Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fremdkörper in Filz einbetten
KölnerFilz
18.01.2011, 11:26
Gleich vorweg: Ich habe noch nie gefilzt, zumindest nicht freiwillig.
Nun zu dem Problem, das mich umtreibt: Ich möchte einige Meter dünnen Draht (~0,3 mm dick) in ein Stück Filz einpacken. Der Draht soll mäanderfärmig verlaufen und zumindest einen goßen Teil des Filzes mit seinen Schleifen überdecken. Auf Maßhaltigkeit der Mäander kommt es dabei nicht an. Auch kann der Draht in eine beliebige, dem Herstellungsprozeß zuträgliche Form gebracht werden, solange er über die Fläche verteilt bleibt. Denkbar wäre auch, den Draht zunächst mit einem dicken Wollfaden locker zu verstricken und das Gestrick dann einzufilzen.
Als Herstellungsprozeß kommt wohl nur das Naßfilzen in Frage, um das dünne Drähtchen nicht zu beschädigen.
Der Filz schrumpft beim Herstellungsprozeß, der Draht aber nicht. Was würde dabei mit einem eingebetteten Draht passieren?
Eine weitere Frage: Kann man ein dünnes, steifes Glasfasergewirk, so ähnlich wie es Tapezierer verwenden, um Risse zu stabilisieren, in Filz einbetten? Das Gewirk ist in der Fläche recht steif, würde sich also dem Schumpfen widersetzen, hat aber viele Löcher, durch die sich die Wolle von beiden Seiten verfilzen könnte.
Was meinen die Experten?
Hallo unfreiwillige KölnerFilz,
ich hab da noch ein paar Verständnisfragen:
wohin möchtest du den draht haben:
auf die oberfläche
teilweise sichtbar
oder vollständig sichtbar
oder richtig rein in den filz
wozu? ich bezweifel, dass ein so dünner draht da noch sicht-oder spürbar ist
wie dick soll der filz werden
wie stabil
....
während ich mich bemühe, auf deinen beitrag zu antworten, merke ich, dass ich für eine sinnvolle antwort den verwendungszweck wissen müßte. es gibt unendlich viel filzmöglichkeiten und um die wenigstens etwas einzuschränken ist der zweck schon hilfreich.
wozu das glasfasergeflecht? stabilität? theoretisch sicher machbar, es gibt ja auch eingefilzte stühle. und dass die die nicht mitschrumpfen ist ja klar. ich tippe drauf, dass es sich so eine matte durch die spannung in eine richtung biegen würde (so wie eine einseitig abgefräste holzplatte, die sich dadurch krümmt) ich schlage vor : probier es aus und ich hoffe, du berichtest dann drüber:)
wie gesagt, wenn ich verstehe, in welche richtung du wllst überlege ich gerne mit
gruß
toffel
KölnerFilz
21.01.2011, 17:20
Der Draht soll in den Filz eingebettet werden und idealerweise weder sicht- noch spürbar sein. Das ganze kann ruhig einige mm dick sein und vielleicht so stabil sein wie ein Hutfilz.
Sinn der Sache: ein Heizelement für Temperaturen bis ca. 45°.
An dem Glasfasergewirk sollen zumindest die Drahtenden befestigt und so im Filz verankert werden, daß Zugkräfte auf eine größere Fläche, als nur die des Drahtes verteilt werden.
die.waschkueche
22.01.2011, 15:18
o,3 mm draht verschwinden zwischen den wollschichten ungesehen. soll es reliefartig nachher zu sehen sein, empfehle ich wesentlich dickeren draht oder aber sogar schnur zu verwenden bzw. Schnüre aus wolle zu filzen und diese dann zu verwenden.
die fläche schrumpft, das relief nicht, das sollte man vor der arbeit austarieren (Schrumpfprozess beachten).
ähnlich bei der gaze. die wolle wandert durch die webung und schrumpft. die gaze bleibt wie sie ist. je nach steifheitsgrad "schrumpft" sie mit. bzw. sie wird faltig, blasig, verwirft sich, je nachdem wieviel wolle genommen wird und wie gefilzt und gewalkt wird.
wie toffel schon sagte, man müßte den verwendungszweck wissen um ganz genau auskunft geben zu können.
Grüsse Doris
Soll der Filz durch den eingefilzten Draht formbar gemacht werden (also eher schnurförmig mit Drahtkern zum stabilisieren) oder soll es im Ergebnis eine Fläche ergeben welche aus Filz und sichtbarem Draht besteht?
Hast Du eine Skizze? Kann mir unter Deiner Beschreibung gerade recht wenig vorstellen...
die.waschkueche
24.01.2011, 12:44
Puh, da lass ich lieber die Finger von. Machbar ist alles. Aber der Aufwand ist zu groß um es z.B. kommerziell zu nutzen. Ich würde es auch aus Sicherheitsgründen nicht machen. Filz brennt zwar nicht, aber ich hab schon erlebt, dass eine Lichterkette von mir bei einem Kunden zu schmoren anfing, weil die Blüten die Lichtsockel so wunderschön gedämmt haben. Ich hab Glück gehabt, dass nichts passiert ist. Die Kette hab ich gesehen ... mir standen die Haare zu Berge. Seitdem biete ich nichts mehr an, was mit Strom und Wärmeentwicklung zusammen mit Filz zu tun hat. Ist mir im wahrsten Sinne des Wortes zu heiss. Bitte hab Verständnis, dass ich mich ab hier ausklinke.
