Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Selbstgefilztes verkaufen
Huhu ihr Lieben,
in den letzten Tagen habe ich nun viel gelesen, im Internet gestöbert und viele wunderschöne Sachen gesehen!
Auch lese ich immer wieder, daß ihr Markststände habt, bzw. die Sachen dann so verkauft.
Andererseits war aber auch die ein oder andere "enttäuscht", dass sie ihre Sachen nicht losgeworden ist, bzw. daß sich andere nur Ideen holen...
Ich stelle mir hier mehrere Fragen:
ist verkaufen überhaupt eine Option, wenn man nicht wirklich " Künstler" ist? ( wobei das natürlich auch immer Geschmackssache ist;))
Also, ich meine damit eine außergewöhnliche Fertigkeit, nicht nur so "normale Sachen", wie Schuhe, etc...
Kann sich das überhaupt prinzipiell lohnen?
1.Es gibt ja doch sehr viele, die gerne filzen und dann doch eher sagen, das mache ich mir selbst.
2. der Zeitaufwand plus Material liegt doch bei vielen Dingen ziemlich hoch - bekommt man das überhaupt annähernd bezahlt?
3. man zahlt ja auf den Märkten auch den Stand - sprich, die Unkosten muß man auch mit einrechnen.
Also ich persönlich würde mir die leichteren Dinge auf alle Fälle selbst machen, die schwierigen dagegen wären mir sicherlich zu teuer ( keine Ahnung, was z. BSp. eine Weste kosten würde)
Ich bin bestimmt nicht arm, aber rechnen muß doch heute (fast) jeder und ein Kleidungsstück für über 100 - 200 Euro wäre bei mir nicht einfach so mal drin.
Lässt sich damit wirklich Geld verdienen?
Kann man sich damit zumindest die Kosten für eigene Dinge erarbeiten?
Macht man doch eher minus und es ist nur ein Hobby?
Ich frage mich deshalb, weil ich ja so ein bißchen ein Perfektionist bin.
Wenn mich etwas interessiert, dann möchte ich gerne das Handwerk richtig lernen.
Aber diverse Kurse, das MAterial , etc. kostet ja doch auch einiges.
Gibt es eine reelle Chance, sich das wieder zu erarbeiten?
Hm, das ist schwierig zu beantworten. Filzen ist nur mein zweites Hobby, seit Jahren male ich. Experimentell oder auch realistisch. Ich habe vieles verkauft, aber meine Unkosten habe ich so natürlich nicht drin. Seit Jahren mache ich Weiterbildungen, die kosten viel Geld. Wenn ich Glück habe, habe ich die Kursgebühr raus.
Ich denke das ist auch nicht das Thema. Ich würde meine Sachen gerne alle selbst behalten, aber es ist einfach zu viel. Die Bilder stapeln sich in meinem Atelier und mit den Filzsachen ist es ähnlich. Ich versuche zu verkaufen um mir neues Material zu beschaffen. So sehe ich es.
Die Arbeitsstunden, die in einem Filzprodukt stecken kannst du nicht weitergeben. Wie will man das berechnen? Es gibt Dinge, dafür bezahlt man mehr und für manche weniger obwohl die gleiche Arbeit dahintersteckt.
Schwierig ist es für freischaffende Künstler, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen müssen. Wenn man nicht gerade GErhar* R*chter heißt.
Tja, echt schwierig, habe auch oft Anfragen von Leuten, die meine Dinge gerne hätten, tue mich auch schwer damit, sie überhaupt abzugeben.., aber meißt wollen die Leute haben.. aber am Besten für kleines Geld, ganz klar. Nur, was da in jedem Ding Arbeit steckt, sieht ja meist niemand, aber verschenken will man sie ja nun auch nicht wirklich, oder ?? Ich würde auch gern wissen, was so die reellen, vernünftigen Preise für sowas sind,Lieben Gruß, Martina
Hallo,
also die Diskussion gibts ja häufiger. Ich persönlich denke immer - die Sachen die ich mache sind einfach nicht verkäuflich.
Um mal das Beispiel "Katzenhöhle" zu nennen. Es gibt da welche, die man kaufen kann und die durchaus über 300 Euro kosten. Das ist so ein Teil auch bestimmt wert (und damit meine ich NICHT die Materialkosten, das sind vielleicht 30 Euro, bei meinen Rohwollhöhlen eher 3).
Aber wenn ich einen ganzen Tag an so einem Teil arbeite, und meinen normalen Stundenlohn verlangen würde, dann wäre das Teil nun mal so teuer.
Meine Filzsachen sind aber lange nicht so perfekt, dass sie dieses Geld wert sind UND ich hab keine Lust Katzenhöhlen in jeder Form, Grösse und Farbe vorrätig zu halten um jeden Kundenwunsch bedienen zu können. Daher kann ich eben kein Geschäft in der Form machen.
Von daher versuche ich nur das zu filzen was ich irgendwie noch selber brauchen kann oder was ich an Leute verschenken kann die ich mag.
Damit geht für mich (ich gehe ja nun noch einem Beruf nach und hab ne Familie) auch die Menge an Filzkram die ich erzeuge in den "Umlauf". Das Einzige was ich manchmal mache ist, wenn ich irgendwas gemacht habe das ich so hässlich finde dass ich es niemals benutzen UND nicht verschenken möchte, das aber anderseits zu schade zum wegwerfen ist - dann nehm ich das mit zum Flohmarkt (da muss ich derzeit häufiger hin um Sachen zu verkaufen) und verramsch das dann dort.
Liebe Grüße
Andrea
Ja, die meisten meiner Lieblinge habe ich auch bisher an liebe Freunde verschenkt, mir von meiner lieben Mama aus der Kippe leiern lassen...aber gerne..lach, ich kann mich für liebe Menschen dann schon mal trennen, weil ich weiß, die Mäuse sind einfach in gute Hände adoptiert, und manchmal ist doch der größte Lohn die Freude, die man damit machen kann, denke ich, und wenn die Tierchen oder Figuren die ich gemacht habe, dann auf meinem Regal oder Tisch stehen und mich angucken... dann kann ich mich doch richtig drüber freuen, irgendwie sind das alle meine Kinder...blöd oder, die zu verkaufen tut doch in der Seele weh..., und nur, um ein paar Mark dafür zu bekommen, weil die Arbeit zahlt dir als künstlerisch veranlagter Mensch eh niemand, malen tue ich ebenfalls schon seit Jahren,, damit wird man im Regelfall nicht reich, es sei denn der Richtige kommt und sagt...ja, das ist es, Martina
Filzbiene
08.10.2012, 21:08
wie ich lese ,sind hier zwei ,die auch noch malen...:D
Scheint wohl öfters zu sein , malen und filzen.
Ich male auch , momentan komme ich aber nicht mehr dazu ,vor lauter Ehrgeiz mit den Tierfiguren filzen:)
Wegen Preisen ,das kommt wohl drauf an ,wie aufwendig und gut was ist.Und die Nachfrage bestimmt auch den Preis.
Anders beim malen ,da gibt es welche ,die nur ein "Strichlein" gemalt haben und massig dagfür bekommen haben
Ja, das Verkaufsthem ist eine unendliche Geschichte glaube ich.
Wir haben ja schon öfter darüber diskutiert. So weit ich mich erinnere, sind wir dabei nie auf einen gemeinsamen Nenner gekommen, weil wirklich jeder ander Ansichten hat.
Fest steht für mich, dass man den tatsächlichen Aufwand niiiiiiiiie bezahlt kriegt.
Aber mir geht es auch gar nicht darum etwas um viel Geld zu verkaufen. Ich liebe einfach das Filzen.
Wenn jemand was haben will ist gut, sonst halt nicht. Am liebsten verschenke ich sowieso an meine Lieben.
Und die freuen sich dann auch richtig darüber. Das ist der schönste Lohn. Aber natürlich muß ich auch nicht davon leben.
GLG, Nora
Hallo,
Aber natürlich muß ich auch nicht davon leben.
Ich glaube, die Leute die vom Filzen leben, die stellen auch Dinge her in einer Qualität, von der wir nur träumen können. DAFÜR lohnt es sich dann auch richtig Geld zu bezahlen.
Ich finde, dass es beim Filzen eh eine komische Erscheinung gibt. Es werden Dinge zum Kauf angeboten, die echt irgendwie seltsam sind - ich meine solche, die ich mir problemlos auch selber machen könnte (mit einem halben Jahr Wochenend-Filzerfahrung).
Versuch mal ein anderes Handwerk heranzuziehen, und dir vorzustellen, dass die Handwerker das so treiben würden. Einen Zimmermann, oder einen Schreiner?
Mein Freund schreinert auch gerne, dies und das zusammen. Heraus kommen in der Regel "Stücke" die man irgenwo in der Wohnung/im Hof benutzen kann und die aber offensichtlich selbst zusammen geschreinert sind. Wer würde einem echten Schreiner für viel Geld so etwas abkaufen? Wer käme auf die Idee so etwas zu verkaufen?
Aber beim Filzdingen ist es doch so, dass teilweise wirklich Anfängerdinge angeboten werden, das ist mir schon häufig aufgefallen (die müssen nicht mal schlampig gemacht sein, übrigens). Dabei hilft wahrscheinlich, dass es eine Plattform wie "DaWanda" gibt wo jeder der möchte seine Sachen verkaufen kann.
Was ich daran etwas schade finde ist, dass die Leute, die von der Filzerei wirklich leben und darin ein grosses handwerkliches Können erlangt haben wahrscheinlich gezwungen sein werden nur noch "komplizierte" Dinge zu verkaufen, also nicht auch mal eine schneller gemachte Handytasche oder sowas weil der ganze Kram der etwas unaufwändiger ist von Anfängern zu Dumpingpreisen angeboten wird - aber ob das wirklich so ist das kann ich nicht beurteilen. Vielleicht sind das eh andere "Klientel".
Liebe Grüße
Andrea
Ich denke auch das Leute die Filzen zum Beruf gemacht haben sehr viel Kurse geben und so ihr Geld verdienen .....
Ich hab gesucht und bei uns in der Nähe is ne Frau die massig Kurse gibt und dazu schon gut 100 km fährt um zum Kursort zu kommen
Ich denke nicht das man allein vom Filzen leben kann .....
Klawuttke
09.10.2012, 10:33
Juhufallara,
also, ich filze jetzt doch schon ziemlich lange, das heißt nicht, das die Qualität supertop ist, doch denke ich, die Dinge die ich mache sind gut, manchmal geht halt auch was daneben, das landet dann im Baum:).
Aber ich hab festgestellt, sowie oft im Kreativen Bereich wie z.B. auch Töpfereiprodukte, es sehr schwer ist nur von den Produkten zu leben. Funktionieren tut das eigentlich nur in Verbindung mit Kursen, die einfach das Geld reinbringen.
Wir im Schwabenländle sparen ja an allen Enden und besonders am Schnickschnack. Einen Kurs macht man eher mal.
Ich hab es mittlerweile für mich ganz gut, das ich mir alles an Wolle leisten kann, das ich so brauche, durch Kurse oder auch Verkäufe auf kleinen Märkten in unserem Dorf oder drumrum. Da ich Ergotherapeutin und Tagesmutter bin, kann ich auch in diesem Bereich Fortbildungen mit der Grundlage Filzen anbieten.
