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Toffel 02.10.2010 11:10

Die Wolle "richtig" dünn auslegen
 
Hallo Allerseits,

ich halte es für eine gute Idee, diesem Thema einen eigenen Thread zu widmen. Es kommen ein paar Zitate, auf die ich mich beziehe, damit diese Beiträge nicht in den Originalthreads untergehen

Vielen Dank, Frieder:daumenhoch::

Zitat:

Zitat von Frieder (Beitrag 3796)
Hallo cacane,:)
der Trick mit dem "weich bleiben des Materials" ist ganz einfach:
Du legst super dünn aus und arbeitest mit einer sehr hohen Schrumpfung.
Ich arbeite z.B. unsere extra feine Merinowolle mit dem Faktor 2,4-2,8.
Mit unserer neuen superfeinen Merinowolle 16mic. im Band arbeite ich mit dem Faktor 2,5-3,0.
es ist unglaublich wie die Wollen sich wirklich nach etwas Walkarbeit lochfrei zusammenziehen.
Ich bin selber immer wieder überrascht.:daumenhoch:
Und die "Stoffe" bleiben bei solchen Schrumpfungen wirklich anschmiegsam.
Ein Waschen in der Waschmaschiene ist bei diesen Filzen dann kein Problem mehr.

Zitat:

Zitat von Toffel (Beitrag 3811)
Hallo Frieder,

könntest Du vielleicht einmal ein Foto einstellen, was Du unter super dünn auslegen verstehst? Das ist doch sonst eine sehr individuelle Angabe.

Und ich verstehe deine Schrumpfungsangaben leider nicht. 2,5 Schrumpfung, bei 1Meter ausgelegter Wolle ergibt 0,??m Filz :confused:(irgenwo anders hast Du , glaube ich, mal von 100% Schrumpfung geschrieben, da käme mathematisch 0,00m raus;))

Herzlichen Dank
Toffel



Zitat:

Zitat von Frieder (Beitrag 3815)
Hallo Toffel,:)
ich bin mittlerweile bei den Schrumpfungsangaben auf ein Faktor x übergegangen.
Der Faktor 2,5 bedeutet, dass die Wolle z.B. 2,5m x 2,5m ausgelegt wird und der Filz nach dem Schrumpfen eine Größe von 1mx1m erreicht.

Das bedeutet ich berechne den Faktor, den ich benötige, um vom fertigen (geschrumpften) Filz auf die vorher ausgelegte nicht gefilzte Wollfläche zu kommen (Ist ja noch kein Filz...).;)
Das funktioniert immer sehr gut, wenn Du passgenaue Gegenstände filzen willst, wo Du weißt wie groß sie nach dem Filzen sein sollen (z.B. Tasche, Mütze, Jacke).

Sehr dünn auslegen bedeutet z.B. dass Du bei einem fertigen Filz von z.B. 20x30cm (Din A4) nur 16 bis 20g benötigst (266g/qm bis 333g/qm) und mit einem sehr hohen Schrumpfungsfaktor arbeitest.
Das Haupt-"Problem" ist bei solchen Filzen, dass sehr gleichmäßige und dünne Auslegen.
Natürlich musst Du für solch dünne Filze auch extra feine bzw. superfeine Wollen verwenden.

Ich hoffe ich schaffe es einmal ein Foto einzustellen.:supertop:

Ich habe gestern dünn auslegen ausprobiert, (nicht in16M Wolle, ich mach ersteinmal Fingerübungen).
Bis dahin dachte ich, ich hätte das mit dem "dünn" ganz gut raus, aber ca 300g/qm.... ich kann mir noch garnicht vorstellen, wie das löcherlos schrumpfen soll. Ich habe es nur ganz leicht gerollt und dann noch ein wenig gestreichlt. Beim streicheln hatte ich aber das Gefühl, dass einige Stellen dünner werden, weil sich die Fasern an anderen Punkten "gruppieren".

Was meint Ihr dazu: streicheln oder rollen?

Oder fehlt mir bisher noch das Vertrauen, dass es zum Ende so rauskommt, wie ich das gerne hätte und ich muß nur einfach weiter machen...

vermutlich gibt es so viele Meinungen dazu, wie FilzerInnen:D und ich freue mich darauf sie ALLE zu hören:supertop:

flusige Grüße
Toffel

Triluna 02.10.2010 14:05

Hallo Toffel,

leider funktioniert meine Digikam gerade nicht, sonst würde ich Dir ein paar Fotos machen. Werde das nächste Woche mal versuchen.

Ich rate Dir aber in der Tat weiter zu machen. Du glaubst gar nicht, wie die Löcher beim Schrumpfen noch zusammen gehen. Weiter machen, weiter machen, weiter machen.