Sinn der Sache: ein Heizelement für Temperaturen bis ca. 45°.
ich gehe mal davon aus, dass du von elektrik und den entspechenden sicherheitsvorkehrungen mehr kenntnisse hast als vom filzen?
brennpunkt bei wolle? behandlungsmöglichkeit des materials(sprich filz) , dass es sich nicht entzündet?
welche wärme entwickelt denn der draht selber?
letzteres ist ein wichtiger punkt, um sowohl die nötige isolierung=filzstärke rauszufinden, damit der wärmefilz niemanden punktuell verbrennt. als auch - noch wichtiger - um ausschließen zu können, dass das ganze in flammen aufgeht.
ich stell mir das als sandwich vor
vorfilz herstellen, in ca halber stärke des angestrebten filzes
eine schicht vorfilz hinlegen
dünn rohwolle drauf
mit deinem draht belegen, leicht mäandernd,(punktuell mit nadel und faden fixieren?) die mäander werden durch die schrumpfung noch deutlicher
dünn rohwolle
vorfilz obendrauf
alles zusammenfilzen
warum?
wenn du den draht direkt legst, besthet die möglichkeit, dass der sich punktuell an die oberfläche mogelt. der vorfilz ist schon dichter und die kannst ihn gegen das licht halten und evtl dünne stellen nochmals nacharbeiten
ist klar
damit sich der vorfilz besser verbindet, ist als zwischschritt nicht unbedingt nötig, du brauchst so oder so etwas gefühl, wann und wie sich vorfilz noch zusammenfilzen laäßt. andrerseits besthet damit die möglichkeit, den draht an einigen punkten durchzufädeln und so etwas zu fixieren. aufwand abwägen, was macht mehr arbeit. wie in meinem letzten beitrag beschrieben, vermute ich, dass das deine fläche krümmen wird.
glasfaser für die stabilität brauchst du meiner einschätzung nach nicht. ein fest gewalkter filz sollte da reichen. zieh mal an so einem, da kannste zerren wie du willst, da dehnt sich nichts mehr
wie bei 3.
sandwich fertig
ich könnte mir vorstellen, dass du das ganze sandwich vor dem walken durch eine nähmaschine laufen lässt, dadurch verbindet sich der vorfilz leichter, du kannst dir evtl sogar das fixieren der drähte mit nadel und faden sparen.
welche wolle willst du nehmen? wie soll das später gepflegt werden? (ich komme mir in meine studiumszeit zurückversetzt vor...:D)
wenn ich hier keinen bericht von dir kriege, wie sichs weiterentwickelt, bin ich echt stinkig!;)
leg mal deine materialproben: wollart, filzstärke, mit und ohne verstärkung...
freu mich auf die ergebnisse:daumenhoch:
toffel
die.waschkueche
24.01.2011, 14:05
Kurzer Einwurf noch, wenn das Heizelement so fest sein soll wie Hutfilz und der Draht vor dem Walkvorgang eingearbeitet werden soll, besteht die Gefahr, dass der Draht beim Walken durch die Hin- und Herbewegung bricht, bzw. ermüdet.
Kurzer Einwurf noch, wenn das Heizelement so fest sein soll wie Hutfilz und der Draht vor dem Walkvorgang eingearbeitet werden soll, besteht die Gefahr, dass der Draht beim Walken durch die Hin- und Herbewegung bricht, bzw. ermüdet.
guter punkt!
war nix mit ausklinken:D?
das heißt, dass du beim walken eine technik anwenden mußt, bei der ein starkes biegen des drahts vermieden wird. Z.b immer einen kern miteinrollen, so dass der durchmessser vom werkstück groß bleibt.
ob die wurftechnik trotzdem geht?
KölnerFilz
24.01.2011, 16:23
Zunächst mal vielen Dank für eure Antworten.
Ich kann euch in mehrfacher Hinsicht beruhigen: von Elektrizität verstehe ich in der Tat mehr, als vom Filzen und das Ganze soll natürlich nicht mit Netzspannung betrieben werden, sondern aus einem Akku mit maximal 12 Volt, also mit Sicherheitsniederspannung. Ich habe auch schon einige Erfahrungen sowohl mit Heizelementen, als auch der Steuerung dafür gesammelt. Kommerzielle Absichten habe ich nicht.
Ich will ausprobieren, ob man heizbare Bekleidung selbst herstellen kann - da ist die Brandgefahr eher gering, denn wenn es dem Insassen des Kittels zu warm wird, kann er jederzeit den Stecker ziehen.
Der Draht entwickelt nur so viel Wärme, daß es lauwarm wird, wenn man ihn in der Hand hälten und der Filz soll u.a. verhindern, daß sich einzele Mäander des Drahtes so weit nähern können, daß es doch zu warm wird.
Toffel, dein Vorschlag leuchtet mir ein. So werde ich es ausprobieren.
Der Vorfilz dürfte doch auch die Schrumpfung des Endproduktes etwas geringer ausfallen lassen, oder?
Den Draht - genau gesagt handelt es sich um eine ummantelte Edelstahl-Litze - wird man auf dem Vorfilz mit Nadel und Faden fixieren müssen. (Die Litze ist viel ermüdungsfester, als ein einfacher Draht. Ich glaube nicht, daß die schon beim filzen bricht.)
Nur bei der Wolle bin ich mir im Moment noch nicht im Klaren. Am liebsten würde ich eine ungefärbte Rohwolle nehmen, wohl am Besten im Vlies. Welche Sorte würdest du empfehlen?
Klar werde ich berichten, was bei meinen Experimenten herauskommt - allerdings kann das noch etwas dauern. Also bitte Geduld.
die.waschkueche
24.01.2011, 17:25
Doch ;) ... nur eins noch, wer einmal Draht verbogen hat, der weiß wie schwer es ist Draht wieder in seiner ursprüngliche Form zurück zu bekommen. Also, wer eine größere Fläche Draht verbiegt, der in Schleifen in ein Material eingebettet ist , wird hinterher Probleme haben, egal wie groß der Kern beim Walken war, die Fläche wieder plan zu bekommen. Bei der Wurftechnik könnte der Draht brechen. Ich frag mich auch, wofür dieser enorme Aufwand getrieben werden soll. Für den kommerziellen Einsatz sehe ich so eine aufwendige Lösung, die nur von Hand gefertigt werden kann für nicht bezahlbar. Für die rein private Nutzung würde ich aus oben genannten Gründen die Finger von solchen Experimenten lassen.