Was ich gemerkt habe, das, um richtig davon zu leben, ich wirklich produzieren muss, und das kann ich nicht, besser gesagt, will ich nicht. Nach dem 50.ten Apfelmäuschen hab ich keine Lust mehr, oder Taschen genau nach Bestellung... Hut ab vor allen die das können:daumenhoch:
Meine Preise hab ich dennoch jetzt etwas angehoben, weil verschenken will ich es nicht (an Fremde!!!), also rechne ich doch meine Zeit aus. Falls es verkauft wird, super, wenn nicht hab ich immer einen Vorrat an Geburtstagsgeschenken oder Mitbringseln.
Griaßle Klawuttke
Huhu ihr Lieben,
in den letzten Tagen habe ich nun viel gelesen, im Internet gestöbert und viele wunderschöne Sachen gesehen!
Auch lese ich immer wieder, daß ihr Markststände habt, bzw. die Sachen dann so verkauft.
Andererseits war aber auch die ein oder andere "enttäuscht", dass sie ihre Sachen nicht losgeworden ist, bzw. daß sich andere nur Ideen holen...
Ich stelle mir hier mehrere Fragen:
ist verkaufen überhaupt eine Option, wenn man nicht wirklich " Künstler" ist? ( wobei das natürlich auch immer Geschmackssache ist;))
Also, ich meine damit eine außergewöhnliche Fertigkeit, nicht nur so "normale Sachen", wie Schuhe, etc...
Kann sich das überhaupt prinzipiell lohnen?
1.Es gibt ja doch sehr viele, die gerne filzen und dann doch eher sagen, das mache ich mir selbst.
2. der Zeitaufwand plus Material liegt doch bei vielen Dingen ziemlich hoch - bekommt man das überhaupt annähernd bezahlt?
3. man zahlt ja auf den Märkten auch den Stand - sprich, die Unkosten muß man auch mit einrechnen.
Also ich persönlich würde mir die leichteren Dinge auf alle Fälle selbst machen, die schwierigen dagegen wären mir sicherlich zu teuer ( keine Ahnung, was z. BSp. eine Weste kosten würde)
Ich bin bestimmt nicht arm, aber rechnen muß doch heute (fast) jeder und ein Kleidungsstück für über 100 - 200 Euro wäre bei mir nicht einfach so mal drin.
Lässt sich damit wirklich Geld verdienen?
Kann man sich damit zumindest die Kosten für eigene Dinge erarbeiten?
Macht man doch eher minus und es ist nur ein Hobby?
Ich frage mich deshalb, weil ich ja so ein bißchen ein Perfektionist bin.
Wenn mich etwas interessiert, dann möchte ich gerne das Handwerk richtig lernen.
Aber diverse Kurse, das MAterial , etc. kostet ja doch auch einiges.
Gibt es eine reelle Chance, sich das wieder zu erarbeiten?
Hallo, also ich verkaufe meine Sachen vor allem bei Dawanda "www.dawanda.de" Da kannst du dich anmelden und problemlos SAchen einstellen. Ist auch nicht teuer. Es dauert dann schon eine weile, bis die neuen Shops gefunden werden und du das erste Mal etwas verkaufst, aber dann kann es sehr gut laufen. Es gibt dort durch die anderen Shops auch Orientierung, welche Preise angemessen sind, was gut läuft usw.
Mein Shop findest du unter http://de.dawanda.com/shop/maryann55. Bei mir gehen am besten die Filzschals und die Stulpen. Alles Gute. Anita
ich filze Katzenspielzeug für den Tierschutz, daß gelegentlich für ein paar Euronen Abnehmer findet. Allerdings bringen Bratwurst und Waffeln immer deutlich mehr ein.
Mir macht es Spass,
Kleinvieh macht auch Mist
und irgendwo muss der ganze Filzkrempel ja hin.;)
Lebensunterhalt zu bestreiten mit Kunsthandwerk ist extrem schwierig. Egal ob als Töpfer, Schreiner oder Filzer.
Gute Preise für richtig tolle Sachen können und/oder wollen zu wenig Leute bezahlen.
Ich kann die verstehen die es nicht können.
Aber die, die sich lieber dreimal im Jahr allinclusive Mallorca oder das allerallerneueste Handy leisten, sind mir manchmal etwas fremd.
Filzen macht doch einfach glücklich!!!!! Mich zumindestens, auch das Malen, gut, ich muß auch nicht davon leben, dann würde es sicher auch nicht mehr sooo viel Freude machen, wenn man dauernd im Startloch stehen muß, um etwas fertig zu bekommen, was man dann wieder weggeben muß...habe schon einige Buchcoverillustrationen gemacht, das hat echt Nerven und Zeit gekostet, so filze ich vor mich hin und freue mich drüber...lach !!!
Es ist schwer vorherzusagen, was sich wie gut verkauft. Ich bin ja schon lange freiberuflich als Künstlerin tätig und verkaufe auch. Allerdings mache ich nichts mehr, von dem ich a) glaube, dass die Leute es haben wollen und b) auch noch so billig, dass es an Selbstausbeutung grenzt. Nur vom Verkaufen leben ist schon schwierig. Kurse geben macht schon Sinn :)
Es gibt aber tatsächlich noch Leute, die bereit sind für schöne, einzigartige Sachen etwas mehr zu bezahlen. Es ist aber auch schade, wieviel Handgearbeitetes heute für Schleuderpreise verkauft wird. Manches kostet da fast noch weniger als beim Discounter. Das finde ich seltsam. :confused:
LG
Jale
Ich war letztes Jahr auf unserem örtlichen Weihnachtsmarkt und habe GEFILZTES angeboten. Um die Preise habe ich mir auch einen riesen Kopf gemacht. Wenige erkennen die Arbeit bzw. das Geschick das für die Objekte nötig ist, und sind bereit einen angemessenen Preis zu zahlen.
Als Anhaltspunkt habe ich die Regel
Materialkosten x drei = Preis
gehört. Habe ich allerdings nicht eingehalten sondern aufgerundet. Vor allem wenn etwas sehr aufwendig war und das Material nicht als Grundlage dienen kann.
Filzen ist mein Hobby und in erster Linie sollte es Spaß machen. Was ich nicht verkaufe, verschenke ich lieber an "würdige" Freunde und Verwandte.
Die Einnahmen haben im ersten Jahr ungefähr die gesamten Materialkosten eingebracht. Dieses Jahr kann es dann ein kleines "Guthaben" ergeben. Hoffe ich :p
Und wie das auf Märkten so ist kann man seinen Umsatz gleich wieder in wunderschöne Objekte anderer Verkäufer investieren. :daumenhoch:
Liebe Grüße
Tanja
fenchurch
11.10.2012, 08:36
Hallo Jale,
bist Du im Filzbereich als Künstlerin tätig? Hast Du vielleicht Tipps für die Anmeldung beim Finanzamt, damit man sich als Künstlerin anmelden kann?
Vielen Dank schon mal im Voraus!
LG fenchurch
Hallo Fenchurch,
das ist ein schwieriges Thema. Soviel ich weiß unterscheidet das Finanzamt je nach Tätigkeit zwischen Gewerbe und freiberuflichem Künstler. Je nachdem was Du machst, ordnen die Dich in eine dieser Kategorien. Ich hatte allerdings selbst nie das Problem, da ich Malerin bin und deshalb das, was ich mache automatisch Kunst ist (aus der Sicht des Finanzamts zumindest;))
Ich habe mir einfach eine Steuernummer geholt und sonst eigentlich nix.
Filz ist, wie wohl jedes Kunsthandwerk, auf der Grenze zwischen Kunst und Gewerbe. Ich mache auch nur ab und zu Filz- und auch nur Einzelstücke.
Willst Du gleich hauptberuflich durchstarten oder erstmal nur nebenher?
Hier (https://www.mediafon.net/ratgeber_einfuehrungstext.php3?si=507670d888325&id=401017f4c01c0) findest Du vielleicht mehr Infos zu dem Thema (Darf man das hier verlinken? Ist ein Ratgeber für Freiberufler von Verdi)
LG
Jale
Hallo fenchurch,
im Wesentlichen kommt es darauf an, was Du selbst vor hast. Willst Du auf Märkten Deine Ware verkaufen brauchst Du eine Gewerbeanmeldung. Es kann aber bei einer Anmeldung als Kleingewerbe bleiben, dann will das Finanzamt nur eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung von Dir. Der Gewinn ist entsprechend Deinem Gesamteinkommen zu versteuern. Vorteil der Gewerbeanmeldung ist: Du hast Zugang zu Großmärkten und bekommst bei einigen Händlern Wiederverkäuferrabatt.
Bist Du als freischaffende Künstlerin unterwegs und verkaufst Deine Kunstwerke auf Ausstellungen, reicht eine Steuernummer beim Finanzamt. Auch dann mußt Du eine Einnahme-Ausgabe-Rechnung machen und den Gewinn entspechend versteuern.
Komplizierter wird das mit den Sozialversicherungen
viele Grüße
Triluna
Ringelblume
12.10.2012, 00:46
Hallo Fenchurch,
ich bin selbstständig mit meinem Filz und Du brauchst nur zum Finanzamt hingehen und Dich als Freiberufler im Bereich Kunsthandwerk anmelden.Dann bekommst Du eine Steuernummer....Künstler und Heilberufe müssen kein Gewerbe anmelden, sondern bekommen nur die Steuernummer und sind dann freiberuflich gemeldet.
Wenn Du dann erstamal angibts, daß Du nicht so viel Verdienst, dann kannst Du Dich gleich als Kleinunternehmer melden und zahlst auch keine Steuern.
Nur die Steuererklärung mußt Du einmal im Jahr machen und das ist ratsam von einem Steuerberater machen zu lassen, auch wenn mans bei kleineren Summen selber machen könnte, aber die übernehmen dann die Haftung falls irgendwas ist und wissen einfach besser bescheid mit fristen u.s.w.
Ich hoffe ich konnt Dir weiterhelfen alles Liebe Ringelblume :)
Ringelblume
12.10.2012, 01:13
Hallo Quirina,
Ich filze und verkaufe diesen auch ...leben kann ich noch nicht davon ...aber ein paar Ehrfahrungen hab ich mit dem Thema schon gemacht...
Ich glaube um sich so was aufzubauen, muß man sich fragen ,ob man das das wirklich möchte...davon zu leben...
Es gibt viele Wege...und wenn man regelmäßig verkauft bleibt auch was dabei hängen, reich werden tu ich nicht damit und man hat auch immer irgendwelche Ausgaben und viel Arbeit...aber wenn man voll dahintersteht,
macht man das gerne und dann kann auch was gehen...und wenn es erstmal ein Nebenverdienst ist ...klar gibt es auch eine Alltag dabei ...wenn man was auf Bestellung macht z.B.
oder man für einen Markt viele kleinere Sachen "produzieren" "muß", die etwas preiswerter sein müssen...
wenn Du natürlich nur Einzelstücke machst ...die praktisch Kunststücke sind, kannst Du sie auch teuer verkaufen...
man muß nur die richtige Nische für sich suchen....
Ich hab mir im Laufe der Zeit viele Märkte und Ausstellungen angeguckt, wo Filzer verkaufen und auch andere Künstler...und so konnte ich mir einen Einblick verschaffen wie jeder das für sich umsetzt...
Da gibts welche die verkaufen ihre Sachen über Kunstgalerien, die viel aufschlagen und diese Filzerinnen sind damit schon in einer ganz anderen Preiskatergorie....und dann gibts welche , die verkaufen auf Wochenmärkten und der Preis ist hart an der Grenze...
