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tintschi 21.09.2016 22:03

Es gelingt einfach nicht
 
Hallo!
Ich bin total deprimiert.Habe 2 Taschen "versucht" zu filzen.Es sah alles ganz gut aus.Habe auf der Folie 2 Lagen Innenfarbe aufgelegt,dann 1 Lage Bergschafvlies und darüber eine dickere Schicht mut der Aussenwolle.Bis zur letzten Schicht klappte alles wunderbar.Doch die letzte Schicht gat plötzlich alles verschoben und es ist nicht alles verfilzt.Dabei würden mir die Farben und die Maserung sooo gut gefallen.��

Floriane 22.09.2016 08:11

Es gelingt einfach nicht
 
Hallo,

also ich bin nicht so die Nassexpertin, aber hast Du zwischendurch auch mal alles nass gemacht und ganz sanft die Luft herausgepresst? Manchmal liegt es daran.

Oder es liegt an der Wolle, welche hast Du denn außer Bergschaf noch benützt? Du weißt Bergschaf krabbelt gerne durch die anderen Wollschichten durch, so dass man sie sieht. Aber vielleicht filzt die oberste Schicht nicht gut nass?

Liebe Grüße Floriane

Blausternchen 22.09.2016 08:35

Hallo,

mein erster Gedanke war auch wie bei Floriane, ist das Seifenwasser durch alle Schichten durchgedrungen? Luft rausgepresst? Was für Außenwolle hast du verwendet? Es gibt ein paar wenige Wollsorten, die nur schlecht filzen, z.B. Milchschaf, Coburger Fuchs, Texelschaf usw.

Und hast du die Schichten nur aufeinander gelegt, dann durchnässt und die Luft ausgedrückt oder hast du zwischengefilzt? In dem Fall würde die Erklärung, dass die letzte Schicht nicht mehr richtig angefilzt hat, darin liegen.

Kannst du deine Vorgehensweise näher beschreiben?

LG Tanja

Filzröschen 22.09.2016 09:20

Ja, bitte beschreibe Dein Vorgehen näher.
Allgemein: Bergschaf nimmt Wasser sehr schlecht an, wenn es zu wenig heiß oder zu wenig seifig ist. Die Wolle muss wirklich ganz platt und durchnässt sein - überschüssiges Wasser kannst Du mit einem Handtuch abnehmen. Und zwischendurch anfilzen kann gefährlich sein, wenn eine Lage besonders gut filzt, dann verbindet sie sich schlecht mit den anderen Lagen.

tintschi 22.09.2016 09:26

Hallo!
Danke für Eure Antworten.
Also ich habe alle Schichten immer wieder einzeln nass gemacht,die überstehenden Enden trockengelasen,Tascge umgedreht und die Enden umgeschlagen.Aber jetzt beim Schreiben mwrke ich,dass es so sein dürfte wue Igr sagt,dass ich die vorletzte Schucht nicht ruchtig angefikzt haben dürfte,sondern nur umgedreht habe.Igendwie gabe ich imner Angst,dass ich zu viel afilze,und die nächste Schicht dann nicht mehr hält.
Ich hätte da noch eine Frage,verwendet Ihr für die einzelnen Schichten viel,mittel odrr wenig Wasser?:rolleyes:
Kann ich die Tasche noch irgendwie retten?

tintschi 22.09.2016 09:32

Ah,zur Ergänzung: die oberste Schicht ist eine südamerikanische Merinowolle und Merinovlies.

Filzröschen 22.09.2016 10:07

Zitat:

Zitat von Filzröschen (Beitrag 40868)
Zwischendurch anfilzen kann gefährlich sein, wenn eine Lage besonders gut filzt, dann verbindet sie sich schlecht mit den anderen Lagen.

Besser am Schlus extrem gut durchfilzen, das kann schon mal ein bis zwei Stunden reiben bedeuten.

Zitat:

Bergschaf nimmt Wasser sehr schlecht an, wenn es zu wenig heiß oder zu wenig seifig ist. Die Wolle muss wirklich ganz platt und durchnässt sein - überschüssiges Wasser kannst Du mit einem Handtuch abnehmen.

tintschi 22.09.2016 10:35

Huiiii, 1-2 Std.???? Na bumm.Das heisst,es ist noch nicht alles verloren?!
Na,dann muss ich wohl die Ärmel hochkrempeln während dem Mittagsschlaf vom Kleinen.��
Dankeschön lg Tina
P.s.: Falls ich mich dann so schnell nicgt mehr melde,bedeutet das,dass ich einen Mordsmuskelkater habe und mich nicht bewegen kann.;)

Blausternchen 22.09.2016 18:15

Und...was machen die Muskeln? Und die Tasche?