KölnerFilz
24.01.2011, 18:23
Ich war eigentlich der Meinung, ich hätte meinen dritten, ausführlichen Beitrag abgeschickt. Offenbar ging da irgendwas schief: Ich bekam die Meldung, er müsse erst noch freigeschaltet werden und weg war er...
Aber zum Glück war ich schlau genug, den Text fast in der endgültigen Form noch im Editor zu haben. Hier ist er:
Zunächst mal vielen Dank für eure Antworten.
Ich kann euch in mehrfacher Hinsicht beruhigen: von Elektrizität verstehe ich in der Tat mehr, als vom Filzen und das Ganze soll natürlich nicht mit Netzspannung betrieben werden, sondern aus einem 12 Volt Akku, also mit Sicherheitsniederspannung. Ich habe auch schon einige Erfahrungen sowohl mit Heizelementen, als auch der Steuerung dafür gesammelt. Kommerzielle Absichten habe ich nicht.
Ich will ausprobieren, ob man heizbare Bekleidung selbst herstellen kann - da ist die Brandgefahr eher gering, denn wenn es dem Insassen des Kittels zu warm wird, kann er jederzeit den Stecker ziehen.
Der Draht entwickelt nur so viel Wärme, daß es lauwarm wird, wenn man ihn in der Hand hälten und der Filz soll u.a. verhindern, daß sich einzele Mäander des Drahtes so weit nähern können, daß es doch zu warm wird.
Toffel, dein Vorschlag leuchtet mir ein. So werde ich es ausprobieren.
Der Vorfilz dürfte doch auch die Schrumpfung des Endproduktes etwas geringer ausfallen lassen, oder?
Den Draht - genau gesagt handelt es sich um eine ummantelte Edelstahl-Litze - wird man auf dem Vorfilz mit Nadel und Faden fixieren müssen. (Die Litze ist viel ermüdungsfester, als ein einfacher Draht. Ich glaube nicht, daß die schon beim filzen bricht.)
Nur bei der Wolle bin ich mir im Moment noch nicht im Klaren. Am liebsten würde ich eine ungefärbte Rohwolle nehmen, wohl am Besten im Vlies. Welche Sorte würdest du empfehlen?
Klar werde ich berichten, was bei meinen Experimenten herauskommt - allerdings kann das noch etwas dauern. Also bitte Geduld.
Doch ;) ... nur eins noch, wer einmal Draht verbogen hat, der weiß wie schwer es ist Draht wieder in seiner ursprüngliche Form zurück zu bekommen.
Ich hab schon viele Drähte verbogen und kann dir versichern, daß es vom verwendeten Metall/Legierung und Gefüge des Drahtes abhängt, wie er sich bei mechanischer Belastung verhält.
Die Stahllitze kann man knoten, ohne daß sie schwach wird. Bei einem massiven Draht wird man damit zumindest den Bruch provozieren, wenn er nicht gleich eintritt.
Doch ;) ... nur eins noch, wer einmal Draht verbogen hat, der weiß wie schwer es ist Draht wieder in seiner ursprüngliche Form zurück zu bekommen. Also, wer eine größere Fläche Draht verbiegt, der in Schleifen in ein Material eingebettet ist , wird hinterher Probleme haben, egal wie groß der Kern beim Walken war, die Fläche wieder plan zu bekommen. Bei der Wurftechnik könnte der Draht brechen. Ich frag mich auch, wofür dieser enorme Aufwand getrieben werden soll. Für den kommerziellen Einsatz sehe ich so eine aufwendige Lösung, die nur von Hand gefertigt werden kann für nicht bezahlbar. Für die rein private Nutzung würde ich aus oben genannten Gründen die Finger von solchen Experimenten lassen.
wir reden hier von 0.3mm, da sollte das kein problem darstellen. außer es handelt sich um "pianowire"-heißt der federdraht in deutsch? ach egal, fllt mir nicht ein. und den wird kölnerfilz sicherlich nichtdafür nehmen.
wieso kommt es dir denn ausgerechnet dabei glaich auf eine kommerzielle nutzung an? wenn ich diese genialen bestickten puschen anschaue, die wir alle kürzlic bewundert haben, da hat auch keiner nach dem aufwand-nutzen gefragt. die sind halt einfach schön:daumenhoch:
und das hier finde ich einfach spannend! warum kölnerfilz das macht? privat oder kommerziell? keine ahnung:D
die.waschkueche
24.01.2011, 19:54
Ganz einfach, weil es verschiedene Lösungswege gibt. Eine perfekte, zeitaufwendige Lösung und eine weniger perfekte dafür aber zeit- und kostengünstigere ;).
Die Idee an sich finde ich total spannend, so einen feinen Körperschal für um die Hüften, der dann auch noch wärmt - obergenial. Der Nutzen einer solchen Bekleidung ist ja kaum zu beziffern! Der nächste Weihnachtsmarkt kann kommen:D.
Wegen der Sicherheitsbedenken: wäre es nicht möglich einen ummantelten Draht zu benutzen oder ist dann die Wärmeausbeute zu gering? Ich stelle mir vor, wenn der Filz eine, sagen wir mal, Körperwärme durch den Filz bekommen soll, wird der Draht doch sicher wärmer. Oder ist das so genau steuerbar? (ehrlich gesagt kann ich maximal einen Stecker in die Dose stecken, mehr Ahnung habe ich nicht von der Materie:eek:)
Die Vorgehensweise von Toffel finde ich sehr einleuchtend. Bei den Mäandern sollte man einfach die Schrumpfung einkalkulieren, also je nach Wolle 30-40% grössere Schlaufen als gewünscht legen.