Wichtig ist das man seine gemachten Filzkunststücke loslassen kann und sich gut verkaufen kann....was für die meisten Kunsthandwerker oder Künstler mit das schwierigste ist..
bei mir hat es so angefangen...daß viele im Bekanntenkreis gekauft haben und dann die Freundin es auch toll gefunden hat u.s.w....also vieles lief über Mundpropaganda...
Auf jedenfall ist es ein Prozess, der bei dem Einen länger und dem anderen vieleicht kürzer ist...da es so viele kleine Zwischschritte gibt...die Einem vorher nicht so bewußt sind...
das war es erstmal..
Alles Gute...Ringelblume :)
fenchurch
12.10.2012, 10:35
Hallo,
danke für Eure Antworten.
Mmm, mit der Anmeldung scheint das ja nicht so schwierig zu sein. Aber die Abgaben bezüglich Krankenkasse und so weiter unterscheiden sich doch beträchtlich, so dass man sich ja besser als Künstler anzumelden versucht.
@Triluna: Kann man den als Künstler nicht auf einem Markt verkaufen?
Ich würde das Ganze schon gern, sozusagen hauptberuflich machen, aber das hängt ja auch davon ab, wie gut man die Sachen verkaufen kann und wieviel man dann dabei verdient.
LG fenchurch
Danke für die zahlreichen Antworten!
( das Thema scheint interessant zu sein ;))
Bei mir ist es ja lange noch nicht soweit, ich hatte eher aus Interesse gefragt, ob das wirklich eine Möglichkeit wäre, sich, bzw. seine Arbeit zu finanzieren.
Was ich jetzt schon merke - das, was ich im Moment gerade mache, möchte ich nicht gerne hergeben - das sind alles Prototypen - die braucht man als Erinnerung :D
Und ich stelle auch eine Entwicklung bei mir fest - bisher habe ich nur praktische Sachen gemacht, mit einer klaren Vorstellung, wie es auszusehen hat. Und einem gewissen Ehrgeiz, es auch sauber hinzubekommen...
Wurde es dann nicht ganz so, war ich eher frustriert und mit mir nicht zufrieden.
Seitdem ich nun die Sachen von Corinna ausprobiere ( die ich von alleine nie im Leben gemacht hätte), gehe ich mit mehr Spaß an die Sache ran, hab auch Freude an der Überraschung :cool:
Ob ich nun jemals auf Bestellung filzen wollte, oder 100 gleiche Dinge zum Verkauf herstellen wollte - keine Ahnung.
Aber es ist ein spannender Prozeß, der gerade bei mir stattfindet - der tut mir gut und macht Freude - alles , was sich daraus entwickelt, oder auch nicht, wird sich zeigen....
Hallo Quirina!
Das ist genau die richtige Einstellung. Es ist einfach nur schön etwas gern zu machen.
Solltest Du doch mal auf Bestellung arbeiten, kann ich Dir versichern, dass es nie Massenproduktion ist.
Ich mach zum Beispiel maximal 2 gleiche Taschen. Wobei die dann ja auch nicht ganz gleich sind, das geht gar nicht. Eine für mich, und eine als Geschenk oder zum Verkaufen.
So ist jede´s Teil ein Unikat. Und wenn mal jemand sagt, ich möchte ganz genau ein spezielles Filzding´s noch mal so haben, dann sag ich auch das geht nicht.
Erstens wird es nicht ganz genau gleich, außerdem hat jeder der eine Handarbeit ´´kauft´´ Recht auf ein Unikat.
GLG, Nopra
jasminsche
26.10.2012, 22:31
Hallo zusammen,
ich hab das Thema hier durch Zufall entdeckt und hab alles gespannt durch gelesen, grad was das liebe Finanzamt angeht.....
Ich hab jetzt am WE wieder einen Markt, wo ich meine Sachen verkaufen will.
Auch wenn der letzte Markt kein Erfolg war, so lassen wir uns (meine Freundin und ich) nicht entmutigen und wagen es noch einmal. Und natürlich habe ich dir Hoffnung, das vor Weihnachten noch mal eher was gekauft wird, was man dann zu Weihnachten verschenken kann....
Ich habe auf dem letzten Markt auch viel und oft gehört:.... "du hast doch auch Wolle, guck mal das kannste doch auch selbst machen?"
Es wird aber keiner wirklich selbst was machen, weil die ZEIT einfach nicht da ist. Hier was tun, hier was erledingen.....
Ich habe am Mittwoche in meinem Chor mal ein paar Filzsachen mitgenommen, und konnte gleich 3 Elfen/Feen an die "Frau" bringen:). Das hat mir gut getan.:) (und natürlich hab ich das Geld gleich wieder in Material umgesetzt):D
Was die Preise angeht, bin ich auch immer am grübeln und überlegen, was kann ich dafür verlangen?
Den Tip mit dem Materialkosten mal drei werd ich mir merken.
Ich schaue meist im Internet nach, was andere dafür haben wollen und geh meist etwas runter, weil ich ja noch in den Anfängen stecke, und nicht genauso viel verlangen kann.... so bin ich der Meinung!
Ich selbst habe jetzt nicht das Ziel, vom filzen zu leben oder es hauptberuflich machen zu wollen.
Ich mache es für mich aus Spaß an der Freude und als Arbeitsausgleich, ich kann dabei so herlich abschalten und mich voll und ganz auf das filzen konzentrieren.
Wenn ich meine Unkosten wieder raus haben sollte, ach herje, dann müßte ich glatt mal die Hälfte meiner Filzsachen verkaufen.
Schönen Abend an alle LG Jasmin
jasminsche
28.10.2012, 20:16
Hallo in die Runde,
heute war mein 2 Marktverkauf und ich muss sagen, dass der 2. besser war wie der erste.:daumenhoch:
Konnte gut was verkaufen: Handytaschen, 2 Feen, Filzblumen, Broschen....
Balsam für meine Seele....:cool:
In 4 Wochen is der nächste Markt.....hoffen das es dann auch so gut läuft :)
Allen noch nen schönen Abend
LG Jasmin
Filzundgut
28.10.2012, 20:20
Hallo Jasmin,
herzliche Glückwünsche zum erfolgreichen Markt!!! Das freut mich für Dich, dass Du so ein Erfolgserlebnis hattest bzw. Ihr beide, Deine Freundin und Du!! Dann drück ich Euch für den nächsten Markt schon mal ganz doll die Daumen!
Liebe Grüße
Barbara
Ist ja toll Jasmin. Viel Erfolg auch für´s nächste mal
GLG, Nora
jasminsche
28.10.2012, 20:57
Vielen Dank. Bei meiner Freundin war es nicht ganz so gut, aber hat auch was verkauft.
Sie hat z.B. 20 Eichhörnchen aus Nüssen und Pfeifenputzern gemacht, so zum anhängen an Geschenke etc., sind alle weg geangen.:)damit hat sie gar nich gerechnet.
Werd mal nen Bild von unserem Stand rein machen.
Filzbiene
29.10.2012, 08:39
Hallo jasminsche ,
das finde ich super ! Ein netten Stand habt ihr gehabt !
Ich tue mir extrem schwer wegen den Preisen..
Ich kann jetzt ein paar Figuren mit auf einen Weihnachtsmarkt nehmen ,aber kein eigener Stand ,sondern bei einer Freundin ,die schon jahrelang auf einen Weihnachtsmarkt geht.
Ich weiss nicht wie machen ,wie teuer ? Preis gleich sichtbar machen oder nachfragen lassen ?
jasminsche
29.10.2012, 11:51
Hallo Filzbiene,
das ist ne gute Frage, die ich und meine Freundin auch gestern wieder am Diskututieren waren. Preisschilder ja, nein, wenn ja, dann so das man sie nicht gleich sieht?
Ich habe mich dann dafür entschieden kleine Etiketten dran zu machen, weil ich sage mir, ich hab nix zu verbergen.... sicherlich ist es auch von Vorteil keine Preise dran zu machen, um so ins Gespräch zu kommen...
Aber wird sich auch getraut zu fragen, wenn ja, ist derjenige vielleicht doch überrascht wieviel das dann so kostet?
Von gestern kann ich sagen, dass es auch für mich hilfreich war, Preise dran zu machen, weil ich sie nich immer im Kopf hatte und die Leute sich so auch gleich fragen können: will ich das dafür ausgeben? Meine Taschen wurden gestern mehrfach "beäugt", aber letztlich nicht gekauft....das ist dann halt so...
Werde bei den beiden Weihnachtsmärkten aber keine Etiketten mehr nehmen, sondern kleine Schildchen aufstellen, weil die Leute zu 90 Prozent das genommen haben, wo das Etikett drauf war.
Was die Preise angeht, tue ich mich auch sehr schwer mit, und auch immer ne Glückssache, ob man nicht so hoch ansetzt? Ich frage mich dann selbst immer, wieviel ich dafür ausgeben würde und schaue was ich an Material verbraucht habe.....irgentwo hier im Forum hab ich mal ne "Formel " gelesen, wie man am besten den Pres berechnet, weiß grad nich mehr wo....
Ich war vor längeren mal auf einem Handwerksmarkt und da waren sooooooo tolle Feen, auch da waren keine Preise dran, hab dann nachgefragt, was sie kosten, war erschrocken, wieviel sie kosten und hab sie dann nicht gekauft. Hinterher hab ich mich doch geärgert, sie nicht gekauft zu haben...
Wenn ich aber meine Feen nun verkaufe, nehme ich fast genauso viel....
Mit den Preisen kann man immer noch runter gehn....
LG Jasminsche
Filzundgut
29.10.2012, 19:12
Hallo,
also zum Thema Preisgestaltung gab es hier schon einige Diskussionen, ich find das Thema auch schwierig, weil man immer auch an diejenigen denken sollte, die davon leben und berechtigterweise auch ihre Arbeitsstunden entsprechend in Ansatz bringen müssen. Also wenn man zu billig ist, schadet man anderen, wenn man zu teuer ist, schadet man sich und den Kunden - die ja auch wiederkommen sollen.
Grundsätzlich nehme ich auf den Markt nur mit, was für mich perfekt ist - ich möchte ja auch nichts kaufen, das sich dann irgendwann auflöst... manchmal sieht man da Sachen die sind wirklich schäbig - aber das sieht ein Laie vielleicht ja gar nicht oder erst zuhause...
Ich mache direkt auf jeden Artikel den Preis - einige Leute fragen nicht nach Preisen, weil sie sich dann irgendwie im Kaufzwang sehen oder denken, wenn sie fragen, müssen sie auch kaufen.
Manche gehn dann vorbei, sehen die Preise, ziehen die Augenbrauen hoch und kaufen halt nicht. Ist mir recht, denn diese Leute wüssten meine Sachen eh nicht zu schätzen, also warte ich lieber auf Kunden, die das Handwerk und die viele Arbeit, die darin steckt, auch zu würdigen wissen - die behandeln meine Sachen dann auch gut. Ich bin froh, wenn ich das bemerke, weil ich sehe, jemand freut sich sehr an etwas, das ich hergestellt habe und zahlt gerne dafür einen angemessenen Preis. Wohlgemerkt, das sind nur meine Ansichten, ich muss nicht davon leben und ich gehe nur auf einen einzigen Markt im Jahr.