Und wenn dann tatsächlich Löcher entstehen, dann bau sie kreativ ein und tu so, als wäre das Absicht.

viel Erfolg
Triluna

cacane 02.10.2010 15:28

Hallo Triluna

Das mit dem duenn auslegen ist garnicht so einfach. Ich freue mich auch schon auf ein paar fotos.
LG Doris

kuschelfilz 02.10.2010 17:31

Hallo alle zusammen!
Ich habe ein Paar Fotos gemacht wie dünn ich normaleweise eine Schicht Wolle auslege.
1. Eine Schicht
http://s005.radikal.ru/i212/1010/ae/082ee93331f4t.jpg

2. Und so sehen zwei Schichten aus
http://s57.radikal.ru/i158/1010/f7/730d395eb537t.jpg

Am wichtigsten ist es die Wolle sehr regelmäsig zu legen und dann klappt es sogar mit zwei Schichten zu filzen ohne Löcher zu bekommen (bei mir klappt es noch nicht immer, deshalb mache ich lieber drei Schichten Wolle)


Wollige Grüße!
Kseniya

Speerchen 02.10.2010 18:03

Hallo Kseniya,

alle Achtung, das ist supersuper Feinarbeit. Wundervoll gleichmäßig. :daumenhoch:
Danke für die aufschlussreichen Fotos.
Mir gelingt es auch nicht immer, so fein auszulegen.

Verfilzte Grüße,
Petra

Toffel 03.10.2010 12:57

Danke Triluna,

und wie machst Du das? mit Rollen oder mit reiben?

Und Danke Kseniya,
dass Du Dir die Mühe mit den Fotos gemacht hast. Du legst garnicht über kreuz, oder. Auch spannend. Und Du hast woanders , glaube ich, geschrieben, dass Du ausschließlich reibst. Oder bezog sich das nur auf die Rüschentechnik?

Ich teste jetzt mal Vorfilz aus einer Lage:).
LG
Toffel

kuschelfilz 03.10.2010 16:11

Hallo Toffel!
Natürlich lege ich über Kreuz!:) Vielleicht kann man es am Foto nicht so gut sehen , aber es ist so.
Reiben bezog sich nur auf die Rüschentechnik, normale gerade Schals rolle und walke ich.

Hat es mit dem Vorfilz aus einer Lage geklappt? So was habe ich noch nie probiert. Zeigst du uns Fotos?


Liebe Grüße!
Kseniya

Triluna 03.10.2010 20:56

Hallo Toffel,

ich hab Schals auch schon in einer Lage ausgelegt, da ist aber die Löcherbildung vorprogrammiert, sieht aber suuuuppper aus.

Ich rolle fast alle Filzobjekte fast ausschließlich. Erst in meinen Filzmatten und dann ohne. Das vermeidet die cellolite (ich könnt mich wegschmeißen bei dem Begriff) Struktur, die ich gar nicht mag und ist äußerst effektiv.


viel Erfolg
Triluna

Luna 03.10.2010 21:44

Hallo Triluna,

jetzt muss ich doch noch mal nachfragen, Du rollst alle Filzobjekte sagst Du? Das heißt auslegen, anfeuchten und nicht reiben sondern gleich rollen?

LG Luna :confused:

Toffel 03.10.2010 22:06

@Kseniya
Fotos zu machen, wäre kein Problem. Nur dass ich die dann erst auf den PC von meinem Mann laden muß und dann auf nen USB-Stick und dann auf meinen Computer... es dauert also noch ein wenig mit den Fotos.

Ich weiß auch noch nicht, ob ich Euch das unbedingt zeigen möchte:D

@Triluna
die Lagenanzahl ist halt als Beschreibung offen für persönliche Interpretationen:rolleyes:, deshalb hatte ich Frieder dann ja auch um genauere Daten gebeten und bin ganz dankbar um die Grammangaben.
Er hatte irgendwo beschrieben, dass er beim Monofilz, wie er es wohl nennt, teils die Faserrichtungen ändert und einfache Muster direkt auslegt. Aber halt immernoch einlagig:(.
Ich glaube bei meinem jetzigen Versuch sind weniger Falten beim aufrollen entstanden. :)

Keine Ahnung was ich mit den Dingern machen werde, die ich momentan auslege, mir geht´s grade wirklich nur um die Übung in "dünn legen". Aber es ist schon irre, wie fluffig diese hauchdünnen Schichten sind. Ich hab sie noch nicht fertig gefilzt. Nur ein wenig gerollt, ich glaube ich hab die Cobwebtechnik raus, bevor mein Buch darüber hier eintrudelt.