Bin schon gespannt auf den Bericht!!!
KölnerFilz
24.01.2011, 20:24
Ich weiß gerade nicht, ob meine Antwort schon bei euch angekommen ist: http://www.filzrausch.net/forum/showpost.php?p=5858&postcount=11 Ich werde das Gefühl nicht los, daß die Forensoftware so ihre Eigenheiten hat...
Wegen der Sicherheitsbedenken: wäre es nicht möglich einen ummantelten Draht zu benutzen oder ist dann die Wärmeausbeute zu gering? Ich stelle mir vor, wenn der Filz eine, sagen wir mal, Körperwärme durch den Filz bekommen soll, wird der Draht doch sicher wärmer. Oder ist das so genau steuerbar?
Wie oben beschrieben: es ist eine ummantelte Edelstahllitze - aber die Ummantelung braucht man in meinem Fall eigentlich nicht, denn die 12 Volt kann man gefahlos anfassen - man merkt es nichteinmal.
Heizbekleidung funktioniert etwas anders, als der Kachelofen im Wohnzimmer: Sie muß nur die Wärmemenge bereitstellen, die einem durch Abstrahlung, oder bewegte Luft verloren geht. Wenn sie mehr freisetzt, wirds bald zu warm. Bei ruhender Luft ist das erstaunlich wenig Wärme. So wenig, daß man die dazu erforderliche Energie für einige Stunden aus einem kleinen Akku entnehmen kann.
Daraus folgt aber, daß es besser ist, die Wärme auf einer möglichst großen Fläche freizusetzen. Eine Heizweste, die vorn und hinten milde Wärme freisetzt, wäre das Beste. Akku und Steuergerät könnte man in der Tasche verstauen.
Das Steuergerät schaltet den Strom immer für einen Moment ein und dann wieder aus. Über das Verhältnis zwischen Einschaltdauer und Pause kann man sehr fein die Temperatur regeln.
die.waschkueche
24.01.2011, 20:34
Ist es zwingend notwendig, dass der Filz zu sehen ist oder ist es in dem Fall nicht sinnvoller nach aussen eine extra isolierende Schicht z.B. Metallfolie aufzubringen um die Wärme besser im Innern zu halten?
KölnerFilz
24.01.2011, 21:29
Physikalisch betrachtet mag die Aluminiumfolie günstig sein, aber vom Tragekomfort ist so eine Klamotte wohl eher eine Katastrophe, weil sich die Feuchtigkeit innen sammelt.
Die Heizung sollte möglichst nahe am Körper sein und was man darüber trägt ist Geschmacksache, so lange die Heizung genug Energie freisetzten kann, daß die Verluste ausgeglichen werden. Wenn man was warmes drüber zieht, hält der Akku eben länger.
Neben der sicheren Einbettung des Drahtes verspreche ich mir von dem Filz auch eine Isolierwirkung. Deswegen werde ich das Sandwich auch innen dünner befilzen.
Als Versuchsbalon probier ich mal, heizbare Einlegesohlen zu basteln - die würden im Betrieb noch ordentlich bearbeitet.
Zur Wolle: Was empfehlen die Filzexperten: eine grobe Rohwolle im Vlies, oder eher eine mittelfeine?
Zur Wolle: Was empfehlen die Filzexperten: eine grobe Rohwolle im Vlies, oder eher eine mittelfeine?
die sehr feine merino wolle im vlies von filzrausch
filzt ultra schnell und ultra fest. entweder die bunte oder auch die graue.
grob oder mittelfein für bekleidung? nie und nimmer:daumenrunter:
und achtung!
merino ist nicht gleich merino, da hab ich lehrgeld gezahlt. was ich an ein paar € gespart habe war an mehraufwand echt nicht mehr zahlbar
KölnerFilz
24.01.2011, 22:00
Ich habe keine Hemmungen, den Deltaschleifer etwas zweckzuentfremden. Mit Trenntrafo ist das ungefährlich. Daß gleich beim ersten größeren Versuch was brauchbares rauskommt, erwarte ich sowieso nicht. Ich will erst mal ein Gefühl für die Möglichkeiten und Grenzen des Werkstoffes entwickeln.
Hallo Kölner Filz,
für Einlegesohlen tät ich Bergschafwolle verwenden. Die filzt wunderbar schnell und nutzt sich nicht so schnell ab wie die feine Merinowolle, ausserdem trägt man/frau sicherlich Socken.:rolleyes:also kitzelt die gröbere Wolle nicht so stark !!Andere Bekleidung schreit natürlich nach Merino.
Für diese heikle Arbeit mit dem Einbetten des Drahtes könnt ich mir vorstellen eine Filzmaschine zum Einsatz kommen zu lassen?! Habs aber selber noch nicht ausprobiert!!
Wenn die Drähte ordentlich fixiert sind, kann man mit viel Schaum rubbeln, und über großen Kern walken( wie schon vormals erwähnt!)
Bin schon sehr gespannt auf die Ergebnisse!!
Andora
Hallo Kölner Filz,
Für diese heikle Arbeit mit dem Einbetten des Drahtes könnt ich mir vorstellen eine Filzmaschine zum Einsatz kommen zu lassen?! Habs aber selber noch nicht ausprobiert!!