Liebe Grüße
Barbara
Filzbiene
29.10.2012, 20:08
ich will z.B. die Schildkröte mitnehmen , ist über 30 cm lang und dafür gebraucht habe ich einige Stunden..dann so ein paar Minitrolle ,einen davon habe ich in der Galerie und ein paar Stachler :D
Aber wenn ich denke wie lange ich für die Schildi gebraucht habe und nur 10 Euro in der Stunde ansetze inkl.Material ,da komme ich ja auf mindestens 80 Euro...mmmh :confused:
Aber das zahlt mir bestimmt niemand...also denke ich ,das ich wahrscheinlich mit 5 Euro / Stunde zufrieden sein muss...
Aber wenn ich lese ,das manche davon leben und ach ,das ist echt mies wegen den Preisen...
Hallo,
also hm - ich finde, dass deine Tiere den Preis durchaus wert sind - also 10 Euro pro Stunde das ist ja wohl letztlich noch totaler Hungerlohn, oder den kann man ja nicht noch halbieren?
Ich finde, du kannst da als Anfänger vielleicht noch 20% Zeit abziehen (weil du vielleicht etwas langsamer bist als Profis) und dann ists gut. Es müssen ja auch noch Standgebühren bezahlt werden und Materialkosten und...
Deine Sachen sind ja auch nicht so schrottig, ich denke da wird niemand zu Hause feststellen, dass sich beispielsweise deine Schildkröte in einen Schildfleck verwandelt oder so etwas...daher ist so eine Schildtier dann auch sein Geld wert.
Ich stelle allerdings fest (ich verkaufe zwar keine Filzsachen aber gehe relativ regelmässig auf den Flohmarkt "Kram" verkaufen) dass man sich manchmal dann genötigt fühlt seine Sachen total billig abzugeben um wenigstens die Unkosten rein zu bekommen. Um das zu verhindern, wäre es vielleicht eine Überlegung wert, lieber die Dinge in einem "Internetshop" anzubieten, da hat man dann keine hohen Standgebühren.
Liebe Grüße
Andrea
Filzundgut
29.10.2012, 20:19
Ja, das ist immer schwierig, aber ich mache bei meinen Preisen keine Kompromisse - außer für Freunde die ich aber beschenke - ich geh auch nicht runter oder handele auf dem Markt, dann wird eben nix verkauft. Mit 30 cm Größe, dem entsprechenden Material und Deiner Arbeit kostet die Schildi dann halt das, was Du ausrechnest und fertig - und wenn sie keiner kauft, wohnt sie weiter bei Dir. Du möchtest sie doch nicht für 20 Euro verkaufen und sie verstaubt bei irgendjemandem in der Ecke, weil dieser jemand sie nicht schätzt? Hmm mag sein dass ich da bischen verrückt bin und ich bin ja auch nicht von einem Verkauf abhängig, aber ich möchte meine Sachen einfach in guten Händen wissen, naja hat halt jeder so seinen Tick :o.
LG Barbara
Filzbiene
29.10.2012, 20:44
Ich muss nur einwenig Standgebühr zahlen ,sagen wir es so ,ich zahle meiner Freundin etwas ,weil sie so nett ist und ich einige Figuren verkaufen darf.
Ich strenge mich immer sehr an ,was meine Figuren angeht , ich weiss auch nicht genau ,was da alles so angeboten wird und wie das dann aussieht..wie ich hier schon gelesen habe ,wird teilweise schlechte Ware angeboten..
Meine Schildi ist sehr fest und stabil und doch noch geschmeidig..ist eben Bergschafwolle...wie bisher alle meine Sachen.
Auch beim Nadelfilzen versuche ich immer alles so gut wie mir möglich zu machen..
Aber ich werde alles als Dekoobjekt angeben , weil es ja kein geprüftes Kinderspielzeug ist.
Na , mal abwarten...:D
hallo Allerseits,
ich les dieses Thema jetzt seit einiger Zeit ziemlich verdrossen mit und hab mir sehr oft überlegt was dazu zu schreiben. Jetzt versuch ich doch irgendwie meine Gedanken und Erfahrungen dazu zusammenzufassen und hoffe hier niemanden zu kränken.
Grundsätzlich definiert man sich nicht über die Qualität der anderen. Ob meine Waren besser oder qualitätiv hochwertiger sind als die einer Kollegin sollte keine Rolle spielen. Außerdem lese ich hier immer, dass schlechte Qualität angeboten würde. Glaubt mir, ich geh jetzt seit mehreren Jahren auf Kunsthandwerkermärkte und ich hab sehr viele gesehen, denen ich nicht das Wasser reichen kann, die ganz hervorragende Arbeit machen. Es kann mir auch immer nur Maßstab sein, was besser ist, nur so kann ich mich entwickeln. Und ich hasse nichts mehr, als Kollegen, die auf Mark über die Waren von Kollegen schlechte Urteile abgeben. Keiner von uns hat die Filzweisheit mit Löffeln gefressen und wer andere in den Dreck zieht macht sich meist selbst dabei schmutzig.
Nachdem wir uns im weitesten Sinne im Bereich Kunsthandwerk bewegen, ergibt sich daraus ein weiteres Kriterium. Es geht eben nicht nur um Handwerk. Du kannst so gut sein wie Du willst, wenn Du entweder nichts anbietest, das jemand haben will oder nur etwas anzubieten hast, das schon 1000 andere anbieten wirst Du keinen Erfolg haben. Damit klärt sich auch die Plagiatsfrage. Ein Künstler, der nur in der Lage ist Kunst zu kopieren und etwas herzustellen, was andere entwickelt haben, hinkt immer der Entwicklung hinterher und muss zwangsläufig billiger sein als das Original. Diese Spirale dreht sich genau so lange, bis die Kopie aus Fern-Ost kommt und für ein paar Euro verkauft wird.
Ich hab mich erst im September auf einem wirklich hochwertigen Markt mit einer sehr guten Kollegin unterhalten. Was spricht eigentlich dagegen seine Preise genau so zu gestalten, dass was bei hängen bleibt, dass Frau theoretisch davon leben kann. NICHTS. Wir beide bieten Schals an. Sie macht traumhaft zarte, handgefärbte Nuno-Blüten-Schals und ich mach hexisch-zipflige-Bommelschals für die voluminösere Mode. Wir sind uns nicht Konkurrenz sondern Ergänzung. Das macht sich auch in den Preisen bemerkbar. Die Schals kosten, was sie kosten und entweder ich verkauf sie zu dem Preis oder eben nicht. Ich bin mir zu schade meine Ideen zu verschleudern. Wer was besonderes haben möchte, der muss es eben auch bezahlen. Voraussetzung ist aber, dass es was besonderes ist, dass nicht jede Hobbyfilzerin das selbst macht.
Wenn also jemand mit selbstgefilztem Geld verdienen möchte, dann entscheidet das Angebot den Preis und nicht die Konkurrenz. Außerdem spielt ja auch der Kunde noch eine Rolle. Wenn ich mich auf einem Markt befinde, auf dem keine Kundschaft kommt, die meine Ware zu würdigen weiß oder sie sich einfach nicht leisten kann, dann ist das der falsche Markt. Gute Kunshandwerkermärkte, mit guter Kundschaft und gutem Sortiment sind selten, und teuer. Da findet sich dann auch kein Hobbyfilzer mehr und auch keine schlechte Ware. Die Angst, jemandem die Butter vom Brot zu stehlen, wenn man günstige Filzprodukte anbietet ist folglich unberechtigt.
Das bringt Euch zwar auch nicht wirklich weiter, aber vielleicht regt es ja zum nachdenken an.
viele Grüße
Triluna
Filzbiene
29.10.2012, 22:22
Danke Triluna :)
FilzFloh
29.10.2012, 23:10
Hallo,
ich bin neu hier im Forum und hab mir schon viel Hilfe und Anregung aus euren Beiträgen holen können. > DANKE !
Ich bin zum Filzen über meine Arbeit mit Grundschulkindern gekommen, ich bin Erzieherin und finde, dass ich noch in den Filz-Kinderschuhen stecke (hab mir eine hohe Messlatte gesetzt :D).
Das Thema mit dem Verkaufen von Gefilztem habe ich auch schon oft durchgekaut und ich finde es sehr spannend, wie ihr das so seht!
Ich habe nämlich in diesem Frühsommer das erste Mal zusammen mit einer Freundin auf einem Mittelaltermarkt einen Filzstand für Kinder angeboten und nebenher auch Kleinigkeiten (Haargummies, Schlüsselanhänger, usw..) verkauft. Wir haben uns preislich an unserem potenziellen Klientel orientiert: Kindern bzw. Familien.
Ich weiß, dass es Stände gibt, die die selbe oder ähnliche Arbeit teurer angeboten haben als wir, allerdings habe ich keine Standgebühren bezahlen müssen, weil wir kinderprogramm gemacht haben, nach der Devise: wenn die kinder beschäftigt und zufrieden sind, bleiben die Erwachsenen länger und kaufen an anderen Ständen. Deshalb haben wir nicht viel verlangt, wir wollten die Materialkosten + ein bisschen rausbekommen (was wir gerade so auch geschafft haben).
Für mich ist das so, dass ich nicht von einem Kunden erwarte, dass die Arbeit, die ich hatte mit Geld entlohnt wird, ich habe den Lohn mir selber gegeben, weil ich etwas tue, was mir Spaß macht, bei dem ich ganz im Handwerk versinke. Das kann aber natürlich nicht für jemanden gelten, der damit sein Brot verdienen will!
Ich schätze die professionelle Filzkunst sehr, bin aber nicht in der Situation, mir diese Wunderdinge leisten zu können...
und da ich weiß, dass es nicht nur mir so geht, finde ich es unter folgendem Aspekt, nicht so verwerflich, Gefilztes zu "Dumpingpreisen" zu verkaufen:
Wenn Kindern der Zugang zu Spielzeug und kleinen Nutzgegenständen aus Filz o.ä. ermöglicht wird, weil sich die Eltern das leisten können, finde ich es um einiges wertvoller, als wenn sie diesen Kindern nur Billigspielzeug aus Fernost kaufen.
Ich denke auch, was Triluna sagt, stimmt. Kund in unterschiedlicher Art und Qualität steht nicht in Konkurenz zueinander.
jasminsche
29.10.2012, 23:25
Hallo Triluna,
deinem Beitrag ist echt nix mehr hinzu zufügen. Du hast die ganze Sache auf den Punkt gebracht.
Wer über andere Sachen negativ urteilt, sollte sich selbst an die Nase fassen und sich fragen, wie gut er selbst ist?!
Und ich vermute und hoffe mal, ein jeder, der in irgenteiner Form Handwerk betreibt, hat an sich selbst hohe Ansprüche hergestelle Sachen so gut zu machen, dass Frau/Mann sie auch verkaufen kann.
LG Jasminsche
Filzundgut
30.10.2012, 09:51
hallo Allerseits,
ich les dieses Thema jetzt seit einiger Zeit ziemlich verdrossen mit und hab mir sehr oft überlegt was dazu zu schreiben. Jetzt versuch ich doch irgendwie meine Gedanken und Erfahrungen dazu zusammenzufassen und hoffe hier niemanden zu kränken.
Grundsätzlich definiert man sich nicht über die Qualität der anderen. Ob meine Waren besser oder qualitätiv hochwertiger sind als die einer Kollegin sollte keine Rolle spielen. Außerdem lese ich hier immer, dass schlechte Qualität angeboten würde. Glaubt mir, ich geh jetzt seit mehreren Jahren auf Kunsthandwerkermärkte und ich hab sehr viele gesehen, denen ich nicht das Wasser reichen kann, die ganz hervorragende Arbeit machen. Es kann mir auch immer nur Maßstab sein, was besser ist, nur so kann ich mich entwickeln. Und ich hasse nichts mehr, als Kollegen, die auf Mark über die Waren von Kollegen schlechte Urteile abgeben. Keiner von uns hat die Filzweisheit mit Löffeln gefressen und wer andere in den Dreck zieht macht sich meist selbst dabei schmutzig.