Filzen mit Reiben mache ich nur solange bis sich bei der "Zupfprobe" nichts mehr anheben lässt. Das geht so, du versuchst mit dem Pinzettengriff ein paar Fasern aus der Wolle zu zupfen. Solange das geht musst du noch reiben. Geht es nicht mehr dann wird gewalkt.
Das ist das eigentlich anstrengende bei einem großen Teil wie einer Tasche. Walken am besten in einem Handtuch und auf einer gerippten Gummimatte. (Automatte geht auch)
Muskelkater hatte ich bis jetzt nach jeder einzelnen Tasche. Aber den erträgt man mit Stolz. :supertop:

Also normalerweise sollten sich beim walken die Schichten verbinden. Außer du hast die einzelnen Lagen zwischengefilzt. Verstehe ich das richtig, denn du hast geschrieben: "Igendwie habe ich immer Angst, dass ich zu viel anfilze,und die nächste Schicht dann nicht mehr hält"
Besser ist es eine Lage aufzulegen, zu nässen, Luft raus drücken und dann ohne zu filzen die nächste Lage trocken darauf legen. Dann wieder nässen, Luft raus drücken...
Filzen erst dann, wenn alle Lagen liegen. Wenn gut durch gefilzt ist, wird gewalkt. Dann ausgewaschen und in Form gebracht. Fertig. :-)

LG Tanja

nora 22.09.2016 20:05

Es ist zwar schon alles gesagt, aber ich senfe auch noch mal dazu

Ich nässe und seife immer erst wenn alle Lagen aus gelegt sind. Außer ich hab innen eine andere Farbe als außen.

Dann mach ich die ersten Lagen für innen schon nass und seife ein, aber ich filze nicht. Nur die Luft kräftig raus drücken.

Danach die Äußeren Lagen drauf, nass machen, ordentlich einseifen und erst jetzt zu filzen beginnen. Wenn Du jede einzelne Lage filzt, und dabei unterschiedliche Wolle verwendest, können sich die Lagen unter Umständen nicht mehr gut verbinden

tintschi 22.09.2016 20:54

Vielen Dank für Eure tollen Tipps!!!
Ich muss gestehen ich hatte zu Mittag keine Lust und am Nachmittag keine Zeit.:o
Aber morgen!!!:daumenhoch::supertop:

katja 22.09.2016 21:32

Ich wünsche dir gutes Gelingen für die Tasche.
Tatsächlich sollte man erst dann, wenn alle Wolle liegt und nass ist mit dem Reiben beginnen. Vorher Luft rausdrücken. Dann bis zum beschriebenen Punkt (mit Pinzettenfinger keine Flusen mehr) reiben, anschließend walken. Jetzt schrumpft das Ganze erst!!! Etwa 20-30% sollte das Werkstück schrumpfen, damit es hinterher auch gut stabil ist. Dazu nehme ich eine Schwimmnudel/ Rohrummantelung/ einfach ein Handtuch aufrollen als Kern und rolle das Werkstück im Handtuch aufgewickelt mit Kraft mehrfach von beiden Seiten in alle Richtungen.

In meiner Sternenschalenanleitung von anno duzzemal (und am Ende ist das ja auch nur eine Hohlform wie eben eine Tasche) ist glaube ich anfängertauglich beschrieben, wie man gut vorgeht. Wichtig ist besonders bei den Ecken darauf zu achten die Wolle gut zu verteilen. Ich finde es hilfreich, die Ecken abzurunden.

Vielleicht sind das gute Tipps für die nächste Auslegeorgie...


Link zur Anleitung:
http://www.filzrausch.net/forum/showthread.php?t=851

Beste Grüße'
Katja

emmi 25.09.2016 22:29

Ich lege auch erst alle Schichten und nässe dann die Wolle. Bist du vorwärtsgekommen? Wir wollen Bilder sehen.
LG, Doro

tintschi 26.09.2016 20:10

Pfff...ich sage Euch es ist mega anstrengend.Es lässt sich noch verfilzen,aver sehrrrr mühsam,deswegen überlege ich noch,on ich trocken nach nadelfilzen soll:o,oder ob ich den schwingschleifer anwerfe.

Blausternchen 26.09.2016 20:21

Na immerhin geht es. Ist doch schon mal was positives! Denk daran, vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. ;-)

Mach weiter so und gib nicht auf! :supertop:

LG Tanja

Blausternchen 26.09.2016 20:24

Ach ja, habe ich noch vergessen. Schrumpfen kannst du die Wolle mit der Nadel nicht. Nur wenn der Filz schrumpft wird er richtig fest. Da hilft nur ordentlich walken! Noch mehr Muskelkater...:D

LG Tanja

taraxacum 27.09.2016 21:25

Ich lege auch alle Schichten, filze an und drehe dann die Schablone um. Auf der zweiten Seite lege ich dann die unterste Schicht um die Kanten, belege die ganze Schablone, wässere ein bißchen, dann die 2. Schicht am Rand umlegen, Schablone füllen, etwas Wasser, - bis zur letzten Schicht, dann erst mit Seife. So schaffe ich es auch schöne Ränder zu bekommen. Dann filze ich gut an, dann arbeite ich viel in Rolltechnik. Ich finde so kann man sehr kontrolliert schrumpfen. Erst wenn schon einiges geschrumpft ist werfe und knete ich und beginne die Tasche in die gewünschte Form zu bringen. Filzmaus ist dabei sehr angenehm.
So klappts bei mir ganz gut.
Lg Silvia


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