Andora
Da wäre ich aber ganz vorsichtig! Ich befürchte, dass die Nadeln nur so links und rechts abbrechen würden. Eine Edelstahllitze, wenn auch nur 0,3 mm stark, ist sehr, sehr fest. Wenn da eine Nadel direkt auf eine Drahtschlaufe schlägt, ist sie einfach hin! Ich würde die Meander eher mit einer stumpfen (runde Spitze) Stopfnadel und Wollfaden auf ein vorgefilztes Band heften oder zwischen zwei Vorfilzbändern fixieren. Eine runde Nadel spreizt eventuell mal die Litze, aber dabei geht wenigtens nichts kaputt.
Du kannst natürlich die Litze zwischen zwei Lagen Vorfilz legen und dann rechts und links neben der Litze mit einer Maschine filzen und die so in eine Art Tunnel einfilzen, aber immer aufpassen, dass die Litze nie, nie, nie unter die Nadeln kommt.
Viel Glück beim Gelingen und liebe Grüße,
-vera
KölnerFilz
02.04.2011, 19:11
Wie angekündigt, hat es etwas länger gedauert...
Bei einem ersten Versuch mit Vorfilz, der anschließend einmal um ein Stück Glasfasergewirk gefaltet wurde, gab es keine Probleme mit dem naß Einfilzen. Das Versuchsstück ist zwar nicht sehr groß (15 x 25 cm), aber es wellt sich durch das Gewirk so gut wie gar nicht.
Das erste Bild zeigt einen Querschnitt durch den Filz. In der Mitte sieht man den dichter gewirkrten Mittelteil des waagerecht verlaufenden Gewirks. Wollfasern verlaufen auch senkrecht zum Gewirk und halten so die beiden Filzflächen fest zusammen.
Das zweite Bild zeigt den weniger dicht gewirkten Randbereich des Streifens, ebenso stark vergrößert, wie der Filz im ersten Bild.
Das dritte Bild zeigt den dichteren Mittelstreifen.
Das vierte Bild zeigt die Gewirkbahn mit einer 1 €-Münze zum Größenvergleich.
Den Sandwich aus Vorfilz und Glasgewirk habe ich mit einem Deltaschleifer bearbeitet. Mir scheint, daß ich das Glasfasergewirk als Träger für den Stahlfaden nehmen kann. Ich werde ihn einfach mit Zwirn anheften und dann ein größeres Versuchsstück machen, das dann als Heizfläche funktionieren sollte.
http://www.filzrausch.net/forum/picture.php?albumid=163&pictureid=728 http://www.filzrausch.net/forum/picture.php?albumid=163&pictureid=727 http://www.filzrausch.net/forum/picture.php?albumid=163&pictureid=726 http://www.filzrausch.net/forum/picture.php?albumid=163&pictureid=725
Klawuttke
02.04.2011, 19:59
Juhufallara,
hab Deine Bilder gesucht, bei mir erscheinen sie aber nicht, hast Du sie richtig hochgeladen?
Griaßle Klawuttke
KölnerFilz
02.04.2011, 20:13
Ich hab ein öffentliches Album angelegt und hab die Bilder in meinen Beitrag eingeblendet. Bei mir werden sie angezeigt.
Die Forensoftware ist gewöhnungsbedürftig...
Ich seh auch nix, auch der Klick auf den Link im Album bringt mir nur die Meldung "ungütige dingsda ;)"
Gruß Luna
nee, noch nicht sichtbar.
aber wir habens doch geschafft bilder einzusetzen...:rolleyes:, also kann es nicht sooo verzwickt sein
lg doris
KölnerFilz
02.04.2011, 21:52
Es kann doch wohl nicht sein, daß ich die Bilder sehe - sogar im abgemeldeten Zustand -, andere aber nicht.
Da wird sich der Mod drum kümmern müssen...
Die Bilder sind definitiv da.
Sogar doppelt. (Doppel-posting gelöscht!)
Warum sollte ich mich da darum kümmern?
zzz
cu Tomako
PS. vieleicht mal die Seite aktualisieren?
ansonsten wird möglicherweise nur die gecachete Kopie angezeigt
KölnerFilz
03.04.2011, 04:30
Die Bilder sind definitiv da.
PS. vieleicht mal die Seite aktualisieren?
ansonsten wird möglicherweise nur die gecachete Kopie angezeigt
Das kann eigentlich nicht sein. Wer den Text lesen konnte, unter dem die Bilder hängen, der hat eine aktuelle Version der Threadseite im Cache. Offenbar waren die Bild-URLs aus irgend welchen komischen Gründen nicht zugreifbar, die eigentlich nur beim Server liegen können.
Bei mir hat es jedenfalls immer funktioniert und tut es auch noch.
Warum sollte ich mich da darum kümmern?
zzz
damit wir die bilder auch sehen können:cool:, tomako!
auf der starseite erscheint bei mir unten, wo sonst die neuen bilder zu sehen sind ein leeres feld mit der üblichen unterschrift, aber ohne das bild anzuzeigen
KölnerFilz
03.04.2011, 13:31
Könnt ihr jetzt die Bilder sehen? Wenn ja: meine Alben waren so konfiguriert, daß sie nur von Freunden eingesehen werden konnten. Das habe ich jetzt auf "angemeldete Benutzer" ausgeweitet.
Daß ich die Bilder auch im abgemeldeten Zustand und nach löschen der Cookies noch sehen konnte, bleibt allerdings merkwürdig.
Nun zur Sache:
Nachdem das Probestück getrocknet ist, hab ich geprüft, wie fest die beiden Filzschichten miteinander verbunden sind: leider nur mäßig und es fällt nicht schwer, die auseinander zu reißen und das Gewirk freizulegen. In den locker gewirkten Randstreifen ist es etwas stabiler.