Hallo Triluna,
ich fühle mich jetzt nicht gekränkt und wollte auch niemanden angreifen mit der Feststellung, dass manche Sachen eben meiner Meinung nach nicht in den Verkauf gehören, das war nur eine rein persönliche Meinungsäußerung, die auf meinem persönlichen Empfinden beruht. Ich habe vielleicht ein etwas gesteigertes Gerechtigkeitsempfinden und daher denke ich, dass jeder für sein sauer verdientes Geld auch ordentliche Ware bekommen sollte. Ich war als Besucher ebenfalls schon auf Märkten, wo ich Dinge gesehn habe, die ich nur ehrfürchtig anstarren konnte, so toll waren die - an diese Filzer/innen werde auch ich niemals heranreichen, und an diesen Ständen war für mich jedes Teil sein Geld wert.
Irgendjemanden hier oder auf dem Markt in den Dreck zu ziehen, liegt mir fern.
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Triluna,
schön, daß es eine so konstruktive Diskussion ist , ich denke, hier muß sich auch niemand gekränkt fühlen.
Es ist eben auch so eine Sache, wie jemand ( vor allem Anfänger!) seine Werke einschätzt.
Der eine ist stolz, etwas , für ihn tolles, hinbekommen zu haben ,auch wenn es Mängel hat ( die er/sie selbst nicht sieht) der andere legt die persönliche Meßlatte hoch!
Da kann ich dann als Käufer ja aber auch selbst entscheiden, ob es mir das Geld wert ist, oder nicht!
( allerdings bemerkt man manche Mängel ja wirklich nur, wenn man sich etwas mit der Materie auskennt)
Meine Ausgangsfrage war auch eher auf die "guten Dinge" bezogen.
Gerade wenn man Kleidungsstücke ( oder eben größere Dinge) fertigt, liegen sowohl der Materialwert, als auch die Arbeitszeit meist recht hoch.
Karin Kunder, wo ich jetzt diesen Kurs gemacht habe, erzählt z. Bsp. , daß sie ihre Dinge öfters an einen Modemacher in München verkauft.
DA bekommt sie ihren Preis - er verkauft natürlich an seine Kundschaft mit entsprechendem Aufschlag , da für diese "teuer = besonders" ist.
Aber dazu braucht es auch die entsprechenden Kontakte, um an die "Zielgruppe" zu kommen.
Nun ja, Filzen ist eben wirklich Kunst - da braucht es mehr als gute Ware, um auch verkäuferisch Erfolg zu haben!
Ja, ich hab ja auch schon geschrieben, dass ich mich fast für manche fremdschäme, was die so auf Märkten anbieten.
Aber ich bin eben Perfektionist, und würde nie etwas verkaufen wollen, wofür ich selber kein Geld ausgeben würde.
Aber natürlich liegt das immer im Auge des Betrachters und mein ´´Auge´´ ist eben sehr streng was Qualität betrifft. Das gilt natürlich auch für mich selber.
Ich muß Triluna natürlich recht geben. Aber es hat halt jeder seine eigene Meinung und Anschauungsweise
GLG, Nora
Hallo nochmal,
die Sache mit der Qualität ist eine sehr schwierige Frage. Leider können wir die Qualität der wenigsten Dinge wirklich beurteilen. Wenn ich z.B. an die Kennzeichnungspflichten bei Lebensmitteln denke wird mir schlecht und bei Metallwaren herrscht völlige Anarchie. Da wird ein Messer mit Solinger-Stahl beworben und kein Mensch muss allgemeingültig darlegen, um was es sich handelt. Der Begriff Edelstahl wird gänzlich falsch verwendet und Rostfrei ist alles, was beim ersten Kontakt mit Wasser nicht gleich rostet. In dem Bereich kenn ich mich aus und kann manchmal nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.
Wenn ich aber vor einem gedrechselten Kunstwerk stehe oder vor schönen Glasperlen, dann kann ich nur staunen und hoffen, dass das was ich sehe gute Qualität ist. Beurteilen kann ich es nicht. Gleiches gilt für sehr viele andere Bereiche. Wenn ich aber ein teures Stück kaufen möchte, dann versuch ich zu vergleichen und schau genau hin, mehr kann ich nicht tun. Mehr kann auch die Kundschaft für Filzwaren nicht machen. Ich glaube aber dass das auch unserer Kundschaft gelingt. Wichtig ist, dass wir informieren. Das Filz-Netzwerk bemüht sich um eine Qualitätszertifizierung. Darin liegt bestimmt eine gute Möglichkeit die Qualitätsfrage für die Zukunft zu klären. Selbst wenn sich nicht jeder zertifizieren läßt, dann kann sich der Kunde zumindest über Kriterien informieren und einen Verkäufer danach fragen. Wenn z.B. jemand behauptet, eine Filzware sei nicht waschbar, auch nicht von Hand, dann kann das durchaus Indiz für mangelnde Qualität sein. Wenn jemand so ein Filzstück trotzdem kauft, dann ist es entweder sehr günstig oder eben künstlerisch so wertvoll, dass es sein Geld trotzdem Wert ist.
Ich glaub das Problem klärt sich in den nächsten Jahren
viele Grüße
Triluna
Da kann ich Dir nur beipflichten Triluna
Ich kann gute Qualität natürlich auch nur bei Dingen beurteilen, von denen ich etwas verstehe.
Man glaubt ja gar nicht, mit welchen Haarschnitdten manche Kunden zu uns kommen, und sich dann wundern, dass sie keine Frisur zusammenbringen.
Davon versteh ich nun wirklich was. Außerdem eben von vielen Handarbeiten, da ich ja selber auch viel mache.
Das ist manchmal im wahrsten Sinne des Wortes haasrträubend.
Deshalb hab ich auch für mich selber den Entschluß gefasst, nur wirklich gute Ware zu verkaufen.
In meinem Beruf und bei meinen Hobbys. Anders könnte ich das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.
Außerdem sind zufriedene Kunden ´´Wiederholungstäter´´, und kommen immer wieder.
GLG, Nora
Hallo,
ich fühle mich jetzt nicht gekränkt und wollte auch niemanden angreifen mit der Feststellung, dass manche Sachen eben meiner Meinung nach nicht in den Verkauf gehören, das war nur eine rein persönliche Meinungsäußerung, die auf meinem persönlichen Empfinden beruht. Ich habe vielleicht ein etwas gesteigertes Gerechtigkeitsempfinden und daher denke ich, dass jeder für sein sauer verdientes Geld auch ordentliche Ware bekommen sollte.
Also nun mal ehrlich - ich hab auch schon richtig schöne Filzdinge gesehen - aber neulich auf der Bastelmesse die ich besucht habe da verkaufte jemand ein paar Kinderfilz"pantoffeln" in die NIEMALS irgendein Kind seine Füsse hätte reinquetschen können. Irgendwelche Omas/Opas/Tanten, die nicht regelmässig Pantoffeln an Kinderfüsse machen/gemacht haben hätten das aber sicher kaum gesehen und vielleicht die fast 40 Euro die sie kosten sollten dafür ausgegeben.
Sowas finde ich tatsächlich unverschämt - und ich denke den Käufern dieser Puschen, denen passiert das auch nicht noch einmal, dass sie Geld für gefilzte Dinge ausgeben.
Und was mir früher gar nicht so aufgefallen wäre - wenn ich mir beispielsweise Filzdinge in einem Internet-Verkaufsdingen anschaue - da gibt es so viele Sachen sie so unglaublich nach "Anfänger" aussehen, das ist schon extrem. Und wie wirkt sowas? Meine Tochter beispielsweise, die irgendwie nur meine Filzsachen kennt, die findet Filz hässlich (kann ich ihr nicht unbedingt verdenken) - ich glaube, Leute die immer nur oder auch nur vorwiegend solchen "Anfängerkram" sehen (sei es im Internet oder auch auf Märkten) die können doch gar nicht wissen, was für ein wunderbarer Werkstoff Filz ist und wie schöne Dinge daraus entstehen können. Ich glaube nicht, dass solche Dinge wirklich das Geschäft beleben - im Gegenteil.
Was mich interessieren würde Triluna: warum sollte sich in den nächsten Jahren etwas ändern bezüglich der Filzqualität?
Liebe Grüße
Andrea
Dazu hab ich auch noch ein Beispiel
Die beste Freundin meiner Schwägerin hat sich vor Jahren was aus Filz gekauft, das von schlechter Qualität war.
Dann wollte meine Schwägerin, dass ich für den Geburtstag besagter Freundin eine Tasche mache. Die hat tatsächlich abgelehnt, weil sie ´´sowas´´ nicht mehr haben möchte.
Als sie dann die Sachen gesehen hat die meine Schwägerin von mir hat, hat sie sofort ihre Meinung geändert.
Mittlerweile hat sie 4 Taschen und einigen Krims aus Filz von mir.
Also kann einmal schlechte Qualität gekauft zu haben dazu führen, dass man sich nie wieder dafür interessiert
GLG, Nora
die.waschkueche
30.10.2012, 21:37
Die berühmte Neverending Story. Ich halte es mittlerweile so, meine Produkte sind preiswert im wirklichen Sinne des Wortes, sie sind ihren Preis wert - für dieses Selbstbewußtsein habe ich lange gebraucht und auch heute mache ich noch preisliche Kompromisse, weil der Markt für bestimmte Produkte nicht mehr hergibt. Entweder man verabschiedet sich dann von diesen oder zieht mit einer Mischkalkulation diese weiterhin mit, weil man mit ihnen im Markt Aufmerksamkeit bekommt - sozusagen als "Werbung" verbuchen.
Preisgestaltung bei Filzprodukten hat viel mit Erfahrung zu tun. Meine Erfahrung dazu, man kann höhere Preise verlangen. Wichtig dabei ist aber immer die gestalterische Eigenständigkeit des Produktes und nicht die 25.000 Stulpe gemacht wie alle anderen. Stulpe ja, aber anders als die anderen. Dann gibt der Markt auch einen höheren Preis her. Qualität spielt eine Rolle, wobei dies relativ ist, da der Endverbraucher nur bedingt unterscheiden kann zwischen gut gefilzten Produkten und schlecht gefilzten Produkten.
Ich versuche damit ein Teil meines Einkommens zu verdienen. Hartes Brot. Märkte mache ich nur noch ganz bedingt. Ich verkaufe ausschließlich über das Internet (u.a. auch bei Dawanda - aber so einfach ist das nicht, wie es hier beschrieben wird. Es sind mit dem Shop sehr viele Pflichten und Gesetze verbunden, einfach nur anmelden und dann Produkte einstellen ...).
Was man sich zulegen muß, besonders wenn man im Internet verkauft, ein dickes Fell. Es wird leidig gerne "inspiriertkopiert". Ziemlich ärgerliche Sache, wenn man selbst Stunden über Stunden an einer Idee gesessen hat, diese umsetzt und 6 Monate später die Idee bei jemanden anders für kleineren Totto wiederfindet. Da fehlt es oft an Fairplay und/oder mangelndem Unrechtsbewußtsein. Dann war es das auch meistens mit dem Verdienst, weil der Verbraucher gerne zum günstigeren Angebot greift (billiger möchte ich nicht sagen, obwohl es das oft trifft) und dafür auch Abstriche in Gestaltung und Qualität macht.
