mal an einem solchen Riesenteil zu werkeln und das auch noch fertigzubekommen macht mich schon sehr stolz. Sobald es warm genug ist, möchte ich im Garten noch eine Höhle in Birnenform machen. Bei dieser Form ist die Gefahr glaube ich nicht so groß, dass die Cooniebande schlussendlich das Teil auch noch plattliegt. Einen Sternenkorb möchte ich ebenfalls noch machen. So, jetzt habe ich ja einen richtigen Roman geschrieben. |
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behausung, katze |
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