Was könnte man als Unterlage nehmen, um den Stahldraht während des Filzens in definierter Form zu halten, ohne den Filzprozeß zu stören?
http://www.filzrausch.net/forum/picture.php?albumid=163&pictureid=729&thumb=1 (http://www.filzrausch.net/forum/picture.php?albumid=163&pictureid=729)
Das kann eigentlich nicht sein. Wer den Text lesen konnte, unter dem die Bilder hängen, der hat eine aktuelle Version der Threadseite im Cache. Offenbar waren die Bild-URLs aus irgend welchen komischen Gründen nicht zugreifbar, die eigentlich nur beim Server liegen können.
Bei mir hat es jedenfalls immer funktioniert und tut es auch noch.
äh ??
Was das Cache-argument angeht gebe ich dir Recht.
aber
Warum sollte der Server an einzelne BenutzerInnen unterschiedliche Seiten ausliefern?
Was bei dir funktioniert sollte auch bei allen anderen funktionieren.
Was sich von BenutzerIn zu BenutzerIn aber immer unterscheidet ist die lokale Konfiguration.
Meiner Erfahrung sind die Ursachen solcher Symtome in den aller meisten Fällen "lokaler Natur".
cu Tomako
KölnerFilz
04.04.2011, 01:04
Warum sollte der Server an einzelne BenutzerInnen unterschiedliche Seiten ausliefern?
Das macht er doch schon abhängig davon, ob man eingeloggt ist, oder nicht. Das ist nichts Ungewöhnliches und es gibt 1000 andere Gründe dafür, sowas zu machen.
Was bei dir funktioniert sollte auch bei allen anderen funktionieren.
Daß Klawuttke, Luna, cacane und Toffel uns verkohlen wollen, halte ich nicht für wahrscheinlich.
Ich weiß nicht, ob die Andern die Bilder jetzt sehen können, aber eine mögliche Ursache für das Zugriffsproblem hatte ich in meinem Beitrag von 13:31 genannt.
Was sich von BenutzerIn zu BenutzerIn aber immer unterscheidet ist die lokale Konfiguration.
Meiner Erfahrung sind die Ursachen solcher Symtome in den aller meisten Fällen "lokaler Natur".
Von welcher lokalen Konfiguration soll denn das beeinflußt werden? Einem Jugendschutzfilter? Einem Proxy?
Könnt ihr jetzt die Bilder sehen? Wenn ja: meine Alben waren so konfiguriert, daß sie nur von Freunden eingesehen werden konnten. Das habe ich jetzt auf "angemeldete Benutzer" ausgeweitet.
Daß ich die Bilder auch im abgemeldeten Zustand und nach löschen der Cookies noch sehen konnte, bleibt allerdings merkwürdig.
Nun zur Sache:
Nachdem das Probestück getrocknet ist, hab ich geprüft, wie fest die beiden Filzschichten miteinander verbunden sind: leider nur mäßig und es fällt nicht schwer, die auseinander zu reißen und das Gewirk freizulegen. In den locker gewirkten Randstreifen ist es etwas stabiler.
Was könnte man als Unterlage nehmen, um den Stahldraht während des Filzens in definierter Form zu halten, ohne den Filzprozeß zu stören?
http://www.filzrausch.net/forum/picture.php?albumid=163&pictureid=729&thumb=1 (http://www.filzrausch.net/forum/picture.php?albumid=163&pictureid=729)
Ich sehe alle Bilder fein. Bin angemeldet. Keine Ahnung, was für Probleme die anderen haben könnten. :(
Liebe Grüße,
-vera
Klawuttke
04.04.2011, 08:24
ich sehs, ich sehs, sieht gut aus
:supertop:
@veval
Als die anderen die Bilder noch nicht gesehen haben (ich übrigens auch nicht) hatte Kölnerfilz ihre Alben noch so eingestellt, dass nur Freunde sie sehen können. Das hat sie in der Zwischenzeit verändert, so dass die Bilder nun sichtbar sind.
KölnerFilz
04.04.2011, 11:37
Schön, daß es jetzt geht...
Ich bin immer noch am Ideen sammeln, wie ich mein Drahtseilchen - das Material ist eigentlich zum Auffädeln von Perlenketten gedacht - so zwischen meine zwei Lagen Vorfilz bekomme, daß es zumindest so lange nicht verrutschen kann, bis es vom Filz fixiert ist.
Meine neuste Idee ist folgende: Locker gewebter Verbandsmull wird mit Tapetenkleister "gestärkt". Darauf wird der Draht mit Heftfaden fixiert. Der Vorfilz wird gut ausgedrückt, das gekleisterte Gebilde aufgelegt und mit einer zweiten (dünneren) Vorfilzschicht abgedeckt.
Dann wird das ganze Paket mit Seifenlauge eingenäßt und vorsichtig gerieben, bis sich die beiden Filzflächen leicht verbunden haben. Der Tapetenkleister löst sich dabei auf und der Filz wächst dann hoffentlich schön durch die Gazeschicht, wenn das Werkstück weiterbearbeitet wird.
Könnte das gehen? Hat schon jemand was in der Art ausprobiert?
hast du den nähmaschinen vorschlag probiert?
welche wolle hast du verwendet?
hast du einige rohwollenfasern zwischen vorflz und glasgewirk gelegt gehabt?
wie fest hast du den filz hergestellt?
kannst du den draht direkt einfädeln und auf zb die angedachte mullschicht nähen?
nochmal: woll-qualitäten und ihre filzeigenschaften variieren enorm. bei diesem projekt an der wolle sparen zu wollen halte ich für eine echte verschwendung von arbeitszeit
freut mich, dass du tatsächlich berichtest, wie es bisher hingehauen und was nicht so hingehauen hat:)
gibst du m ir noch nen buchtip, für die später "verkabelung"?
KölnerFilz
04.04.2011, 15:17
Das mit der Nähmaschine halte ich nicht für praktikabel, weil bei der Hantiererei beim Nähen nicht sichergestellt werden kann, daß der Draht nicht verrutscht und man auch schlecht kontrollieren kann, ob alles so ist, wie gedacht.