Kurse gebe ich keine, da ich dafür keine "Geduld" habe. Sicher wird dort das "schnellere" Geld verdient, wobei es auch da ankommt was einem die eigene Arbeit wert ist. Ist meiner Meinung aber auch genauso hartes Brot. Die Filzkolleginnen die Kurse geben, haben meinen größten Respekt.
Beste Grüsse
Filzbiene
02.11.2012, 22:25
ich gehe ja jetzt mit meiner Freundin zum Weihnachtsmarkt und ich kann da wie schon geschrieben ein paar Figuren verkaufen.
Ich weiss aber nicht was verlangen...klar nicht zu billig ,aber ich will auch nicht alles wieder mit nachhause nehmen.
Vielleicht ist hier jemand mit mehr Erfahrung und kann mir in etwa sagen ,wieviel ich z.B. für so ein kleines Schwein preislich ansetzen kann.
Die kleinen Schweine sind etwa 12 x 8 cm und die grösseren so etwa 15 x 10 cm.
Wenn ich das in Stunden ausdrücke , brauche ich etwa 2, 5 Stunden für ein Schwein.
Vielen Dank für einen Rat..ich habe da echt noch keine Erfahrung , will es ja nicht verschenken ,aber zu teuer auch nicht verkaufen.
Die Preisgestaltung ist ja immer ein sehr schwieriges Thema.
Jemand hat kürzlich geschrieben den Materialpreis mal 3 und ein bißchen aufrunden ( sorry, ich weiß jetzt nicht mehr von wem der Beitrag war ).
Ich denke, das kommt hin. Wobei für mich unter Materialpreis nicht nur die Wolle fällt, sondern auch Wasser, Seife, Strom usw..
Aber Du bekommst sicher noch bessere Antworten. Ich bin da ja auch nicht so bewandert.
GLG, Nora
Hallo,
also - ist das so "Materialpreis mal drei"? Ich kann mir vorstellen, dass diese "Faustformel" gilt für so Dinge die irgendwie jeder machen kann (also Stulpen, Schals, Weiberkraftgürtel und sowas) aber bei diesen Figuren ist meiner Meinnug nach der Preis nicht durch das Material vorgegeben, sondern durch den "Schaffensprozess". Sonst würde ein kleines Schweinchen aus Bergschafwolle, lass es also mal 50g haben (da kostet das Vlies vielleicht 15 Euro pro Kilo wenn überhaupt) dann knapp 2 Euro kosten?
Kann ich mir nicht vorstellen. Ich denke, dass man sich bei solchen Dingen in erster Linie die Arbeitszeit und die Idee bezahlen lassen sollte. Aber ich hab auch noch nie etwas gefilztes verkauft und werde das auch nie tun und meine Katzen waren auch immer (zu) teuer :-)
Liebe Grüße
Andrea
filzifee
03.11.2012, 09:01
Guten Morgen,
meine kleine Fleur ist auch eine "Auftragsarbeit" für eine Bekannte von mir, die mir diese aber auf jeden Fall bezahlen will.. Ich weiß auch nicht, was ich dafür nehmen kann/soll... Wenn ich den Materialpreis mal drei rechne, komme ich auf unter 20€, dafür saß ich da aber einen ganzen Abend lang dran... Ich bin also immer noch am verzweifeln, wie man so nen Preis für die liebenswerten kleinen Geschöpfe festlegen soll...
Ich finde auch, dass die Idee und der Zeitaufwand irgendwie in die Rechnung mit einbezogen werden solllten! Aber ich verkauf jetzt auch meine erste Handpuppe und hab somit keine Ahnung! Vielleicht schreiben die "Profis" ja nochmal... :)
Liebe Grüße
Filzbiene
03.11.2012, 09:51
danke erstmal für die Antworten !
@elmo: die Bergschafwolle ist schon etwas teurer , ich bezahle für 100 gr. gefärbte 2,95 Euro , Bergschafwolle natur ist aber billiger.
Wenn ich da vom Materialwert ausgehe , müsste ich es billig abgeben...aber das ist auch nicht der richtige Weg , wenn jemand nur 5 Euro zahlen will , dann muss er eben zu China Ware greifen ,da gibt es ja massig Plüschtiere für wenig Geld.
Aber was ich da für eine Arbeit reingesteckt habe..puuuh
Grübel , grübel...:confused:
Hallo,
OK - das war nur ne Hausnumer - ich bin halt der Meinung, dass bei manchen Dingen der Wert nicht mehr mit dem Materialwert zu tun hat.
Und ja, stimmt, die Bergschafwolle ist schon teurer, ich hatte sogar kürzlich welche gekauft und hätte es wissen können...
Liebe Grüße
Andrea
Ich selbst hab auch keine Ahnung, aber schaue gerade ziemlich genau hin, wenn ich irgendwo was sehe!
Im Nachbarort gibt es eine Filzerin/ Spinnerin, die regelmäßig auf Märkte geht und Kurse gibt und ihren Lebensunterhalt davon bestreitet. Die hat momentan so Schäfchen, die kosten 5.50 Euro.
Allerdings ist da der Arbeitsaufwand nicht so hoch, wie bei Deinen Schweinchen ...
Vor 3 Tagen bin ich recht erschrocken, als ich im Baumarkt war. Die haben dort so eine kleine Bastelabteilung, wo man etwas Material und Anleitungsbücher bekommen kann.
Dort stehen momentan nadelgefilzte Mäuse mit einem Styroporteil drin und auch "schlecht" genadelt, die Dinger darf man echt nur anschauen, sonst fallen sie auseinander!
Aber die kleinen ( ca.7-8 cm) werden dort um 3,50 Euro verkauft :eek:
Da hab ich mich auch gefragt - die Schafferin muß ja bestimmt aiuch noch einige Prozente abgeben, dafür, daß sie dort verkauft werden können und das war Handarbeit, nicht maschinell hergestellt.
Materialkosten x drei ist für mich immer die absolute Untergrenze. Vor allem bei kleinen Gegenständen, wie Blüten/Blumen... geht gar nicht.
Die Schweinchen sehen schon aufwendig aus und nicht jeder kann so etwas. Da hängt dann der Verkaufserfolg auch vom Puplikum des Marktes ab. Mir wären die Schweinchen für Käufer, denen das Material und die (liebevoll:rolleyes:) gestaltete Machart egal ist, auch zu schade.
Ich hatte letztes Jahr Tannenbäume gefilzt, ca 30 cm hoch, hochwertige melierte Wolle, auf selbst gesägten Ästen als Baumstumpf. Dafür dachte ich wären 10€ in Ordnung, das war meine gefühlte Untergrenze. Tja, von den Bäumen habe ich keinen einzigen verkauft. Einige habe ich zu Weihnachten verschenkt, den Rest nehme ich dieses Jahr wieder mit. Und ich wehre mich beim Preis weiter runter zu gehen.
So muss jeder für sich seine Grenze ausloten. Ich wünsche dir viel Erfolg!
Allerleirau
03.11.2012, 14:53
Hallo Felti,
für Deine Tannenbäume (ich habe sie zwar nicht gesehen) fände ich 10 € eigentlich zu wenig.
@Filzbiene: Die Schweinchen sind vermutlich mit der Nadel gefilzt? Das kann ich mir für mich so gar nicht vorstellen und ist sicher eine Heidenarbeit, da würde ich den Preis nicht zu weit unten ansetzen. Schau mal, was so kleine Plüschtiere von bekannten Marken (n**i-Schlüsselanhänger) kosten, die sind auch teuer und die Leute kaufen das! Und wenn man dann mal auf dem Weihnachtsmarkt schaut, was eine Runde Karussellfahren für die Kinder kostet, oder ein Glühwein, eine Wurst...nach wenigen Minuten bleibt davon nichts mehr übrig, aber da wird ohne mit der Wimper zu zucken das Geld locker gemacht.
Vermutlich müssen wir uns selbstbewusster darstellen? Manchmal kaufen die Leute auch nicht, weil es ihnen zu billig erscheint. Billiger Preis= billige Ware...
Aber ich finde es auch sehr schwierig, Preise korrekt zu gestalten.
Lg, Petra
Filzbiene
03.11.2012, 22:13
@Allerleirau: danke für deine Antwort.:)
Wegen den Schweinchen ,die sind nassgefilzt. Augen und Mund sind mit der Nadel gefilzt
Filzbiene
03.11.2012, 22:20
natürlich auch Danke an alle anderen...!:)
Also ich habe mir als Richtwert genommen 7€/Std. plus Materialkosten. Da versuche ich nicht drunter zu gehen. Trotzdem mach ich das manchmal, weil ich denke, sonst kauft es keiner. Aber ich versuche, so oft wie möglich meinem Prinzip treu zu bleiben. Oft denke ich dann, 7€ sind ja eigentlich ein Witz, das ist ja noch nicht mal Mindestlohn. Aber ich muss ja zum Glück nicht davon leben und betreibe es noch hobbymäßig. So kann ich meine Unkosten decken und in neue Materialien investieren und vielleicht auch den ein oder anderen Filzkurs bezahlen.
LG, Doro
Vorweg, ich bastel nur Katzenspielzeug für den Tierschutz.
Ich kann also hier nicht als Profi sprechen.
Ich finde 3 x den Wollpreis o.k. wenn man verkauft um wieder neue Wolle zu kaufen. Mehr nicht.
Wenn ich von dem Preis den Versankostenanteil, Wasser, Strom und Seife abziehe, bleibt ja nicht viel mehr. Und wenn man nicht in Serie arbeitet muss man ja auch mal "Verschnitt" einplanen.
Es bleibt ein Spagat zwischen dem was einem die eigene Zeit und Kreativität wert ist und dem was andere dafür hergeben würden.
Mir als Kunde geht es so: wenn ich etwas aussergewöhnlich schön finde und mir gefällt was jemand mit viel Kreativität, Zeit und Können geschaffen hat, würde ich nie handeln.
Dann ist mir auch egal ob es sowas ähnliches, schnell in China zusammengezimmertes, irgendwo billiger gibt. Das ist dann keine Alternative.
Die Frage bleibt ob man sich solchen Luxus leisten kann. Überlebensnotwendig sind unsere Filzereien ja in der Regel nicht.
Aber wie Ihr schon geschrieben habt, Karussell und Glühwein sind es ja auch nicht.;)
die.waschkueche
08.11.2012, 13:54
Ich habe jetzt nicht alle Kommentare durchgelesen, aber Materialkosten x 3 funktioniert nicht. Warum? Z.B. meine Schultüten wiegen im Schnitt 300-400 gr je nach Modell (ich wiege übrigens ab, u.a. auch aus kalkulatorischen Gründen ). Rechnet mal nach dieser Faustformel aus: Merinowolle, extrafein, gefärbt bei Filzrausch Kilo für 33,53 Euro.
Demnach müßten meine Schultüten 13,50 € kosten zzgl. weiterer Materialien wie Papprohling und Stoffmanschette etc. pp .... also gut und gerne 30,00 € wenn ich nach der Formel gehen würde ... äh, dafür stelle ich mich aber nicht hin (ich könnte mich zwar vor Verkäufen kaum retten, aber mir ist meine Arbeitszeit und mein gestaltersiches Können doch noch etwas mehr wert als Nullkommanull minus Nullkommanull) und filze diese Schultüten. Ich will hier jetzt keine Werbung für meine Schultüten machen, aber wenn ihr sie Euch mal anschaut, versteht Ihr was ich meine. Vergeßt Eure Arbeitszeit nicht und auch da variieren die Preise, wegen des vom Verbraucher empfundenen Schwierigkeitsgrades und der Orginalität, der Idee, der Besonderheit.