Weiter geht´s, damit ich den Bogen raus habe, wenn meine 18M Wolle ankommt:p

ciao
Toffel

Triluna 03.10.2010 23:54

Hallo Toffel,

richtig, ich leg die Wolle aus, dann wird ordentlich nass gemacht. Ich arbeit mit viiiiiieeeel Wasser, so dass die Wolle komplett nass ist, roll dann alles zusammen, teileweise mit extra Seife auf die Rolle und dann wird erst mal ein paar Minuten die Rolle bewegt. Meine Kursteilnehmer hören dann immer so ca. 100 mal am Abend rollen, rollen, rollen, rollen, rollen usw. Ohne Kraft, ohne Besonderheit, einfach nur rollen, rollen, rollen. Nach ein paar Minuten lohnt es sich die Rolle zu öffnen. Ich kontrollier dann immer den Filz auf evtl. Fehler. Bei Bedarf die Fehler beseitigen oder ausbessern, die Rolle von der anderen Seite wieder schlißen und rollen, rollen, rollen.

Wenn die Wolle sich einigermaßen verfilzt hat, die Gefahr des zusammenfilzens also gering ist, dann wird die Matte entfernt und das Filzobjekt allein gerollt.

USW....

viele Grüße
Triluna

Toffel 15.10.2010 10:49

filzen auf begrenztem raum
 
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Hallo!

Also, ich habe eine Kommode auf der ich filze, die hat eine Oberfläche 1meter mal 55cm, mehr platz ist im alltag nicht:D

ich brauche dazu eine schöne 1 meter lange rolle , wo ich die ungefilzte aber fertig ausgelegte wolle darauf aufrollen kann
  • auf dem untergrund zum auslegen -ich habe noppenfolie benutzt- die gesamtauslegegröße markieren. (z.B 80 cm mal 4,50m)
  • die fläche nochmals unterteilen (alle 25cm, ergibt 18 teilstücke)
  • wolle auswiegen und in soviele portionen aufteilen, wie die anzahl der aufgezeichneten teilstücke (135g durch 18 ist gleich 7,5g)
  • die erste wollportion halbieren und mein erstes rechteck einlagig damit auslegen (jetzt nicht mehr niesen, keine schnellen bewegungen und das fenster bleibt besser geschlossen:rolleyes:)
  • zwischendurch mit der trockenen handfläche die sehr fluffigen fasern immer mal platt drücken
  • die zweite hälfte der wollportion überkreuz zur ersten legen
  • und zentimeterweise mit hilfe der rolle aufwickeln
  • die nächste wollportion halbieren und das nächste rechteck auslegen
  • ....
  • zum schluß habe ich die gesamtfläche so ziiiemlich (üben üben üben:p) gleichmäßig ausgelegt und trocken aufgewickelt auf der rolle
vorteile:
es ist möglich auf kleiner fläche große filzflächen anzugehen
ich kann die arbeit ständig unterbrechen, ohne die ganze wohnung zu blockieren
(:Dich kann auch mal für ne halbe stunde zwischendurch auslegen)
die aufgewickelte wolle fliegt mir nicht weg
die wollschicht ist durch das aufgewickelt werden schon leicht verhackt und stabiler als ich erwartet hatte

nachteile:
zum muster auslegen, fehlt mir die gesamtübersicht
wenn ich die aufgewickelte wolle zum anfilzen auf einen anderen untergrund bringen möchte, wird es knifflig

gruß
Toffel

Toffel 15.10.2010 11:09

einlagiger vorfilz
 
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hier noch ein foto von einlagigem vorfilz. ist leider nicht gut geworden:rolleyes:
(als mengenangabe: die hälfte von meiner beschreibung von vorhin...einlagig halt)

zum stabilisieren, habe ich ihn übrigens mit selbst aufgekochter stärke bearbeitet. da wird er ganz steif und läßt sich sogar richtig fein ausschneiden.

den puristen hier drin wird es bei der vorstellung vermutlich grausen...:D ich war von der vorrübergehenden stabilität begeistert

toffel

cacane 15.10.2010 12:20

und zum nassmachen rollst du alles wieder ab?
koennte man nicht jedesmal nassmachen bevor man aufrollt? aber dann muss man weitermachen, wielange darf die wolle denn nassbleiben in der rolle? n paar stunden doch, oder?
doris

Toffel 15.10.2010 12:28

zum nassmachen rolle ich alles rüber auf eine zweite rolle.

  • ein bißchen abwickeln,
  • den bereich nassmachen,
  • aufrollen auf zweite rolle
  • ein bißchen abwickeln
  • ...
handtücher griffbereit, ich brauche zum ersten durchfeuchten der wolle einiges an wasser

und ich würde so eine nasse rolle zur not auch ein paar tage aufheben. allerdings nur wenn´s kühl ist

und in der badewanne, weil irgenwo tropft´s doch immer raus

toffel


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