Ich habe eine Merinowolle verwendet. Der Vorfilz war nur ganz sanft von Hand angefilzt, gerade so, daß die nasse Schicht zusammen hielt. Frische Rohwollfasern habe ich nicht dazwischen gelegt. Der Arbeitsaufwand hielt sich mit dem Deltaschleifer (über Trenntrafo) sehr in Grenzen. Ich habs auf der Abtropffläche der Spüle gemacht. Das Glasfasergewirk stammt aus der Malerabteilung eines Baumarktes.
Die Festigkeit meines Filzes irgendwie zu umschreiben, fällt mir mangels Erfahrung schwer. Vielleicht kannst du mir irgend welche Anhaltspunkte geben, wie man das beurteilen kann.
Den Draht kann ich auf die gestärkte Mulllage nähen, aber vielleicht kann man aus einer ganz lockeren Gaze auch mit Kleister ein Sandwich kleben, das den Draht enthält. So könnte man die Sache gut kontrollieren und die Baumwollfäden können im Gegensatz zu den Glasfäden von der Wolle beim Filzen leicht durchdrungen werden.
Einen Buchtipp kann ich dir leider nicht geben - das Projekt ist vollständig auf meinem Mist gewachsen. Die Heizflächen sind dabei der "Low-Tech-Teil", mit dem aber die ganze Sache steht und fällt. Die andere Seite ist das Steuergerät und die Stromervorgung über Akku, aber das ist weitgehend gelöst und zwei Prototypen funktionieren prima.
Es gibt Heizwesten zu kaufen - meist synthetisches Material und für meine Begriffe nicht eben bequem und ansehnlich sowieso eher nicht (wobei dieser Aspekt eher egal ist; es muß bequem sein). Ich habe ein Billigmodell, das mit Kohlefaser-Heizpads funktioniert - das überzeugt mich garnicht.
hört sich schonmal nicht schlecht an: immerhin hat sich die wolle verbunden, dass ist das schwierigste und ersteinmal wichtigste. weiße merino filzt eigentlcih gut, also dürfte das auch passen
ich vermute, dass du entweder
nicht lang genug gewalkt hast, nachdem sich der filz angefangen hatte durch das gewirke zu verbinden (wie lange war denn der zeitaufwand mit dem deltaschleifer so ungefähr? und wieviel ist das teil geschrumpft)
ODER
dass das gewirke zu fest ist und deshalb schwierig einzufilzen
ODER
beides
Oder
???
aber anbetracht dessen, dass du schreibst du hast keine filzerfahrung, vermute ich den typischen anfängerfehler: nicht lange genug gewalkt.
zieh mal kräftig an deiner probe(der teil der probe, der keine glasgewirkstütze mehr hat). richtig ordentlich zug. wenn das fest gefilzt ist, dann hält das einiges aus. deshalb meinte ich ja, du brsauchst da nichts zum stabilisieren.
wenn nicht fest, dann dehnt sich der filz und fludert son bißchen auf.
hast du die schichten ganz auseinandergezogen? wenn nicht, dann walk nochmal ne runde und schau inwieweit das stabiler wird
zu deiner kleisterklebe-idee: der kleister hält ,wenn er den draht überhaupt richtig fest bappt, nur solange er trocken ist. um den draht aber einzufilzen, mußt du die sache doch wieder nass machen.
also ist der draht ne weile im noch nicht gefilzten und nicht mehr verklebten zustand. sprich: da dürfte der in der gegend rumrutschen.
KölnerFilz
05.04.2011, 00:56
Ich habe etwa 15 min mit dem Deltaschleifer den flach ausgebreiteten Filz bearbeitet. Er war dabei mit einem Putztuch abgedeckt. Sehr viel geschrumpft ist er dabei zu meiner Überraschung nicht. Der Filz selbst ist ziemlich fest - ich habe schon mal kräftig dran gerissen, er dehnt sich etwas, aber reißt nicht. Ich bin selbst überrascht, wie stabil er ist.
Ich vermute, daß das Fiberglas-Gewirk die Wollfasern zu stark behindert, als daß sie in ausreichender Anzahl durchkommen und sich in der Gegenseite verankern. Aber ich bin mit dir einig, daß die Glasfaser eigentlich nicht notwendig ist.
Ich werde nochmal eine Weile auf dem Sandwich rumrubbeln, ich hatte nur eine kleine Trennpobe gemacht und das meiste ist noch zusammen.
Zur Kleisteridee: das siehst du richtig, daß der Kleister sich beim Filzen in Wohlgefallen auflöst - aber genau das ist beabsichtigt. Beim Filzen soll der Kleister weich werden damit die Wollfasern möglichst ungehindert durch die Gaze durchdringen und die fixierende Funktion für den Draht übernehmen. Die Gaze wird hoffentlich einfach mit verfilzt.
Die Einlage mit 1 m Draht habe ich zusammengekleistert und sie muß noch ganz austrocknen. Ich werde noch ein paar Fotos davon machen.
Ich werde nochmal eine Weile auf dem Sandwich rumrubbeln, ich hatte nur eine kleine Trennpobe gemacht und das meiste ist noch zusammen.
ich hatte richtiges walken gemeint, nicht n bißchen rumrubbeln.
kneten, werfen !, rollen, in die wama...sowas halt
und danke , mir ist das kleisterprinzip bekannt. aber wenn du dir keinen kopf machst, dass der draht, wenn er nicht fixiert ist beim anfilzen verrutscht, dann passts ja.
Hallöle- Gefunden?
Kölner Filz-du stelltest in deinem Foto-Beitrag Fragen, auf die ich mal versuchen will zu antworten.