Deswegen ist es auch so wichtig im Markt zu recherchieren (nicht zu verwechseln mit kopieren ... ;)), was wird für welchen Preis verkauft? Das ist sehr aufschlußreich. Natürlich gibt es immer Ausreißer nach oben und nach unten. Da muß man dann einfach eruieren wieso es zu diesen Preisen kommt. Macht Euch mal die Mühe.
Manche Produkte bekommt man einfach nicht teurer verkauft, andere ohne Probleme. Das meinte ich mit Erfahrungen - die Preisgestaltung bei Filzprodukten ist sehr subjektiv, weil es hier eher um emotionale Käufe in einem handwerklichen Genre geht, dass Dank vieler Kurse, Bücher etc. pp und der DIY-Welle dem Verbraucher suggiert, es kann eigentlich jeder. Klar kann es jeder, dass Filzen lernen, das ist das Tolle am Filzen - bis zu einem bestimmten Punkt. Leider schlägt sich fatalerweise die Meinung, Filzen ist ganz einfach und jeder kann schnell jedes Produkt sehr gut filzen, auch auf die Preise nieder.
Ich bin seit 2004 gewerblich mit Filz unterwegs, so langsam komme ich dahinter was ich für Preise verlangen kann - die auch akzeptiert werden. Allerdings muß ich mich dafür ziemlich ins Zeugs legen.
Genauso müßt Ihr bedenken, wenn Ihr sehr günstig anbietet (vielleicht auch weil ihr Angst habt nichts zu verkaufen), dass Ihr euch selber um euren Verdienst bringt und dafür sorgt, dass der Markt durch zu geringe Preise "verwöhnt" wird. Wenn Ihr dann ein höherwertiges Produkt anbietet, wills keiner mehr kaufen, weil man niedrige Preise bei Filzprodukten gewohnt ist.
Bedenkt bitte bei Eurer Preisgestaltung, Filzen ist sehr zeitaufwendig und kräftezehrend, mal abgesehen von dem handwerklichen und gestalterischen Geschick welches man mitbringen muß um überhaupt etwas verkausfähiges zu produzieren.
Ich vergaß, vielleicht hilft folgendes den Neulingen für die Kalkulation
+ Materialkosten (Wolle, andere Zutaten, Strom, Wasser, Seife etc. )
+ Steuern ( 19% Mwst und Einkommenssteuer mit ca. 20-25%)
+ Arbeitszeit ( da muß jeder selber entscheiden wieviel er pro Stunde nimmt)
+ Faktor Orginalität
x Faktor 1,5
und dann könnt Ihr abwägen, ob ihr dafür das Produkt verkauft bekommt.
Danke, dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Filzbiene
08.11.2012, 19:40
@die.waschkueche: war gerade auf deiner Seite ! Wahnsinn ,das sind ja absolut supermässgie Sachen !!!:daumenhoch::daumenhoch::daumenhoch::daumenhoch ::daumenhoch:
Ja ,das mit dem Verkauf ist nicht einfach für einen Anfänger..ich habe null Vergleich was da für Tiere und in welcher Qualität und Preisklasse auf Märkten angeboten werden und ich will auch nur bei Tieren und Trollen usw...bleiben.
Na ,mal sehen ;)
Allerleirau
09.11.2012, 11:24
@ die Waschküche: herzlichen Dank für Deine Antwort!
@Filzbiene: letztes Jahr habe ich zwei Fingerpüppchen gekauft, etwa 8 cm hoch und habe dafür je 9,- € bezahlt. Vielleicht hilft Dir das etwas als Vergleich? Zuerst habe ich auch gezögert, denn mal kurz so 18 € auszugeben ist schon heftig, aber diese Figuren (eine Sau und einen Esel, gakauft auf dem Risthof in Immenstadt, vielleicht liest die Schafferin dieser zauberhaften Wesen mit???) haben so viel "Seele", so eine zauberhafte Ausstrahlung, daß sie das Geld auf jeden Fall wert sind!
Herzliche Grüße,
Petra
lionsgemmini
25.02.2017, 14:39
Ich hab mir die Antwort von "die.Waschküche" schon vor einiger Zeit durchgelesen ... und jetzt stehe ich gerade wieder vor der Aufgabe, einen angemessenen Preis für eine Sache zu finden.
Es ist jemand an mich herangetreten, der einen Bullterrier gefilzt haben möchte. Der soll ungefähr 50 cm groß werden. Bislang habe ich so große Tiere noch nicht gefilzt, aber das soll nicht da Problem sein. Die Dame, die bei mir angefragt hat, habe ich wiederum gefragt, ob sie selbst eine Preisvorstellung hat, denn ich sagte ihr, dass wir uns da durchaus bereits im dreistelligen Bereich bewegen ... sie meinte , ob sie mit 120 € evtl. dabei wäre ... ich habe ihr erstmal geantwortet, dass ich am WE in mich gehe bezüglich des Preises.
Nun habe ich im Internet mal recherchiert und gesehen, dass es z.B. eine Anbieterin aus Kanada gibt, die nach Fotovorlage filzt und dort kosten die Tiere (alle so um die 10-13 cm hoch) €221,05.
Mein Problem liegt tatsächlich eher in der Berechnung des Preises an sich ... mein Mann meint schon immer, dass ich meine gefilzten Lieblinge viel zu günstig verkaufe ... und ich bin selbst so hin- und hergerissen ... ich denke schon, dass ich mich qualitätsmäßig durchaus mit der Kanadierin und anderen messen kann, vor allem durch die Individualität, weil ich ebenfalls nach Bildern arbeite und die entstandenen Filzlieblinge ihren Originalen sehr, sehr ähnlich sind.
Wiegesagt - ich werde jetzt am WE noch mal über die Preisgestaltung nachdenken, würde mich aber sehr freuen, wenn ich von Eurer Seite noch mal Anregungen/Preisvorstellungen bekommen würde, zu dem was ich mache ... ich habe Euch noch mal meine Seite hier und meine HP Seite verlinkt:
http://forum.filzrausch.net/showthread.php?t=1448&highlight=preise
https://gefilztelieblinge.jimdo.com/
Vielen Dank schon mal für Eure Mühen ... :daumenhoch:
Die ewige Frage...
Es ist wirklich schwer einen Kompromiss aus dem was etwas dem Hersteller "wert" ist und dem Preis, den die Kundschaft bereit ist zu zahlen, zu finden.
In Deinem Fall - Unikat, auf den Käufer angepasst- also keine Massenware, sowie reine Handarbeit, muss es sicher ein Preis sein, für den du bereit bist zu arbeiten und die Kundin muss bereit sein ihn zu zahlen.
Hast du eine Idee wieviele Stunden du daran sitzen wirst? Ob es ein reizvolle Aufgabe oder Pflichterfüllung für Dich ist? Was wärst du selber bereit für so eine Einzelanfertigung zu zahlen?
Ich glaube nicht daran, Preise im Internet zu finden. Wirklich vergleibare Objekte findest du nicht, und ob die Kundschaft bereit ist einen aufgerufenen Preis auch zu zahlen weißt du auch nicht.
Was stellst du dir vor, wieviel kosten die anderen Hunde von dir?
lionsgemmini
25.02.2017, 23:19
Hallo Katja, vielen Dank schon mal für Deine Antwort.
Ich habe unterschiedliche Preise, die sich nach der Größe des Hundes richten ... kleine Hunde so zwischen 10x15 - 15x18 cm liegen bei 30-40 € ... große mit etwa 20x25 cm liegen bei 50-60 € ... und ich schätze mal, dass ich so bestimmt 15-20 Stunden an einem Hund filze ... möglicherweise auch mehr ... vielleicht auch mal weniger ... ich hab's halt noch nie zusammengerechnet, weil ich immer über die Woche verteilt oder am WE filze ... und es ist so, dass ich weiss, das (Kunst)Handwerk eigentlich unbezahlbar ist, wenn man alles zusammenrechnen würde ... deswegen kann ich mir selbst solche Dinge auch meistens nicht leisten ... nicht, weil ich das Geld nicht ausgeben will, sondern weil ich das Geld dafür einfach nicht habe ... das macht es für mich schwierig zu sagen: Ich würde soundsoviel für etwas Handgemachtes ausgeben ... ich weiss ja, dass es das wert ist und des lediglich daran scheitert, dass ich das Geld dafür nicht habe ... Möglicherweise ist diese Situation auch das, was es mir schwer macht, für meine Arbeit den Betrag X festzulegen ...
Ja, das ist ein schwieriges Thema. Ich berechne pi mal Daumen 15€ pro Stunde plus Material.
Das ziehe ich aber nicht immer durch. Manchmal werden es auch nur 10€.
Ich bin eine eher bedächtige Filzerin und brauche meistens mehr Zeit als andere.
Als ich angefangen habe, habe ich nur 8€ berechnet, ich wollte wenigstens den Mindestlohn, aber mit der Zeit bin ich mutiger geworden, auch aus Wertschätzung mir selbst gegenüber.
Manchmal läuft ein Markt gut, ein andermal verkaufe ich nicht viel, aber das liegt nicht nur an den Preisen. Manche Dinge verkaufen sich schnell, andere präsentiere ich drei Jahre bis jemand kommt, der genau das Teil haben will.
Mach es nicht zu billig, nicht für 120€.
LG, Doro
Mottenfilz
27.02.2017, 09:28
ciao,
ich befahre nur noch Kunsthandwerkermarkt-Events in meiner näheren Umgebung.
Da die meisten Märkte Freiluft-Veranstaltungen sind, sind sie wetterabhängig und damit fällt u. steht jeder
"Freiluft" -Markt.
Bei schlechtem Wetter sehe ich zu das ich die Standgebühr wenigstens herein bekomme, meist geht noch was an Hüten/Mützen. Ist der Käufer sympathisch lasse ich mit mir handeln, ist es Frau Grosskotz, geht nix und ich sag auch schon mal: wir sind hier nicht auf dem Plastikhemden-Orient-Basar, Handwerk hat seinen Preis, vielleicht sehen Sie sich besser bei "Kik" um!
Bin froh das ich nicht vom Hobby leben muss, wäre wohl so nicht möglich und je weiter der Anfahrtsweg, desto höher Zeitaufwand, Verschleiss am Auto, meist auch teure Standgebühren, DAS rechnet sich eigentlich nur wenn man einen exclusiven "Fressstand" hat, weil Essen & Tringen geht immer!
Es sind eher die Krimskrams-Teile die gehen. Manche Kunden möchten einen Hut in Auftrag geben, dazu habe ich wieder keine Lust und andere hinterlassen die Telefonnr. , falls ich ähnlichen Hut wieder fertigstelle, der gerade verkauft wurde.
Ich denke, es ist das richtige Umfeld (Marktevent) und die Präsentation der Ware entscheidend und natürlich die eigene Freude am TUN, die man/frau vermitteln sollte.
Wer sich als "Marktverkäufer" versucht, muss auch bei schlechtem Wetter ein sonniges Gemüt rüberbringen und möglichst frei von Verkaufsdruck sein.
Wünsche Euch Allen viel Erfolg
gruss :eek: Mottenfilz
Blausternchen
27.02.2017, 18:16
Hallo Petra,
wenn du nur den Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde ansetzt und nur 20 Stunden an dem Hund arbeitest, dann bist du schon bei 170,-- Euro ohne das Material berechnet zu haben.