Ja, wenn die "Flicken" nur noch mit sich selber, aber nicht mehr mit dem Vorfilzuntergrund verfilzen ist das ein Zeichen für schon zu weit vortgeschrittenen Filzprozeß, da wird es dann auch nichts mehr. Ich vermute durch den Schleifer war insbesondere die Oberfläche schon stark verfilzt.
Wenn ich mir dein Foto von der aufgerissenen Lage ansehe, denke ich, dass zuwenig noch nicht verfilzte Fasern ihren Weg durchs Gewirk in die andere Vorfilzschichten gefunden haben. Vielleicht bettest du deine Kabelage in eine Lage Wolle ein, die noch nicht verfilzt ist. Wenn die Vorfilzoberfläche schon "zu" ist werden immer nur einige wenige Härchen durch das Gewirk ihren Weg finden und das reicht nicht zu einer festen Verbindung.
Eventuell reicht ja auch eine Vorfilzseite auf der du deinen Heizdraht verteilst und lose Wolle in 2-3 Schichten darüber?
Um den Draht in Position zu halten, fand ich deine anfänglichen Ideen mit dem Einstricken auch nicht übel, Gestricktes lässt sich gut einfilzen (filzbare Wolle). Schrumpft natürlich und der Draht nicht, ich vermute eine strukturierte, gewellte Oberfläche- gibt schlimmeres.
Ansonsten wollte ich dir noch danken, dass du wie versprochen von deinen Versuchen berichtest :daumenhoch:, ist ja leider nicht immer so....:rolleyes:
Also gutes Gelingen und viel Erfolg! Der nächste Winter kommt bestimmt!
LG Katja
KölnerFilz
07.04.2011, 15:33
Danke für deine Diagnose.
Ja, wenn die "Flicken" nur noch mit sich selber, aber nicht mehr mit dem Vorfilzuntergrund verfilzen ist das ein Zeichen für schon zu weit vortgeschrittenen Filzprozeß, da wird es dann auch nichts mehr. Ich vermute durch den Schleifer war insbesondere die Oberfläche schon stark verfilzt.
Für mich sieht das eher so aus, als sei nicht nur die Oberfläche betroffen, sondern der ganze Stapel durchgefilzt.
Der Schleifer macht ja nur horizontale Bewegungen und ich frage mich, ob dadurch der Filz in der Ebene besser verfilzt, als in der Höhe. Kannst du dazu was sagen?
Wenn ich mir dein Foto von der aufgerissenen Lage ansehe, denke ich, dass zuwenig noch nicht verfilzte Fasern ihren Weg durchs Gewirk in die andere Vorfilzschichten gefunden haben. ... Wenn die Vorfilzoberfläche schon "zu" ist werden immer nur einige wenige Härchen durch das Gewirk ihren Weg finden und das reicht nicht zu einer festen Verbindung.
Den Vorfilz hatte ich nur 2-3 Minuten ganz vorsichtig von Hand gerieben. Ich denke, daß das Glasgewirk zu viele Wollfasern abweist, als daß eine richtig belastungsfähige Verbindung entstehen könnte.
Mein Gebilde aus zwei mit Tapetenkleister geleimten Lagen Verbandmull mit dem Draht dazwischen ist mittlerweile fertig zum Filzen. Ich werde ein paar Fotos davon machen.
KölnerFilz
08.04.2011, 18:17
Es hat geklappt: der Draht ließ sich ohne Probleme mitsamt der Mullhülle einfilzen, ohne daß was verrutscht ist.
Das Ganze in Bildern und Schritt für Schritt:
http://www.filzrausch.net/forum/picture.php?albumid=163&pictureid=738&thumb=1 (http://www.filzrausch.net/forum/picture.php?albumid=163&pictureid=738) http://www.filzrausch.net/forum/picture.php?albumid=163&pictureid=742&thumb=1 (http://www.filzrausch.net/forum/picture.php?albumid=163&pictureid=742)
Links die fertige Einlage im Ganzen: Der Draht ist mäanderförmig zwischen zwei Lagen Mull mit Tapetenkleister fixiert. Rechts der zwischen zwei Mullagen eingebettete und mit Tapetenkleister fixierte Draht unter dem Mikroskop. Er ist 0,3 mm stark.
http://www.filzrausch.net/forum/picture.php?albumid=163&pictureid=739&thumb=1 (http://www.filzrausch.net/forum/picture.php?albumid=163&pictureid=739) http://www.filzrausch.net/forum/picture.php?albumid=163&pictureid=740&thumb=1 (http://www.filzrausch.net/forum/picture.php?albumid=163&pictureid=740)
Vorbereitung zum Filzen mit dem Deltaschleifer: links der Mull auf der dickeren Außenschicht, rechts die dünnere Innenschicht aus weißer Merinowolle bedeckt den Mull.
http://www.filzrausch.net/forum/picture.php?albumid=163&pictureid=741&thumb=1 (http://www.filzrausch.net/forum/picture.php?albumid=163&pictureid=741) http://www.filzrausch.net/forum/picture.php?albumid=163&pictureid=743&thumb=1 (http://www.filzrausch.net/forum/picture.php?albumid=163&pictureid=743)
Fertig gefilzt: Links die Innenseite mit Maßen, Rechts die Außenseite.
Zunächst wurde das Paket mit warmem, leicht geseiftem Wasser durchnäßt, dann noch Flüssigseife drüber, mit einem Putztuch abgedeckt und 13 Minuten lang gleichmäßig mit dem Deltaschleifer durch das Tuch bearbeitet.
Dann umgedreht und nach derselben Methode nochmal 8 Minuten mit dem Schleifer. Anschließend ausgewaschen und getrocknet.
Der Mull ist durchgefilzt und das Gebilde hält gut zusammen. Was mich erstaunt: die geringe Schrumpfungsrate.
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