Bei einem Hund von 50 cm bist du aber sehr lange beschäftigt. Man verschätzt sich leicht was die Zeit beim filzen betrifft. Die Stunden fliegen ja oft dahin, wenn man etwas tut, was einem Freude macht.
Also, 20 Stunden werden dir jedenfalls nicht reichen. Es sei denn, du kannst zaubern. ;)
So ein großer Hund ist ein enormer Brocken! :eek: Machst du Draht in die Beine? Bei der Größe kommt schon etwas Gewicht auf die Beine drauf, auch wenn eine Bulldogge vielleicht nicht so dünne Beine hat. Es wäre schade, wenn dein Werk am Ende nicht sicher steht.
Vielleicht würde die Kundin sich auch über ein etwas kleineres Exemplar freuen?
LG Tanja
lionsgemmini
27.02.2017, 20:34
Vielen Dank für Eure Antworten ... :daumenhoch:
Die 20 Stunden habe ich auf das bezogen, was ich bislang so gefilzt habe (größentechnisch) ... und meine Hunde waren bislang max. 20-25 cm groß ...
Wiegesagt - ich bin im Internet auf die Suche gegangen, was dort so angeboten wird und wo ich selbst sagen kann: So in etwa ist meine Qualität der Hunde auch, wenn es direkt um Portraitfilzen geht ... und dort sind die Preise schon deutlich höher, als das, was die Dame als Preis vorgeschlagen hatte. Die meisten Tiere in 20er Größe kosten so um die 200 - 245 Euro ... es gibt natürlich auch noch ganz ganz tolle Kunstwerke, die deutlich teurer sind, aber auch von einer Qualität und Genauigkeit, wo ich einfach sage: Soweit bin ich dann doch noch nicht.
Ich denke halt auch, dass ich mich nicht unter Preis verkaufen möchte ... immerhin sitze ich schon geraume Zeit dran ... wiegesagt - gemessen habe ich die Zeit noch nie ... vielleicht sollte ich das tatsächlich mal tun.
Ich muss der Dame halt klarmachen, dass es eine reine Handarbeit ist und dementsprechend seinen Preis hat. Ich denke, dass ich ihr eine kleinere Version zu einem entsprechenden Preis anbieten werde.
Die meisten meiner Hunde haben ein Drahtgestell als Innenleben ... nur die ganz ganz kleinen eher nicht. Bei einem solch großen Hund würde ich auf jeden Fall ein gutes "Skelett" bauen, damit der Hund stabil ist.
Hallo lionsgemmini,
ich würde deiner Kundin vorrechnen
120,€ - Material : Arbeitsstunden = Stundenlohn
und sie dann fragen, ob sie dafür auch arbeiten geht.
Habe ich schon öfter auf Märkten gemacht und meistens hat es geklappt, es wurde der von mir festgesetzte Preis bezahlt. Bei den anderen war es nicht schade,denn es findet sich immer ein Käufer, der meine Arbeit zu würdigen weiß.
Zum Anfang war ich auch zu billig, beim nächsten Mal war ich viel teuerer und trotzdem gut verkauft.
Verkaufe deine Arbeit nicht unter wert, denn dann stellst du deine Fertigkeiten auch unter deinem Wert.
Liebe Grüße
Kerstin :daumenhoch:
lionsgemmini
28.02.2017, 21:52
Kerstin - vielen Dank auch für Deine Antwort.
Ich habe heute eine Mail an die potentielle Kundin geschrieben ... mal schauen, ob sie auf mein Angebot eingeht, ihr einen Hund in einer kleineren Variante zu filzen ... ich habe ihr als PS auch noch einen Link angehängt, den ich vor einiger Zeit gefunden hatte, und den ich sehr treffend fand:
https://www.naeh-traeumchen.de/2016/01/27/n%C3%A4hst-du-mir-mal-eben-schnell-was-oder-auch-warum-selbstgemachtes-seinen-preis-hat/
Ich bin gespannt, ob sie sich meldet oder ob es sich dann erledigt hat ... aber ich möchte mich halt auch auf keinen Fall unter Wert verkaufen, auch wenn ich nicht gewerbsmäßig mit dem Filzen unterwegs bin, sondern es lediglich als Hobby und Kunsthandwerk verstehe im Rahmen meiner Freizeit.
Vielen Dank an alle, die bei der Entscheidungsfindung geholfen haben ... :supertop::supertop::supertop::supertop::supertop:
Deinen Link finde ich super. Ja, das ist mir auch bewusst, dass Zeit und Material nicht allein den Preis bestimmen dürfen, wenn er die Kosten decken soll.
LG, Doro
Blausternchen
01.03.2017, 07:30
Hallo Petra,
lach, der Link ist super! :supertop::supertop::supertop:
Besser kann man es nicht ausdrücken, als es diese Näherin getan hat. :daumenhoch:
Wenn deine Kundin den Text tatsächlich bis zum Ende liest, wird sie vielleicht gerne bereit sein dir entweder mehr zu bezahlen, oder auf einen kleineren Hund umzuschwenken. Für ihr Angebot von 120,-- Euro kannst du dann einen Hund in der Größe filzen, der dir angemessen vorkommt. Der passt dann auch besser ins Regal, als so einen Riesenhund von 50 cm. ;)
Zeigst du uns dann bitte ein Foto, wenn du den Hund fertig hast? Ganz-lieb-guck...:)
LG Tanja
lionsgemmini
02.03.2017, 19:30
Klaro zeige ich euch den Hund, wenn es ihn geben sollte ... bislang bin ich noch ohne Antwort, obwohl,sie vorher immer recht schnell geantwortet hat...
Blausternchen
03.03.2017, 09:03
Ihr hat es die Sprache verschlagen...:D
Flowerball
04.03.2017, 10:19
Hallo ihr Lieben, es wurde schon Alles gesagt, dazu nur noch folgendes:
ich hatte einmal auf einem Markt ein Schlüsselerlebnis, seither gilt: es wird nicht verhandelt od. gefeilscht....wir sind Kunsthandwerker, keine Flohmarkbetreiber!
Wer's nicht wertzuschätzen weiß....Pech gehabt.
Die Preise werden zuhause nach Beendigung der Arbeit genau kalkuliert, dann stehen sie fest!
Und sind auch an dem Objekt angebracht.
Kunden zu taxieren u.dann Preisangaben zu machen...kann i.d.Hose gehen, find ich unprofessionell!
Mein Motto zum Verkauf: die Dinge müssen so schön bzw. gut sein, dass keiner wiederstehen kann. Eyecatcher eben, am Stand...weniger ist mehr.
Prototypen bleiben zuhause, und auch ganz wichtig: always:), egal wie's läuft!Das:): strahlt Selbstbewusstsein aus....ganz wichtig für einen wertigen Verkauf.
Allen viel Freude und viel Erfolg
lionsgemmini
04.03.2017, 12:08
Ihr hat es die Sprache verschlagen...:D
Jepp - scheint so zu sein ... ist mir dann aber auch egal ... ich muss da lernen, für mich selbstbewußter zu werden, wie Flowerball so schön geschrieben hat: Wir sind Kunsthandwerker, keine Flohmarktbetreiber ...
Ich möchte eben auch nichts "verramschen", dazu ist es einfach zu wertvoll, die Zeit, die Arbeit, die drinsteckt.
lionsgemmini
04.03.2017, 12:28
Hmm ... irgendwie bin ich gerade zu doof Bilder hochzuladen ... :(:(:(
Floriane
04.03.2017, 14:58
hm kann auch nichts sehen...schade.
lg Floriane
lionsgemmini
04.03.2017, 16:20
http://nimga.de/m/lQuCf.jpg (http://nimga.de/v/lQuCf)
http://nimga.de/m/etrTH.jpg (http://nimga.de/v/etrTH)
http://nimga.de/m/VoZlN.jpg (http://nimga.de/v/VoZlN)
http://nimga.de/m/w2MZb.jpg (http://nimga.de/v/w2MZb)
So schaut das Original aus:
http://nimga.de/m/kHEoY.jpg (http://nimga.de/v/kHEoY)
lionsgemmini
04.03.2017, 16:24
http://nimga.de/m/PRakG.jpg (http://nimga.de/v/PRakG) http://nimga.de/m/Rju39.jpg (http://nimga.de/v/Rju39)
http://nimga.de/m/mN4FJ.jpg (http://nimga.de/v/mN4FJ) http://nimga.de/m/lvM2P.jpg (http://nimga.de/v/lvM2P)
http://nimga.de/m/mx7Xw.jpg (http://nimga.de/v/mx7Xw) http://nimga.de/m/NzUQ0.jpg (http://nimga.de/v/NzUQ0)
http://nimga.de/m/qahNG.jpg (http://nimga.de/v/qahNG) http://nimga.de/m/YGalY.jpg (http://nimga.de/v/YGalY)
lionsgemmini
04.03.2017, 16:43
http://nimga.de/m/eMjMt.jpg (http://nimga.de/v/eMjMt) http://nimga.de/m/CJY4Y.jpg (http://nimga.de/v/CJY4Y)
http://nimga.de/m/9grhz.jpg (http://nimga.de/v/9grhz) http://nimga.de/m/RuKHU.jpg (http://nimga.de/v/RuKHU)
http://nimga.de/m/9nTog.jpg (http://nimga.de/v/9nTog) http://nimga.de/m/xa6SE.jpg (http://nimga.de/v/xa6SE)
Hab Deine Hundis schon vermisst :supertop:
Du kriegst das super hin.:daumenhoch:
LG, Doro
lionsgemmini
04.03.2017, 21:20
Vielen Dank ... ☺️ ... leider komme ich nicht so viel zum Filzen ... ich möchte eigentlich mehr und öfter was machen ... 🤗🤗🤗🤗
wow... filzt du tolle Hunde, so Naturgetreu umgesetzt, super Arbeiten von dir. Mein Kombliment. LG Heidi
Floriane
05.03.2017, 10:15
oh sind die wieder schön geworden, so knuffig und naturgetreu. Echt Dein Ding!
Ich freu mich schon auf die Nächsten.
Hat sich die Kundin schon gemeldet?
Liebe Grüße Floriane
lionsgemmini
05.03.2017, 12:48
Vielen Dank Ihr Lieben ... :supertop:
Nein - die Dame hat sich nicht wieder gemeldet ... ich nehme an, dass es sich erledigt hat ... aber egal - ich hab noch genügend zu tun und eigentlich auch - zumindest gedanklich - viele Projekte, so dass mir nicht langweilig wird. :daumenhoch::daumenhoch::daumenhoch:
Sannekathrin
19.05.2017, 16:54
Ich stöbere grad ein bißchen hier im Forum und muß sagen:
Ein ganz dickes Lob für diese wundervollen Hunde!!!
Wunderschön und sehr lebensecht.:supertop:
lionsgemmini
20.05.2017, 14:15
:D:D:D ...Ich bin zwar nicht alleine gemeint, denn es gibt ja auch noch viele andere, die Hunde und andere Tierchen herstellen ... dennoch fühle ich mich sehr angesprochen und sage:
Herzlichen Dank an dieser Stelle für Dein Lob ... ;););)
:supertop::supertop::supertop::supertop:
Ohhhhhh deine Hunde sind klasse 😍😍😍😍😍😍 mein Liebling ist die Hilde...der yBlivk ist göttlich ❤️
vBulletin® v3.8.11, Copyright ©2000-2025, vBulletin Solutions, Inc.